In einem offenen Kampf sollte das aber kein Problem darstellen: Man rennt einfach auf den Kerl zu und schubst ihn notfalls zur Seite oder rennt links oder rechts an ihm vorbei. - Ich sehe da wirklich kein Problem.
Grins.
Realismus-Sicht:
Mach mal Kendo, Fechten oder von mir aus American Football. Ich selbst habe mal Kendo gemacht, und soweit ich weiß ist es im Fechten genauso: nach einem einzigen Treffer ist vorbei. Das war beim fechten historisch zwar nicht korrekt, bei Kendo dagegen schon. Darum ist ein Gegner mit einer Waffe in der Hand ein nahezu unüberwindbares Hindernis. Vielleicht gelingt es dir mal, ihn auszutricksen, das ist aber mit AoO nicht getan, wäre eher ein Feat wie trip oder sowas. Ein Gang mit mehreren Gegnern? Unmöglich. Und auch draußen finde ich es schwer, mal an einem Gegner vorbeizurennen, wenn beide gleich schnell sind sogar unmöglich. Wer einen Kampf will, der kann ihn erzwingen. Vorausgesetzt der eine ist kein Ritter und der andere ein Sprinterass in Turnschuhen. Du siehst es ja schon beim Fußball: ist gar nicht so leicht. Und jetzt stell dir vor der Gegner hat eine Waffe und könnte dir in den Rücken hauen. Öhm, da sehe ich ein Problem. Ist ja nicht so, dass wir mehrere Treffer aushalten können.
Fantasy-Sicht:
Klar. Alles machbar. Teleportieren, Fliegen, durch die Gegner rennen. Warum nicht? Wenn es zur Geschichte passt, ist alles drin. Darum sind die AoO auch für alle in Ordnung, denen Realismus egal ist, und die sich über das taktische Element freuen. Wäre mir auch egal, wenn es nicht so verflucht mit allem verwoben wäre, dass man es nicht weglassen kann.
Naja, bei uns nicht. Allerdings spielen wir auch nicht D&D sondern Conan, da gibt es keine Mönche. (Wieso überhaupt Mönche, mir wäre gar nicht bewusst, dass die da besonders abgehandelt würden?)
In D&D haben Mönche Vorteile mit Gelegenheitsangriffen (um mal den deutschen Begriff zu gebrauchen). Erstens: Mönche greifen mit Händen und Füßen an und können so alle Bereiche um sie herum mit Gelegenheitsangriffen bedrohen. Dies gilt selbst dann, wenn sie Waffen benutzen. Das ist eine Sonderregelung für Mönche. Zweitens: in Stufe 2 kann ein Monk "combat reflexes" als Bonusfeat bekommen und erhält damit dexbonus zusätzliche Gelegenheitsangriffe.
Nein, nötig sind sie generell nicht, allerdings hat man bei D20 ein Problem, wenn man ohne AoOs spielen will -- dann muss man die ganzen Feats und Specials, die sich auf AoOs beziehen (inkl. Combat Reflexes) durch irgendwas anderes ersetzen. Schließlich sind diese Feats ja oft auch Anforderungen für weitere Feats oder Prestigeklassen, und sollten daher zu irgendwas nütze sein.
Wäääh! Du hast genau mein Problem erkannt. Darum spiele ich kein D&D 3(mehr).
Andere Systeme kommen sicher auch ohne aus, klar. Wobei mich durchaus einige Beispiele interessen würden. =)
Ehrlich gesagt fällt es mir schwer überhaupt noch Beispiele für Systeme mit sowas wie AoO zu finden. Ohne sind eigentlich alle Systeme, die ich ausführlich kenne: WHFRP 2, nWod, Sternengarde, D&D1, Sternengarde, Talislanta, Fading Suns, Dreampark, uvm. Das Maximum, das ich bisher an solchen Regeln erleben durfte, war, dass man einen Freischlag auf einen flüchtenden Gegner bekommt. Einzig für Midgard möchte ich meine Hand nicht ins Feuer legen da a) kein einzelner Mensch die Regeln in seiner Gesamtheit kennen kann und b) das System von einer Art ist, die solche Dinge erwarten lässt
Und wie gut ein System "funktioniert", ist ja auch relativ. Wenn (das hat jetzt nichts mit AoOs zu tun) man z.B. in Midgard 30 Sekunden braucht, um einem Typen spontan nen Kinnhaken zu verpassen (weil man erst Handgemenge einleiten muss oder weiß der Geier), dann "funktioniert" das auch irgendwie, aber ist doch ziemlich beknackt.
Öh... das würde ich jederzeit unterschreiben. Manche Regeln sind halt einfach für die eigene Spielweise Ausschlusskriterien. Ich würde jetzt nie sagen, dass D&D3 schlecht ist, weil das System die Gelegenheitsschlagregeln hat. Ich kann aber sagen, dass mich diese Regeln (und die tiefe Verwurzelung in den Klassen) davon abhalten, das System zu spielen. Nicht alleine das, natürlich. Aber es macht einen großen Teil aus. Das ärgert mich irre, da ich D20 mögen möchte. Es gibt fantastische Szenarien und Quellenbände, die ich gerne mal probieren würde. Aber dann denke ich meist zuerst an die AoO und dann lasse ich es wieder. Das ist schade.
Nichtsdestotrotz ist D&D ein solides System. Da würde ich nie etwas anderes sagen. Ich erwarte mir von D&D4 eine deutliche Entschlackung und hege die leise Hoffnung, dass die Gelegenheitsangriffe vielleicht nicht ein GANZ so integraler Bestandteil davon werden. Wer weiß? Ich könnte ja Glück haben.