Ich weiß nicht ob ich da völlig zustimmen kann. Einen Charakter macht man sich im Spiel zu eigen. Wie viel Spaß es macht einen bestimmten Charakter zu spielen, wird eher davon bestimmt wie er sich tatsächlich in der Gruppe spielt und weniger davon dass man ihn schon immer spielen wollte.
Aber wem sein Charakter völlig egal ist, der wird auch nur wenig Interesse am Spiel haben. Wenn sich Leute nicht für das Spiel motivieren oder begeistern wollen, dann ist es egal ob sie ihre Charaktere erwürfelt oder ihrer Vorstellung nach gebaut haben.
Was du beschreibst ist natürlich der wünschenswerte Idealfall, der aber wie so viele Idealfälle nicht immer auftritt...
Ich sehe das mit dem Spielspaß und dem guten Rollenspiel wie gesagt anders.
Imho ist Motivation welche in der Regel mit gutem Rollenspiel und Spielspaß einhergeht, mit Chars die "einem liegen" und auf die man lust hat (Charakterkonzept) wesentlich einfacher zu erreichen als mit Charakteren die Spielern "aufs Auge gedrückt" werden.
Schon alein die Tatsache, dass der Spieler seinen Charakter durch eine Hintergrundgeschichte mehr Leben eingehaucht hat als durch ödes würfeln auf Tabellen für Herkunftsland und Augenfarbe und er reaktionen auf bestimmte Situationen nicht improvisieren muß, weil seine Reaktion z.B. durch seine Vorgeschichte beeinflußt ist, führt zu besseren und weniger stereotypen Rollenspiel.
Ich weiß nicht, ob der vergleich zu weit hergeholt ist, aber ich denke das man das spielen mit random-charakteren In etwa mit improvisationstheater vergleichen kann...
Gute und motivierte Darsteller = Gute Vorführung / Schlechte oder lustlose Darsteller = Vorstellung eher Lahm bis hin zur Lachnummer.
Ein Stück, bei dem sich alle Schauspieler auf die Rollen vorbereitet haben läuft hingegen so gut wie immer reibungsloß ab.
Schauspieler, die sich um eine Rolle gerissen haben, stecken sogar jede Menge Blut und Schweiß in sie, um ihren Auftritt möglichst gut in szene zu setzen.
Aber davon abgesehen war die Einteilung in die vier Berufsgruppen bei der ersten Edition durhaus sinnvoll und fehlt imho extrem. Wenn diese Einteilung noch da wäre, könnte man wenigstens eine grobe richtung einschlagen.