Thema: [Ideen gesucht] SciFi-Weihnachtsabenteuer

[Pyromancer]

Ich weiß, es ist noch nicht mal Ostern, macht aber nichts.
Mir wurmt momentan „A spaceman came travelling“ von Chris de Burgh im Ohr. Und jetzt natürlich ein Weihnachts-Abenteuer. Die Charaktere sind die besungenen Weltraum-Reisenden (und Traveller das angepeilte System).
Wie soll es sein:
-gewaltarm/gewaltfrei
-leicht mystisch-surrealer Touch
-Ein hinterwäldlerischere Planet, der nichts von Raumfahrt weiß (oder nur aus Legenden)
-Die SCs mit ihrem Raumschiff
-???
-???
-zumindest Potential für die Verkündigungs-Szene und Abflug zu den Klängen von „A spaceman came travelling“

Ich hab nur überhaupt keine Idee, was die SCs da auf den Planeten verschlägt, was sie dort tun sollen und welche Motivation es für eine „Friede auf Erden“-Botschaft zu Hirten auf dem Felde geben könnte. Trivial oder komisch soll das ganze auch nicht sein, sondern ernst und erhaben.
Ideen? Ich bin auch für Komplett-Umbauten der Grundthematik offen.

[Waldviech]

Der Einfachheit halber gehe ich mal von Traveller aus und werfe mal einen etwas schlichten Grundplot in den Raum:
Zunächst würde ich vorschlagen, daß der Planet nur noch aus Legenden etwas von Raumfahrt weiß und eine abgeschnittene Erdkolonie ist - technisch ist der irgendwo zwischen Früher Neuzeit und 19. Jahrhundert, um etwas Weihnachtsgeschichte alá Dickens einbringen zu können und das Christentum hat sich dort als Religion nahezu 1 zu 1 gehalten. Daher der mögliche Weihnachtskontext. Die SCs mit ihrem kleinen Freetrader landen dank eines Fehlsprungs und Maschinenschaden nun eher unfreiwillig auf diesem Planeten - auf der Halbkugel, auf der gerade tiefster Winter herrscht, in einer Gegend in der es wegen einer Missernte gerade wenig zu Futtern gibt. (zumindestens für die Normalbürger, die reichen Adeligen in ihren Herrenhäusern haben natürlich einen fetten Weihnachtsbraten auf dem Tisch). Zufällig hat das Raumschiff der SC einen prall gefüllten Laderaum mit leckeren Sachen.....

[Niniane]

Kennst Du den Film "Three Godfathers/Spuren im Sand"? Sowas könnte ich mir vorstellen, auch wenn es nicht alles abdeckt, was du im Abenteuer wolltest. Aber in Teilen wird die Weihnachtsgeschichte aufgegriffen. Vielleicht sind die SCs auf der Flucht und es hat sie auf den Planeten verschlagen, wo sie zufällig die junge, hochschwangere Frau finden/das bereits geborene Baby und es - trotz Gefahr für ihr eigenes Leben - wieder in eine menschliche Siedlung bringen.

[Bad Horse]

Alternativ hast du - inmitten des Szenarios mit den Lebensmitteln - zwei völlig verfeindete Dörfer, die sich gegenseitig die Butter auf dem Brot nicht gönnen (und das Brot schon gar nicht). Vielleicht haben die einen Holz zum Heizen, und die anderen genug Getreide - aber sie teilen halt nicht, weil damals der Sepp die Schubkarre vom Urs geliehen und nicht zurückgebracht hat. Oder - wenn dir das zu albern ist - die Annemarie den Daniel / der Daniel die Annemarie verführt hat.

Aus diesem trivialen Grund ist die Situation eskaliert, und jetzt müssen die SCs es in Ordnung bringen. Vielleicht braucht ihr Raumschiffcomputer ein paar Tage zum Booten. Vielleicht brauchen sie irgendwas aus beiden Dörfern.

Damit hast du jedenfalls deine Friedensbotschaft.

Als Vorschlag für eskalierte Situationen kann ich "Die Bluthochzeit" empfehlen, einen Film, bei dem sich eine nicht gezahlte Restaurantrechnung bis zum Äußersten hochschaukelt.

[Chaos]

Wo Waldviech schon den Dickens erwähnt hat... wie wäre es mit etwas, das sich an A Christmas Carol orientiert, mit den Charakteren, die als Geister einspringen?

[Waldviech]

"Ich bin der Astronaut der gegenwärtigen Weihnacht !".......prinzipiell, wenn man die Geschichte entsprechend abwandelt, könnte das sogar funktionieren....

[Pyromancer]

Viele gute Ideen. Eigentlich schwebte mir weniger Dickens und ein verschneites Europa sondern eher die Bibel und der nahe Osten vor. Prinzipiell könnten da die SCs nicht nur die Rolle des Engels, sondern auch die der Weisen aus dem Morgenland übernehmen.

Die Probleme bleibt aber:
-Der allgemeine Rahmen
-Die Motivation der SCs
-Ernsthaftigkeit statt Klamauk

Zum Glück ist bis Weihnachten noch etwas Zeit.

[hexe]

Mir wurmt momentan „A spaceman came travelling“ von Chris de Burgh im Ohr.

Toll mir jetzt auch... da wir es auch mal im Schulchor gesungen haben, weiß ich auch noch erstaunlich viel Text. Es ist immer wieder beeindruckend was sich das Hirn alles merkt.

Aber kommen wir zurück zur Motivation der SCs. Warum nicht das offensichtlichste?

Überlegen wir uns warum besagter Spaceman vor 2000 Jahren die Erde besucht haben könnte, um Friede, Freude und Eierkuchen zu verbreiten. Die intergalaktische Friedensförderation (IF) hat ihn natürlich geschickt. Computersimulationen hatten nämlich ergeben, dass die menschliche Rasse zu hoher Aggressivität neigt und sollte sie jemals das Zeitalter der Raumfahrt erreichen wird sie das Universum ins Chaos und Verderben stürzen. Deshalb ist es besser den Planten zu vernichten bevor dies passiert. Natürlich ist dieser Vorschlag sehr endgültig und hat auch Gegensprecher. Diese haben nun den Vorschlag gemacht, dass man versucht mit Hilfe eines "göttlichen Wunders" den Weg für den Frieden und der Nächstenliebe auf der Erde zu bahnen, damit es in ein paar 1000 Jahren nicht soweit kommt.

Jetzt vertauschen wir nur noch ein paar Rassen und schon können wir menschliche Spielercharaktere auf einen anderen Planten schicken, um dort "Operation Weihnachten" zu starten. Vielleicht hat die IF auch noch ein Lebewesen des Planten gefunden, dass auf Grund seiner Gene diese Friedensmission auch ohne die SCs weiterführen kann und dessen Geburt soll nun "unter einem guten Stern stehen".

Um den Plot interessanter zu machen, außer zur Zeit X auf Planet Y zu sein, um Frieden zu verkünden, könnte die Opposition (welche für die Vernichtung des Planten ist) die üblichen Steine in den Weg legen, so dass der Plot hauptsächlich vor Ankunft auf dem Planten spielt und die Offenbarung den Höhepunkt liefert.

[Pyromancer]

So langsam geht es wirklich auf Weihnachten zu.
Ich bin inzwischen fast so weit, dass ich die Geschichte umdrehe:
Eine hinterwäldlerische, in die prästellare Zeit zurückgefallene Welt, auf der ein einziger illegaler Bergbau-Stützpunkt liegt.
Die SCs sind einheimische Sterndeuter, die der Spur der regelmäßig auftauchenden wandernden Sterne folgen - das sind die Raumschiffe, die den Bergbau-Stützpunkt anfliegen.
Da hätte ich die Motivation für die SCs, ich hätte ein Ziel am Ende der Reise, nur das Kind in der Krippe muss ich noch irgendwie einbauen.

[alexandro]

Der Planet "Bethlehem" war einst eine blühende Monarchie, deren Kultur auf die umliegenden Sektoren ausstrahlte. Ein blutiger Krieg mit den Darrianern (oder andere verfeindete Kultur) setzte dem ein Ende. Diese halten den Planeten (trotz erfolgreicher Widerstandsgruppen) unter ihrer Fuchtel und gehen brutal gegen Aufstände vor.

Die Aufständler haben als wohlmeinende Gruppierung angefangen, aber der lange Kampf hat sie zermürbt. Es ist nur eine Frage der Zeit bis sie etwas dummes tun und damit von Widerständlern zu Terroristen (ähnlich wie bei der ETA) werden. Was sie dringend bräuchten wäre einme Erinnerung daran wofür sie kämpfen, etwas was die (zum Teil verfeindeten) Warlords zusammenbringt und ihren Kampf mit Idealen erfüllt.

Doch es gibt etwas, was dies erreichen könnte: in einem weit entfernten System liegt der Planet "Nazareth". In der Blütezeit von Bethlehem brach eine Gruppe von Kolonisten unter der Führung des Piloten David Galilee auf, um diesen Planeten zu besiedeln. David war ein Bruder des damaligen Königs von Bethlehem - das heisst die königliche Blutlinie (scheinbar von den Eroberern schon lange ausgelöscht) könnte überlebt haben: genau das Symbol, welches den Widerstand auf Bethlehem anfachen könnte.

Den Charakteren fällt es zu, herauszufinden ob das "Geschlecht Davids" auf Nazareth überlebt hat und seinen nächsten Nachkommen zu finden. Unglücklicherweise korrelliert die Mission mit einer religiösen Feierlichkeit der Einheimischen, und ihre Ankunft wird als Zeichen der Geburt des "Erlösers" gedeutet. Zwischen religiöser Hysterie, übereifrigen feindlichen Agenten unter Führung des Darrianers Herodes Smith, und einer Tagelöhnerfamilie aus einfachen Verhältnissen, welche einfach nur in Ruhe gelassen werden will gibt es viel für die Charaktere zu tun...

[Pyromancer]

Das ist zwar etwas völlig anderes als das, was ich mir so gedacht hatte, aber es ist gut!