Als unser häufigster SL bevorzuge ich ein Gruppenkonzept, dass allerdings unterschiedlich flexibel ist.
Jeder Spieler weiß in der Regel, worauf er sich einlässt, weil wir besprechen, was für eine Art Abenteuer wir spielen (epische Kampagne, Kurzab für Anfänger-Chars und Normalos, Abenteuer auch für Zwielichte etc.).
Das ist der lockerste Teil des Konzeptes, wenn man das noch dazu zählen möchte.
Die nächste Stufe wäre, dass wir gemeinsam besprechen, wer sich welchen Charakter macht, allerdings ohne Vorgabe eines Konzeptes. Dabei kommt dann meistens heraus, dass die unterschiedlichen Funktionen in einer Gruppe (mal kurz aus dem Ärmel: Diplomatie, Wissen, Magie, Kampf, Outlaws etc.) einigermaßen besetzt sind. Dadurch ergibt sich dann ja zumeist eine klassische Abenteurer-Gruppe (Kämpfer, Magier, Dieb, Priester).
Die nächste Stufe nennen wir "Themengruppen". Es gibt z.b. eine Thorwalergruppe (Thorwaler = DSA-Wikinger). Hier bestimmt die Kultur die Gemeinsamkeit, nicht aber die Profession (= Klasse, Karriere etc.). In der Thorwalergruppe haben wir z.b. einen Krieger, einen Elementarmagier, einen Piraten und einen Streuner. Wir spielen hier Abenteuer, die entweder vom Typ her zu den Charakteren passen oder von der Region her.
Geplant ist noch eine Gauklertruppe, wo dann eben die Gesellschaft die Gemeinsamkeit bildet und nicht Rasse oder Herkunft.
Als SL habe ich den Vorteil, besser planen zu können, die Improvisationen sind einfacher. Die Spieler haben den Vorteil, dass sich ihre Charaktere gut in das Gesamtbild der Gruppe fügen (ob das ein Vorteil ist, ist natürlich Geschmackssache, auch Exoten haben ja immer ihren Reiz).
Exoten eben kommen dann weniger vor, vielleicht ist das für manchen ein Nachteil.
Wer auf Harmonie in der Gruppe steht, kann dies vermutlich mit einem Heldengruppenkonzept einfacher verwirklichen.
Ein Vorteil der Charaktererstellung ohne Konzept könnte sein, dass sich jeder Spieler etwas aussuchen kann, was er schon immer einmal spielen wollte, ohne Rücksicht auf ein Konzept nehmen zu müssen, was ihn möglicherweise eingeschränkt hätte. Ein Spieler, der gerne einen Exoten spielt, kann sich hier vielleicht (!) ausleben, aber auch nur dann, wenn nicht jeder mit nem Exoten um die Ecke kommt.
Die Solo-Charaktererstellung könnte etwas nachteilhafter sein, was den Gruppenvertrag angeht. Im Gruppenkonzept entwickelte Charaktere fügen sich wohl schneller in das Bild einer Heldengruppe ein, die die Spielgruppe bevorzugt, weil genau das ja zuvor besprochen und ausgewählt wurde, was Spaß macht.