Die Frage zielte ja auf die Männer der Sheriffs. Es wird leider nicht genau gesat, wie diese Männer ausgehoben und organisiert werden; dass diese Truppen aus Männern bestehen, die jeweils ihren Frondienst leisten, ist mit dem Feudalsystem natürlich konsistent. Die Bezeichnung Shire Troops o.ä. passt da ganz gut; werde ich wohl so nehmen.
Shire Men oder simpel Sheriff's Men kämen mir noch in den Sinn.
Zur Organisation würde ich sagen, das ein Sheriff immer ein paar "feste Mitarbeiter" hat, also Ritter, Berufssoldaten o.ä., und andere nach Bedarf verpflichten kann. Da der Sheriff meistens eh ein niederer Adliger sein dürfte, passt das ja auch wieder.
Besteht die Besatzung einer Festung wirklich aus Bauern, die ihren Militärdienst leisten? Sind Bauern denn dazu geeignet? Kriegsdienst, ok. Als leichte Infanterie im Heer, da müssen sie nicht viel können.
Zunächst natürlich immer erstmal die Ritter (feinere Unterscheidungen zwischen Men-at-Arms, Gentlemen und Knights spare ich mir mal). Das sind auch erstmal die einzigen "Berufssoldaten", die du im frühen und frühen hohen Mittelalter hast (was ja der Zeit entspricht, die Hârn darstellt).
Die übrigen Bewaffneten sind aber durchaus nicht untrainiert. Nehmen wir mal den Grafen Cassean. Der weiß, das er seinem König 2 Monate Kriegsdienst schuldet, zu dem er 3 Ritter und 20 Bogenschützen inkl. Ausrüstung mitbringen muß. Die drei Ritter stehen in seinem Dienst und rüsten sich selbst aus. Die Bogenschützen wählt er aus und trainiert sie. Falls der König die Truppen der Grafschaft einberuft, rüstet er sie aus und nimmt sie mit. Dazu kommen dann ggf. noch Bewaffnete aus den Dörfern, die von dir bereits genannte "leichte Infanterie".
Aber die Männer auf den Dörfern sind ja auch nicht unvorbereitet. Sie sind verpflichtet, einmal pro Woche mit Waffen zu üben (in England z.B. mußte jeder Mann Sonntags 3-4 Stunden mit dem Langbogen üben). Die Waffen haben sie teils selbst, manchmal werden sie durch den Lehnsherrn gestellt. Da sie nicht wissen, was sie an Ausrüstung bekommen, schafft das Dorf als ganzes bestimmte Ausrüstungsteile an: Gambesone, Helme, leichte Schutzausrüstung eben (wobei "anschaffen" meist heist, das die Leute aus dem letzten Aufgebot die Ausrüstung aus dem Krieg mitgebracht haben). Wenn das Dorf zwei Bewaffnete stellen muß, reichen ja auch jeweils zwei Stück. Und man kann sie wiederverwenden.
Aber so eine Wachmannschaft auf einer Burg stelle ich mir doch irgendwie professioneller vor.
Im Zweifel hindert dich ja nichts daran, das so zu machen. Wobei die englischen Langbogenschützen im Hundertjährigen Krieg auch aus Bauern bestanden. Die berühmten flandrischen Speerträger, die die französischen Ritter vertrieben haben, waren Bürger und Handwerker aus den Städten.
Professionalität ist im Mittelalter etwas, was man als einfacher Soldat kaum braucht. Wenn man mit der Waffe umgehen kann, ist alles in Ordnung. Es gibt ja kein Exerzieren, keinen Gleichschritt oder komplizierte Formationen. Die Ausrüstung ist so einfach zu pflegen und zu "bedienen", das auch da keine große Ausbildung nötig ist. Einzige Ausnahme sind da die Ritter mit den schweren Rüstungen und dem Kampf zu Pferd.