Das System ist zwar als Universalsystem ausgelegt, doch die Kreaturen- und Magiesparte zeugen davon, dass hier ein Fantasysetting angesprochen wird. Zwar wird kein näher definiertes Setting vorgegeben, doch gibt es ausreichend Werkzeuge und Spielhilfen, die es erleichtern dieses Setting zu kreieren. Auch eine Karte ist im System zu finden, doch ohne weitere Stadt- und Landbeschreibungen. Die Namensgebung der Städte und Länder sind so gewählt, so dass der reale Bezug schnell erkennbar wird.
Die Charaktererschaffung ist zwar relativ umfangreich, da versucht wird, die verschiedenen realistischen körperlichen, geistigen und sinneswahrnehmenden Fähigkeiten zu berücksichtigen. Davon gibt es jeweils 6 Eigenschaften zu den 3 Gruppen (insgesamt 18). Für außergewöhnliche Spezies kann es noch weitere Sinneswahrnehmungen wie Strömungssinn, Röntgensicht, Infrarotsicht oder Ultraviolettsicht geben.
Die Eigenschaften haben einen numerischen Wert zwischen 01-100, wobei ein Wert unter 25 als Behinderung oder Unterentwicklung gewertet wird, die durch einen entsprechenden Nachteil ergänzt oder begründet werden sollte (muss). Spezielle Vorteile gibt es dagegen nicht, weil diese meistens durch die zahlreichen Eigenschaften abgedeckt werden. Der Vorteil "Gute Augen" wird durch die entsprechende Sinneswahrnemung hinfällig und wer beispielsweise einen "hübschen" Charakter betonen möchte, der kann optional die Eigenschaft AS (Ausstrahlung) in ASs (Aussehen) und ASf (Auftreten) spalten. Gesellschaftliche Vorteile ergeben sich aus dem Charakterkonzept, die mit dem SL abzusprechen sind. Da sich das Regelsystem auf den Realismus bezieht, gibt es optionale Formeln, die die Eigenschaften Statur und Intelligenz bei weiblichen Charakteren über den Wert 70 erschweren (unmöglich eben nicht, sonst gäbe es keine Astrid Kumbernuss). Die Fertigkeiten werden durch ein Punktesystem gekauft und durch eine Formel basierend auf die Eigenschaften modifiziert.
Die Proben werden einfach mit einem W% mit prozentualen Zu- oder Abschlägen gewürfert.
Interessant ist das Kampf und Medizinsystem.
Auch das Kampfsystem erscheint ziemlich komplex, weil viele Details einbezogen wurden, aber es ist bei weiten einfacher geregelt als das Rolemastersystem. Denn wird es aus 2 Gründen nie langweilig, weil zum einen ein Kampf sehr schnell entschieden wird und zum anderen, da genau die Verletzungen nach ihrer Art bestimmt werden kann. Wer mit einer Keule mit nur einem Schlag gut trifft, der kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass der Gegner umknickt und sich einen Knochenbruch zuzieht. Da ein Knochenbruch ein paar Wochen braucht, damit es heilt, kann der Realitätsanspruch das Rollenspiel ziemlich behindern. Um es besser zu vergleichen. Ein Durchschnittsmensch hat insgesamt vielleicht 35 LP, aber ein popeliger Dolch bringt W12 Schaden. Wenn die sich auf eine Trefferzone summieren, dann kann es schon übel aussehen.
Ich habe das System öfter gespielt. Man verhält sich ein wenig anders, weil man wirklich nur einen Kampf anfangen wird, wenn dieser auch zu gewinnen ist und somit mehr Wert auf Interaktion gelegt wird. Ansonsten ist der Held schnell im Eimer.