Thema: (5c) Dolche in der Nacht [Selene]

[oliof]

Gerade will Selene sich in Ruhe zurücklehnen, da hört man vor der Tür ein dumpfes Stöhnen und ein Gurgeln.

Im nächsten Augenblick bricht mit einem lauten Krachen die Tür auf, und drei vermummte Gestalten mit langen Dolchen – zwei davon glänzen im Licht des Szepters rot vom Blut der Opfer – Selene sieht zwei Uniformierte mit durchschnittenen Kehlen auf dem Boden liegen  – von denen sich zwei gleich auf Graupelz stürzen …

[Silent]

Erschrocken schreckt die Sonnenkaiserin hoch und betrachtet erneut ihre nächtlichen Gäste, doch diesmal schien es nicht so, dass es sich um potenziell plaudernden Besuch handelte. So sah sich Selene gezwungen sich ihr Szepter zu ergreifen und mit ernster Miene vor sich zu halten. Sie wirkte nicht wirklich bedrohlich, eher gefasst und ein wenig bemitleidend richtete sie ihren Blick zur Decke.

"Oh himmlische Sonne, es ist mal wieder so weit deine Arme zu öffnen und neue Schäfchen deiner Herde zuzuführen."

Dann wand sich Selene zu den Eindringlingen und fragte mit gelassener Stimme.

"Wie mir scheint habe ich weitere Gäste diesen Abend, aber es bedrückt mein Herz, dass der Weg zu mir mit Blut besudelt wurde. Kann ich den Herrschaften irgendwie behilflich sein?"

[oliof]

„Graupelz wird uns nicht an Dich verraten, Hexe!“ schreit einer der Mordbuben, bevor die beiden sich auf Selene stürzen – einer versucht, ihr das Szepter aus der Hand zu schlagen, während der andere mit wildem Schrei und blitzender Klinge auf sie zuspringt …

[Silent]

"Wenn jemand des Verrats schuldig ist, dann wäre das eure Person...", sagte Selene ruhig und zog ihr Szepter schützend vor sich.  "... aber ich will hier kein Blutvergießen, doch...". Die Sonnenkaiserin richtete sich von ihrer Bettstatt auf und ihren nun zwei Angreifern entgegen, wobei sie ihr Gesicht leicht anhob. Sie sprach mit leicht erzürnter Stimme.

"...wenn ihr eure Blutgier über das Wohl eures Landes, eures Volkes stellt, dann macht meinen Bestreben hier und jetzt ein Ende! Doch lasst euch eins gesagt sein. Tötet mich und ihr tötet ganz Maldor!"

Dabei zog sie mit einer Hand leicht leicht ihr Nachtgewand runter und offenbarte ihr Mal des Absolons, welches auf ihrer Brust unter dem Glanz des Sonnenszepters prangte.

[Silent]

Endlose Sekunden schienen zu vergehen, doch als niemand wagte auch nur zu Zucken sprang ein Lächeln auf Selenes Gesicht. Sie ließ ihr Nachtgewand los, welches sich wieder grob in Form brachte und sah die Angreifer mit gütigen Augen an.

"Ich habe es schon immer gewusst, dass selbst da, wo das Licht lange brauch um das Land zu erhellen, die Sonne keinerlei Kraft eingebüßt hat und das Volk reinen Herzens ist. Aber ich weiß auch, dass die Kälte der Schatten an euren Herzen nagt und ihr in der Verzweiflung einem Zustand der Verwirrung anheim gefallen seid, doch dies ist nun vorbei. Doch ich kann euch sagen, dass ich euch von euren Zweifeln und Ängsten befreien kann und ich es nicht länger dulden kann, wie mein Volk, meine Kinder länger die Kälte der Angst ertragen muss."

Die Sonnenkaiserin hob ihr Szepter gen Zimmerdecke und der gesamte Raum schien in einem angenehmen warmen Licht getaucht zu werden.

"Nie wieder... nie wieder soll mein Volk von falschen Götzen vom wahren Weg abgedriftet werden, den die Zeit ist gekommen, das Volke Maldors wieder dorthin zuführen wohin es bestimmt ist. Wir nehmenuns , was uns unrechtmäßig genommen wurde und all jene, welche sich Maldor entgegen stellen, sollen vom gerechten Zorn der Sonne getroffen werden."

Selene sah ihren Angreifern ins Gesicht und sie wusste, dass sie zwar noch eine weite Reise vor sich hat, aber hie rund jetzt hatte sie einen Sieg für sich nach Hause gebracht.