Raise Dead.
Gestern im Rollenspiel gab es bei uns eine Situation, in der ich nun einen Tag später denke, dass dort das Kirk-Prinzip sehr wirksam hätte sein können. Wir befanden uns in einem Raum, als unser Magier, gelegentlich unter einem Zauberbann stehend, auf einmal sachte nach mir schlug. Mein Charakter war noch recht neu in der Runde, im Moment experimentiere ich mit einigem rum und ich dachte mir: Probiere ich doch mal was gewagtes. Ich beschrieb also, wie mein Drow-Rogue (D&D4 Forgotten Realms), der mit dem Rücken zu dem Magier kniete, eine Rolle nach vorne macht, sich dabei dreht und noch in der Drehung sein Kurzschwert zieht, um sich dann mit gezogener Waffe zum Magier hin aufzurichten. Mein Anliegen war hier natürlich, dass die anderen Spieler sich ein besseres Bild davon machen können, wie ich mir meinen Char so vorstelle. Ich empfand das Manöver auch als sehr klischeehaft und habe keine Schwierigkeiten erwartet.
Ohne einen Würfelwurf oder ähnliches zu verlangen erklärte der SL mir jedoch, dass ich mit dem Kopf vor Wand oder Tisch anschlage, die Waffe mir aus der Hand fällt usw., ich stand also auf einmal anstatt als cooler Drow-Rogue der stylishe Moves drauf hat als Tollpatsch und Lachnummer da. Ich habe das natürlich aufgegriffen, sofort beschrieben wie ich mir die Beule halte usw. wie ich es mir klischeehaft aus so manchem Anime kenne
.
Naja, m.E., jetzt mal davon ausgehend dem SL wäre es wichtiger gewesen, dass ich hier meinen Charakter auf eine bestimmte Art und Weise präsentieren kann anstatt für einen schnellen Gag herzuhalten, wäre die Kirk-Methode doch erstklassig gewesen. Der SL lässt mich auf Acrobatics würfeln, sagt einen DC an und wenn der Check gelingt, dann kann ich mein Manöver durchführen und die anderen Charaktere können sich denken: Wow, krasser Stunt, der hat ja einiges drauf. Misslingt der Check, mache ich so ein Manöver erst garnicht, richte mich halt normal auf. Dem Fertigkeitswert wurde genüge getan, aber auch dem Wunsch des Spielers, seinen Charakter nicht als Lachnummer und Tollpatsch, sondern als Elfen mit fetten Moves darzustellen bzw. im schlimmsten Fall halt nichts besonderes zu präsentieren.
Man könnte das Kirk-Prinzip ja angesichts der im
Thread zu TR/CR und Regeln vermittelten Erkenntnisse über das Verhältnis von Task und Conflict Resolution ja nun einfach als Stake Resolution sehen, in der es nur keinen "negativen Stake" gibt (oder wie auch immer man das nennt, was der SL auf Misslingen ankündigt).
In Spielen, die sowieso Spotlights etc. in ihren Regeln drin haben ist das natürlich belanglos. In meinen Augen ist das Kirk-Prinzip für Spiele wie DSA, D&D & Co geeignet.