Vor allem ist es etwas anderes, ob man einen Server aktuell halten muss oder einen Desktop-Rechner. Die Sicherheitsupdates sind für Endanwender jetzt nicht sooooo wichtig. Ich habe immer noch von keinem erfolgreichen Angriff auf Linux-Desktop-Anwender gehört, nicht mal von einem versuchten, basierend auf Linux-Lücken.
Das mit den neueren Komponenten entspricht dem, was ich vorher gesagt habe. Wenn ich z.B. das neueste Inkscape will, dafür aber Bibliotheken brauche, die die installierte Version der Distribution nicht mitbringt, dann ist ein Update fällig.
Ansonsten habe ich den Eindruck, dass die potentiellen Update-Probleme die Vorteile der Sicherheitsupdates überwiegen, wenn man sonst keinen Grund für ein Update hat. Nicht zuletzt wird alles erneuert, auch solche Dinge, die eigentlich kein Update nötig haben. In diesem speziellen Fall (Gutsy -> Hardy) führt zum Beispiel die Umstellung auf Firefox 3 Beta gerne zu Problemen, auf die man gut verzichten kann. Außerdem steigt auch der Resourcenhunger. Auf dem Notebook meiner Frau kann ich Hardy nicht gut gebrauchen, das wäre mit den Anforderungen etwas überstrapaziert. Und wenn ich mein eigenes Gentoo mit dem Ubuntu an meinem Arbeitsplatz vergleiche: bei mir laufen locker nur halb so viele Prozesse, das System ist wesentlich schlanker und effizienter als ein vorkonfiguriertes Ubuntu, das für alle möglichen Architekturen und Hardware-Optionen vorkompiliert ist und deshalb auch viel Zeug mitbringt, das vielleicht nicht gebraucht wird. Z.B. läuft unter Ubuntu standardmäßig eine Bluetooth-Unterstützung, die wohl nur die wenigsten tatsächlich brauchen.
Wenn du von dapper auf hardy gewechselt hast, war das ja wohl auch eher eine Neuinstallation als ein Upgrade, nicht wahr? Bisher hieß es ja immer, dass ein Upgrade nur auf die direkte Folgeversion möglich ist.
Robin