Atmosphäre ist von vielen Dingen abhängig. Erzeugen kannst du sie als Meister allein gar nicht. Das geht nur in Zusammenarbeit mit den Spielern. Aber was ihr tun könnt, ist bessere Bedingungen für die Atmosphäre schaffen.
1. Bevor man zu spielen anfängt, kann man das Zimmer abdunkeln und Kerzen anzünden (ein Klassiker im Rollenspielbereich).
Vorteil: Durch die spärliche und schummrige Beleuchtung, wird die Aufmerksamkeit nicht so schnell durch andere Sachen abgelenkt - sprich: Die Spieler bleiben (länger) bei der Sache.
Nachteil: Abgedunkelte Zimmer mit Kerzen neigen dazu schnell, sämtlichen Sauerstoff im Raum zu verschlucken und keinen neuen bereit zu stellen
2. Kleinigkeiten, mit denen Spieler spielen/knistern/rascheln können, komplett vom Tisch entfernen. Sprich: Knabbereien nicht in der Tüte auf den Tisch werfen, sondern in eine Schüssel kippen und hinstellen. Miniaturen und all sowas erst dann auf den Tisch legen, wenn sie wirklich gebraucht werden. Vorher nur für den SL erreichbar platzieren.
Vorteil: Alle ablenkenden Gegenstände sind vom Tisch, so dass die Spieler nur die Chance haben sich einzig und allein mit dem Spiel/der Geschichte zu befassen.
Nachteil: Mehr oder weniger schlimmer Nachteil: Man muss hinterher mehr spühlen
3. Musik und Geräusche passgenau zur Szene einsetzen. Wenn das nicht möglich ist, lieber gar keine Musik. Soll heissen: Nutze, wenn du kannst, einen PC/Laptop und spiele bestimmte Musikstücke und Geräusche passend zur jeweiligen Szene ein. Nichts ist genialer, wenn man in einem vollkommen ruhigen Spielzimmer sitzt und dem SL lauscht und plötzlich der Sound einer berstenden Fensterscheibe ertönt. So hab ich mich bei meinem ersten Cthulhu-Abenteuer heftig erschreckt. Eine wirklich geniale Erfahrung. Die richtige Musik an den richtigen Stellen bewirkt das selbe wie in einem Film: Sie unterstreicht die Emotionen, die gerade im Film dargestellt werden sollen. Wenn man keine Möglichkeit hat auf einen PC oder einen Laptop oder einer Fernbedienung für den CD Player zurückzugreifen, sollte man die Musik komplett weglassen. Es gibt wenig tödlicheres für die Atmosphäre als die falsche Musik in der Szene. Man stelle sich vor ein Kampf steht bevor und aus den Boxen ertönt schöne ruhige Wirtshausmusik. Oder Eine düstere Szene untermalt mit actionlastiger Kampfmusik - schrecklich. Man kann sogar noch einen Schritt weitergehen und gewisse Passagen Hörspielmässig vertonen (nicht zuviel). Bei uns so schon oft gemacht worden. Es ist wirklich klasse!
Vorteil: Geniale Stimmung und Atmosphäre. WENN ein Spielleiter allein Atmosphäre erzeugen kann (oder perfekte Bedinungen dafür schaffen kann)...dann mit Musik und Geräuschen. Wenn Musik/Geräusche richtig eingesetzt werden, ist es eine vollkommen neue Erfahrung und keiner wird sie danach noch missen wollen. Rollenspiel Next Generation quasi.
Nachteil: Ein so großer Vorteil bringt natürlich auch einige Nachteile mit sich. Der SL muss sich nun nicht nur das Abenteuer an sich vorbereiten, er muss jetzt auch die dazu passende Musik und die Geräusche vorbereiten. Gegebenenfalls selbst erstellen, falls man keine Geräusch CD hat. Er muss sich genaue Notizen machen, wann was wo wie lange eingespielt werden muss. Und das vielleicht sogar umsonst, denn wenn die SCs wieder etwas vollkommen anders machen als es geplant war, fallen vielleicht ganze Szenen weg. Wenn kein Computer zur Hand ist, ist das ganze schon schwieriger. Es ist zwar auch möglich das mit dem normalen CD Player hinzubekommen - aber wohl nie so passgenau wie mit einem Computer.
So...das erstmal fürs erste...vielleicht fällt mir gleich noch mehr ein