Autor Thema: Männliche Rollenspielerfreundin?  (Gelesen 17276 mal)

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Offline Nelly

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Re: Männliche Rollenspielerfreundin?
« Antwort #50 am: 20.06.2008 | 20:48 »
Also ich würde da schon zustimmen. Vor allem da wir ja selbst auch alle erwachsen sind... dementsprechend ändert sich ja auch die Art und Weise wie man spielt und mit wem man spielt.
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Ein

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Re: Männliche Rollenspielerfreundin?
« Antwort #51 am: 20.06.2008 | 21:46 »
@twheel
Nö, nen Designer. Und wenn ich mir so die Leute ansehe, mit denen ich so an Rollenspielern verkehre, bin ich nicht der Meinung, dass da eine Mehrheit Geeks wären. Zumindest in der typischen Definition "overly obsessive about gaming and stuff".

Das ist einfach nur so ein dummes Mem aus den 80-90ern. Ich mein guck dir den Artikel an. Der ist lustig aber uralt. Man findet ihn bereits 1995 im Usenet. Das ist so ewig her. Die Leute, die zu der Zeit mit Rollenspiel angefangen haben, sind heute erwachsene Leute in ihren frühen 30ern. Und Menschen wachsen nun mal auf und werden erwachsen (gut, bei dir mag das anders sein, kann ich nicht einschätzen). Und da Geekdom nun einmal ganz stark mit einer gewissen Lebensphase im Zusammenhang steht, sind Geeks irgendwann keine Geeks mehr (oder soziophob).

Offline Arbo

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Re: Männliche Rollenspielerfreundin?
« Antwort #52 am: 20.06.2008 | 22:40 »
Naja, obwohl ... es gibt schon noch bestimmte Exemplare ... also ... so ganz Nerd-frei ist "die Szene" nicht. ;)
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Ein

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Re: Männliche Rollenspielerfreundin?
« Antwort #53 am: 20.06.2008 | 22:43 »
Ich spreche ja auch nicht von nerdfrei.
Ich spreche davon, dass sie keine deutliche Mehrheit ausmachen.

Offline JS

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Re: Männliche Rollenspielerfreundin?
« Antwort #54 am: 21.06.2008 | 01:18 »
Ich glaube das Grundinteresse ist bei Frauen genauso hoch, aber die Spiele am Markt sind Produkte die vor allem für Männer entwickelt werden. Für mich ist es jedenfalls kein Wunder, dass Frauen die Mehrzahl der Spiele nicht zusagen. Ich hatte Zeit meines Lebens tendenziell mehr Frauen in meinen Runden (jahrelang 66 oder 75%). Das ist kein Zufall, sondern entspringt der Tatsache, dass entsprechende Spielinhalte und Spielweisen gewählt wurden.

ich habe auch schon viele spielerinnen (auch mitgebrachte freundinnen) kennengelernt und überwiegend ganz gute erfahrungen mit ihnen im rollenspiel gemacht. allerdings ist meiner persönlichen beobachtung nach eines deutlich anders im vergleich zu männern: frauen erschienen mir bisher weniger neugierig auf neue systeme und settings zu sein. ein, zwei systeme mit ein, zwei settings, das war dann auch ok und ausreichend. und genrewechsel wurden noch kritischer gesehen. meine männlichen mitspieler waren (und sind teilweise) sehr viel experimentierfreudiger, aber wenn wir frauen in unseren runden hatten, hat uns nach einiger zeit immer die beschränkung auf wenige systeme, settings oder genres angenervt. nun spielen wir ohne frauen und haben ebenso wieder die orkse wie auch die spanischen piraten wie auch die fiesen cthuloisten wie auch die raumjäger im programm. das ist angenehm. nichts gegen frauen und deren spielkünste, aber ohne geht es auch - und speziell bei uns besser.
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Offline Callista

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Re: Männliche Rollenspielerfreundin?
« Antwort #55 am: 21.06.2008 | 02:52 »
Hm, also ich hab schon des öfteren in einer reinen Frauenrunde gespielt und habe eigentlich kaum einen Unterschied zu gemischten Gruppen erlebt. In meinem Freundeskreis gibt es aber viele Mädels, die sich viel mit dem Thema RPG (Pen & Paper, Larp und seltener MMORPG) auseinander setzen. Was mir jedoch aufgefallen ist, dass es meistens länger braucht, um generell erst mal anzufangen und wirklich intime zu gehen. Vom generellen Spielstil jedoch merkte man den Unterschied der Geschlechter nicht wirklich. Es gab ebenso schöne und spannende Kämpfe, wie auch ausgespielte Gespräche (Verhandlungen ect). Natürlich kommt es da auch sehr auf den/die Meister/in drauf an, welchen Leitstil er/sie bevorzugt.

Ich musste zum Thema "Männliche Rollenspielerfreundinnen" auch erstmal ne Zeit lang überlegen. Aber mir ist tatsächlich ein Kerl eingefallen, der kurz in meiner ersten Vampirerunde (und ersten Pen & Paper Erfahrung überhaupt) war. Seine damalige Freundin war von Anfang an bei uns dabei und er konnte sich nicht wirklich in der Gruppe einfügen. Irgentwann haben wir ihn dann freundlich gebeten, sich zurück zuhalten oder sich zu beteiligen, da er die ganze Zeit nichts intime sagte oder machte, er sich schrecklich langweilte, Würfelberge baute und die ganze Zeit Witze und dumme Kommentare abgab. Stimmt, musste ich wohl irgenwie verdrängt haben...

Also, es gibt sie, allerdings wesentlich seltener, als in der weiblichen Form.
Hat man das Unmögliche eliminiert, so muss, was übrig bleibt, mag es noch so unwahrscheinlich erscheinen, die Wahrheit sein.

Offline Nocturama

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Re: Männliche Rollenspielerfreundin?
« Antwort #56 am: 21.06.2008 | 09:47 »
Ich habe auch sehr viele (andere  ;)) weibliche Spieler in meinen Runden und eine Einschränkung auf Systeme habe ich da von weiblicher Seite nie feststellen können. Konservative Spieler gibt es bei beiden Geschlechtern und in meinem Umfeld nur wenige.

Die paar Mal, bei denen wir eine reine Frauenrunde waren, haben wir so ziemlich genauso gespielt, wie wenn ein paar Männer dabei sind. Warum sollte da ein Unterschied sein? Ist ja nicht so, als würden männliche Mitspieler uns an irgendwas hindern. Dass wir nur unter Frauen gespielt haben, war eh' mehr Zufall als geplant.

Und die männliche Rollenspielerfreundin... Einen Kerl, der nur dabeigesessen hätte, habe ich tatsächlich noch nicht erlebt (es sei denn, man zählt den Freund der einen SL, der seit einiger Zeit jedes mal nach einer Stunde einpennt und nicht wieder erwacht). Wenn dann eher den neuen Freund, der schon Rollenspieler ist und jetzt mitspielen soll - und sich durch Spielstil oder Persönlichkeit gar nicht in die Gruppe einfügt (am schlimmsten der "Ich weiß wo's lang geht und zeige euch das jetzt mal, auch wenn ihr schon seit Jahren zusammen spielt"-Typ). Ich zumindest habe Hemmungen, einer Freundin zu sagen, dass ihr Schatzi ganz furchtbar nervt (bei umgekehrter Geschlechterkonstellation ähnlich, aber nervende Freundinnen in RPG-Runden waren bisher keine dabei). Bei Kumpels ist das nicht ganz so problematisch...
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Ein

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Re: Männliche Rollenspielerfreundin?
« Antwort #57 am: 21.06.2008 | 09:53 »
Zitat
Ich frage mich nur, wo overly obsessed eigentlich anfängt? Weiß das jemand?
Nach amerikanischen Gusto, da wo die normalen sozialen Funktionen darunter leiden. Hab auch das ist ein Gummiband, dass sich beliebig dehnen lässt je nachdem in welchem Umfeld man sich bewegt.

Zitat
frauen erschienen mir bisher weniger neugierig auf neue systeme und settings zu sein.
Seltsam konnte ich bisher nie feststellen. Ich bin sogar der Meinung, dass sich Frauen und Männer da nicht großartig unterscheiden.

Zitat
Vielleicht sitzen diverse Frauen deshalb da und sagen immer nur "Okay, mach ich", weil sich das Spiel um die 'falschen' Dinge dreht.
Ja, das könnte sein muss, aber nicht. Da kommt es wohl vor allem auf die Sozialisierung an. Anders als für Männern sind für Frauen ein breites Spektrum an (sozialen) Rollen salonfähig. Andererseits vielleicht geben sich viele Gamer nur hart und in Wirklichkeit werden an vielen D&D-Tischen Beziehungsdramen ausgespielt. ;)

Im Übrigen sagen 10.000 wirklich nichts aus. Ich habe einfach keinen Fernseher.

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Re: Männliche Rollenspielerfreundin?
« Antwort #58 am: 21.06.2008 | 10:40 »
@Turning Wheel
Nachdem ich meine Frauen- und Männerrunde geleitet habe als wir alle etwa 16-18 Jahre alt waren, wurde über das jeweils andere Geschlecht mehr hergezogen. Wobei die Mädels sehr viel hinterfotziger und gemeiner waren...

Offline JS

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Re: Männliche Rollenspielerfreundin?
« Antwort #59 am: 21.06.2008 | 11:47 »
das ist leider nichts neues und ermahnt immer wieder zur vorsicht im umgang mit der weiblichen welt.
 :-\

Ich bin sogar der Meinung, dass sich Frauen und Männer da nicht großartig unterscheiden.

daher habe ich ja auch meine aussage als eine sehr persönliche formuliert und eine pauschalisierung vermieden. ich kenne ja nur einen winzigen bruchteil der weiblichen und männlichen rollenspieler, daher ist mehr als subjektivempfinden sinnlos. aber subjektiv war es eben so, daß bei uns die meisten (auch guten) spielerinnen am liebsten nur fantasy und am liebsten nur dasselbe system spielen wollten. langweilig.
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Offline Crimson King

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Re: Männliche Rollenspielerfreundin?
« Antwort #60 am: 21.06.2008 | 16:10 »
Dass Frauen tendenziell andere Spielinhalte bevorzugen, ist ziemlich offensichtlich. Letzten Endes sind Frauen auch, wenn sie vom RSP-Tisch aufstehen, im Mittel weniger aggressiv und drängen nicht so nach vorne. Kämpfen und Powerlevel erhöhen dürfte da demnach von geringerer Bedeutung sein als bei Männern. D&D und Shadowrun dürften da per se kein übermäßiges Interesse hervorufen, womit zwei der ganz großen Systeme schon mal raus sind. Auch die meisten anderen klassischen Systeme haben zumindest eine starke kämpferische Komponente und die Regeln legen den Schwerpunkt darauf.
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Re: Männliche Rollenspielerfreundin?
« Antwort #61 am: 21.06.2008 | 16:14 »
wir haben mit den frauen jahrelang d&d gespielt, und NUR d&d. das mochten sie nämlich: fantasy und einfach. und d&d zwingt niemanden zu dauerkämpfen. das sollte doch langsam kein geheimnis mehr sein...
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Online hexe

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Re: Männliche Rollenspielerfreundin?
« Antwort #62 am: 21.06.2008 | 17:33 »
Ich persönlich spiele auch gerne mal kämpferische Charaktere. Allerdings ist es auch oft so, dass man in den Runden tendenziell mehr Männer sind und die Kämpferrollen, dann oft schon von diesen besetzt sind, so dass ich dann lieber eben einen Charakter mit weniger Kampf wähle, um mehr Vielfalt zu haben. Lustigerweise hatte ich aber gerade in einer D&D 3.5 Runde, den Kampfcharakter. Die beiden mitstreitenden Herrn hatten sich für mehr Magie und Priesterei entschieden. In meiner jetztigen DSA Runde hingehen habe einen zauberkundigen Charakter, da die Kämpferei schon besetzt war. Allerdings von einer Frau und einem Mann - wobei die zwei verlobt sind (Nein, er brachte sie in die Runde).

Offline Caralywhynn

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Re: Männliche Rollenspielerfreundin?
« Antwort #63 am: 21.06.2008 | 18:19 »
Dass Frauen tendenziell andere Spielinhalte bevorzugen, ist ziemlich offensichtlich.

Letzten Endes sind Frauen auch, wenn sie vom RSP-Tisch aufstehen, im Mittel weniger aggressiv und drängen nicht so nach vorne.

Kämpfen und Powerlevel erhöhen dürfte da demnach von geringerer Bedeutung sein als bei Männern.

D&D und Shadowrun dürften da per se kein übermäßiges Interesse hervorufen, womit zwei der ganz großen Systeme schon mal raus sind. Auch die meisten anderen klassischen Systeme haben zumindest eine starke kämpferische Komponente und die Regeln legen den Schwerpunkt darauf.

zu Pkt 1 ... mmmnajaichweißnicht...  ich sag nur "Gruppenvertrag" oder wie sich das offiziell schimpft  ;)

zu Pkt2 ... würde ich nicht pauschalisieren ... auf mich trifft´s in den meisten - jedoch nicht bei  D&D, D&D basierten -; SR  -  Runden eher zu ,
 ... auf einige meiner Mitspielerinn aber halt auch nicht ;) ...
 bei liegt´s aber meistens daran, dass ich so gerne ..."siehste, hab ich doch gleich gesagt" ...sage  >;D, oder ich halt Chars spiele, die eher support als damagedealer sind

 In unserer Arcana Evolved (D&D basiertes System) Runde z.B. bin ich immer vorne und so :D
 - wenn man das "um jeden Preis kämpfen, auch wenn Weglaufen die bessere, weil strategisch bessere/überlebenstechnisch bessere Variante ist, mal außen vor läßt ... mein Char ist zwar ´ne Kampfsau, aber nicht dumm!

 zu Pkt 3 und 4  - ist Systemabhäängig ... gerade bei D&D, Shadowrun und Arcana Evolved war und ist es bei den Mädels, die ich kenne (mich eingeschlossen) so, dass WENN man schon so ein System spielt, dies dann aber auch mit Wonne betreibt und den Char pusht und optimiert, bis zum Gehtnichtmehr (Im Gegensatz z.B. zu nWoD - was aber auch mit einer ganz anderen Spielsichtweise insgesamt bei uns gespielt wird ...)
... was ja nicht heißt, dass der Char nicht auch noch passend zum jeweiligen Anlass entsprechend angezogen ist und man auch in diesen Systemen trotz alller Optimierung sowas wie "Stil" haben kann   ;)
Und natürlich ist es regeltechnisch EGAL, ob bei D&D meine WaldiElfenScharfschützenKampfsau Suzanna zu ihrer Haarfarbe passende Stickereien/Verzierungen auf ihrer leichten Lederrüstung hat - aber sie sieht damit einfach "besser" aus *ganzbreitgrins*
Und natürlich muss meine nordländische MageBlade bei AE theoretisch nicht Charisma 18 haben (obwohl natürlich alle Zauber bei dieser Klasse über Charisma gehen) - wenn ich nicht geneigt bin, diesen Charme auch entsprechend ausspielen zu wollen ...

...und es macht MIR mehr Spaß sie entsprechend "weiblich" zu spielen ... Was aber nicht heißt, dass sie im Kampf plötzlich losheulen, "uaaah, mein Fingernagel ist abgebrochen" - es sei denn es besteht eine Möglichkeit, daraus ´nen Vorteil zu ziehen ...  ;)
... HÄ? ... wie jetzt?

Und dann nahm ich das Schleif und machte das Schneid.
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Zitat von: Laurie
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Offline Crimson King

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Re: Männliche Rollenspielerfreundin?
« Antwort #64 am: 22.06.2008 | 11:55 »
Die Frage ist doch eher, womit kriegst du neue Spielerinnen? Von der typischen Klischee-D&D-Runde mit Gritmaps und Zinnfiguren dürften Frauen eher abgeschreckt sein, weil es halt doch alles etwas technisch und ergebnisorientiert rüber kommt. Frauen, die mal infiziert sind, kriegen dann aber auch eher einen Bezug zu eher Powergaming-orientierten Spielen.

Im Übrigen habe ich bewusst nicht pauschaliert, sondern von "im Mittel" gesprochen. Auf die Frauen, mit denen ich bisher gespielt habe, trifft es größtenteils zu, dass sie an Kämpfen und an Levelups wenig Interesse hatten, sondern eher daran, die Welt zu erleben, ihren Charakter auszuspielen und Geheimnisse zu lüften. Von den Erfahrungswerten gehe ich dann halt mal aus.

Dies gilt im Übrigen besonders für Casual Gamer-Frauen, während die (wenigen) alten Häsinnen sich auch mit Enthusiasmus in Kämpfe stürzen. Und genau da frage ich mich eben, ob man aus den Gelegenheitsspielerinnen leidenschaftliche Spielerinnen machen kann, wenn man eben "weiblichere" Inhalte und Spielweisen verwendet.
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Offline der.hobbit

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Re: Männliche Rollenspielerfreundin?
« Antwort #65 am: 22.06.2008 | 12:13 »
Die Frage ist doch eher, womit kriegst du neue Spielerinnen?

Vielleicht ist das auch einer der Gründe, warum ich so selten männliche Rollenspielerfreundinnen gesehen habe? Normalerweise ist es kein Problem, Männer mit entsprechender Interessenlage für RPG zu begeistern.
Wenn das bei Frauen nicht so einfach ist, ist natürlich die Freundin der erste Kandidat, den man mal zu überreden versucht, und schwups, hat man eine Rollenspielerfreundin in der Runde.

Ist es aber bei Frauen schwieriger, sie zum RPG spielen zu überreden? Der Thread hier klingt nicht so, aber andererseits sind hier auch nur Rollenspieler am Schreiben.
In meiner Jugend (damals, vor 50 Jor!) war es schwieriger, da klang das einfach zu ungewohnt und in der Pubertät ist man insgesamt meist etwas seltsam drauf. Da war ich selbst noch nicht so entspannt, dass ich einer Frau Rollenspiel vernünftig erklären könnte (und man wollte ja auch die tollen Frauen dabei haben, bei denen die Nervosität demgemäß stieg), und andererseits haben die Mädels sich wahrscheinlich auch alles mögliche gedacht, als sie zum Mitspielen eingeladen wurden.
Vielleicht war das nur eine (altersbedingte) Phase? Die Rollenspielerfreundin habe ich in letzter Zeit auch nur noch in der Ausprägung "Neue Freundin - Probier's mal aus - Klappt nicht, also lassen" erlebt. Das ist ja auch völlig ok, dass man die gegenseitigen Interessen ausprobiert, wenn man frisch liiert ist. Man muss halt nur erkennen, ob es funktioniert oder nicht.
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Offline Caralywhynn

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Re: Männliche Rollenspielerfreundin?
« Antwort #66 am: 22.06.2008 | 12:40 »
Die Frage ist doch eher, womit kriegst du neue Spielerinnen?

Also, da gibts mehrere Möglichkeiten.
1.) Wenn schon eine oder gar mehrere Frauen in der Gruppe sind - ebendiese neue  Mädels ranschleppen lassen und denen die Erklärung, was Rollenspiel ist usw., am besten auch schon mal im Vorfeld überlassen  ;) .
2.) Wenn es noch keine Frauen in der Gruppe gibt,
> aussagekräftige Aushänge machen: z.B. in großen Einkaufszentren oder kleineren Geschäften, Bibliothek, (Schule) Uni, Fh, an der Pinnwand;
> sich mal in der Nachbarschaft/Kollegium umhören;
> Im Freundeskreis die Parole ausgeben, dass die Leute, wenn sie selber kein Interesse haben, sich wenigstens auch für einen umhören sollen und evtl Kontakt herstellen ... usw.
> und natürlich die entsprechenden Rollenspielbörsen im Internet - wobei die von den meisten Frauen nur dann in Anspruch genommen werden, wenn sie schonmal davon gehört haben, dass es sowas überhaupt gibt.


Ich denke so ganz allgemein ...
Wenn denn dann mal neue Spielerinnen vor Ort sind, vielleicht nicht gleich sofort losspielen, sondern fragen,
> was sie sich vorstellen könnten, ob sie schon Erfahrung haben diesbezüglich und wenn ja wieviel usw....
> rauskriegen, was ihre Motivation ist, was sie gerne spielen usw. - wie halt bei jedem "männlichen" neuen Spieler auch ...
> versuchen, die Gruppe (nur falls nötig) zu einem halbwegs "gepflegten bzw. normalen" Erscheinungsbild zu motivieren
> die Umgebung annehmbar gestalten (was zum Beispiel insbesondere die Hygieneverhältnisse auf dem Klo / in der Küche betrifft ;) - du glaubst nicht, was ich da schon alles erlebt hab ... und dadurch auch >nur einmal< zu irgendwelchen Runden gegangen bin, die ansonsten eigentlich ganz nett waren ...  )

Ich will damit nicht unterstellen, dass du Crimson (oder alle andern hier), das nicht beherzigst, oder ´ne Pottsau bist, versteh mich nicht falsch, ja?   :)

 


« Letzte Änderung: 22.06.2008 | 12:42 von Caralywhynn »
... HÄ? ... wie jetzt?

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Zitat von: Laurie
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Offline Crimson King

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Re: Männliche Rollenspielerfreundin?
« Antwort #67 am: 22.06.2008 | 14:06 »
Tu ich nicht. Ich persönlich habe auch kein Problem mit der Geschlechteraufteilung. Außer beim Sex, wo der Frauenanteil bei (mindestens ;) ) 50% liegen muss, ist mir das Geschlecht relativ egal. Ich habe weder ein Problem mit Fußballerinnen und Automechanikerinnen noch mit Kindergärtnern und Männern, die Wollsocken stricken.

Ich wollte nur darauf hinweisen, dass Rollenspiel-Systeme in den meisten Fällen von Männern geschrieben werden und damit die männlichen Inhalte zwangsläufig dominieren. Letzten Endes kommt Rollenspiel aus dem Wargaming, wo die Frauenquote nochmal niedriger sein dürfte. Die Tradition der numerischen Überlegenheit des männlichen Geschlechts wurde bis heute nie gebrochen.
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Offline Lord Verminaard

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Re: Männliche Rollenspielerfreundin?
« Antwort #68 am: 23.06.2008 | 11:23 »
Eine von meinen Star Wars-Mädels hat mal ihren Nicht-Rollenspieler-Freund mit in die Runde gebracht, allerdings nicht, weil er unbedingt in ihrer Nähe sein wollte, sondern weil ihn interessierte, was sie da eigentlich so macht. Dementsprechend hat er sich auch aktiv am Spiel beteiligt bzw. zu beteiligen versucht, auch wenn relativ schnell offenbar wurde, dass er damit nicht wirklich etwas anfangen konnte. Wir haben uns dann im Guten von ihm getrennt. ;)
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