Thema: Detektiv spielen

[zlorfik]

Also, folgendes Problem:

Wir haben jetzt mir unserer neuen Gruppe (Ars Magica, ich als Spieler) 3 Abenteuer hinter uns. Diese würde ich klassifizieren als:
1. ein Detektivabenteuer mit einem Kampf am Ende
2. ein Detektivabenteuer mit einem Kampf am Ende
3. ein Detektivabenteuer mit einem Kampf am Ende

Irgendwie unbefriedigend, zumal ich solche Detektivgeschichten nicht so mag. Aber, nicht negativ denken sondern positiv bleiben, möchte ich unserem SL ja mal Alternativen vorschlagen.

Aber das fällt mir gar nicht so leicht...
Wenn wir den Ablauf eines Abenteuers mal ganz stark verallgemeinern, geht das überhaupt??

These:
In der Welt passiert etwas (Ausgangspunkt), die Spieler wollen darauf reagieren (Konflikt, wenn auch nicht zwangsläufig Kampf) und dafür müssen sie erstmal eine angemessene Reaktion ermitteln (Detektivteil).

Dazu kommt, dass dieser Detektivteil zeitlich ziemlich aufhält. Ich meine, dass die Spieler nicht auf das kommen, was sich der SL da ausgedacht hat, das kennt ja sicherlich jeder. Auch wenn also vor dem Detektivteil noch was anderes passiert, geht das relativ schnell vorbei.
Vieleicht kommts mir deshalb so vor, als wären es alles "nur" Detektivgeschichten??

Frage also:
Muss jedes Abenteuer zwingend einen "Detektivteil" enthalten?

[Eulenspiegel]

Nein. Mir persönlich gefallen Detektivgeschichten zwar super, aber du kannst auch ohne Detektivteil spielen.
Es liegt ja am SL, wie leicht/schnell die NSCs mit den Informationen rausrücken.

Eine Geschichtekann auch nur aus Hack'n'Slay oder nur aus Mystery oder nur aus Erkundung/Erforschung bestehen.

[alexandro]

Muss jedes Abenteuer zwingend einen "Detektivteil" enthalten?

Die Frage ist eher: "Müssen die Spieler unbedingt den Detektivteil lösen, damit das Abenteuer weitergeht?"

Die Zusammenhänge sind immer wichtig.
In einer Runde bspw. wurden die SC des Mordes beschuldigt und mussten den richtigen Mörder finden. Konnten sie aber nicht. Also haben sie das zweitbeste gemacht, nämlich sich politisch abgesichert, um zu garantieren, dass sie nicht angeklagt werden.
In einer anderen Runde haben die Spieler (dank "Psychometrie") den Mörder und die genauen Tatumstände schon in der ersten halben Stunde gefunden. Dann haben sie taktiert, erpresst und schließlich einem Unschuldigen das Verbrechen in die Schuhe geschoben, damit sie beim richtigen Mörder (der ein hohes Tier war) einen Stein im Brett haben (natürlich haben sie auch richtig Paranoia geschoben und ein "Dunkelzahn-Testament" aufgesetzt, für den Fall dass ihnen etwas passiert).

[Pesttanz]

Warum versuchst du dich nicht selbst im Leiten? Plots, die ohne großen Detektiv teil auskommen gibt es doch wie Sand am Meer.

-Dungeon Abenteuer
-Prinzessin wurde entführt. Rette sie
-Im Dorf blabla geht seltsames vor. Schaut mal nach
-Beschützt und bringt Person X nach Ort Y

Das isnd natürlich nur grobe Züge. Die Aufagbe des SL´s ist es ihnen Leben einzuhauchen.

[Trichter]

Es kommt imho darauf an, was man als Detektivteil auffasst.
In den meisten Abenteuern gibts es irgendeinen Teil in dem die Chars Informationen sammeln, Leute befragen, die (möglichst) richtigen Schlussfolgerungen ziehen, ... müssen.
Der SL kann höchstens die zeitliche Ausdehnung dieses Teils beeinflussen indem er schneller oder langsamer mit den nötigen Infos rausrückt, die die SCs zum "lösen" des Abenteuers brauchen.

@zlorfik: Kannst du an einem Beispiel erklären was bei euch in der Gruppe den "Detektivteil" ausmacht?

[zlorfik]

Plots, die ohne großen Detektiv teil auskommen gibt es doch wie Sand am Meer.

-Dungeon Abenteuer
-Prinzessin wurde entführt. Rette sie
-Im Dorf blabla geht seltsames vor. Schaut mal nach
-Beschützt und bringt Person X nach Ort Y

Da sind wir wohl entweder anderer Auffassung oder ich hab mich nicht ganz klar ausgedrückt.

Speziell "Im Dorf geht seltsames vor, schaut mal nach" ist aus meiner Sicht eine klassische Detektivgeschichte. Wie sonst soll man rausbekommen, was da los ist, wenn nicht durch ausfragen und nachforschen?
Genau so die Prinzessin: Wer hat sie entführt? Wohin? Auch dieses Abenteuer enthält aus meiner Sicht einen Detektivteil.

Trichter hat da meinen Nagel ziemlich genau auf den Kopf getroffen.

Es kommt imho darauf an, was man als Detektivteil auffasst.
In den meisten Abenteuern gibts es irgendeinen Teil in dem die Chars Informationen sammeln, Leute befragen, die (möglichst) richtigen Schlussfolgerungen ziehen, ... müssen.
Der SL kann höchstens die zeitliche Ausdehnung dieses Teils beeinflussen indem er schneller oder langsamer mit den nötigen Infos rausrückt, die die SCs zum "lösen" des Abenteuers brauchen.

Genau das meine ich mit Detektivteil. Nicht nur "findet den Mörder", sondern auch "wer hat unseren Freund entführt?", "wo hat er ihn hingebracht?" und "was zur Hölle geht hier eigentlich vor?"

Enthalten nicht die meisten Abenteuer zumindest irgendwelche solche Elemente?
Kann man das vermeiden? Oder ist die Lösung einfach, dass SL und Spieler diesen Teil irgenwie beschleunigen?

[Pesttanz]

Okay für dich zlorfik

-Prinzessin wurde entführt. Rette sie. Prinzessin wurde von Drache entführt. Es gibt einen Auftrag und ein festes Ziel. Man könnte z.B. die Reise dorthin spannend gestalten
-Im Dorf blabla geht seltsames vor. Schaut mal nach Gebe dir recht, man kann diesen Plot mit Detektivanteil spielen, aber auch ganz leicht ohne. Ihr kommt im Dorf an und seht Leichen. eine blutige Spur führt vom Dorf weg.

Ich wollte nur ausdrücken, das fast jeder Plot, ohne großen detektivanteil geht. Es ist eine Frage des SL´s was er daraus macht. Ich würde also raten, entweder mal selber zu leiten um den Sl zu zeigen was du meinst, oder dem Sl versuchen näher zu bringen das der Detektivanteil zu hoch ist.

[Eulenspiegel]

Speziell "Im Dorf geht seltsames vor, schaut mal nach" ist aus meiner Sicht eine klassische Detektivgeschichte. Wie sonst soll man rausbekommen, was da los ist, wenn nicht durch ausfragen und nachforschen?

Ganz einfach:
SL: "Es ist abends. Als ihr euch dem Dorf nähert, seht ihr eine Gruppe von Leute, die in lange schwarze Mäntel gehüllt sind und ihre Kapuzen tiefüber die Gesichter gezogen haben. Sie sind gerade dabei, eine schreiende Frau auf einem Altar zu opfern.
Was tut ihr?"

Keine Detektivgeschichten sondern sofort Action.
(Und ja, das kann ganz interessant sein. Normalerweise sind DSA Abenteuer ja Mist. Aber es gibt hier ein ganz nettes, wo man so eine Geschichte ohne großes Detektivisch nachforschen spielen kann: Marionettenspiel.)

Genau so die Prinzessin: Wer hat sie entführt? Wohin? Auch dieses Abenteuer enthält aus meiner Sicht einen Detektivteil.

SL: "Der König bittet euch, seien Tochter zu finden. Sie wurde vom bösen Drachen Pusteblume entführt. Er lebt in der Höhle Dunkelloch. Allerdings befindet sich diese Höhle nicht im Königreich, sondern gehört zu einem befeindeten Staat."

Genau das meine ich mit Detektivteil. Nicht nur "findet den Mörder", sondern auch "wer hat unseren Freund entführt?", "wo hat er ihn hingebracht?" und "was zur Hölle geht hier eigentlich vor?"

Die Frage ist halt: Muss man da nachforschen? Dann ist es ein Detektivgeschichte.
Oder erfährt man das nebenbei im Laufe der Story? Dann ist es keine Detektivgeschichte.

[Arkam]

Hallo zusammen,

also man kann den Teil mit der Informationsgewinnung natürlich problemlos sehr weit reduzieren.

Entweder ganz klassisch mit einem Auftraggeber der ein Interesse am Gelingen des Auftrags hat und die nötigen Informatonen liefert. Je nach Spielart müssen natürlich die Spieler ihre Charaktere schon Mal etwas fragen lassen.

Häufig ist die Variante in der man schon Ansatzpunkte bekommt und diese dann ablaufen muß. Da erfährt man dann etwa das der Förster den Spuren der Entführer gefolgt ist aber dann abbrechen mußte. Das die Witwe Holobeck die Entführung gesehen hat aber aus Angst nichts getan hat. Und es wird der dunkel gekleidete Mann erwähnt der vor zwei Wochen ins Dorf gekommen ist und jetzt verschwunden ist.
Zwar muß man die einzelnen Stationen jetzt noch anlaufen und zumindest erwähnen das man die Prinzessin retten möchte aber dann bekommt man die Informationen auch.

Etwas anspruchvoller ist es wenn man seine Stationen noch selbst herausfinden muß. Aber auch hier gibt es ein paar gute Standardoptionen. Der Wirt bietet sich für die grundlegende Orientierung an. Bei allem übersinnlichen oder Vorfällen die wahrscheinlich schriftlich fixiert wurden bieten sich Priester / Kirche oder ein Archiv an. Bei Dingen die mit Gewalt zu tun haben bietet sich die Stadtwache als Kontakt an. Ansonsten bieten auch Bettler / Kinder oder die weiteren Gäste eines Gasthauses gute Informationsquellen. Da bekommt man dann die nötigen Informationen recht schnell zusammen.

Ich muss allerdings zugeben das ein Detektivabenteuer sich aus meiner Sicht nicht nur über die Informationsgewinnung auszeichnet sondern darüber das man die Informationen dann auch noch bewerten und gegebenenfalls verwerfen muß, gültige Informationen in das vorhandene Bild einpassen muß und vor allen Dingen anschließend jemanden Fremden, meistens ja einen Richter oder die Polizei von seinen Schlussfolgerungen überzeugen muss.
Da liegen dann auch die Teilaufgaben die Detektivabenteuer aus meiner Sicht zu schwierigen Abenteuern machen.

Gruß Jochen

Korrektur: Rechtschreibung

[Heretic]

mMn bestehen Dtektivabenteuer aus kriminalistischer Deduktion, Indizien und Motivsuche qua Forensik und Befragung, Überprüfung der Alibis, etc.

Nicht jedes RPG-Abenteuer hat Detektivanteile....

[Mr Grudenko]

mMn bestehen Dtektivabenteuer aus kriminalistischer Deduktion, Indizien und Motivsuche qua Forensik und Befragung, Überprüfung der Alibis, etc.

Vielleicht bin ich ja durch Hammett und Spillane verdorben, aber IMHO kann Detektivarbeit auch bedeuten, einen Verdächtigen solange gegen eine Mauer zu knallen, bis er redet, mich von den Schlägern des Hauptverdächtigen zu ihrem Boss schleifen zu lassen oder die Lösung des Falls zu haben, wenn mich die Femme Fatal 'plötzlich' verrät und über den Haufen schießen will.