Autor Thema: Cons und die Rache an Runnern.....  (Gelesen 10727 mal)

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Offline Arkam

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Re: Cons und die Rache an Runnern.....
« Antwort #50 am: 24.07.2007 | 08:26 »
Hallo zusammen,

nur um es noch Mal kurz zusammen zu fassen.
Runner geraten meiner Ansicht nach dann in das Fadenkreuz eines Kons wenn sie:

-etwas tun was der Konzern nicht vor der Öffentlichkeit vertuschen kann, er übt dann keine Rache sondern kooperiert nur mit den Strafverfolgungbehörden
-außergewöhnlicher Schaden angerichtet wird, neben der reinen Abschreckung interessieren hier auch die Hintermänner
-die Runner mehrmals hintereinander einen Run gegen einen Kon starten, der Konzerngerichthof soll unter anderen vermeiden das Konzerne sich mit ihren direkten Recourcen bekämpfen

Der wesentliche Unterschied zwischen der Welt von Shadowrun und unserer realen Welt ist meiner Ansicht nach die Zersplitterung.

Nach dem Shiwaseurteil wurden einige Konzerne extraterritorial galten also rechtlich wie Staaten und ihre Enklaven wurden wie Botschaften gehandhabt.
Das führte dazu das sowohl auf die Staaten als auch auf die Konzerne ganz eigene Herausforderungen zukamen.
Der Staat mußte damit leben das die Hauptsteuerzahler plötzlich zu noch größeren Teilen wegfielen und so die sozialen Systeme kaum zu halten waren. Gleichzeitig wurde der Staat aber auch zu einem Anbieter von Dienstleistungen die die Konzerne nicht zu leisten vermochten, nicht nur wegen der Gewinn sondern auch wegen der Platzfrage.
Die Unternehmen wiederum mußten plötzlich stärker auch staatliche Aufgaben, also vor allen Ordnungs- und Verteidigungsaufgaben wahrnehmen. Ein erster Ansatz sah vor diese Kräfte rentabel zu nutzen indem man damit Konkurrenten asschaltete. Dieser Ansatz wurde aber auch von der Konkurrenz gewählt. Mit der gründung des Konzerngerichthofs schließlich wurden derartige direkte Aktionen verboten.

Und genau in diese Lücke springen die Runner von keinem geschätzt aber eben ein notwendiges Übel.

Gruß Jochen
« Letzte Änderung: 24.07.2007 | 13:00 von Arkam »
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Offline Fat Duck

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Re: Cons und die Rache an Runnern.....
« Antwort #51 am: 24.07.2007 | 22:24 »
Imho ist in 60-80% der Runs ein Megakon der Arbeitgeber, und ebenfalls in der einen oder anderen Weise Ziel

Das kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Der Großteil der Schattenaktivitäten geht, denke ich, eher von kleineren und mittleren regionalen Konzernen, Gangs und Syndikaten aus und hat zwar auch die Großen, viel öfter aber Gegner auf Augenhöhe als Ziel.
Solche Konzerne haben keine Sonderrechte, wenig Einfluss auf Medien um kleiner Kleckser auf der Weißen Weste zu kaschieren und nicht die Möglichkeit selber Spezialkräfte für bestimmte Missionen auszubilden.
Außerdem stelle ich mir die Risikobereitschaft bei Kons, die kurz vor dem Sprung nach oben bzw dem Schicksal als Eintagsfliege stehen, viel höher vor als bei riesen Molochen, die oftmals ganze Staaten konkurrenzlos kontrollieren.

Genau so stell ich mir das auch mit der Rache vor. Bei den Kleinen wird das schneller mal persönlich. Bei ihnen geht es schließlich auch um mehr. Ein Megakon wird eher seine Spionageabteilung in Gang setzen, das verlorene Gut ausfindig machen und zurückkaufen/klauen bzw unschädlich machen. Denen stehen dabei viele Wege offen, die für sie die Schatten seltener wichtig machen. Die Kleinen haben, wie gesagt, diese Ressourcen nicht.
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Re: Cons und die Rache an Runnern.....
« Antwort #52 am: 24.07.2007 | 22:47 »
Ich bin SR-metaplottechnisch längst nicht mehr auf dem Laufenden, aber ich hab das von früher so in Erinnerung, daß Pi mal Schnauze so ziemlich jeder Betrieb im Endeffekt irgendeinem Megakon gehört. Also zum Beispiel: Heckler&Koch gehört zu Ruhrmetall, Ruhrmetall gehört zu Saeder-Krupp, und wem SK gehört, wissen wir ja.
Bedeutet das nun, daß sich ein Runnerteam mit einem Bruch in Oberndorf am Neckar Ärger mit Lofwyr einhandelt? Womöglich.
Interessant wird es dann, wenn bei Zielfirmen die Verbindungen und Zugehörigkeiten nicht so allgemein bekannt sind, und/oder die Runner bei den Vorbereitungen schlampen. Sprich, sie machen vielleicht nen Run gegen die Pink Tiger Wattebauschfabrik, und schnallen nicht, daß sie gerade, sagen wir mal, Aztec ans Bein gepinkelt haben.
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Eulenspiegel

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Re: Cons und die Rache an Runnern.....
« Antwort #53 am: 24.07.2007 | 23:39 »
Aber wieso sollte sich Aztec da jetzt groß drum kümmern? Die haben wichtigere Sachen, als sich um ein kleines Problemchen einer kleinen Tochterfirma einer Tochterfirma zu künmmern.

Man wird LoneStar (bw. in den ADL die örtliche Polizei) informieren und denen vielleicht 10 k Nuyen Belohnung versprechen, wenn sie den Täter schnappen. - Und dann sucht halt die Polizei nach dir.

Bzw. selbst wenn Aztec ein paar Säöldner/Runner/eigenes Team auf dich ansetzt? So what? Wo soll das Team beginnen?

Wem diese Frage zu trivial vorkommt, den Schlage ich mal zwei Abenteuer vor:
1. Abenteuer: Man spielt ganz normale Shadworunner, die irgendwo einbrechen.
2. Abenteuer (einen Spielabend später): Man spielt LoneStar Bullen oder ein Team, das für den eingebrochenen Con arbeitet. Ziel ist es, die Runner ausfindig zu machen und den Prototypen/Pläne/sonstwas zurückzubringen. (Es war kein Hochsicherheitbereich, sondern ein Bereich mittlerer Sicherheitsstufe.)

Dann wäre ich mal daran interessiert, wie leicht/schwer das 2. Abenteuer wird.

Offline Arkam

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Re: Cons und die Rache an Runnern.....
« Antwort #54 am: 25.07.2007 | 10:33 »
Hallo Eulenspiegel,

wie schwierig es für das zweite Team wird hängt meiner Ansicht nach von den folgenden Faktoren ab:

Wie sieht in den Augen des Spielleiters die Überwachung aus und haben sich die Runner darum gekümmert?
Wie schon oben aufgeführt rechne ich eigentlich damit das die Runner überwacht werden. Ich weiß das unsere Welt ein schlechter Maßstab für den Shadowrunhintergrund ist aber ich rechne mit einem Anstieg der Überwachung. Diese Daten müssen dann natürlich noch ausgewertet werden. Im Falle eines Abenteuers übernimmt diese Aufgabe das angeheuerte Team. Wenn es sich um Spezialisten handelt wahrscheinlich noch von Leuten die ganz andere Herausforderungen gewöhnt sind.

Endet die formelle Macht am Betriebszaun oder sorgt der Name des Megakons dafür das sich die Türen bei Regierung und privatem Sicherheitsbetrieb auch öffnen?
Wenn der Konzernname auch Außerhalb ein paar Türen öffnet wird die Spur breiter. Denn jetzt steht auch die öffentliche Videoüberwachung und eventuelle Daten der Ordnungskräfte zur Verfügung. Ist das nicht der Fall wird es aufwendig den Faden wieder aufzunehmen. Vor allen wenn kein Staub aufgewirbelt werden soll.

Haben die Runner den Run vor- und nachbereitet?
Vorbereitet werden die meisten Runs ja noch. Aber wie sieht es mit der Nachbereitung aus? Wurden die erhaltenen Creds in irgendeiner Form gewaschen? Was passierte mit gestellter Ausrüstung die man zurückverfolgen könnte? Bei besonders kritischen Runs dürfte ein Wechsel der gefälschten SIN und / oder plastische Chirugie gefragt sein. Wer angeheuert wurde kann davon ausgehen das Daten über ihn beim Auftraggeber vorhanden sind. Wie mißtrauisch sind die Runner was diese Daten angeht?

Gruß Jochen
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Offline Feuersänger

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Re: Cons und die Rache an Runnern.....
« Antwort #55 am: 25.07.2007 | 10:50 »
Wie gesagt, das mag ja alles realistisch sein, aber Spaß macht es so nicht.

Im Endeffekt wird dann auch in einer "Hochsicherheitswelt" die Nachbereitung automatisiert - die Spieler spulen dann nach jedem Run ein Programm ab, bestehend aus den von dir genannten Punkten. Da es nach jedem Run dasselbe ist, werden sie das auch spätestens ab dem zweiten Mal in wenigen Sätzen abwickeln wollen. Du hast also nen Automatismus. Verbessert der das Spiel? Nein.

Oder es wird nach jedem Run individiuell "nachbereitet", also quasi nochmal ein, zwei Stunden Spielzeit drangehängt. Jeder Fitzel muss einzeln ausgespielt werden, um der Gegenseite keine Angriffsfläche zu bieten.
Und wisst ihr, wie ich das nenne? Hartwurst.

Bei uns lief das Debriefing daher immer möglichst unkompliziert ab. Bezahlung in unregistered Checksticks - keine weitere Wäsche erforderlich. Auch sonst sind wir einfach immer davon ausgegangen, daß die Runner zu kleine Lichter sind, um selbst zum Ziel zu werden.
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Ludovico

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Re: Cons und die Rache an Runnern.....
« Antwort #56 am: 25.07.2007 | 11:51 »
Leute, wenn man SR realistisch aufziehen wuerde, gaebe es gar keine Runner.
Also wuerde ich die Verfolgung durch Kons auch nicht so ernst nehmen, auch wenn es realistisch waere.


Offline Fenix

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Re: Cons und die Rache an Runnern.....
« Antwort #57 am: 25.07.2007 | 13:12 »
Ganz so einfach dürfte es für einen Konzern nicht sein, Rache an typischen Shadowrunnern zu üben, denn er müsste sie erstmal identifizieren und finden.

Zweifelsohne werden sie bei einer Aktion unweigerlich Spuren hinterlassen, die gesichert und ausgewertet werden können. Aber hat wirklich jeder Konzern eine komplette, kriminaltechnische Abteilung, mit Forensik, Genlabor usw.? Ähnlich verhält es sich mit Daten aus Überwachungskameras und Sensoren. Gerade das wäre die Aufgabe eines Hackers im Shadowrunnerteam deren Erfassung zu verhindern oder sie im Nachhinein zu vernichten. Kann jeder Konzern solche Manipulationen feststellen und wieder rückgängig machen?

Selbst wenn genügend Daten zur Verfügung stehen um Shadowrunner eindeutig zu erkennen, reicht das nicht unbedingt für eine Identifikation. Man müsste die Daten erstmal mit Anderen  bereits existierenden vergleichen. Auf welche Datenbestände können Konzerne dafür zugreifen? Wie will man völlig Unbekannte finden? Leute die ohne SIN sind, bei keinem Einwohnermeldeamt oder sonstiger Behörde registriert. Die ohne festen Wohnsitz in irgendwelchen Ghettos leben?

Offline Fat Duck

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Re: Cons und die Rache an Runnern.....
« Antwort #58 am: 25.07.2007 | 13:17 »
Ich bin SR-metaplottechnisch längst nicht mehr auf dem Laufenden, aber ich hab das von früher so in Erinnerung, daß Pi mal Schnauze so ziemlich jeder Betrieb im Endeffekt irgendeinem Megakon gehört.

Klar sitzen die Megas überall und klar, sie haben ein unüberschaubares Netz an Tochterfirmen, aber deshalb gehört, denke ich, noch lange nicht jede Firma irgendeinem Mega. Im Gegenteil, ich sehe Megas als globale Giganten an, die bestimmte Industrien fast konkurrenzlos kontrollieren (bzw unter sich aufteilen), aber regional nicht unbedingt stark vertreten sind.

@Ludovico:
Das ist halt ne Glaubensfrage. Ich halte (mehr oder weniger) freischaffene Auftragsverbrecher in diesem Setting für sehr realistisch, gerade weil praktisch sämtliche Konflikte in dieser Welt so aufgebaut sind, dass sie Shadowrunnern Arbeit bieten. (Aber das Thema ist ein alter Hut und OT)

@Akram:
Ich finde deine Ansätze sehr schön. Ich würde das nur auch nicht alles ausspielen. Geldwäsche bsw. wird im Hintergrund von Schattenbanken übernommen, darum müssen sich die Runner nicht selbst kümmern. Da kann's natürlich auch mal ein Sicherheitsleck geben und ein rachsüchtiger Konzern/Mafiaboss/Gangboss/Johnson/Lone Star usw. spürt die Runner darüber auf, aber nur, wenn ich einen Aufhänger für ein Abenteuer brauche.  :)

EDIT:
@Tanelorn:
Hm, die Forensiche Abteilung halte ich weniger für ein Argument. Die großen haben soetwas höchstwahrscheinlich (Seraphim mal als bekanntes Beispiel) und die kleinen verlassen sich auf externe Sicherheit (Lone Star zbs).
Der Ansatz mit den Hackern stimmt natürlich. Die beste Kamera hilft nix, wenn der Hacker die Aufnahmen manipuliert.
« Letzte Änderung: 25.07.2007 | 13:20 von Fat Duck »
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