Thema: [Setting] Ritterschlag

[Enkidi Li Halan (N.A.)]

Ich frage mich gerade.... ab welchem Stand darf ein Adliger eigentlich jemanden zum Ritter schlagen?
Dass ein Ritter schlecht einen anderen zum Ritter ernennen darf, ist klar. Wie sieht es mit einem Baronet aus? Welche Vorraussetzungen zum Ritterschlag müssen erfüllt sein? Darf das nur der oberste Lehensherr des jeweiligen Planeten? Kontinents?

Wen darf man zum Ritter schlagen, und wofür?
Kann ein Adliger jemanden von niedrigerem Stand durch den Ritterschlag in den Adelsstand erheben?
Wie seht ihr das?

[Catweazle]

Hmmm... wie ich das sehe:

1. Jeder Adlige hat selbstverständlich die Möglichkeit, einen ihm gehörenden Unfreien die Freiheit zu schenken. Damit mag er noch kein angehöriger des Adelsstandes sein, aber eine Verbesserung seines Standes und seiner Freiheiten ist es schon. Schließlich ist er nun niemandes Besitz mehr.
2. Normaler Weise sind Adelstitel mit Grundbesitz und Rechten, sowie mit Pflichten verbunden. Wer kein Grundbesitz hat, kann Rechte deligieren. Diesen Stand nennt man Beamtentum. Beamte hatten früher durchaus hohe Rechte. Der Hofmarschall eines Prinzen konnte mächtiger und reicher sein als so mancher Graf oder Ritter. Allerdings war sein Titel nicht erblich und bei Fehlleistungen war er auch schnell weg vom Fenster.
3. Wer Grundbesitz hat kann dieses quasi "verleihen". Die einfachste Form war glaube ich der Vogt - im Prinzip ein Beamter. Wer das ganze jedoch offiziell wollte konnte es  mit einem Titel verbinden -> Ritter. Der Ritterstand war ursprünglich mit einem Lehen verbunden und quasi die niedrigste Form des Adels. Es ist jedoch auch möglich den Adelstitel mit anderen Privillegien zu verbinden (lediglich Waffenrecht etc.). Wie bei den Beamten ist auch der Ritterstand nicht erblich, jedoch mit höherwertigen Privillegien verbunden. Der Wert des Titels hängt von den damit verbundenen Privillegien ab. Wenn Klein-Fürst Egon aus dem Hause der Hatnix einen kleinen Hain an einen Ritter verleiht und ihm das Recht gibt dort Forstwirtschaft zu betreiben wird man ihn nicht sonderlich achten. Sein Schutzpatron ist nicht mächtig und er ist es auch nicht. Sein Titel ist nicht erblich und damit hat es sich.
4. Jeder Adlige kann dieses Lehen und die Privillegien, die er vergibt, auch erblich machen. Damit schwört der Lehnsnehmer auf Dauer für sich und seine Familie dem Lehnsherrn Treue, Abgaben und Gehorsam - wahrscheinlich auch Soldaten. In Gegenleistung gehört das Land quasi ihm und er kann es auch weiterverleihen und wiederum dort Lehen vergeben. Irgendwann sind jedoch nicht mehr viele Privillegien und Ländereien über. Außerdem gehen Titel auch nicht unendlich nach unten.

Im Endeffekt kann jeder Adlige von den Privillegien die er selbst hat, beliebig viele deligieren, verleihen oder auf Dauer vergeben. Adelstitel darf er natürlich nur im Range unter ihm vergeben.

Einzige Ausnahme: es ist denkbar, dass ein Titel mit der Einschränkung vergeben wird, dass keine weiteren Titel vergeben werden dürfen.

[Megan]

Also ich würde behaupten, Titel verleiht einzig der oberste Lehensherr eines Planeten. Immerhin konnte früher auch nicht irgendein Baron oder gar Graf irgendwelche Titel verleihen. Ich denke, jeder Adelige kann eine derartige "Beförderung" vorschlagen und je höher dessen Stand und Ansehen, desto besser stehen die Chancen.

Ich glaube, das wäre dem Adel auch nicht Recht, wenn jeder Titel nach Belieben (mal etwas verallgemeinert gesprochen) vergeben kann. Das würde dem Adelstum doch irgendwie den Zauber und das Besondere (von Gottes gnaden und so) nehmen..

Je nach Haus wäre noch interessant, was die Kirche für eine Rolle spielt (z.B. Haus Li Halan).. 

[Catweazle]

Imperiale Titel obliegen natürlich dem Imperator (Questing Knight), Kirchliche Titel der Kirche (Sword of Lextius) und zwar den jeweils zustängigen, d.h. privillegierten.

In meinem Posting schrieb ich ja, dass die Lehen mit Beschränkungen vergeben werden können und ich denke, dass Häuser wie Hawkwood und LiHalan das recht restriktiv handhaben. Bei den Hazat wiederum kann ein einfacher Mann durchaus durch Leistung nach oben kommen und das wird dann wohl kaum der "König" machen. Eher berufene Generäle, die wiederum in ihren Zuständigkeiten (heißt Einheiten oder Ländereien) die Privillegien dazu haben. Bei den AlMalik glaube ich, dass es sehr locker gehandhabt wird, vielleicht sogar mit Titeln und Privillegien gehandelt wird. Da Titel ja immer mit Privillegien und Land verbunden sind, wird keiner diese "einfach so" weitergeben. Denn dazu muss man ja was abgeben. Z.B. die tatsächliche Gewalt über Besitztümer. Bei den Decados handelt es sich eh um eine Diktatur der Familie.

[Edit: aber wenn ich jetzt so darüber nachdenke ... hast Du vollkommen Recht. Die Verleihung offizieller Titel sollte beim Adelsstand, wo die Titel vererbt werden, dem Ranghöchsten obliegen. Das verschafft ihm die Kontrolle. Jep. Vergiss mein Posting einfach. Viele Zeilen Mist.]

[Elisabeth Hawkwood]

Wenn mit "Ritterschlag" jetzt "nur" Adlige gemeint sind, die im Rang steigen, dann habe ich das so verstanden, dass der Titel immer an irgendeinen Landbesitz geknuepft ist, auf jeden Fall an etwas, das zugleich auch eine Einkommensquelle ist, denn je höher man im Rang steigt, desto mehr Geld braucht man ja auch. Das muss dann kein landwirtschaftliches Gut sein, sondern kann auch eine Mine sein, oder ein Laden (meine Al-Malik hatte z.B. eine Juwelenschmiede auf dem Samarkandmarkt), oder etwas ähnliches. Mit jedem solchen Besitz hat man dann gleichzeitig auch mehr Leute unter sich, fuer die man die Verantwortung hat, wobei jedes Haus das mit der Verantwortung ja ein wenig anders auffasst, fuer die einen sind es mehr Sklaven, andere dagegen versuchen sich wirklich zu kuemmern.

Das bedeutet dann, dass Jeder der etwas Land hat niedrigere Titel als seinen eigenen gebunden an einen Teil des Landes (oder was auch immer nun die Einnahmequelle ist) vergeben kann. Dafuer ist er dann Lehnsherr und hat besondere Rechte (unabdingbaren Gehorsam, Bitte um Gefallen etc.).

Das bedeutet aber auch, dass nicht jeder, der von Adliger Geburt ist auch einen solchen Titel haben kann, dafuer gibt es wohl zuviele, das sind dann die armen dritten und so weiter Söhne, die stattdessen zum Militär, in die Kirche oder so gehen. Da werden ja dann wieder andere Titel vergeben, die nicht an Besitz geknuepft sind, die aber ebenfalls hoch geachtet werden (besonders sicherlich beim Militär).

[Azzu]

@Dailor: Guter Beitrag  !

Das Regelbuch erwähnt die "Tour of Duty", die ein junger Adliger traditionell zu erfüllen hat, bevor er den Ritterschlag erhält und ggf. sein Erbe antreten kann. Das bedeutet meist Dienst im Militär oder als Diplomat. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass gar zu übel degenerierte Sprößlinge rechtzeitig ausgesiebt werden, bevor sie das Haus repräsentieren dürfen. Wer sich nicht gar zu dumm anstellt, darf dafür aber auch mit dem Ritterschlag rechnen.

Um das Thema mal kurz umzukehren: Landlos gewordene Adlige müssen befürchten, dass das Hausoberhaupt ihren Titel einkassiert (was Prinz Decados vergleichsweise häufig tut, weil er Versager, die ihr Lehen nicht verteidigen konnten, gar nicht schätzt - oder er weist in seiner "Gnade" Höllenlöcher auf Malignatius oder Cadavus als Ersatzlehen  zu).

[Elisabeth Hawkwood]

Nett ist ja auch Jemanden dann an die Symbiontenfront zu schicken...., da sind sie immerhin noch etwas von Nutzen.

[Megan]

*lol* Ja, ein Lehen im Symbiontengebiet... 

[Enkidi Li Halan (N.A.)]

*lol* Ja, ein Lehen im Symbiontengebiet... 

Wenn das mal nicht ein Plotaufhänger ist.... *hehe* *grübel*

[Burncrow]

Ein Ritter kan eine andere Person nicht zum Ritter schlagen.
Siehe dazu Lords of the Known Worlds.
Jeder Adelige kann Personen nur auf eine ebene unter seinem rang anheben, nie höher, denn das obliegt dann wiederum seinem Vorgesetzten.