Autor Thema: OSIRIS Rollenspiel - Das Spielerhandbuch  (Gelesen 3769 mal)

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Dahark

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OSIRIS Rollenspiel - Das Spielerhandbuch
« am: 3.01.2003 | 18:15 »
Diese, und noch viele weitere meiner Rezensionen findet ihr unter http://www.ringbote.de


O.S.I.R.I.S.
Regelbuch
 
OSIRIS - dieser Begriff steht für "Offener Standard im Rollenspiel, Infinite System", und beschreibt ein neues deutsches und universelles Rollenspielregelwerk aus der Feder von Thomas E. Müller. Osiris stammt aus der recht umfangreichen Szene der sogenannten "Freien Rollenspielen". Also jenen Regelwerken und Systemen die im Internet, in Fanzines oder manchmal sogar in Läden oder auf Messen (z.B. über das Projekt Odyssee) kostenlos angeboten werden. Derartige Systeme sind oft das Ergebnis der akribischen Arbeit zahlreicher Rollenspieler-Hobbyisten, die liebend gern ihr persönliches Traumsystem zusammenzimmern. Oft werden kommerzielle Regelwerke als Vorlage genommen, aber auch völlig eingenständige Ideen sind dabei.

von Dominik Cenia
 
 
 

OSIRIS hat den Sprung geschafft. Vom sogenannten Freien-Rollenspiel den Weg in den Druck, und schließlich in die Regale der Händler zu gehen. Stellt sich die Frage, ob auf dem ohnehin schon hart umkämpften Markt der deutschen Rollenspiele überhaupt noch Platz für ein weiteres System ist...

Das Rollenspielsystem sattelt dabei auf zwei Zugpferde der modernen Rollenspielregelwerke auf. Erstens ist es universell einsetzbar (also in jeder beliebigen Welt oder in allen möglichen Szenarien spielbar), und zweitens besitzt das System eine punktebasierende Charaktererschaffung. Also nichts anderes als ein Deutscher Ableger von GURPS oder dem  Hero System?

Erstmal...das System legt sehr viel Wert auf eine umfangreiche Sammlung an Charakterwerten und Attributen, um der zukünftigen Spielfigur Leben zu verleihen.

Die insgesamt 15 Charakterwerte bilden sozusagen das Grundgerüst des Charakters. Sie unterteilen sich in fünf verschiedene Attribute die da wären: Mentale Leistung, Psyche, Fitness, Vita und Physis. Innerhalb dieser Attribute lassen sich passende Begriffe wie Intelligenz, Willenskraft, Maximalkraft, Vitalität, Gesundheit usw. finden.

Allein diese Unterteilung von Attributen in unterschiedliche Charakterwerte macht das OSIRIS System doch recht einzigartig. Insbesondere das Attribut Psyche unterteilt sich die die drei psychologischen Aspekte "Ich", "Über-Ich" und "Es", die auch grundlegend in dem Regelwerk erklärt werden.

Natürlich kann man jetzt die Frage stellen, wozu diese Detailtiefe notwendig ist, wo doch derartige Aspekte auch durch geschicktes "Rollen"-spielen erreicht werden kann.

Ich denke dies muss jeder für sich selbst entscheiden. Auf jeden Fall geht OSIRIS in dieser Hinsicht einen neuen und inovativen Weg.

Hat man seine Charakterwerte festgelegt, kann man sich aus den insgesamt 140 Fähigkeiten sowie einer bunten Mischung an "Charakterzügen" seine Lieblingsfigur zusammenstellen.

Danach werden noch ein paar Kampfwerte ermittelt, und fertig ist der Charakter!

In dem Spielerhandbuch lassen sich nur Angaben für normale menschliche Charakter finden. Doch in den zukünftig erscheinenden Szenariobänden sollen weitere Rassen hinzugefügt werden. Was man allerdings bereits an den Angaben für normale Menschen erkennen kann, ist eine fast schon Rolemaster ähnliche Detailtiefe. Man kann Hautfarbe, Herkunft, Gewicht und Körpergröße ermitteln lassen.

Ich persönlich finde es jedoch ziemlich überflüssig, Tabellen zu erstellen in denen man erfährt das ein Charakter aus einer kühlen Region möglicherweise 1 cm kleiner als normal ist...aber ich denke, dass derartige Dinge für OSIRIS ein wenig typisch sind (und ehrlich gesagt ist das System nicht das Erste, was auf eine derartige Detailarbeit gemünzt ist).

Stufen gibt es bei OSIRIS auch nicht. Viel mehr sammelt man Fertigkeitspunkte mit denen man die Werte seines Charakters verbessern kann. Osiris legt bei all seinen Regelen stets zwei Eckpfeiler fest. Zum einen bieten sie die Regeln modular als einfache- und komplexe Ausfürung dar. Zum anderen versucht der Autor stets einen gewissen Bezug zur Realität darzustellen und zu beschreiben, weshalb die besagte Regel so gestaltet wurde wie sie ist.

Nach der Charaktererschaffung folgen weitere Kapitel über den Einsatz von Fähigkeiten, den Kampf, und sogenannte Metalfähigkeiten (Zauberei, Beschwörungen und mentale Kräfte).

Ein Ausführlicher Anhang bietet eine genauste Beschreibung über alle 140 Fähigekeiten, die sich von alltäglichen Dingen bis hin zu Szenariospeziellen Kenntnissen erstrecken (Schwertkampf, Raumfahrt, Autofahren, Magieanwendung und ähnliches...).

Gewürfel wird bei OSIRIS mit dem W100. Das sogenannte Infinite System welches zum Einsatz kommt ist eine gute und neue Variante des bekannten W100-Prozentsystems. Also man hat einen gewissen Prozentwert in einer Fähigkeit, und muss mit dem W100 unter diesen Wert würfeln um die Probe zu schaffen. Beim Infiniten System spielt allerdings noch eine Rolle ob man dabei besonders niedrig oder besonders hoch, abhängig der Fähigkeit, gewürfelt hat.

Das Spielerhandbuch von OSIRIS deckt den größten Teil der notwendigen Basisregeln ab. Was noch folgen wird ist ein Spielleiterhandbuch, auf das leider all zu oft noch hingewiesen wird. Meiner Meinung nach ist es etwas unvorteilhaft ein Rollenspielregelwerk herauszubringen welches sich teilweise auf ein noch nicht erschienenes folgendes Werk beruft...

Desweiteren sind zahlreiche Szenarien angekündigt, in denen man schließlich mit dem OSIRIS Regelwerk spielen kann. Berreits angekündigt ist ein Fantasyszenario namens "Arlons Bibliothek" sowie "Ad Astra", eine Scince-Fiction Spielwelt.

Außerdem legt das Rollenspiel großen Wert auf seine sogenannte  Internet-Community. Dort können sich Spieler als auch Spielleiter austauschen, und eigene Ideen, Regeln und Vorschläge zur Entwicklung des Rollenspiels beitragen. Thomas E. Müller legt dabei einen großen Wert auf die Meinung aller Spieler und setzt sich auch sehr löblich mit deren Meinungen außeinander.

Doch kommen wir zum ernsthafteren Teil, den ich bereits vorhin kurz angesprochen habe...

Wird OSIRIS sich wirklich als ein neues deutsches Rollenspielsystem behaupten können? Zumindest die Basis, dass es sich um ein universelles System handelt macht Hoffnung. Allerdings habe da schon ganz andere Systeme verschiedenster Klein- und auch Großverlage versagt...

Das Problem ist, dass der deutsche Rollenspielmarkt weitgehend gesättigt ist. Und auch jene die mit etablierten Systemen den Markt beherrschen, nicht gerade in Geld schwimmen.

Ich persönlich glaube das OSIRIS wahrscheinlich zum Dasein eines Nieschensystems verdammt ist. Und dies hat in meinen Augen drei Gründe:

Der bereits erwähnte gesättigte Markt.

In der heutigen Zeit reicht es nicht mehr aus ein solides Regelwerk zu präsentieren, denn auch für das Auge will einiges geboten sein. Die Macht des "Eye-Catchers" ist gewaltig und Osiris nutzt diese nicht aus. Das Spielerhandbuch ist in einem unglücklichen Kleinformat gehalten. Die Illustrationen und das Layout sind zwar konsequent in einem einheitlichen Stil gehalten, erreichen aber gerademal den notwendigen Durchschnitt, und lassen vor allem eine gewisse Atmosphäre vermissen.

Der stolze Ladenpreis von 20 Euro sind für das Kleinformat einfach zu saftig. Aber dies ist wohl einfach nur eine Anpassung an die ohnehin fatalistischen Preise der heutigen Rollenspielprodukte.

Man merkt zwar das an dem Regelwerk viele Jahre genaustens gearbeitet wurde, und meiner Ansicht nach kann OSIRIS locker einen vergleich mit GURPS standhalten. Es bleibt allerdings abzuwarten ob die entsprechenden Szenariobände sich aus der Masse hervorheben können, um damit dem System eine gewisse Chance zu geben.

Auch lege ich viel Hoffnung in die Internet-Community von OSIRIS. Eventuell erfährt das System auf diesem Wege genügend Unterstützung.

Layouttechnisch bewegt sich das System leider auf dem nötigsten unteren Mittelmaß. Dafür sorgt vor allem auch der schlechte Druck, sowie die zahlreichen kleinen Fehler die sich in das Buch eingeschlichen haben (hier und da sind ein paar Zeichen verschoben oder Rechtschreibfehler). Außerdem wurde ungefähr bis Seite 100 vom oberen Rand zu viel, ab dieser Seite dann wieder zu wenig abgeschnitten. Dadurch wirkt die Aufmachung leider recht unprofessionell.

 

Fazit: Es sind viele kleine Faktoren, und ein harter Markt die aus OSIRIS trotz eines interessanten Regelsystems eher nur als ein durchschnittliches System erscheinen lassen.

Das es auch anders geht konnte man mir auf der Spielemesse mit Arcane Codex bewiesen werden. Welches ebenfalls ein deutscher Neueinsteiger aus diesem Jahr ist.

 


SireThomas

  • Gast
Re:OSIRIS Rollenspiel - Das Spielerhandbuch
« Antwort #1 am: 3.01.2003 | 19:02 »
Hallo,

es ist wirklich Zufall, dass ich nun gerade 15 Minuten nach dieser Rezension hier reinschaue, ich bin halt auch gerne hier im GroFaFo  :D

Zuallererst: Vielen Dank für die Mühe, OSIRIS so ausführlich darzustellen. Das ist eine tolle Rezension, die das System mit seinen Stärken und Vorzügen hervorragend beschreibt und natürlich die Punkte aufgreift, mit denen auch ich nicht ganz glücklich bin.

Ich möchte auf zwei Kritikpunkte eingehen, an denen ich nicht unbedingt etwas verändern kann: Das Format und der Preis.

Beide sind untrennbar mit einer Firma verbunden, ohne die OSIRIS in der bisher erschienenen Version undenkbar gewesen wäre. Books on Demand GmbH. Diese Firma hat die -wie ich finde- sehr innovative Geschäftsidee realisiert, dass fast jeder von uns sich relativ preiswert ein Buch erstellen kann und das in guter Qualität.

Natürlich dieser Service seinen Preis. Wer denkt, dass ich durch OSIRIS Verkäufe nun bald meine Villa habe, der irrt. Bis Illustratoren und andere Kosten abgedeckt sind, vergeht noch einiges an Zeit.

Das Format ist bereits das größte, das BoD zur Zeit anbietet, es gibt zwar auc die Möglichkeit für DIN A4, aber dieses Format wäre dann noch einmal deutlich teurer geworden.

Aber: NIEMAND muss die Katze im Sack kaufen! Auf der OSIRIS Homepage steht das komplette Spielerhandbuch ungekürzt als kostenloser Download bereit (mit Bildern in schlechter Qualität, um die Downloadgröße erträglich zu halten!).

Wer bietet das von den kommerziellen Autoren/Verlagen? Hier zeigt sich, ob mein Vertrauen in die Rollenspielszene begründet ist und die Spieler nach einem Download auch noch in den Laden gehen werden, um sich das Buch zu kaufen.

Der Preis von 20,- Euro mag vielen als hoch erscheinen, aber was der Rezensent leider nicht geschrieben hat ist, dass alle 140 Fertigkeiten voll illustriert sind. Wer bietet das? In jedem dieser Bilder steckt dermaßen viel Herzblut von dem Künstler Samar Ertsey, dem ich auch hier noch einmal sehr für seine gewaltige Arbeit danken will.

Zudem sind die meisten kommerziellen Rollenspielsysteme auch nicht gerade "billig". Wer sich von den niedrigen Preisen der großen Systeme für ihre Grundregelwerke verlocken lässt, ist auf deren Systematik hereingefallen: niedriger Einstiegspreis, hohe Folgekosten! Wenn ich bei DRoSI sehe, dass ein 66-Seiten-Werk (GURPS-Supplement Vehicles Lite) glatte 17 Euro kosten soll, dann empfinde ich einen Preis von 20 Euro für 200 Seiten als relativ human. Wer bei Amazon.de kauft, bekommt das Spielerhandbuch sogar ohne Versandkosten! Das ist ein mehr als fairer Preis für die Arbeit, die in das Werk gegangen ist.

Ich bedanke mich bei all jenen treuen Fans, die mich im Weitermachen bestätigen, indem sie fleißig das Regelwerk herunterladen oder gar kaufen. Das demnächst erscheinende Spielerhandbuch wird natürlich auch als kostenloser Download erscheinen, dazu bin ich von der Szene der freien Rollenspiele einfach zu überzeugt.

Die erscheinenden Szenarien werden auf jeden Fall jeden Cent wert sein!

An dieser Stelle möchte ich mich auch bei all jenen bedanken, die OSIRIS so fördern und unterstützen (ohne Wertung in der Reihenfolge):

  • Projekt Odyssee - Danke Nimer, Sebastian & all die anderen
  • Nephilim - immer ein toller Ansprechpartner bei Layout (auch wenn ich nicht immer auf Dich höre  ;))
  • Dogio - Die weiseste Hexe Deutschlands  ;D
  • Xiang - Ein toller Gesprächspartner in Fragen universeller Regelwerke
  • Sandfox - Danke, danke, danke!
  • Die wilde 13 - Testet weiter so, Jungs!
  • Die Autoren, Tester und Kritiker des FERA - Hier werden Sie geholfen!

ST

P.S.: Wer seine Spielwelt gerne für OSIRIS adaptieren oder gar eine schreiben will, kann mich gerne jederzeit anschreiben:temueller@osiris-rpg.de

Dahark

  • Gast
Re:OSIRIS Rollenspiel - Das Spielerhandbuch
« Antwort #2 am: 3.01.2003 | 19:15 »
@SireThomas:
Freut mich das du mir nicht gleich den Kopf abreißt. :)

Zum Thema des Preises...als in meiner Rezi steht ja auch Ausdrücklich der Hinweis drin, dass die Preise in dr Rollenspielszene ohnehin fatalistischer Natur sind sind. Also das dieses Problem nicht nur auf OSIRIS selbst zutrifft.:)
Aber da ich mal selber einige Zeit im Comic-Verlagswesen tätig war, kenne ich nur zu gut die Papier-, Druck und natürlich Fabzuschlagspreise... :-[.

Ich wünsche dir auf alle Fälle viel viel Glück mit dem System! Das da viel Herzblut drinsteckt merkt man auf alle Fälle!

SireThomas

  • Gast
Re:OSIRIS Rollenspiel - Das Spielerhandbuch
« Antwort #3 am: 12.01.2003 | 12:51 »
Anbei eine weitere Rezension zum OSIRIS Rollenspiel, diesmal auf www.helden.de:
Zur Rezension

Was ist denn das?
Tja erst einmal ein paar allgemeine Infos zum Osiris Rollenspiel. Osiris war am Anfang ein Rollenspielprojekt wie viele andere im Internet, geplannt war ein offenes Standard System ähnlich wie D20.
Man wollte also Regeln erschaffen die es ermöglichen sollen in den unterschiedlichsten Szenarien mit dem gleichen System spielen zu können. Herausgekommen ist ein auf dem W100 basierendes Sytem das durchaus anlagen hat D20 Konkurenz zu machen.
Eine besonderheit von Osiris ist das es den Sprung in die Liga der von einem Verlag vertriebenen Systeme geschafft hat.
Das komplette Reglwerk steht zum Download bereit (wobei die Grafiken entsprechend schlechte Qualität habe) oder kann perfekt layoutet für 20,- Euro käuflich erworben werden.

Das Layout

Wenn man das Buch in den Händen hält und durchbättert wird klar das eine ganze Menge Informationen in die rund 200 Seiten gepresst wurden .Auffällig ist das eingenwillige Format von etwa 3/4 DIN A4 größe ,was allerding durchaus kein Nachteil ist .So ist es sehr Handlich und man kann es gemütlich in der Handlesen ganz anders als andere Brocken von Regelbücher für die man einen Waffenschein braucht. Und absehen von der etwas kleinen Schrift kann auch das restliche Layout überzeugen .Die Kapitel sind klar Gegliedert ,wichtige Abschnitte sind farblich hervorgehoben ,Tabellen sind in zwei Farben gehalten so das man auch in größeren Tabellen die Übersicht behält (und von denen gibt es einen Menge ) und Illustrationen verdeutlichen Regeln und Fertigkeiten. Das einzige was mich nicht überzeug hat ist das Cover das zu Rest deutlich abfällt.

Der Inhalt

Aber wichtiger als das Äußere ist der Inhalt und da bietet das Buch ein ganze Menge. Es beginnt mit der Vorstellung von Artemis der Frau fürs Grobe und Simon dem "Denker".Diese Zwei Figuren begleiten durch das das Regelbuch und halten als Beispiele und für die Illustrationen her .Dann erfolgt der direkte Einstieg in dem die Grundeigenschafften der Spielercharaktere erklärt werden von denen es 15 gibt die in 5 Kategorien nämlich Mentale Leistung , Psyche , Fitness , Physis und Vita eingeteilt sind wobei Vita die Körperlichen und die Geistigen Eigenschaften verbindet. Dann folgt auch gleich das Kapitel der Charaktererschaffung . Die Erschaffung basiert auf einem Punkte System indem man aus einem festen Punktekonto seine Charakter zusammenbastelt. So bestehen z.B. Fertigkeitswerte aus zwei Eigenschaftswerten +Boni + zusätzlich eingesetztem Punkten wobei alles unterschiedlich gewichtet wird .Ohne Taschenrechner wird´s schnell ziemlich nervig .Alles wird jedoch sehr verständlich erklärt was dafür sorgt das man trotzt allem dir Übersicht behält. Allerdings sollte man nichts gegen Tabellen haben den davon gibt es einen ganze Menge für alles was man so braucht.Hier wird auch klar das dass System trotz allen Erläuterung und Vereinfachungen (alles basiert auf das 100 System) sehr komplex ist und für Anfänger nicht unbedingt geeignet ist.Nach der Charaktererschaffung folgen die Kapitel mit den Regeln zur Steigerung sowie die Regeln für die Verwendung von Fertigkeiten . Nächstes Kapitel sind die Metafähigkeiten ,sprich Magie und ähnliches .Hier wird auch die Offenheit des Systems deutlich die Regeln decken alles vom Schamanen über den Kleriker bis zum Psy-Krieger ab.Dabei werden keine Sprüche etc. Vorgestellt sonder nur die Grundregeln zum Zaubern und zum Erschaffen von Sprüchen .Man hat quasi ein Baukastensystem mit dem man sich die Sprüche und ähnliches zusammen basteln kann.Das System ist recht gut ,aber man braucht einen Taschenrechner zum Zaubern da die Kosten für einen Zauber immer vom Ergebnis des Würfelwurfsabhängen was sehr umständlich ist .Nach der Zauberei folgt das Kampfsystem das ebenfalls sehr komplex und detailgenau ist und ebenfalls von der Keule bis zum Laser alles abdeckt. Jedoch sind auch hier keine Werte für Waffen etc. vorhanden sonder nur Regeln zu Treffer ,Schaden, Kampfsituationen, Trefferzonen etc.Was ebenfalls negativ auffällt ist das auch hier der Schaden immer vom Wurf abhängt was ohne Taschenrechner zur Plage wird.(Bsp. ein Schwert hat einen Schadenswert von 48 der Würfelwurf war 32 -> Grundschaden ist 32% von 48 .Abgerundet. Viel Spaß beim Kopfrechen. ) Den Abschluss bildet dann noch die Liste der Fertigkeiten die ein Charakter haben kann mit Erklärung derselben und worauf diese basieren ,was Voraussetzungen es gibt um die Fertigkeit zu haben etc. .Wiederum wird hier quasi alles vom Fährtensuchen bis zum Panzerfahren und Raumschiffsteuern alles abgedeckt was man braucht .

Das Ergebniss.

Osiris ist ein gutes System das sehr auf Details und auch Realismus achtet und die Möglichkeit bieten in vielen verschiedenen Szenarios von Fantasy bis Reale Gegenwart zu spielen. Allerdings ist es leider auch ein System bei dem der Taschenrechner und Tabellen der größte Freund des Spielers ist. Das System ist extrem Komplex und sicher kein System für Leute die das Rollenspiel erst beginnen wollen .Dies Merkt man auch am Spielerhandbuch. Trotz dem Ansatz das Spiel auch für Anfänger interessant und verständlich zu machen indem die Beschreibung sehr gut und detailgenau und auch relativ gut verstehbar gemacht sind ,richtet sich das Spiel eher an erfahrenere Rollenspieler .Ein weiteres Problem ist das man auch mit dem Spielerhandbuch noch kein fertiges System hat.
Ohne ein ausgearbeitetes Szenario mit Sprüchen für Magier, Gegenständen, Waffen und ähnlichem hat man nur eine Menge Regeln mit denen man aber nicht viel anfangen kann wenn man sich nicht einen Haufen Arbeit machen will ein Szenario mit allem drum und dran zu erstellen .Deshalb sollte man auch wen einem das System zusagt erst mal die erschienen Szenarios anschauen und dann entscheiden .Denn wen diese einem nicht zusagen muss man ein Haufen Arbeit investieren um spielen zu können wo man sich fragen muss ob da einen anderes System nicht die bessere Wahl wäre.
Wenn man bedenkt, das dieses System estmal kostenlos geladen und ausführlich getestet werden kann, und in den nächsten Wochen weitere Bücher erscheinen, die bereits jetzt als pdf geladen werden können, kann man nur sagen "Hut ab"

Stonekeeper


Gast

  • Gast
Rezi jetzt auch vom DRoSI
« Antwort #4 am: 11.06.2003 | 15:01 »
Komplett mit Angaben, Layout-Scans usw. unter http://drosi.tuts.u/md/md2002_106.htm

Teil 1
Wie bei den meisten Erstlingswerken ist auch bei OSIRIS für den Autoren Thomas E. Müller ein Traum zur Wirklichkeit geworden, als der Band endlich gedruckt vor ihm lag. Gerade die letzten Monate der Entwicklung sind eine bewegte Geschichte, da nach dem NordCon 2002 noch einmal einige Weichen zur Produktion umgestellt wurden - Thomas traf dort auf ein kritisches Team aus Rezensenten und Autoren (u.a. Nephilim, Christian Günther und mir), die seine Probeausdrucke und Vorhaben einer Realitätsprüfung unterzogen. Daraufhin wurde der Band komplett neu illustriert, noch einmal überarbeitet und schließlich komplett neu gelayoutet. Die Arbeit hat sich gelohnt!
Die zweite Weiche stellte sicherlich der gelungene Vortrag von Books on Demand (BOD), die letzten Endes die Verantwortung für den ordentlichen Druck bekommen haben.

Der vorliegende Band OSIRIS Rollenspiel: Spielerhandbuch kommt in Form eines DIN-A5 Softcovers mit einer Stärke von 210 Seiten. Die etwas ungewöhnliche kleinere Form, erinnert an ein großes Taschenbuch bzw. Roman, und liegt beim Lesen auch entsprechend gut in der Hand. Etwas nachteilig ist die Form, wenn der Band beim Spielen aufgeschlagen abgelegt werden soll, wobei dann auch die kleinere aber stets lesbare Schrift sich bemerkbar macht.
Vorder- und Rückseite wurden von keinem geringeren als Larry Elmore verziert, der in seinem Kampfgetümmel eine bunte Melange von Helden aus den verschiedensten Genres abgebildet hat. Genau diese Mischung paßt sehr gut zu OSIRIS, denn bei diesem Rollenspiel handelt es sich - trotz des Ägyptisch anmutenden Namens - um ein Universal-Rollenspiel. Der Name bedeutet: Offener Standard im Rollenspiel - und die Frage bleibt offen, ob es die Kurzform nicht doch zuerst gab.

Universell
Seit Erfindung des ersten Rollenspiels beschäftigen sich auch immer wieder Autoren mit der "Eierlegenden Wollmilchsau" des Rollenspiel, dem Universal-Rollenspiel. Hier sind die Regeln völlig vom Hintergrund gelöst und so konzipiert, daß sich mit ihnen quasi alle möglichen Genre (z.B. Fantasy, SciFi, Horror, Endzeit, ...) spielen lassen.
Obwohl nur wenige Rollenspiele als "Universell" bekannt sind, findet man diesen Ansatz vor allem in den erfolgreichsten Rollenspielen wie Vampire: Die Maskerade (=Storyteller), Dungeons&Dragons (=D20-System) usw. Diese Systeme werden aber nur zusammen mit einem Setting ausgeliefert und eigenen sich daher nur begrenzt als günstige Ergänzung einer eigenen Spielwelt. Die einzige erfolgreiche deutsche Ausnahme stellt noch GURPS dar, für das die Produktion von deutschen Produkten jedoch eingestellt wurde.
Alles in allem gibt es also durchaus einen Platz auf dem deutschen Markt, für ein neues Rollenspiel a la OSIRIS.

Nachdem man sich durch die Einführung und das drei Seiten lange Inhaltsverzeichnis einen Überblick verschafft hat, wird man Schritt für Schritt durch die Charaktererschaffung geleitet. Dabei stehen einem zwei gezeichnete Avatare zu Verfügung - die sportliche Artemis und der Bücherwurm Simon - die einen mit reichlich Hinweisen und Spielbeispielen versorgen. In meinen Augen eine sehr gut und teilweise sogar lustig umgesetzte Idee, die das Buch auch für absolute Rollenspiel-Einsteiger genießbar macht.

Das Spielerhandbuch enthält alle Grundregeln zur Erstellung eines OSIRIS Charakters, der aus 15 Charakterwerten und einer kleinen Auswahl aus immerhin 140 vorgestellten Fertigkeiten besteht. Damit sind bereits bei Spielbeginn sehr differenzierte Charaktere möglich und die Gefahr, daß hochstufige Helden zu Ebenbilder ihrer anderen Klassenvertreter werden, wird vermieden.
Die große Auswahl an Fertigkeiten kann natürlich, je nach Setting, auch eingeschränkt werden. So werden die diversen Kampf- und Metafähigkeiten (worunter Magie, Theologie, Psi-Kräfte usw. fallen) nur in ganz bestimmten Spielwelten eingesetzt werden, z.B. Fantasy oder Science Fiction, während man sie in anderen Genre, z.B. viktorianische Detektiv-Abenteuer, lieber wegläßt. Die im Band enthaltenen Tabellen lassen sich dazu ggf. leicht photokopieren und markieren.
« Letzte Änderung: 11.06.2003 | 15:03 von Dogio »

Gast

  • Gast
Re:OSIRIS Rollenspiel - Das Spielerhandbuch
« Antwort #5 am: 11.06.2003 | 15:02 »
Teil 2

OSIRIS zerlegt den Charakter in fünf Eigenschaften denen wiederum je drei Charakterwerte zugeordnet sind. Ein Beispiel wäre die Haupteigenschaft Fitness, zu der Kraftausdauer, Schnellkraft und Maximalkraft gehören oder die Haupteigenschaft Mentale Leistung zu der  Intelligenz, Auffassungsgabe und Willenkraft gehören. Die einzelnen Eigenschaften und Werte sind genau erklärt und werden mit praktischen Beispielen verdeutlicht.
Die durchschnittliche Eigenschaftswert eines Startcharakters liegt etwa bei 120 Punkten, jedoch wurden zugunsten besonderer Geschöpfe jeweils eine Werteskala mit Erklärungen bis 360 Punkten angegeben. Bei der Erschaffung darf der Spieler 600 Punkte auf die fünf Eigenschaften verteilen, wobei man sich an bestimmte Grenzen der Spezies halten muß. Die jeweils zugewiesenen Zahlen, werden dann wiederum auf die darunter liegenden drei Charakterwerte verteilt, wodurch ein solcher Wert ziemlich wahrscheinlich zwischen 1 und 100 liegt.
Wer die äußeren Merkmale (Größe, Gewicht, Aussehen etc.) nicht frei festlegen möchte, kann die enthaltenen Zufallstabellen verwenden.
Danach ermittelt man anhand von Tabellen Dinge wie Kampfwerte, z.B. Bewegungsreichweite, Handlungspunkte und Initiative.
Durch Stärken und Schwächen, die per Zufall bestimmt werden können, kann man dem Charakter mehr Farbe verleihen.

Zum Schluß steht dann noch das Lernen der Fähigkeiten und Kenntnisse des Charakters an. Aus einer vom Spielleiter je nach Spielwelt zusammengestellten Fertigkeitsliste sucht man sich für seinen Charakter eine passende Auswahl aus.
Jede Fertigkeit besitzt einen Grundwert (wird von je zwei Charakterwerten abgeleitet), der durch den Spieler mit insgesamt 100 Fertigkeitspunkten (für alle Fertigkeiten!) erhöht werden kann.
Bei Fertigkeitswerten von mehr als 75 steigt die Kaufratio von 1:1 auf bis zu 10:1 an, was eine Perfektion (100) sehr teuer macht.
Das System sieht bei Fertigkeitswerten größer 50 einen sogenannten Gegencheck vor, der das Steigern schwerer macht. Man muß mit einem W100 den aktuellen Wert der Fertigkeit überwürfeln um die Steigerung zu erhalten. Mißlingt der Wurf, scheitert die Steigerung und die eingesetzten Fertigkeitspunkte verfallen. Auf diesem Weg eine 100 zu bekommen ist sowohl kostentechnisch wie auch würfeltechnisch also quasi unmöglich, aber das ist vom Autor auch so beabsichtigt.
Es wird übrigens ausdrücklich darauf hingewiesen, daß man bei der Charaktererschaffung optional auf jeden Gegencheck verzichten kann. In meinen Augen eine sinnvolle Idee.

Obwohl es nicht zum Spiel notwendig ist, bietet OSIRIS ein Stufensystem (inkl. Titeln) an, mit dem sich Charaktere entsprechend ihrer Erfahrung vergleichen lassen.

Metafertigkeiten
Ein besonderes Thema sind natürlich die übernatürlich Fertigkeiten. OSIRIS kennt hier Magie, Theologie, Schamanismus und PSI. Mit dieser Bandbreite lassen sich quasi alle bekannten Genre realisieren. Zu allen Bereichen gibt es eine Erklärung zum Ursprung und Machtbereich der dazugehörigen Metafertigkeiten.
Beispielhaft möchte ich eine Spielart der Metafertigkeiten herausgreifen. Magie speist sich z.B. aus Energiequellen die Äther oder Mana genannt werden und erlaubt elementare Beeinflussung, Erkenntnisformeln, Beschwörungen, Illusionen und Umformungen. Diese Macht wird mittels Willenskraft (zapft die Quelle an) und dem Ich-Charakterwert (psychische Stabilität, wird bei Fehlschlägen gesenkt) geformt. In einigen Fällen wird auch die Gesundheit des Charakters in Mitleidenschaft gezogen.
Das Kapitel Metafertigkeiten ist sehr ergiebig und die Regeln werden an vielen Stellen durch Beispiele erklärt, ohne jedoch damit auf eine Spielwelt/Genre zugeschnitten zu werden.

Der Kampf
Der Austausch von "Nettigkeiten" kann bei OSIRIS mit einem einfachen und einem komplexen Kampfsystem ausgetragen werden, wobei das komplexe System solche Feinheiten wie "gezielte Treffer" und andere Raffinessen mit einbezieht, die sich vor allem in SciFi oder Cyberpunk-Settings gut machen.
Ein Angriff erfolgt durch einen Check (W100 < Wert) der Waffenfertigkeit. Der Verteidiger führt ebenfalls einen Check auf seine zur Abwehr verwendete Waffenfertigkeit durch. Eine erfolgreiche Abwehr senkt den Angriffswert in Höhe des Würfelwurfes. Der einer Rüstung zugeordnete Wert wirkt ebenso. (Beispiel: Angriffswert(65) - Verteidigungswurf(27) - Rüstungswert(15) = Treffermaximum(23)
Das Treffermaximum muß der Angreifer mit seinem W100-Wurf unterbieten.

Anstelle der Verteidigung mit einer Waffe kann auch ein Schild verwendet werden, der über einen festen Verteidigungswert verfügt. Der abgefangene Schaden kann den Schild jedoch auch zerstören.
Als dritte Möglichkeit bietet sich das Ausweichen an, das auf den Charakterwerten Schnellkraft und Reflexe beruht oder die Flucht.
In allen Fällen wird der Wert der Verteidigung wie im obigen Beispiel verwendet.

Ist ein Angriff gelungen, wird der Schaden als Produkt aus Wert des Angriffswurfs und dem Schadenspotential der Waffe (Multplikator) ermittelt und nach Abzug der Schadensabsorption (je nach Rüstung) des Opfers als Verletzungspunkte angewendet.

Dies sein meine grobe Beschreibung des Kampfsystems, das im Ganzen - auch in der einfachen Version - noch wesentlich mehr Optionen bietet, dazu reichlich Beispiele und Ausführungen über Kampfmodifikatoren.

Im Anhang des Bandes findet man die wichtigsten Tabellen in kompakter Form, eine ausführliche und illustrierte(!) Liste aller Fähigkeiten, Kampf- und Metafähigkeiten. Natürlich gibt es auch ein gut kopierbares dreiseitiges Charakterblatt am Ende des Bandes.

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Fazit:
In diesem "Zwerg" steckt in der Tat ein komplettes und durchaus komplexes Universal-Rollenspiel, daß einen Vergleich mit alten Bekannten nicht scheuen muß. Durch den kleineren Schriftsatz hat man alle Informationen untergebracht, die ansonsten wohl 200 DIN-A4 Seiten gefüllt hätten.
Der besondere "OSIRIS-Bonus" sind die sehr einsteigerfreundliche Ausrichtung des Bandes und die sehr gelungenen Illustration einzelner Textpassagen und des ganzen Fertigkeitenteils, so etwas hat es meines Wissens bislang nicht nicht gegeben. Auch der von Thomas beauftragte Zeichner Samar Klaus Ertsey hat eine hervorragende Arbeit geleistet.

Bei OSIRIS bekommt man eigentlich nie das Gefühl eines staubtrockenen Regelwerkes oder den Eindruck, daß hier Regeln beschrieben werden, die man in der Praxis nicht braucht.

Eine interessante Arbeit bleibt aber derzeit dem Leser überlassen, der später den Spielleiter stellt: die Vielfalt der im OSIRIS Rollenspiel: Spielerhandbuch enthaltenen Regeln auf die eigene Spielwelt abzubilden.
In naher Zukunft wird das zweite Buch Arlorns Bibliothek erscheinen, daß einem diese Anpassung abnimmt und eine Fantasy-Spielwelt vorstellt.

Dogio the Witch
« Letzte Änderung: 11.06.2003 | 15:12 von Dogio »