Lehrer gibt es derer drei Arten:
Der Kumpel:
- Jung und voller Tatendrang tut er alles, um Zugang zu den Schülern zu bekommen. Man mag ihn, weil er keinen Ärger macht und es keine Schwierigkeiten gibt, gute Noten (sofern man sie will) abzustauben.
Der Feind:
- Verstaubt, verbohrt, eigensinnig und von den Schülern enttäuscht ist er der Hasskandidat der meisten Schüler. Streber klammern sich an die Materie, wer was von sich hält stellt sich mit Absicht quer.
Der Besucher:
- Fachbezogen und sachverständig, aber ohne Zugang zu den Schülern. Der Besucher-Archetyp kapiert nicht, warum man ihn ignoriert und hält seelenruhig Monologe. Die Schüler notieren den Noten zuliebe etwas oder ignorieren ihn.
Der Lehrer im Film scheint der "Kumpel" Archetyp zu sein, bevorzugter Fachbereich ist Sozialkunde und Sport. Die Schüler können gut mit ihm reden, aber es gibt in der reaklität nur wenige Gestalten, die auch tatsächlich Einfluss auf die Schüler nehmen können- die Vorstellung, "den Kumpel" als totale Führungsperson anzunehmen mal ganz aussenvor, das ist absurd. Man sieht sich mit ihm ja auf einer Stufe.
Das Buch und das Experiment beziehen sich auf eine Zeit, in der Lehrer noch als Autoritätspersonen anerkannt wurden und Schüler daran glaubten, dass Lehrer tatsächlich etwas wissen und ihnen etwas beibringen können. Die Jugendlichen von heute sind zwar leichter zu täuschen als früher, haben aber eine große Ablehnung vor Autorität eingepflanzt. Daher halte ich eine 1:1 Transplantation der Welle ins 2000er Zeitalter für unangebracht.