Einen Roman eins zu eins zu übnernehmen halte ich zwar für ein hehres, wenn auch ein zum Scheitern verurteiltes Ziel. Denn nur selten lassen sich die Spieler auf so etwas ein, meistens wollen sie bei dem was sie machen einfach nur stylisch sein. Und sie wissen normalerweise ja nicht, was ihr Ziel ist, whingegen de Autor eines Romans weiß, was mit seinen Charakteren passiert und sie passend platziert.
Noch schwieriger -ich wage mal zu sagen: sinloser- ist die Umsetzung von Dramen (oder Opern; obwohl ich mir das lustig vorstellen kann). Denn der Schwerpunkt z.B. bei Shakespeare liegt ja auf der Sprache und nicht auf der Handlung (denn die Handlung an sich ist ja so unterschiedlich von GZSZ nicht! Die Sprache ist das Wunderbare). Und wann hat man schon eine Gruppe, die sich in einem fort in Alexandrinern, Pentametern, Alliterationen, Metaphern, Wortspielereien und Anspieleungen und all den anderen Stilmitteln unterhält ?
D.h. meistens wird man sich wohl nur der Grundidee oder bestimmter Szenen oder Thematiken eines Werkes bedienen, anstatt es nachzuspielen, wobei die eine oder andere Anspielung (bei DSA die 4 Dutzend Anspielungen) immer schön kommt.
Werke bei denen ich mich schon bedient habe:
Lems Solaris: wunderbares Suspenseabenteuer und endlich mal ohne dass die Gruppe irgendwelche Planeten hochjagt
Shakespeares The Tempest: Schifsbruch, unbekannte Insel, Mächtiger Magier, Feen, Geister (noch klischeehafter gehts nicht mehr)
Kayes Tigana: herrlicher Stoff für eine epische Kampagne, die in ähnlicher Form bei mir gerade anläuft
bevor ichs vergesse: Herr der Ringe
die alten Sagen und Mythen: sind immer für schöne Locations oder fabelhafte Artefakte gut
Karl May: wenn man auf Reiseabenteuer steht, ist er ein muss. Und ob edle Wilde oder edle Elfen...da ist der Unterschied nicht mehr so gross