Thema: Savage Tharun

[Mensch der Zukunft]

Morgen!

Unsere Gruppe hat nach 3 Jahren endlich die Jahr des Feuers-Kampagne fertig und ich DSA4 reichlich satt. Als Intermezzo haben wir uns das Testen neuer Regelsysteme vorgenommen, beginnend bei Savage Worlds. Um einen konservativeren Mitspieler nicht zu verprellen, habe ich Tharun ausgesucht, die apokryphe Hohlwelt unter Aventurien (aus den Schwertmeister- bzw. "DSA Professional"- [sic] Boxen).

Für etwas Starthilfe von SW-Veteranen wäre ich dankbar. 


Bei der Heldenerschaffung sehe ich kein Problem. SW Helden kämen mir in Aventurien ziemlich mächtig vor, in Tharun gehen sie problemlos als Anfänger durch.
Noch nicht entschieden habe ich, ob die Helden auf Seasoned beginnen, oder als Novice, dafür aber zu Beginn schneller aufsteigen (3+ XP pro Abend). Was empfehlt ihr denn zum Kennenlernen des Systems?


Eine Lösung suche ich für einige Element des Magiesystems.

Kurzer Abriss der Magie: Klassische Spruchmagie funktioniert nur unter Verwendung der seltenen Runensteine, die zudem auf einen Besitzer festgelegt sind. Aus je 3 davon können in einem Ritual ein Zauber erschaffen werden, der dann jederzeit verwendet werden kann.
Die Energie zieht er aber aus den Runensteinen, die erst nach ~100 Tagen wieder verwendbar sind. In Notfällen kann ein Held einen Zauber allerdings aus seiner Lebenskraft oder - falls vorhanden - aus seiner magischen Kraft speisen. Letztere regeneriert sich allerdings nicht regelmässig (nur beim Stufenaufstieg oder durch Verwendung einer seltenen Rune), die üblichen Fähigkeiten der aventurischen Zauberer versagen ausserdem in Tharun.

Der eigentliche Zaubervorgang ist schnell umgesetzt: Die Spieler experimentieren mit Runenkombinationen, ich überlege mir eine Power + Trapping dafür, der Spieler würfelt auf Smarts oder Spellcasting zum Zaubern, entladene Runenstein regenerieren sich sporadisch (jeden Abend eine Karte pro Stein ziehen, Ass oder Joker regeneriert den Stein).

Wie stelle ich aber die nicht regenerierenden, aber grossen Kraftreserven eines Zauberers da? Ich würde bei Erschaffung Arcane Background fordern, der doppelte (dreifache?) Power Points bekommt, aber ohne Regeneration und freie Powers (die gibts nur durch Runensteine). Ist das balanciert? Spellcasting zu haben, hätte dabei noch einige geringere Vorteile.

Wann gibts neue PP? Pro Advance, analog zu den Runen durch Kartenziehen, komplett durch eine Edge?

Fürs Zaubern mit Lebenskraft habe ich mir überlegt: Vigor temporär (Ende des Abenteuers) um eine Stufe senken, um 5 evtl. mehr PP zum zaubern zu bekommen. Klappt das so?

[alexandro]

Wo bekommen die Spieler denn die Runensteine her? Können die hergestellt werden oder müssen die gefunden werden?

Nach deiner derzeitigen Beschreibung tendiere ich zu einem Arcane Background mit langsamerer PP-Regeneration (außer man bekommt neue Runensteine), dafür aber höheren Start-PP und (begrenzt, abhängig von den Runen die man besitzt) frei wählbare Trappings (d.h. man lernt die Power ohne Trapping und legt selbiges dann beim Zaubern durch die Runensteine fest).
"Zaubern auf Kosten der eigenen Lebenskraft" ist das Soul Drain Edge.

[Mensch der Zukunft]

Runensteine müssen gefunden werden, bzw. vom Vorbesitzer "geerbt". Es gibt 18 verschiedene Runen unterschiedlicher Macht und Häufigkeit. Jede symbolisiert ein Konzept, z.B. Feuer, Kampf, Leben, Sehen...
Soweit ich das verstanden habe, soll jeweils nur ein Exemplar pro Sorte gebunden werden, mache mir noch Gedanken darüber, wie sinnvoll das ist.

Was noch klar zu stellen ist: Jeder kann die Runenmagie verwenden. Personen, die keine natürlichen Zauberer sind, können eben nur mit der Energie der Runen oder Lebenskraft zaubern.

Dein Vorschlag ist prinzipiell gut, ich mag aber den Ressourcenmanagement-Aspekt. Eine noch nicht erwähnte Sache ist die Möglichkeit, ein Rune zu opfern, um einen starken Effekt zu erzeugen. Ausserdem sind die Runen die einzige Art von magischer Ausrüstung, die es gibt, deshalb sollen sie einigermassen häufig eingesetzt werden können.

Ich werde wahrscheinlich zweigleisig fahren:
Zum einen die Runenstein-Magie, die jeder mit einem Edge verwenden kann. Runenladungen werden ganz normal verwaltet, die Aufladung zufallsbasiert gestaltet.
Die Fähigkeit von Magiern, unabhängig von geladenen Runensteinen zu zaubern wird wie von dir vorgeschlagen als modifizierter Arcane Background gehandelt. Die verfügbaren Powers hängen von den Runensteinen im Besitz des Charakters ab.

Runenmagie
Vorraussetzungen: Novice, Wild Card, Spirit d6+
Der Charakter kann Runensteine an sich binden und je drei davon zu Zaubern kombinieren. Der Charakter verfügt nach einem mehrstündigen Ritual über eine entsprechende Power, die er ohne PP-Kosten auslösen kann (Probe auf Spirit oder Spellcasting). Die verwendeten Runensteine entladen sich dabei und die Power kann erst wieder eingesetzt, wenn der Held über je einen geladenen Runenstein jedes beteiligten Typs verfügt.
In Notfall kann der Charakter einen Runenzauber mit Lebenskraft aktivieren, wenn er nicht über die nötigen Runen verfügt. Der Charakter erhält automatisch die Soul Drain Edge.
(Anmerkung: Die Vorraussetzungen sind bewusst niedrig gehalten, damit jeder Held die Runen verwenden kann. Die Magie ist göttlichen Ursprungs und die Helden sind mit göttlichem Segen unterwegs, von daher finde ich das recht passend.)

Arcane Background: Spellcasting hat stark reduzierte Regeneration (1 PP / Tag). Dafür erhält man das Dreifache der üblichen Powerpoints, und doppelt so viele Powers. Die Edges zur Erhöhung der Regeneration sind erhältlich, sobald man eine bestimmte Rune gefunden hat.


Die Idee mit den frei wählbaren Trappings ist gut, das übernehme ich so. 

[alexandro]

Das mit dem mehrstündigen Ritual und auslösen ist ein wenig viel Buchaltung für SW-Verhältnisse. Ich würde mich da einfach an "convert the setting, not the system" halten und sagen dass der Magier halt [jeanpütz]"schonmal was vorbereitet"[/jeanpütz] hat (bei D&D prä-4 wählt man sich ja auch einfach seine Zauber aus, ohne zu würfeln ob man das Ritual zum "memorieren" der selbigen ordentlich durchführt).

Wenn er sie an sich binden muss, dann kann man das ja so machen, dann würde ich Runensteine einfach so handhaben wie "New Power" für den Weird Scientist funktioniert: jeder Runenstein hat einen eigenen PP-Vorrat (in Höhe des Maximums des Charakters) und erlaubt dem Charakter die Anwendung einer (passenden) Power. Dafür ist dieser Stein auch an ein bestimmtes Trapping gekoppelt.
Wenn der Charakter zaubert kann er die PP aus bis zu drei Runensteinen ziehen (womit er effektiv die dreifache Menge PP hat, ohne dass man sein Maximum extra anheben muss), wobei einer davon die Power enthalten muss die zur Anwendung kommt. Der Stein aus dem man die meissten PP "zieht" bestimmt das Trapping des Zaubers.

Ein Runenstein könnte so aussehen (jetzt auf nordische Mythologie bezogen, da ich Tharun nicht so gut kenne):
Haglaz (Blast, Kälte-Trapping, 10PP)
Gibo (Boost/Lower Trait, Runentätowierung-Trapping, 10PP)
oder auch
Haglaz (Obscure, Sturm-Trapping, 10PP)
Gibo (Smite, Glühend-Trapping, 10PP)
usw.

[Zornhau]

Wenn er sie an sich binden muss, dann kann man das ja so machen, dann würde ich Runensteine einfach so handhaben wie "New Power" für den Weird Scientist funktioniert: jeder Runenstein hat einen eigenen PP-Vorrat (in Höhe des Maximums des Charakters) und erlaubt dem Charakter die Anwendung einer (passenden) Power. Dafür ist dieser Stein auch an ein bestimmtes Trapping gekopellt, welches zur Anwendung kommt, wenn der Stein aktiviert wird.

Das sieht nach einer richtig guten Umsetzung dieses Spielwelt-Elements aus.

(Merke ich mir auch für andere Spielwelten. Gerade für die Kometenkristallsplitter bei Savage Maddrax ist das eine Lösung, die ich ausprobieren werde.)