Fading Suns - 2nd Edition
Eine Rezi für ein System das schon so lange auf den Markt ist? MUSS das sein? Ja! Es muss und da Fading suns inzwischen auch als D20 zu haben ist, ist die Aktualität auch zumindest ansatzweise gegeben. Soviel zum Vorwort.
1. Das Äußere
FS kommt in der 2nd Edition als ein schöner, bunter Hardcoverband daher. Die Bindung ist solide, das Papier fest. Knapp 310 Seiten warten darauf vom Leser verschlungen zu werden: das ist kein Vergleich zum Talislanta-Hardcover, stellt aber doch ein imposantes Werk dar.
Im Inneren spart FS nicht mit Illustrationen, die allesamt von durchschnittlicher bis guter Qualität sind. Ausreißer nach oben oder unten sucht man vergeblich. Die Bilder sind jedoch alle atmosphärisch dicht gehalten und fördern die Grundstimmung des Spiels. Man vermisst ein paar Farbseiten - lediglich die Sprungtorkarte ist blass koloriert und widersteht den ehrgeizigsten Versuchen kopiert zu werden.
Beim ersten Durchblättern hinterlässt FS nicht den imposant-edlen Eindruck eines D&D-Glanzpapier-Regelwerkes, zeigt aber schon seine düstere Stimmung und enttäuscht auch nicht.
2. Der Einstieg
Man lernt gleich zu Beginn Alustro kennen. Alustro taucht in allen FS-Regelbänden auf und erzählt von seinen Reisen und bringt dem geneigten Leser den Hintergrund aus seiner subjektiven Sichtweise stimmungsvoll näher. Alustros Journals sind interessant und spannend zu lesen : alte Rollenspielhasen werden wohl dennoch gleich weiterblättern und direkt in das Kapitel mit der Einführung in die Welt der sterbenden Sonnen springen. Beides zusammen umfasst alleine gute 60 Seiten und bietet einen guten Überblick über die Fraktionen, Hintergründe und die Geschichte dieses Spiels.
3. Der Hintergrund
In diesen 60 Seiten steckt so viel Power: Klassenkonflikte, dunkle Wesen in den Tiefen des Alls, Intrigen, vergessene Technik, politische Ränkeschmiede, außerirdische Rassen... was auch immer du spielen willst, in Fading Suns kannst du es. Ich erspare mir, die Geschichte wiederzukäuen, doch einen groben Überblick will ich geben:
Die Menschen haben das All mittels geheimnisvoller Sprungtore erobert, deren Erbauer sie nicht kennen. Beim Erobern des Alls konnten die gewachsenen politischen Strukturen jedoch nicht überdauern. Einer Zeit der Anarchie folgte eine Zeit der modernen Monarchie. Weitere Rassen stritten lange mit den Menschen um die Vorherrschaft im All, wobei die Menschen die meisten Kriege gewannen. Nach einer kurzen Hochphase mit enorm hochentwickelter Technik kam jedoch der lange erwartete Absturz. Kriege und der Verlust von Technik waren die Folge, und zu allem Überfluss scheinen die Sonnen plötzlich zu sterben. Kirchen gewinnen in dieser Weltuntergangstimmung an Ansehen und Einfluss. Jedoch hat es nun ein Imperator geschafft die Macht an sich zu reißen und versucht nun wieder Ordnung in das Chaos zu bringen. Doch wer kann das sterben der Sonnen aufhalten?
Glaubt mir, der Hintergrund alleine, so herrlich ausgearbeitet und doch frei für jedwede eigene Idee, ist Grund genug sich mit Fading Suns anzufreunden.