Das ganze sieht aus: Der Feind belagert die Stadt, welche die Helden verteidigen, mit seiner Flotte. Die Stadt steht im Eis, die einzige Zufahrt, wo die Feindflotte grad drinsteht, ist ca. 4 Kilometer breit. Der Feind hat 200 Schiffe mit sehr effektiven Katapulten und ca. 20 Dämonenbeschwörer, die alle ca. 1 Dämon (frei wählbar aus den Standart-DSA Dämonen,außer die ganz Mächtigen) kontrollieren können. Außerdem ca. 2000 Mann reguläre Infanterie.
Die Helden wissen was der Feind kann und können über alle Verteidigungskräfte der Stadt verfügen. Das sind 60 Schiffe ohne Katapulte, 50 Wassermagier und 1000 Mann Infanterie. Die Stadt hat eine große Mauer. Ziel ist die Stadt zu schützen.
Mal ganz abgesehen davon, das die Dimensionen für das System einfach mal utopisch sind ( Myranor ftw ? ), muss man sich generell über einige Dinge im Klaren sein. bzw. sie vorher fixieren :
1. In einer solch dimensionierten Schlacht spielen Einzelcharaktere ausser für Kommandomissionen eine sehr geringe Rolle. Sprich : wenn deine Leute sich persönlich auf dem Schlachtfeld einmischen, werden sie schnell feststellen, das der Rest des Geschehens an ihnen vorbeigleitet.
2. Sobald die SCs in Kommandopositionen sind, kann fast ALLES passieren - Spieler kommen auf die aberwitzigsten Ideen. Es hilft, ihnen ein paar Leute als SLCs mit militärischem Sachverstand im Stab zur Verfügung zu stellen, die allzu durchgeknallte Ideen versuchen zu blocken. Richtig gute Einfälle würde ich aber honorieren, dafür haben die SCs genug Möglichkeiten ( 50 Wasserelementaristen, hoioioi..... ). Ich würde mich nur auf ein paar aus der Sicht der Angreifer wahrscheinliche Vorgehensweisen einstellen - vorrausgesetzt, der Feind kennt die Möglichkeiten der SCs / der Stadtbesatzung. Was uns auch gleich zum nächsten Punkt bringt :
3. Wissen ist Macht ! Wer die Stärke des anderen kennt, kann sich auf dessen Optionen einstellen. Leider wird das mit zunehmender Quantität der zur Verfügung stehenden Ressourcen auch zunehmend schwieriger einzuschätzen. Dazu gehört aber auch, die eigenen Optionen und Stärken zu kennen. Die Planung der Verteidigung, insbesondere der Aufbau eines funktionierenden Meldesystems wird eine enorme Zeit in Anspruch nehmen, die eigentliche Schlacht wird dagegen "verhältnismässig" nach Plan verlaufen - wenn alles gut geht. Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt, sagte schon Patton.
4. Mach dir im Vorwege Gedanken darüber, inwieweit der Gegner Punkt 1-3 beherzigt, darüber hinaus wird deren Befehlshaber seinen eigenen Plan bereits gefasst haben, dessen Vorgehen sollte dir vorher klar sein. Der Angreifer ist i.d.R. zuerst unter Zugzwang und muss sich auf die Massnahmen der Verteidiger einstellen.
Alles in allem muss also die Lage analysiert werden. Und die sieht bei genauerer Betrachtung äusserst übel aus. Wenn der Angreifer es richtig anstellt ( Betonung auf WENN, meist verkacken es die Leute, weil sie unter chronischer Selbstüberschätzung leiden ), haben die Verteidiger keine Chance. Somit liegt der grösste Vorteil der SCs nicht direkt bei der höheren magischen Firepower oder der dicken Stadtmauer ( die reichlich egal ist, siehe unten ), sondern darin, das sie mit 80%iger Wahrscheinlichkeit unterschätzt werden.
Ich versuch mal aufzuschlüsseln und gehe davon aus, das es ein reiner Angriff von See aus wird :
Attacker
Pro :
- riesige Flotte mit einem Fernkampfpotential, das die Stadt 2x in Trümmer legen kann
- 20 Beschwörer inkl. Anhang bis zum Standard-5gehörnten nehme ich an ( Shruuf anyone ? )
- 2000 Mann Bodentruppen
Kontra :
- mit 200 Schiffen nebst Bodentruppen ist die Angriffsstreitmacht recht behäbig
- hohes Eigenrisiko durch die Dämonen
- Versorgungsprobleme !
- wahrscheinlich reine Angriffsstreitmacht mit dem Ziel : schnelle Eroberung, daher kein Belagerungsgerät, um die Stadt von Land her effektiv abzuriegeln
Defender
Pro :
- befestigte Stellung in der Stadt, warhrscheinlich bessere Versorgungslage als der Attacker
- höhere und risikofreie magische Feuerkraft
- psycholigischer Vorteil, unterschätzt zu werden
- womöglich noch einige Zeit freies Hinterland
- nur ein Zugang zum Hafen
- eigene Flotte
Kontra :
- mit 4km nicht gerade komfortable Breite für die Einfahrt zur Bucht
- eigene Flotte ohne Fernwaffen
- eigene Befestigung ist bei erhöhtem Dämoneneinsatz stark gefährdet
Man ahnt, was die Quintessenz ist :
1. Aussitzen ist keine Option ! Die Katapulte der Angreifer zerlegen die Stadt in kürzester Zeit. Wenn ich mich daran erinnere, was ein halbes Dutzend dieser Dinger im JdF mit Rommilys gemacht hat, krieg ich bei 200 (!!!) echt die Krise ! Ergo : die Katas müssen abgeschaltet werden, was wiederum nur durch Versenken von Schiffen zu erreichen ist.
2. Dämonen in Massen sind ebenfalls ungesund. Ein paar Shruufia und Zantiden gehen ja noch, aber wehe da kommt wer auf die Idee und schickt ein paar Dharai und Je-Chriszlayk-Ura auf die Stadtmauer los oder ein paar von den Jungs tun sich zusammen und beschwören einen Duglum - und sei es wegen so was lächerlichem ( aus Duglum-Sicht ) wie "Kornkammer verpesten".....ergo : Schiff weg -> Katapult weg -> Beschwörer weg -> ein Dämon weniger.
Das Gute ist, die Jungs hocken häufig zusammen. Erwischt man also die richtigen Schiffe, gehen gleich mehrere baden.
Der eigentliche Kampf beginnt bereits weit vor der Stadt, nämlich mit dem Versuch der eigenen Flotte und einem guten Teil der Wassermagier, die Feindflotte zu dezimieren. Bleibt die Flotte zu Hause, sitzt sie in der Falle und wird ohne viel Federlesens versenkt. Draussen behält sie ihre Freiheit und kann den Feind sogar unter Druck setzen, wenn ER in der Bucht sitzt.
Nur den Tempovorteil sollte man haben, wenn man schon an Masse und Feuerkraft unterlegen ist.
Ansonsten bleiben die Beschwörer wie weiter oben erwähnt das Primärziel neben dem generellen Katapultproblem.
Die Crux dabei ist, das man einen guten Teil der eigenen Ressourcen aus der Stadt herauslegt. Man ist also darauf angewiesen, das der angerichtete Schaden so gross ist, das er den Aufwand rechtfertigt. Aber angesichts einer solchen Armada stellt sich die Frage kaum-
Soweit zur Defensive. Wäre ich Angreifer fallen mir eine ganze Menge dummer Dinge ein, die ich machen könnte - entsprechende Resourcen vorrausgesetzt. Ein paar Gedanken, spontan aus dem Stegreif in der Reihenfolge meiner persönlichen Angriffsstrategie.....
- Ziel : Stadt so schnell wie möglich einnehmen, Belagerung ist keine Option, da kein Material dafür vorhanden, Dämoneneinsatz gegen die Versorgungsgüter der Stadt daher keine besonders kluge Idee ( man will nach dem Sieg ja selber was zu Beissen haben ), aber wer weiss, so als Racheaktion für hinterher.....
. Feuerdämonen wie Azzitai sind ebenfalls keine gute Idee auf Schiffen.....^^
- Spionage mit Karakilim, Difariden oder Gotongi vorweg, wenn ein Ausbruch der Verteidigerflotte erahnt wird, kann das auch die Strategie der SCs gefährden
- notfalls auch Karakil-Bombardement mit Steinen oder Brandöl
- massiver Beschuss der Stadt von See aus
- parallel dazu landen ca. 1000 Mann und ein paar Beschwörer ausserhalb der Stadt an und beginnen mit Dharais o.ä. von Land aus mit der Demontage der Stadtmauer/-tore
- sobald die Stadt sturmreif geschossen wurde, beginnt der Sturm von 2 Seiten mit massiver Kampfdämonen-Unterstützung
Nur einen Angriffspunkt zu haben engt die Bewegungsfreiheit ein und baut weniger Druck auf die Verteidiger auf. Sollte der erste Angriff scheitern, kann man auch einen Quitslinge einschleusen / abwerfen, der die Tore von innen öffnet, vielleicht auch gewisse Leute mit Laraani zur eigenen Sache "bekehren".
Wenn man als Verteidiger sowas im Hinterkopf hat, kann man geeignete Massnahmen dagegen ergreifen. Luftabwehr per Luftelementar sollte auch für einen Wasserelementaristen ohne grosse Probleme zu machen sein. Ebenso sollte man neuralgische Punkte der Stadt schützen.
Soweit meine Einschätzung.
Gruss
Bernd
EDIT, da du grade geantwortet hast :
Fliegende Festung - wtf ? Dann räum ich lieber die Stadt. Das ist wie ein Borg-Fusionswürfel, den man beim alten PC-Game ST Armada 2 einmal durch die Feindbasis fliegen lässt und das wars dann.....Gareth Episode 2 sozusagen
Option : Alles was geht, auf die Festung, 50 Djinne an die Front, das das Ding beim Absturz noch ein paar Schiffe mitnimmt.
Der/die Belhankaner/in ist mit Transversalis + Brandöl auch nicht zu verachten.