Umfrage

Ist es verwerflich, oder zeigt es gar das Unvermögen eines Rollenspielautors ein RPG zu schreiben, wenn er mit einem kurzen Pasus in der Einleitung des Regelwerks darauf hinweißt, daß sämtliche Regeln, sofern sie die Spieler stören, ärgern, ihnen nicht sp

JA! Eine Rrregel soll es sein, der sich die Völker beugen...
22 (30.1%)
Nain, Maann. Mach dich doch mal locker... Friede und sooo...
41 (56.2%)
Enthaltung. Ich bin die Schweiz!
10 (13.7%)

Stimmen insgesamt: 55

Umfrage geschlossen: 23.06.2007 | 17:22

Autor Thema: Endlösung zur Disclaimerfrage  (Gelesen 8276 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Teclador

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Re: Endlösung zur Disclaimerfrage
« Antwort #25 am: 23.05.2007 | 20:03 »
Das kannst Du gerne mal den Leuten erklären, die ihre gesamte Familie da verloren haben. Geh mal zu meiner Großtante und erklär ihr wie lustig es ist, dass ihre vier Kinder und ihr Ehemann sterben mußten. Das ist wirklich total lustig.
Es ist bestimmt auch lustig, wenn einer hingeht und deine Familie umbringt. Dann haben wir alle was zu lachen und können uns hinterher hier im Forum darüber lustig machen.

Ohja ich freu mich drauf. Gibts dann auch Punsch?

Offline Blizzard

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Re: Endlösung zur Disclaimerfrage
« Antwort #26 am: 23.05.2007 | 20:10 »

Ist es verwerflich, oder zeigt es gar das Unvermögen eines Rollenspielautors ein RPG zu schreiben, wenn er mit einem kurzen Pasus in der Einleitung des Regelwerks darauf hinweißt, daß sämtliche Regeln, sofern sie die Spieler stören, ärgern, ihnen nicht spassmachen oder gar unsinnig erscheinen durch die Spielgruppe abgeändert werden können und dürfen, oder nicht?

Nein, ist es nicht. Und es zeigt bzw. zeugt auch nicht von Unvermögen bzw. Inkompetenz seitens des Autors. Es viel eher inkompetent vom Autor, diesen Zusatz im Regelwerk nicht unterzubringen.
Es ist wie gesagt ein Zusatz, eine Ergänzung.
Manche finden sowas total überflüssig und halten es für kompletten Unfug. Andere wiederum finden es überflüssig, aber sie stört es nicht, wenn jener ominöse Zusatz ins GRW implementiert wurde. Es könnte nämlich für Rollenspielneulinge (die z.B. zum ersten Mal ein GRW durchlesen) ein durchaus hilfreicher Tipp sein. Eben jene fallen in die dritte Gruppe, die diesen Zusatz sinnvoll findet (als Neuling is man doch dankbar für alles :D)
Vielleicht hätte man eher diese 3 Abstimmungsoptionen als die angegebnen für die Umfrage nehmen sollen.

Solch'eine banale Sache als vermeintlich verwerflich hinzustellen finde ich schon etwas deplatziert. Es mag evtl.überflüssig sein, ja. Aber doch nicht verwerflich. ::)
Da ist es schon eher verwerflich, eine solch'banale Sache als vermeintlich verwerflich zu deklarieren...
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"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."

Offline Hr. Rabe

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Re: Endlösung zur Disclaimerfrage
« Antwort #27 am: 23.05.2007 | 20:14 »
@Blizzard

Och bitte.
Ich hab oben doch bereits geschrieben:
Ich habe dazu eigendlich auch eine etwas differenziertere Meinung, aber lass uns doch bitte an unserrr stolzes VOLK denken und das Ziel nicht auserrr Acht lassen:
Einfache, populistische Aussagen bitte! Jawoll! ;)
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Preacher

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Re: Endlösung zur Disclaimerfrage
« Antwort #28 am: 23.05.2007 | 20:19 »
Ohja ich freu mich drauf. Gibts dann auch Punsch?

Nur wenn wir vorher alle Frauen in der Küche wo sie hingehören anketten, damit sie den Punsch machen. Und aufpassen, daß sie nicht von Russen verschleppt und zur Prostitution gezwungen werden. Und die Neger dafür bezahlen, daß die die Polen daran hindern unsere Autos zu klauen.

Hilf mir mal weiter - wem könnte man denn jetzt noch politisch unkorrekt auf die Füße treten, wenn man Pädophilie mal außen vor lassen will?

Offline Visionär

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Re: Endlösung zur Disclaimerfrage
« Antwort #29 am: 23.05.2007 | 20:24 »
@Hendrik:
"Ich finde ja Vergewaltigung im Rollenspiel schon okay, man muss ja alles ausspielen."
« Letzte Änderung: 23.05.2007 | 20:27 von Visionär »
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Preacher

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Re: Endlösung zur Disclaimerfrage
« Antwort #30 am: 23.05.2007 | 20:32 »
Verdammt, das hatte ich ja völlig vergessen...Du hast recht.

Aber bitte in detaillierter Beschreibung sowohl der Tat selbst als auch der genauen Empfindungen von Opfer und Täter im Tatverlauf.
Das ist eine Regel. Aber die sind ja alle optional. Oder?

Wo wir schon dabei sind: Folter und Verstümmelungen kommen allgemein viel zu kurz. im RSP wie im RL.

Und Chinesen gibt's auch zuviele - 500 Millionen weniger - merkt kein Mensch.

Und die Lobotomie sollte wieder eingeführt werden, zur Behandlung von krimineller oder staatsfeindlicher Veranlagung.

Offline Visionär

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Re: Endlösung zur Disclaimerfrage
« Antwort #31 am: 23.05.2007 | 20:43 »
Jip. So langsam haben wir dann alles Und das Thema sehr erfolgreich abgewürgt. Ich danke.
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Offline Rauthorim

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Re: Endlösung zur Disclaimerfrage
« Antwort #32 am: 23.05.2007 | 20:44 »
Kurz was zu der Aufregung bez. des Begriffs Endlösung etc.

Die Intention des Threadstarters war es sicher nicht irgendetwas zu verharmlosen. Man kann darüber streiten ob es geschmacklos ist oder nicht, aber es bewegt sich in einem durchaus tollerierbaren Rahmen.

-> In so fern sollten sich sich diejenigen, die sich hier angegriffen gefühlt haben beruhigen.

-> Der Rest, der hier munter Öl ins Feuer kippt und/oder am nicht ernsthaft gemeinten Thema vorbeischreibt ist aufgefordert, diejenigen, die sich hier angegriffen fühlen nicht weiter zu traktieren und wieder zum "Thema"* zurückzukehren!

Grüße,
Rauthorim

*Zur Erinnerung: Das Thema sind Disclaimer in RPG-Regelwerken.
« Letzte Änderung: 23.05.2007 | 21:10 von Rauthorim »
Das ist keine Signatur.

Teclador

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Re: Endlösung zur Disclaimerfrage
« Antwort #33 am: 23.05.2007 | 20:45 »
@Hendrik:

Da fehlen noch die Schwulen und Lesben, oder allgemein: Die sexuell Perversen.
Die sollten einfach verboten werden. Und wir sollten alle Menschen im Land durch große Schilder darauf aufmerksam machen.

Durag

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Re: Endlösung zur Disclaimerfrage
« Antwort #34 am: 23.05.2007 | 20:47 »
Hab mal mit Nein gestimmt, da ich selber einen solchen Artikel in meinem System habe und im Zusammenhang mit der aktuellen Diskussion zur Verantwortung der Spieler (das kann ihnen ja nicht alles der Autor abnehmen - zumindest nicht bei soetwas unvorhersehbarem wie einem Rollenspiel) diesen Artikel sogar notwendiger finde denn je.

Ich finde es recht arrogant von Autoren, davon auszugehen, dass sie die perfekte Lösung für ihr Setting/ System gefunden haben, die auch noch bei jeder Gruppe klappt. Wenn es nicht klappt, sind dann ganz viele Leute gaaanz schnell mit: "Dann nimm doch ein anderes System" und ähnlichen unnützen Sätzen bei der Hand. Für derartige Kommentare:  :q
Und da System ja bekanntlich mattert, ist es eben wichtig, dass die einzelnen Gruppen auch ein wenig Spielraum gegeben bekommen, um die Rollenspiele auf ihre persönlichen Bedürfnisse anzupassen.

Offline Purzel

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Re: Endlösung zur Disclaimerfrage
« Antwort #35 am: 23.05.2007 | 21:04 »
Ich finde es recht arrogant von Autoren, davon auszugehen, dass sie die perfekte Lösung für ihr Setting/ System gefunden haben, die auch noch bei jeder Gruppe klappt.

Welchen Autor meinst du?

Woher kommt dieser Eindruck, dass Autoren, die den Abschnitt weglassen, arrogant sind?
« Letzte Änderung: 23.05.2007 | 21:06 von Purzel »

Offline Andreas

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Re: Endlösung zur Disclaimerfrage
« Antwort #36 am: 23.05.2007 | 21:23 »
OK.
Der hier:


@Hendrik:

Da fehlen noch die Schwulen und Lesben, oder allgemein: Die sexuell Perversen.
Die sollten einfach verboten werden. Und wir sollten alle Menschen im Land durch große Schilder darauf aufmerksam machen.
kam nur eine Minute nach Rauth.
Daher lass ich das jetzt noch mal durchgehen.

Für alle anderen noch mal:
Bitte beim Thema bleiben.
Nur für die Akten winke ich dann noch mal mit der Hausordnung.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.  ;D

Ich mache das Thema jetzt noch mal auf.

Herzliche Grüße
T.A.f.k.a.K.
Bestens gelaunter Opa :)
Mein Baby

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Offline Skyrock

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Re: Endlösung zur Disclaimerfrage
« Antwort #37 am: 23.05.2007 | 21:33 »
Durag:
Wenn der Autor sich Gedanken um Optionen macht und Stellschrauben erläutert, um das Spiel an den eigenen Geschmack anzupassen, dann hat natürlich keiner was dagegen. (Etwa Vorschläge wie man die XP-Vergabe beschleunigen und drosseln könnte um kürzere und längere Kampagnen besser zu unterstützen.)

Was hier mehr kritisiert wird ist ein hingeschludertes "Ändert wat ihr wollt", ohne die Leute weiter bei der Hand zu nehmen.
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Durag

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Re: Endlösung zur Disclaimerfrage
« Antwort #38 am: 23.05.2007 | 22:04 »
Woher kommt dieser Eindruck, dass Autoren, die den Abschnitt weglassen, arrogant sind?

Ich behaupte nicht, dass jeder, der diesen Abschnitt weglässt, arrogant ist, ich drehe den Spieß um. Teilweise klang hier durch, dass die Leute, die einen solchen Disclaimer schreiben, es "nötig" hätten, weil ihre Regelwerke so schlecht sind. Wer das behauptet und dann sozusagen darauf pocht, dass er diesen Disclaimer selber nicht hat, muss ja zumindest SEHR überzeugt von seinem Machwerk sein.

Ein

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Re: Endlösung zur Disclaimerfrage
« Antwort #39 am: 24.05.2007 | 09:44 »
Zitat
muss ja zumindest SEHR überzeugt von seinem Machwerk sein.
Na ist doch schön. In jeder anderen Branche ist der Designer, Autor, Künstler erst einmal richtig stolz auf sein Werk, weil einfach eine Scheißarbeit drin steckt.
Die sagen dann auch nicht als allererstes: "Ja, tut mir leid, ich weiß der neue Astra sieht nicht so doll aus, aber ihr könnt euch ja vielleicht was dran schweißen, wenn ihr Lust habt."
Nein, die sagen: "Hier, ist unsere Vision einer modernen Familienlimousine. Ich hoffe er gefällt ihnen auch so gut wie uns."

Offline Wawoozle

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Re: Endlösung zur Disclaimerfrage
« Antwort #40 am: 24.05.2007 | 09:56 »
*rofl*
Ich glaube so schnell hat Godwins Law hier noch nie gegriffen :)

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Offline Arbo

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Re: Endlösung zur Disclaimerfrage
« Antwort #41 am: 24.05.2007 | 10:11 »
Punkt 1: EIN hat Recht ... ein Disclaimer, der das eigene Tun in Frage stellt, ist - marketing-technisch - ziemlich blöd.

Darüber hinaus: Jeder (!) sollte doch wissen, dass die Regeln nur die Druckerschwärze auf dem Papier sind. Wer sich dem "versklavt" ist selbst schuld - um nicht "total bekloppt" zu schreiben (was mich heute aber auch nicht wirklich wundern würde).

Punkt 2: Selbst Denken ist viel zu anstrengend. Da gibt es also genügend Vollidioten, die das, was sie im Regelwerk lesen - sofern sie das überhaupt können, was heute natürlich auch nicht mehr weit verbreitet ist - total ernst nehmen. Das ist im Grunde wie mit den fundamentalistischen Karnickelzüchtern ... da steht was in der Vereinsordnung und dann muss das auch so umgesetzt werden. Also ... gegen Kleingeisterei, Dummheit usw. ... also alle "zivilisatorischen Errungenschaften" ... ist der gemeine RPG-Autor nicht unbedingt gefeit (in doppelter Hinsicht). So mag also der feingeistige Hinweis darauf, doch bitte nicht all zu wortwörtlich genommen zu werden und nicht an jeder Ecke einen Altar aufgestellt zu bekommen, eventuell seinen ganz eigenen, charmanten Reiz haben.

Fazit: Ein Disclaimer macht nur Sinn, wenn jemand des Lesens mächtig ist. Jedoch sind m a n c h m  a l  auch Idioten dazu fähig. Wer Idiot genug ist, um nicht zu verstehen, was Rollenspiel ist, wird auch einen Disclaimer nicht verstehen. Ein RPG-Autor kann also einen Disclaimer setzen oder auch nicht ... im Grunde ist es völlig egal.

Arbo
« Letzte Änderung: 24.05.2007 | 10:17 von Cpt. Arbo Spauldings »
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Teclador

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Re: Endlösung zur Disclaimerfrage
« Antwort #42 am: 24.05.2007 | 10:46 »
*rofl*
Ich glaube so schnell hat Godwins Law hier noch nie gegriffen :)

Wir können ja nicht immer alle gleichzeitig online sein. Tschuldigung. ;)

Offline Skyrock

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Re: Endlösung zur Disclaimerfrage
« Antwort #43 am: 24.05.2007 | 11:58 »
Im übrigen bin ich die Schweiz, und Deutschland, und Papst, und Weltmeister, und Vizeweltmeister, und Deutscher Meister, und... und.... und....
Als Freiburger muss ich dazu ergänzen:


Übrigens ontopic weil das ein Schöpfer ist der sein Werk so wie es ist für gut hält und von Flickschusterei daran abrät.
« Letzte Änderung: 24.05.2007 | 12:01 von Skyrock »
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Re: Endlösung zur Disclaimerfrage
« Antwort #44 am: 24.05.2007 | 16:51 »
Ich hab wieder etwas dazugelernt: Die Umfrage ist falsch gestellt. :)
Es geht garnicht um die Disclaimber. Es geht um die Frage, ob schlechte Rollenspielregelwerke (=inkohärente, unausgereifte...) mit einem solchen an Qualität gewinnen.
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Offline Hr. Rabe

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Re: Endlösung zur Disclaimerfrage
« Antwort #45 am: 24.05.2007 | 17:23 »
@Sylvia

Könnte es vieleicht, ja...

Aber in der pathetisch verklärten, populistisch eindimensionalen Argumentation so manchen 'Theorie-Richtig-Buchstabierers' geht es vielmehr um die Frage, ob ein gutes Regelwerk mit einem solchen an Qualität verliert.  :8)
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Re: Endlösung zur Disclaimerfrage
« Antwort #46 am: 24.05.2007 | 17:55 »
Es geht weder darum ob ein gutes Regelwerk mit Relativierung schlechter wird, noch darum ob ein schlechtes mit Relativierung besser wird. Es geht vielmehr darum was der Autor jeweils mit einem solchen Zusatz dazu beiträgt oder beitragen kann.
Es dürfte offensichtlich sein, dass ein Regelwerk sowohl besser als auch schlechter werden kann, wenn man es verändert. Bei einem schlechten ist die Wahrscheinlichkeit vielleicht ein bisschen höher dass es besser wird, bei einem sehr guten die Wahrscheinlichkeit dass es schlechter wird, aber das ist eigentlich auch völlig egal. Jeder wird ein Regelwerk sowieso anpassen, wenn er es für nötig hält.

Ein schlechtes Regelwerk kann wohl kaum durch eine Relativierung seitens des Autors verbessert werden. Denn die pure Erlaubnis zur Verbesserung ist ja wohl kaum als besondere Leistung des Autors anzusehen. In dem Fall spielt es also keine Rolle ob er sein Werk relativiert oder nicht.
Ist das Regelwerk allerdings sehr gut, es wird aber trotzdem durch den Autor relativiert, kann es durchaus schlechter werden. Das geschieht zwar erstmal nicht allein durch die Relativierung, aber dadurch dass auch die Spieler nun das Regelwerk leichter in Frage stellen, und es somit leichter wird Regeln zu ändern oder zu ignorieren als sie zu verinnerlichen und zu verstehen.
Es können also schon leichte Unstimmigkeiten in der Spielgruppe dazu führen das etwas an den Regeln geändert wird, obwohl es vielleicht besser gewesen wäre nichts zu ändern (das müssen die Spieler ja gar nicht beurteilen können, wenn sie es aber können, sind sie wiederum nicht auf eine offizielle Erlaubnis angewiesen). Dadurch dass der Autor die Änderung selbst ausdrücklich fordert oder fördert, macht er die Aussage seine Regeln seien nicht besonders wichtig für das Spiel, sie seien nicht durchdacht oder aus irgend einem anderen Grund eben kein wesentlicher Teil des spaßigen Spiels. Wenn das nun zur Veränderung eines ansonsten guten Spiels führt, dann wird das Spiel mit hoher Wahrscheinlichkeit durchaus schlechter als ohne eine Relativierung der Regeln.

Selbst wenn aber in der Praxis nicht unbedingt das Spiel leidet, zeigt es, dass sich der Autor scheinbar nicht sicher ist ein gutes Regelwerk abgeliefert zu haben, was im besten Fall einfach nur schade ist, und im schlimmsten darauf hinweist dass der Autor keine Ahnung hat. Das System selbst, und erst Recht das konkrete Spiel, kann dann zwar immer noch gut sein, aber die Leistung des Autors steht in einem völlig anderen Licht.


Ich verlange nicht dass jeder Autor sich absolut sicher ist das sein Werk perfekt funktioniert, und schon gar nicht, dass es alle möglichen Facetten des Rollenspiels abdeckt. Ich erwarte allerdings, dass er weiß wo sein System möglicherweise Schwächen hat und dass er Spieler darauf hinweist. Am besten sollte er alles was Probleme bereiten könnte explizit ausschließen.
Es ist tausendfach besser in einem Regelwerk z.B. zu sagen "Das System ist nur für den Kampf gedacht und da funktioniert es. Für soziale Interaktion braucht man ein anderes System", als ein generelles "Wenn ihr auf was stoßt das nicht funktioniert, dann bringt es doch selbst zum funktionieren."
Letzteres lässt nicht nur die Spieler mit ihren Problemen allein, es zeigt auch dass der Autor sich nicht mal die Mühe gemacht hat selbst herauszufinden was mit dem System möglich ist, bzw. ehrlich zu sagen was das System eigentlich leisten sollte. Stattdessen täuscht er möglicherweise noch einen größeren Umfang des Systems vor, nur weil Spieler ja auch selbst was ändern können.
Häufig werden falsche Erwartungen geweckt, die dann nur noch durch die Modifizierbarkeit der Regeln "erfüllt" werden können.
« Letzte Änderung: 24.05.2007 | 18:42 von Dr.Boomslang »