Autor Thema: Brainstorming: Winter in der Stadt  (Gelesen 4661 mal)

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Brainstorming: Winter in der Stadt
« am: 16.01.2003 | 15:06 »
Meine SCs überwintern demnächst in einer Stadt (genauer: Hluthvar, Forgotten Realms). Welche Ansätze für Abenteuer fallen euch dazu ein?

Ich habe mir Folgende überlegt:
Zur Grundatmosphäre: Die Stadt ist durch den Schnee weitestgehend von der Umgebung abgeschnitten. Zwar kann man noch mit Schlitten reisen, aber der Handelsverkehr ist weitestgehend zum Erliegen gekommen. Nachrichten von außen kommen kaum rein. Die Leute sind also auf die Stadt im engeren Sinn beschränkt. Kurze Tage, lange Nächte, ab und zu pfeifen Schneestürme durch die leeren Gassen.

Mögliche Abenteueransätze: Monsterrudel wurden im Umland beobachtet (Frostriesen, Worge, Winterwölfe oder so). Die Helden werden von der Stadtwache angeheuert, um die Monster zu jagen oder kleinere Ansiedlungen ohne eigene Wachgarnisonen zu beschützen. Während der Jagd stoßen sie auf viel größere Gefahren (Vorbereitungen eines organisierten Angriffs auf die Stadt, Werwölfe als Anführer der Wolfsrudel).
Während der schrecklichen Schneestürme verschwinden immer wieder Menschen. Schuld könnten Untote oder Gestaltwandler sein, die sich irgendwo in der Stadt verbergen.
Eine Seuche bricht aus. die Helden müssen sich durch die Schneelandschaft zu einem Kloster durchschlagen, um von dort heilkräftige Hilfe zu holen.
Ein Agent einer verfeindeten Stadt vergiftet die Nahrungsvorräte. Die Helden müssen ihn stoppen.

Was fällt euch ein?

Offline Alrik

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Re:Brainstorming: Winter in der Stadt
« Antwort #1 am: 16.01.2003 | 21:07 »
Der Winter dauert dieses Jahr ungewöhnlich lange an und ist zudem auch noch verdammt eisig.
Steckt vielleicht mehr dahinter als nur eine Laune der Natur? Hat da evtl ein böser Magier, ein miesepeterischer Dämon oder Elementar seine Finger im Spiel?
Nun ist es an den Helden die Ursachen dieser "Eiszeit" zu finden.
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Offline Raphael

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Re:Brainstorming: Winter in der Stadt
« Antwort #2 am: 16.01.2003 | 23:35 »
Ein verwundetes Weissdrachenbaby wird von den SC entdeckt. Töten oder heilen? (Die Mama kann eh die Schuld auf die Charaktere geben )

Der nahe Gletscher kommt bedrohlich noch näher (natürlich wegen einem Magier) und aus der Stirn bohren sich Remorhaz!

Ein guter Frostriese kommt auf das Dorf zu. Wie und wann merken die Charas, dass er keine bösen Absichten hat?

Ein kleines Dorf weiter im Land produziert immer mehr Kinder, doch die Erwachsenen sterben an unbekannten Todesursachen. Wenn die Charaktere die Gräber untersuchen sollten (unter erheblicher Widerstand und Protest der Bevölkerung!) finden sie die Gräber leer vor. (ein Lich oder konventioneller Nekromant schafft sich eine Armee Untoter) (Ok der passt nicht unbedingt in's Eis, aber ich kann mir die Szene dort gut vorstellen ... abgelegen ... kalt ... schlechte Nachrichtenlage ... keine Armee, die den Untoten Einhalt gebieten könnte ... irgendwie stimmig)

Vielleicht später mehr!
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Re:Brainstorming: Winter in der Stadt
« Antwort #3 am: 18.01.2003 | 00:39 »
Derjenige, der in der Stadt das Sagen hat, wird ernsthaft krank und sein Vertreter übernimmt seine Aufgaben. Das wäre ja nicht weiter schlimm, doch diese Vertretung ist total inkompetent. Sie kürzt den Sold der Stadtwachen erlässt schwachsinnige Gesetze, verärgert die Händler, denen die Stadt ihren Wohlstand verdankt...
 
Vielleicht müssen die Helden eingreifen, das sie selbst davon betroffen sind, oder weil sie einen blutigen Bürgeraufstand (im Winter haben sie eh nicht viel anderes zu tun *G) verhindern wollen, was sie ja ebanfalls beträfe.
Vielleicht erkennen die Helden auch, dass die Vertretung einer Sekte angehört, an die sie große Geldsummen übergibt, um die Verbrechen des letzten Lebens zu sühnen. Die Obersekter wollen sich, sobald sie über genügend finazielle Mittel verfügen, in wichtige Ämter einkaufen und die Stadt im Verborgenen übernehmen. Haben sie den Bürgermeister sogar vergiftet?

In den Winter passen imho wilde und gefährliche Raubtier, die in der Nähe von Menschen nach Eßbarem (oder Beute) suchen.

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Re:Brainstorming: Winter in der Stadt
« Antwort #4 am: 20.01.2003 | 17:24 »
Hmm...
wie währe es zB mit einer kleinen intervention der Götter, oder besser einem machtkampf der gleichen, da die Stadt von der Umwelt ja praktisch abgeriegelt ist und der oberpriester eines der tempel sich nicht in der Stadt befindet könnten einige der gottheiten das doch zum vorwand nehmen, um eine kleine machtverschiebung zu pushen.

oder
unter der Stadt rührt sich plötzlich ein lange vergessenes Böses, etwa ein dämon den ein unachtsamer kanalarbeiter in seiner grenzenlosen dummheit freigelassen hat

so was in der art

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Re:Brainstorming: Winter in der Stadt
« Antwort #5 am: 20.01.2003 | 17:44 »
Dämonen? Eingreifen der Götter? Geht's nicht eine Nummer kleiner? Und mit mehr Winter? Die Gruppe hat so ca. Stufe 2-3.

Aber danke für die Vorschläge.

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Re:Brainstorming: Winter in der Stadt
« Antwort #6 am: 22.01.2003 | 15:52 »
Wie wäre es mit Winter?
Ein langer, harter, stürmischer Winter, der den Häusern die Ziegel vom Dach weht, der eventuell vorhandene Schutzpalisaden umwirft, sodass man bei Eiseskälte im Freien Reparaturen durchführen muss.
Ferner könnte man noch Versorgungengpässe einbauen, welche die Charaktere eventuell (sprich falls möglich) zwingen könnten zu einer beschwerlichen Reise ins Nachbardorf aufzubrechen, wobei man sich da mit Kletterpartien, eisigen Winden, eventuell Wölfen oder zugefrorenen Seen sicherlich sehr vegnügen kann...
Die einzige "höhere Gewalt", die du so im Spiel hast ist Mutter Natur und das dürfte wohl noch erlaubt sein ;)

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Re:Brainstorming: Winter in der Stadt
« Antwort #7 am: 22.01.2003 | 16:02 »
Oder eine Lawine oder ein Schneesturm zerstört den Großteil des Dorfes/ der Stadt. Jetzt müssen die Charaktere dafür sorgen, dass die Einwohner der Stadt nicht alle bei der Witterung vor die Hunde gehen.
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Re:Brainstorming: Winter in der Stadt
« Antwort #8 am: 22.01.2003 | 16:05 »
Jupp, und die Menschen eventuell in eine Höhle evakuieren... dann ziehen sie mit einem ganzen Dorf im Schlepptau durch die Wildnis...

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Re:Brainstorming: Winter in der Stadt
« Antwort #9 am: 22.01.2003 | 16:12 »
Oder aber einige Häuser stehen noch. Leider sind es aber zu wenig für die gesamte Stadt, sodass die städtische Elite diese Häuser beansprucht. Daraufhin gibt es Spannungen, Unruhen, vielleicht sogar Revolten. Und die Charaktere mittendrin.
Das nenn ich mal einen ruhigen Winter. ;D
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Fanti

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Re:Brainstorming: Winter in der Stadt
« Antwort #10 am: 24.01.2003 | 14:02 »
Heh, das Ganze soll den SC (besser den Spielern) auch Spaß machen - Dächerflicken und Nahrung beschaffen kann doch recht langweilig sein.....

Offline Asdrubael

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Re:Brainstorming: Winter in der Stadt
« Antwort #11 am: 24.01.2003 | 14:17 »
Benutz doch diesen abgeschlossenen Plot für ein paar Intrigenspiele. Zieh dir ein paar Heimatfilme rein und nimm die unglücklich verliebte Magd, die ganz normalen Dorfstreitigkeiten und zwei (oder mehr) Familien, die besonders vom handel profitieren. Diese bereiten sich schon mal auf das Frühjahr vor und wollen schon mal ihre Ausgangsposition verbessern. das fängt mit so Sachen an, dass es im ganzen Dorf keine Werkzeuge zu kaufen gibt, weil eine Familie alles aufgekauft hat, um zu verhindern, dass die andere die Wagen reparieren kann, die sie zum Transport der waren im Frühjahr wieder braucht.
Das ganze geht dann über Diebstähle evtl. bis zum Mord oder der Entführung oben erwähnter Dame. Würze das ganze mit einigen zwielichtigen Waldläufer, einem Falschspieler (mit französischem Akzent), der hier zufällig eingeschneit wurde und nun jeden zu einem Spielchen auffordern will.
Verwickel deine Spieler in die Dorfpolitik und zieh sie in den Sumpf der Intrigen, die es in jedem Dorf, aber auch in die trotz allem unerschütterliche Gemeinschaft rein.
Gerade solche Intrigenabenteuer passen eh zu jeder Stufe, da sie für alle SCs eine Herausforderung sind.
Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

Misantropie ist halt in der Gruppe lustiger  ;D

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Re:Brainstorming: Winter in der Stadt
« Antwort #12 am: 25.01.2003 | 14:03 »
Erst mal danke. Da waren viele interessante Ansätze dabei. Ich habe mir inzwischen selbst ein Abenteuer überlegt, aber vor allem die Vorschläge von Marcel und Christian hören sich sehr gut an, und der Winter ist ja noch lang...

Asdrubaels Idee mit den Heimatfilmen ist auch nicht schlecht und weitgehend Witterungs-unabhängig. Ich werde sie auch mal im Hinterkopf behalten. Die Sache mit dem angestrebten Werkzeug-Monopol passt nicht ganz in meine Vorstellungen von einer zumindest quasi-mittelalterlichen Welt. Ist mir ein wenig zu merkantilistisch.

Meine Idee ist folgende: Die Zentarim wollen Hluthvar aushungern. Deshalb beschließen sie, wenigstens einen der drei großen Kornspeicher der Stadt in Flammen aufgehen zu lassen. Damit das auch wirklich klappt, schmuggeln sie Feuerwürmer (für nicht D&D-Spieler: unausgewachsene Salamander, Wesen von der Feuer-Elementarebene) in die Stadt. Dabei gehen sie so vor, dass sie einen kleinen Agenten-Trupp um einen Doppelgänger (Gestaltwandler, der das Aussehen von Menschen annehmen kann) in die Stadt einschleusen.
 Als Basis haben sie sich eine Schmiede ausgesucht, weil die Würmer mit Kohle gefüttert werden müssen. Und zwar suchen sie sich logischerweise die kleinste Schmiede aus, in der nur der Schmied und ein Lehrling leben. Der Doppelgänger erschlägt die beiden und spielt ihre Rollen. Das ganze findet im Winter statt, da in dieser Zeit erstens das Aushungern am effektivsten ist und zweitens nicht so viel Betrieb in der Stadt herrscht. Deshalb kommen wenige Kunden in die Schmiede, die Menschen halten sich meistens in den Häusern auf. Also ist die Gefahr geringer, dass der Doppelgänger entlarvt wird.
Der erste Anschlag gelingt problemlos. Die Zentarim-Agenten erschlagen die kleine Wachmannschaft im Nahrungsspeicher und setzen den Feuerwurm im Gebäude aus. Durch die magische Natur des Wesens lässt sich der Brand nicht löschen, bevor alle Vorräte vernichtet sind.
Nach diesem Aufsehen erregenden Brand geraten die Charaktere in das Geschehen. Vielleicht helfen sie sogar beim Löschen und stellen schon fest, dass es mit dem Feuer nicht mit rechten Dingen zugeht. Andernfalls stolpert eines Abends ein Mann mit einem Armbrustbolzen im Rücken auf sie zu, faselt irgendetwas von "Das Feuer, der Schmied" und stirbt.
Damit sind sie auf die Spur gesetzt und klappern alle Schmieden der Stadt ab. Dabei kann der SL, jenachdem wie scharfsinnig die Gruppe sich verhält einige mehr oder minder verdächtige Gestalten unter den Schmieden auftreten lassen. Irgendwann kommen sie dann zu dem Doppelgänger, der durch mehrere Indizien auffällt: Erstens versteht er nicht viel vom Schmiedehandwerk, wird also nur sehr ausweichend Aufträge annehmen und sich auch nicht bei der Arbeit zuschauen lassen. Zweitens können die Spieler entweder dem Schmied oder seinem Lehrling begegnen, nie beiden zusammen, weil der Doppelgänger eben beide darstellt. Drittens ist dieses Spielchen sehr anstrengend für den Doppelgänger, zumal er sehr häufig die Gestalt wechselt, um die beiden übrigen, jetzt schwer bewachten Nahrungslager (ein städtisches und eins im Helm-Tempel) auszuspionieren. Er macht also ständig einen ziemlich erschöpften Eindruck. Viertens stellt man beim genauen Beobachten des Hauses ein unerwartet reges Kommen und Gehen (der Zentarim-Agenten) in der Dunkelheit fest.
Das müsste eigentlich reichen, um die Charaktere misstrauisch zu machen. Bei einem Einbruch könnten sie in der Schmiede auf das magische Gefäß mit dem zweiten Feuerwurm treffen oder sogar auf die Zentarim-Agenten, die dort auf engstem Raum leben. Wenn es dramatischer werden soll, können die Helden den Gegner auch genau zu dem Zeitpunkt überraschen, an dem er ein weiteres Lebensmittellager angreift.

Was haltet ihr davon?

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Re:Brainstorming: Winter in der Stadt
« Antwort #13 am: 1.02.2003 | 22:04 »
Gefällt mir soweit gut, die Spieler dürfen richtige Heldenarbeit leisten wobei sie sowohl Verstand als auch Kampfgeschick einsetzen müssen, eine Frage stellt sich mir allerdings: Welche Motivation steckt hinter dem Handeln der Zentarim, sprich: warum wollen sie das Dorf aushungern?

Offline Chaosdada

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Re:Brainstorming: Winter in der Stadt
« Antwort #14 am: 7.02.2003 | 15:08 »
Evtl. ist der Winter zu hart für die schlecht vorbereitete Stadt(ein Feuer könnte z.B. Kornvorräte vernichtet haben; vielleicht sogar von einem skrupellosen Nahrungmittelimporteur bzw. jemandem der viel Nahrung eingelagert hat, gelegt)? Nun müssen die Helden irgendwoher Nahrung besorgen(für sich selbst) oder werden von den Stadtältesten darum gebeten. Das wäre nicht viel Arbeit, wenn man gut improvisieren kann.

Offline Le Rat

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Re:Brainstorming: Winter in der Stadt
« Antwort #15 am: 7.02.2003 | 15:14 »
Nur ein NSC:
In dem ungewöhnlích harten Winter kommen Tausende von Raben in die Stadt und lassen sich überall nieder. Die Leute haben Angst!
Nur eine alte Frau steht auf dem Merkt und füttert die Raben. Ist sie wirklich so harmlos oder ist sie eine Hexe, die mit den Raben ein bestimmtes Ziel verfolgt.