Externe Story / Spielgefühl:Herbst 1943, Deutschland ist am Verlieren, kritisch ist u.a. der U-Bootkrieg, die Vorfeldschlacht zur Invasion der Westalliierten. U-Boote sind vom Jäger zum Gejagten geworden. Die Gruppe operiert in England, Norwegen, Spanien und Rußland, um herauszufinden, mit welchen Technologien sich die Alliierten diesen Vorsprung beschafft haben (Radar, Bletchley Park etc.). Die Mission, das wird sich rasch erweisen, ist von Anfang an durch einen Verräter (SLC im RSHA, aber das weiß die Gruppe nicht) kompromittiert. (Da hineingewoben ist eine bizarre Geschichte um Hitler und Stalin, das lassen wir jetzt mal raus.) An der Uni war Militärgeschichte des zweiten Weltkriegs mein Schwerpunkt, das Setting schüttle detailreich ich um Mitternacht unvorbereitet aus dem Ärmel.
Spielen soll sich das wie die erste Hälfte von
Eye of the Needle mit einem Tempo wie
Raiders of the Lost Ark und abegschmeckt mit einem kräftigen Spritzer
The Dirty Dozen. Der Schwerpunkt liegt auf Infiltration, auch Sabotage und SLC-Interaktion, highlighted mit besonderen "Action-Set-Pieces", die von Beginn an auf Eskalation angelegt sind (als Beispiel: Kampf außen auf einem abstürzenden, brennenden Halifax-Bomber im Flakfeuer). Der Ton sollte eher pulpig sein (Kontrast zu unserer hoch-immersiven "Tragödien-Kampagne", die wir jetzt schon so lange spielen), dabei aber durchaus in moralische Zwickmühlen führen.
Meta-MechanismenPlayer-Empowerdingens betreibe ich seit 20 Jahren, ohne es so zu nennen. Da ist die Gruppe zufrieden, ich werde wohl noch
Fanmail einführen, diesmal sind sa da wohl auch geneigter. Künstliche Systeme zur
Erzählrechtverteilung lehnen wir alle ab. Dazu ist die Gruppendynamik zu gut, um sich mit sowas zu belasten. Alle System, die solche Elemente nicht nur (optional) verwenden, sondern ins Zentrum rücken, sind daher nicht geeignet. Auch für alle SC-SLC-Interaktionen verwenden wir i.d.R. keine Mechanismen, sondern spielen das frei aus (entsprechende Skills sind im Homebrew vorhanden, aber der Wurf - falls es ihn gibt - wird schwer von der Darstellung des SC beeinflußt).
Story, SC, KonfliktDie SC-Entwürfe liegen mir bereits vor, ohne, daß ich sie angefordert hätte. Das ist schön, zeigt das Interesse. Neben einer Menge externer Ereignisse (s.o.), die das Spiel am Laufen halten - inkl. sehr aktiver Antagonisten der britischen Abwehr - deuten sich jetzt bereits sehr interessante innere Konflikte an. Wir haben den Chef der Truppe, einen Vorzeigenazi (Waffen-SS), drei stinknormale Soldaten (patriotisch-unpolitisch, Tendenz "gut") und zwei Fallbeilkandidaten auf "Feindbewährung" aus dem 999er (einen "Politischen" (schlesischer Kommunist) und einen homosexuellen Zuhälter und Drogenbaron aus Berlin). Eine besondere Spannung besteht halt darin, daß die SC (fast) alle damit in Konflikt geraten werden, daß sie für die "Bösen" arbeiten, diese aber wiederum ihr "eigenen Leute" "beschützen". Der Konflikt trägt sich natürlich auf Spielerebene weiter. Da bin ich mal gespannt, zumal meine Jungs und Mädels die absoluten Immersionsjunkies sind.