Schade, schade. Dann ist Mortal Coil wohl doch nichts für mich-und das obwohl ich das Cover sehr ansprechend finde und eigentlich nie ein Indie spielen wollte.
Daher danke für das Diary.
PositivesWeitere positive Punkte des Regelwerks fallen mir da ein:
- Tolles Cover
- Tolle Bilder.
- Es liest sich auch flüssig und angenehm, man fühlt sich unterhalten
- Die Grundstimmung, die das Spiel vermitteln will (Magie und Romantik und Drama), wird auf jeden Fall regel-mechanisch gestützt.
Trügerischer ScheinAber im konkreten Spiel merkt man, wenn die ersten Fragen auftauchen, dass der Ablauf eines Konflikts nicht ganz klar ist.
Gut, das Problem haben wir dann mit viel Aufwand gelöst, alle Unklarheiten durch scharfes Nachdenken, Recherche im Netz und Fragen direkt beim Autor erschlagen. Und wir haben die Lösungen zu diesen Fragen alle ins GroFaFo gestellt, auf dass andere Interessierte von unserer Vorarbeit profitieren können.
Doch dann trotzdem zu bemerken: "Oh, das Konfliktsystem ist aber langsam" ist wieder eine kleine Enttäuschung.
Im Zweifel für den Angeklagten, aber ...Natürlich haben wir berücksichtigt, dass es das allererste Spiel war, und dass Folgespiele wahrscheinlich schneller und flüssiger laufen würden, sobald die Mechanik in den Köpfen etabliert ist. Aber da sei uns der subjektive Eindruck erlaubt, dass uns trotzdem der Konflikt unnötig schwerfällig vorkommt.
Die Diskussionen und Entscheidungen darüber, wie der aufgelöste Konflikt tatsächlich als glaubwürdiges Ereignis in den gemeinsamen Vorstellungsraum einfliessen soll, waren bei uns noch sehr hölzern und wenig, naja, stimmungsvoll. Ich denke, auch das kann man durch Üben glatter hinbekommen.
Man sollte sich nicht davon abschrecken lassen, vielleicht gibt es ja Gruppen, die mit dieser Konfliktregelung, die uns umständlich vorkommt, gut klar kommen. Der Autor selbst z.B. muss wohl so jemand sein, und sicher hat das System noch weitere Fans.
Was bei Mortal Coil besonders mit Arbeit verbunden ist, ist die Aufgabe als SL. Man sollte die Regeln gut kennen, man muss jeden Konflikt moderieren, man muss einen Plot vorbereiten. Wer hier die Kurve raus und ein Händchen dafür hat, kann seiner Gruppe sicher ein tolles Spiel bieten.
Noch ein GedankensplitterWas mir noch einfällt: in den Konflikten wird beschrieben, dass alle Aktionen einer Runde grob "gleichzeitig" stattfinden, auch wenn diese tatsächlich hintereinander, eventuell sogar durch grössere Zeiträume getrennt, stattfinden. Der SL ist angehalten die angesagten Aktionen der Spieler in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Eine weitere Verantwortung, die der SL tragen soll. *ächz*
Ich verstehe, was der Autor mit seiner komischen "Gleichzeitigkeit" meint, aber andere User des Systems könnten sich von der Formulierung verwirren lassen.