Autor Thema: Alleingang vs. Gruppenaktion - Gruppenstruktur im Rollenspiel?  (Gelesen 10747 mal)

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Pyromancer

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Meine Spieler wollen gemeinsam an einem Strang ziehen und irgendwelche Probleme lösen - wie sehr da wer wie oft etwas Geiles machen kann, ist doch völlig nebensächlich.
Meiner Erfahrung nach ist das auch weniger ein Problem bei eingespielten Gruppen, sondern eher auf Cons. Und da habe ich durchaus schon Spieler erlebt, die eben versucht haben, 100% der Aufmerksamkeit des SLs zu beanspruchen.

Zitat
In der Tat hat sich noch nie jemand beschwert, dass sein Charakter nicht genügend Rampensauzeit hatte - eigentlich komisch, wen ich mir den Thread so durchlese. Da habe ich wohl einfach nurSchwein gehabt.
Oder die Spieler lästern hinter deinem Rücken. Das passiert ja auch. ;)

Offline Joerg.D

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Ich kenne das Problem mit einem Spieler der sich ins Rampenlicht drängt eigentlich nur von mir selber. (als Spieler)
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Tudor the Traveller

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Ich kenne das Problem durchaus, aber es gibt auch das gegenteilige Problem; das hatte ich in meiner letzten Gruppe: Keiner will so richtig die Initiative ergreifen. Oder man schiebt das Rampenlicht sogar von sich weg, weil man gerade nicht die passende Idee/Stimmung/Konzentration... hat.
Manchmal ist es ungünstig ins Rampenlicht zu müssen. Abgesehen von den obigen "Gründen" kenne ich das von mir, wenn ich gerade bestimmten Gedankengängen folgen muss. Man kann nicht im Rampenlicht stehen, wenn man geistig mit etwas anderem beschäftigt ist, z.B. weil einem beim "Verdauen" von Informationen etwas aufgefallen ist oder weil man eine plötzliche Eingebung hatte.
« Letzte Änderung: 8.10.2009 | 10:08 von Tudor the Deadish »
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"Da ist es mit dem Klima und der Umweltzerstörung nämlich wie mit Corona: Wenn man zu lange wartet, ist es einfach zu spät. Dann ist die Katastrophe da."

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Offline Crimson King

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Splotlight wegschieben habe ich auch schon erlebt.

Ansonsten wollte ich ja noch auf den Unterschied zwischen Story-Spotlights und Skill-Spotlights eingehen.

Bei Story-Spotlights sollten die Optionen für den Spotlight-Charakter in jedem Fall umfangreicher sein. Wenn der Krieger seiner persönlichen Nemesis gegenübertritt, darf das Kampfgetümmel um die beiden herum ruhig für ein paar Runden in den Hintergrund treten. Wenn der Dieb Beweise besorgt oder selbst anfertigt, die seine Nemesis diskreditieren, sollte er das weitgehend alleine tun dürfen etc. etc.

Skill-Spotlights sind vor allem bei herausforderungsorientiertem Spiel relevant. Ein gutes System sollte dabei so gestrickt sein, dass investierte Punkte, wenn man sich nicht radikal verskillt, den gleichen Wert haben, egal wohin sie investiert werden. Viele solcher Systeme sind kampforientiert. Hier sollte auch jeder Charakter die Möglichkeit bekommen, sich im Kampf einzubringen. Ansonsten ist auch der SL gefragt, Situationen so zu konzipieren, dass auch Nichtkämpfer Optionen haben, ihre Fähigkeiten einzubringen. In solchen Spielen sehe ich es aber nicht als Aufgabe des SL, den Spielern Spotlights zu schenken, sondern als Aufgabe der Spieler, sie sich zu holen, indem sie ihre Fähigkeiten geschickt einsetzen. Bei introvertierten Spielern darf der SL sicher mal nachhelfen, aber das dürfen auch die Mitspieler.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline 6

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@Glgnfz:
Du hattest kein Schwein, sondern das kommt eher davon, dass bei Deiner Spielart die Gruppe als Gruppe funktionieren muss. Wenn da ein Spieler aus der Reihe tanzt, geht die Gruppe meistens zu Grunde. Das wird einem spätestens bei der ersten Falle, beim ersten Feind sofort klar.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Glgnfz

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Stimmt - das ist zumindest bei einem Dungeon-Abenteuer, wie du es "gesehen" hast, absolut wahr! Aber auch, wenn ich mit Gruppen weltentechnisch arbeite, kommt es kaum vor, dass jemand lange Ego-Nummern durchzieht, da wird soch auch immer an einem Strang gezogen. Das ist bestimmt mein integrierendes Wesen.





... oder dass ich als Spielleiter so hassenswert bin, dass man sich automatisch gegen mich verbündet.
Visionär: "Geht weg ihr Rabauken mit eurer Rockmusik und den Rauschgifthaschischspritzen!"

Coldwyn: "Hach, was haben die Franzosen für schöne Produkte, wir haben irgendwie nur Glgnfz. Wie unfair."