Autor Thema: Beginnt jetzt die Zeit für SF?  (Gelesen 4211 mal)

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Offline Boba Fett

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #75 am: 30.09.2023 | 13:55 »
Ich glaube, jeder Fantasy-Film und jeder Fantasy-Roman generiert eine Bühne.

Das stimme ich zu.
Im Unterschied zu den klassischen Konsum-Medien hast Du beim Rollenspiel aber Protagonisten, die durch die Mitspielenden kontrolliert werden.
Rollenspiel entsteht schließlich durch gemeinsame Gestaltungsrechte.
Und die Mitspielenden müssen eine Vorstellung davon haben, was in ihrer Welt (meinetwegen auch Bühne) möglich, plausibel und authentisch ist.
Bei Fantasy ist das einfach, denn abgesehen von Magie - die in den Spielregeln meist genau definiert ist, beruft sich die Spielwelt auf "so wie im Mittelalter, nur ohne den ganzen unschönen Kram wie Armut, Pest und Leibeigenschaft".
Da hat jeder eine Vorstellung von und kennt sich jeder ein bisschen aus. Jeder weiß was ein Schwert ist, hat schon mal ein Pferd gesehen, etc.

Bei SF ist das etwas anders.
Bei den gängigen durch Filme und Serien geprägten Settings finden sich viele Nerds zu Recht. Aber auch da hatte ich schon einmal eine Spielerin, die zwar Star Wars irgendwann mal gesehen hatte, die aber keine Vorstellung hatte, was ein X-Wing war.
In anderen Spielwelten wird es noch schwieriger, weil der Status Quo meistens unbekannt ist. "Durch die Bühne laufen und Dinge tun" ist natürlich möglich, aber zu verstehen, dass die Fremen niemanden beleidigen, wenn sie auf den Tisch spucken - dazu gehört eben mehr als "naja es gibt Raumschiffe und Schußwaffen".

Wenn die Spieler ihre Figuren die Bühne betreten lassen wollen, möchten Sie ein Gefühl der Sicherheit verspüren, dass sie verstehen, das da passiert und dass sie einschätzen können, in welchem Rahmen Dinge geschehen und Personen agieren (können). Oder zumindestens das Wissen, dass der Spielleiter sie nicht im Regen stehen lässt (so wie früher in den 80ern und 90ern) und im Notfall aufklärt.
Das (Settingvermittlung durch den SpL) ist Plan B - erfordert aber furchtbar viel Monolog in komplexen Settings. Und dazu haben eben auch viele (Spieler und Spielleiter) keine Lust (mehr).

Letzteres gilt übrigens nicht nur für SF - wenn eine DSA Hardcore Runde, die alle "Wege des" und Regionalbeschreibungen auswendig herunterbeten können, einen neuen Mitspieler bekommen, hilft es auch nicht, dass der das Selbe in Mittelerde kann. Auch da ist so viel Detailwissen vorhanden, dass es schwierig wird, jemanden einzubetten, wenn nicht alle bereit sind große Kompromisse einzugehen.

Im Rollenspiel ist es eben etwas anders als im Film oder im Buch.
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Offline nobody@home

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #76 am: 30.09.2023 | 13:58 »
Ich glaube, jeder Fantasy-Film und jeder Fantasy-Roman generiert eine Bühne. Und diese Bühne kann ich ohne große Probleme danach mit anderen Storys oder Abenteuern bespielen. Auch beim Herrn der Ringe oder bei Game of Thrones kann ich mit meiner Abenteuergruppe quer durch die Welt laufen und dann im Prinzip vor dem Hintergrundrauschen mein eigenes Ding machen.

Bis auf wenige Ausnahmen generieren Science-Fiction-Filme oder Romane genau eine Story, die dann mit dem Film oder dem Roman aber auch schon auserzählt ist. Es gibt einen Twist, eine Grundidee, ein Geheimnis, eine Pointe, die danach auch ziemlich verbraucht ist. Danach oder drumherum gibt es für Abenteurer nicht mehr viel zu tun. Und Bühne ist nicht viel da, bzw. wird viel zu schnell durchlaufen. Star Trek wäre da eine Ausnahme, weil es in jeder Folge auf jedem Planeten wieder eine neue Story geben kann. Aber ehrlich gesagt, spielen da ja weder die Bühne, noch die Story die Hauptrolle, sondern die Protagonisten. Deshalb ist der Zauber ohne Spock und Kirk oder meinetwegen Worf und Data und Picard (und deren spezifische Art der Interaktion) der Zauber schnell verpufft.

Shadowrun bietet ne Bühne, die was taugt, weil der SciFi-Anteil nicht soooo bedeutsam ist oder zumindest nicht alleine steht. Ja und die Zombieapokalypse bietet eine Bühne für eine bestimmte Zeit, aber irgendwann hat sich das Wegrennen vor Zombies doch überlebt.

Scheint mir mehr eine Format- als eine Genrefrage zu sein. Auch der Herr der Ringe erzählt ja nur die eine Geschichte, die eigentlichen Heldentaten vollbringen Kanon-NSC, und danach ist die Welt so verändert, daß man als Abenteurer dort nicht mehr viel zu tun hat...das hat also mit "Fantasy <-> SF" wirklich nicht das Geringste zu tun, sondern ist mehr der Gegensatz zwischen Roman und länger laufender Serie.

Offline Weltengeist

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #77 am: 30.09.2023 | 14:03 »
Zustimmung, mir leuchtet diese Trennung auch nicht ein. Normalerweise tun doch beide Genres beides - eine Bühne bauen und eine Geschichte erzählen. Star Wars erzählt auch erstmal nur die Geschichte vom Kampf gegen das böse Imperium. Das ist zunächst mal auch nicht anders als der Kampf gegen Sauron im Herrn der Ringe. Trotzdem ist es ja bei beiden Settings (und Genres) möglich, auch andere Geschichten vor dem Hintergrund zu erzählen (sieht man ja aktuell an den Serien).

Klar gibt es auch arg limitierte Settings, die gerade genug Substanz für die eine Geschichte haben, die sie erzählen wollen. Aber die gibt es auch auf beiden Seiten, oder?
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Offline Isegrim

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #78 am: 30.09.2023 | 14:27 »
Für Fantasy-Rollenspiel ist man viel weniger auf Settings aus Filmen & Büchern mit ihrem oft engen Fokus angewiesen, weil es mehr breit aufgestellte Settings speziell fürs RPG gibt; zumindest große & bekannte, für die man nicht kilometertief in der Materie drin stecken muss, um sie zu kennen.
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Offline Eleazar

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #79 am: 30.09.2023 | 14:33 »
Ich glaube, es gibt schon einen wesentlichen Unterschied: Ich meine, dass die meisten Fantasy-Romane worldbuilding sind. Sicher hat das mit dem immensen Einfluss vom Herrn der Ringe auf die Stilbildung der Fantasy zu tun. Und klar gibt es bei Tolkien die Protagonisten und den Megaplot. Doch für meinen Teil das Entscheidende und Besondere ist, dass Tolkiens Welt im Roman von Anfang bis Ende so viel größer ist: Der Detailgrad ist wesentlich größer, als die Geschichte es erforderte, die historische Dimension ist weiter, die kulturelle, selbst die geographische.

In all diesen Dimensionen steckt so viel ungehobenes Potential.

Und dem wurde in der Fantasy in der Folge fast flächendeckend nachgeeifert. Kaum ein Autor, der es ohne Karte oder unter einer Trilogie machte. Kein Autor, der nicht unwahrscheinlich viel Energie in die Gestaltung der Bühne gesteckt hat, wovon die Geschichte dann Kraft und Energie gezogen hat.

Ich jedenfalls könnte Mittelerde weiter mit Geschichten und Abenteuern füllen, auch wenn der eine Ring längst geschmolzen ist. Und dafür brauche ich überhaupt keinen Frodo oder Gandalf. Mittelerde ist so eine perfekte Bühne, dass es doch praktisch geradezu überall weiterverwurstet wurde.

In der Science-Fiction sehe ich das Umfeld hingegen viel mehr der einen Idee in den Dienst gestellt, weswegen sich die Bühne viel schneller erschöpft. Star Wars kann da eine Ausnahme sein, wobei es da echt eher um ein Märchen / Fantasy als um Science Fiction geht.

Offline schneeland

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #80 am: 30.09.2023 | 14:34 »
Ähnlich:
Da ist die zu vermeidende Denkfalle die, dass es funktionale Äquivalente geben müsste.

Ein Corporation oder ein Cities Without Number wischen einige gefühlte "Pflichveranstaltungen" wie totale Überwachung oder Wireless-/IoT-Gedöns in wenigen Sätzen gekonnt beiseite.
Das geht grundsätzlich mit allem und ist mMn einer der großen Reize an solchem Worldbuilding - also der Versuch, eine historisch oder futuristisch plausible Alternative zu finden.

Ja und nein. Wenn man sich beim Worldbuilding damit beschäftigt, findet man schon Gründe, warum die Sachen keine Rolle (mehr) spielen - soweit stimme ich zu.
Aber zum Einen muss man dabei häufiger mal die technologischen Möglichkeiten angemessen "schrotten", damit es dazu kommt (in die Kategorie fallen m.E. Cities Without Number oder CP RED), und zum Anderen sind es halt Fragen, mit denen man sich beschäftigen muss, wenn man die Zeit nach vorn dreht, nicht aber wenn man sie zurückdreht. Das ist sicher bei Near Future-Sachen etwas prominenter als bei ganz fernen Sachen (zumindest hat sich bei Dune in meinem Umfeld noch niemand gefragt, ob man die Fremen auch auf Facebook findet ;) ), aber im Gegensatz zu mittelalterlichen Schwertern und Rüstungen sind die technischen Dinge halt im täglichen Leben relativ präsent (vielleicht nochmal mehr, wenn man mit einem Haufen Naturwissenschaftler und Ingenieure spielt).

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Offline nobody@home

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #81 am: 30.09.2023 | 15:02 »
Letzten Endes würde ich mir, noch mal auf das Fadenthema insgesamt zurückkommend, sogar eher die Frage stellen, ob die Zeit für SF-Rollenspiel nicht im Moment eher schlecht ist...denn zumindest aus den achtziger Jahren scheine ich mich eigentlich eher an deutlich mehr SF-Rollenspielmaterial und insgesamt Genrevielfalt zu erinnern als heutzutage. Dabei mag natürlich hineinspielen, daß ich damals noch jünger und leichter zu beeindrucken und das Hobby als Ganzes neuer und vielleicht experimentierfreudiger war als heute -- aber selbst TSR hat ja seinerzeit eine Reihe von Nicht-Fantasy-Spielen veröffentlicht und war bei aller Beliebtheit von (A)D&D auch nicht der machtmächtige Quasi-Monopolist, als der WizBro heutzutage gerne mal auftritt...

Offline Weltengeist

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #82 am: 30.09.2023 | 15:17 »
In der Science-Fiction sehe ich das Umfeld hingegen viel mehr der einen Idee in den Dienst gestellt, weswegen sich die Bühne viel schneller erschöpft. Star Wars kann da eine Ausnahme sein, wobei es da echt eher um ein Märchen / Fantasy als um Science Fiction geht.

Also mit Blick auf Rollenspiele habe ich da so meine Zweifel. Es ist ja nicht so, dass es keine SciFi-Settings gäbe, die opulente Bühnen mit haufenweise Material bieten würden (Star Wars, Star Trek, WH40K, Infinity, Traveller, Fading Suns und viele mehr). Da muss man sich jetzt gar nicht auf diejenigen versteifen, bei denen das nicht der Fall ist.

Ich glaube eher, dass die meisten Spieler - völlig unabhängig vom Genre - schlicht gar keine Lust haben, sich mit einem Setting (eben dieser Bühne) wirklich auseinanderzusetzen. Bei den Mainstream-Fantasysettings wird das Problem gelöst, indem man den Spielern dann sagt: Okay, du hast vielleicht keine Ahnung von Golarion und hast vielleicht noch nie was von Alkenstar gehört, aber denk einfach "Wilder Westen meets Pathfinder", dann passt das schon so ungefähr.

Genau das funktioniert aber in den meisten Science-Fiction-Hintergründen nicht. Hier muss man sich wirklich mit dem Setting, seiner Technologie, seinen Welten und seinen Kulturen beschäftigen, weil man nicht einfach eine allseits bekannte Blaupause aus Film und Fernsehen oder der wirklichen Welt heranziehen kann. Mangels Vorbilder ist es auch schwerer, sich da reinzudenken (so bin ich beispielsweise bei all dem Kram, den Infinity da auf den ersten 25 Seiten auf den Leser abfeuert, resigniert ausgestiegen, und bin auch bei den meisten transhumanistischen Settings raus, weil sie mein Vorstellungsvermögen überfordern). Und da denke ich schon nur an fantastische SciFi und nicht etwa an Hard SciFi, für die man tunlichst auch noch ein bisschen Ahnung von Physik haben sollte.

Und ja, hier kriege ich dann mal die Kurve zurück zum Ausgangsthema: Gefühlt ist gerade diese Bereitschaft, sich ernsthaft mit einer Welt auseinanderzusetzen, sogar gesunken. Was eher schlechte Karten für SciFi und gute Karten für 08/15-Fantasy bedeutet...
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Offline Arkam

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #83 am: 30.09.2023 | 15:32 »
Hallo zusammen,

ich habe keine gute Idee davon welcher SF Film so ein ein Trick Pony ist das er keine Bühne aufbaut. Selnst Terminator, Blade Runner und Alien die ja einen sehr engen Fokus haben bieten doch genügend Bühne um auch andere Geschichten zu erzählen.
Wer Probleme mit der Bühnengestaltung hat dem kann ich nur einen Blick auf andere Medien, ich habe beste Erfahrungen mit Comics gemacht, vorschlagen. Teilweise weiten auch die Roma zum Film die Bühne extrem auf, etwa bei Dune.

Ja die Feinheiten der Bühne zu vermitteln kann schon Mal schwieriger sein. Aber ich denke schon alleine das daran denken hilft Spielenden und Spielleitung weiter.
Ich spielleite gerade eine Paranoia Mission und an einer Stelle ist eine Teilmission wirklich nicht sauber. Ich befürchte da werde ich die Spielenden mit einem Wurf auf die passende Fertigkeit mit ein paar Verdachtsmomenten ausstatten müssen.
Ja am Anfang musste ich natürlich mehr Sachen erklären und hatte natürlich auch Fragen zum Hintergrund. Aber mit der Zeit ist das immer weiter zurück gegangen.
Zum Nachlesen füre eventuelle Neueinsteiger habe ich inzwischen auf 2 DIN A4 Seiten das wesentliche aufgeschrieben.

Ich denke bei ganz vielen Dingen in der SF benötigt es einfach einen klaren Regelansatz. Wenn eine Probe auf Hacken bei einem schwer gesicherten System mißlingt bekommt man 6W6 Schaden. und nicht wie bei Cyberpunk 2020.
Abwehrprogramme die einen Hacker töten sollen tun das per Stromstoß, so weit so genretypisch. Störend wirkt nur das die Matrix laut Flufftext aus einem Glasfasernetz besteht das dann eben nicht Strom sondern Licht leitet. Von Dingen wie einer Satelietenübertragung oder der Möglichkeit sich über eine einfache Sicherung zu schützen Mal abgesehen.
Auf diese Weise würde man sich viel Technikgeblubbere sparen und auch der Hintergrund wird einfacher zu vermitteln.

Gruß Jochen
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Offline Doc-Byte

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #84 am: 30.09.2023 | 15:40 »
Da wären wir halt wieder bei dem Punkt, dass SciFi Settings sehr individuell sind, wärend Fantasy Settings gefühlt doch irgendwie sehr ähnlich sind (speziell wenn man die Mainstream Systeme anschaut). Bei der heutigen Zersplitterung des Rollenspielmarktes keine guten Bedingungen für SciFi Spiele. Ende der 90er / Anfang der 00er Jahre sahen Spielrundenaushänge auf Conventions noch so aus: Etwa 40/40 DSA und Shadowrun, dazu etwas WoD und wenige "Exoten". Heute ist nicht nur Shadowrun gefühlt tot (zählen wir das mal als SciFi, ist deren Anteil schon alleine darüber gesunken), man findet kaum noch zwei Spielrundenaushänge, die das selbe Setting - ja oft nicht mal Regelwerk - anbieten. Das Angebot an Rollenspielen af dem Markt ist generell einfach enorm groß geworden und ich finde es schon nachvollziehbar, dass sie viele dann einfach das vermeintlich vertraute herauspicken, was kein langes Einlesen/-arbeiten erfordert.

Die Bereitschaft oder vielleicht auch einfach nur Zeit, sich länger mit etwas zu beschäftigen nimmt halt gefühlt derzeit überall stetig ab. Das ist aber sicher auch eine Folge unserer durchtechnologisierten Gesellschaft. Wenn meine 3 TV Programme früher im Abendprogramm nur Mist gezeigt haben, fiel der Griff zum Buch halt leichter, weil es kaum Alternativen gab. Heute konkurieren Dutzende, vielleicht sogar hunderte, potentielle Beschäftigungen via Internet um die Zeit und Aufmerksamkeit einer Person, die davon aber nicht mehr - oft sogar weniger - zur Verfügugn hat als früher.
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Offline Aedin Madasohn

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #85 am: 30.09.2023 | 16:12 »
dass sie viele dann einfach das vermeintlich vertraute herauspicken, was kein langes Einlesen/-arbeiten erfordert.

hier muss man aber auch den RSP-lern zugestehen, dass die Regelschwergewichte am Tisch dann eh verhausregelt sind (und sei es durch blankes nicht zuendelesen der Schinken  ;D )
und diese verhausregelte "myKüchentisch-Regelengine Alpha" ist dann erstaunlich ausbaufähig, wenn plötzlich statt mit der Armbrust mit der Blasterpistole geschossen werden soll, statt eine Burgmauer die Hangar-Streppen emporgeklettert oder statt Queste(reise) durch die Manaebene gegen Dämonen ein Systemhack gegen BlackIce gefahren wird.

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brauche ich genau noch eine Nische, klaue ich genau diese Nische. Und wenn ich Edge und Gimmientenpunkte aka  - darfst noch mal Würfel, kauf dir einen Erfolgspunkt, sei noch nicht tot - dort einführe, wo sie nicht im GRW stehen oder umgekehrt rausschmeißen.

einmal ordentlich renoviert in einer Engine muss man nicht alternativlos auf den (geldschneidernden Selbstzweck)-Editionswechselzug aufspringen
dann kann auch eine aus einer Fantasy-Welt adaptierte Regelengine in SF funzen. Segelschifffahrt vs (Hyper)Raumflug nur als Beispiel.



Offline Arkam

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #86 am: 1.10.2023 | 05:43 »
Hallo zusammen,

dieses Umwiedmen funktioniertgerade bei kleineren Engins mit wenigen Subsystemen wunderbar.
Da würde ich sogar sagen das sich eine einfache SF Engin noch besser zu einer Fantasy Engin umwiedmen lässt.
Früher habe ich allerdings auch lieber die dicken und sehr detaillierte Regelbücher gehabt Mich würde also echt interessieren ob meine Tendenz zu leichteren Engins eben dem Alter geschuldet ist das mit Arbeit und realem Leben mehr Zeit frisst als zu Schul- und Ausbildungszeiten oder ob der Trend eher generell ist.

Was die Zersplitterung des Rollenspiels angeht ist das aus meiner Sicht richtig was die Hintergründe angeht die aber durch eher wenige Engins Year Zero Engin (Coriolis, Mutant year zero, Blade Runner, Twilight 2000, Alien), 2D20 (Dune, Fallout, Star Trek), natürlich D&D 5. Edition und Basic Roleplaying Game (Cthulhu) angetrieben werden.

Gruß Jochen
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Offline YY

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #87 am: 1.10.2023 | 08:36 »
Mich würde also echt interessieren ob meine Tendenz zu leichteren Engins eben dem Alter geschuldet ist das mit Arbeit und realem Leben mehr Zeit frisst als zu Schul- und Ausbildungszeiten oder ob der Trend eher generell ist.

Das ist eher Selbstwahrnehmung/Einzelschicksal.
Neben D&D5 und seinen Ablegern ist alles Randerscheinung und D&D gaukelt aktuell Einfachheit vor, ist aber ein ziemlicher Brocken.

Und im Regelfall hören die Leute ganz auf, wenn sie nicht mehr genug Zeit haben (wollen).


Was die Engines angeht, stimmt es schon, dass es heute einige gibt, die eine Vielzahl an Settings abdecken - in der Form ist das eine einigermaßen neue Entwicklung, weil es sich nicht von Anfang an um dedizierte "Universalsysteme" oder einfach den Platzhirsch handelt.

Daneben gibt es aber immer noch die "klassische" Variante mit einer eigenen Engine für ein einzelnes Setting.
Effektiv reduziert hat sich die Masse an Regelwerken nicht.
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Offline Boba Fett

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #88 am: 1.10.2023 | 09:43 »
In der Science-Fiction sehe ich das Umfeld hingegen viel mehr der einen Idee in den Dienst gestellt, weswegen sich die Bühne viel schneller erschöpft.

Das sehe ich vollkommen anders. Nur fürs Protokoll.
Aber man muss nicht immer einer Meinung sein. :)
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Offline Skaeg

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #89 am: 1.10.2023 | 10:01 »
In der Science-Fiction sehe ich das Umfeld hingegen viel mehr der einen Idee in den Dienst gestellt, weswegen sich die Bühne viel schneller erschöpft. Star Wars kann da eine Ausnahme sein, wobei es da echt eher um ein Märchen / Fantasy als um Science Fiction geht.
Das ist in dieser Allgemeinheit nicht richtig. Worldbuilding ist in der SF-Literatur schon seit Jahrzehnten ein wichtiger Faktor (Lensman, Robot/Foundation, Psychotechnic League, Known Space...); ausgefeilte future history ist ein so verbreiteter Topos, dass mir deine Einschätzung recht abwegig erscheint.

Richtig ist allerdings, dass Film- und zur Zeit auch Serien-SF häufig eher in die Sparte high concept fällt. Die klassische "Was wäre, wenn X?" philosophische Funktion von SF.

Ich bin mir aber nicht so sicher, ob Film- und Serienfantasy im Worldbuilding so viel mehr bietet statt sich - und das ist wie gesagt der Knackpunkt - einfach auf die abrufbaren Vorstellungen von Standardfantasywelt im Gehirn des Zuschauers, die man mit ein paar Oberflächlichkeiten triggern kann, zu verlassen.
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Offline Boba Fett

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #90 am: 1.10.2023 | 10:52 »
Ich bin mir aber nicht so sicher, ob Film- und Serienfantasy im Worldbuilding so viel mehr bietet statt sich - und das ist wie gesagt der Knackpunkt - einfach auf die abrufbaren Vorstellungen von Standardfantasywelt im Gehirn des Zuschauers, die man mit ein paar Oberflächlichkeiten triggern kann, zu verlassen.

Naja...
Ohne jetzt Rollenspiel Fantasy Settings zu bashen, aber nicht wenige haben recht ähnliche Konzepte. "EDO Fäntelalter mit Evil Antatgonists"
Und hypothetisch könnte man jedes Konzept aus der Fantasy ins SF clonen (und natürlich auch nicht selten vice versa).

In der SF gibt es aber Konzepte, die nur schwer ins Fantasy zu übertragen sind. Transhumanismus und die Fragen, die sich damit stellen möchte ich da mal nur als ein Beispiel nennen.
Natürlich - wie oben beschrieben - lassen sich viele Konzepte auch in die Fantasy transformieren.
Meiner Tochter habe ich in früher Kindheit Star Wars - a new hope immer wieder als Fantasy Märchen erzählen dürfen. (und kommte jetzt bitte nicht mit "aber das ist doch kein SF")
Auch Star Trek ist kein Problem... Aber eben nicht alle - und wenn (it's magic), muss die Frage gestellt werden, ob das dann noch klassische Fantasy ist.

SF Rollenspiele sind nicht selten die typischen "Möglichst viele Tropes vereinen" Kitchen Sinks. Das macht ja auch Sinn, wenn man möglichst viele Spieler zusammenbringen möchte.
In der SF Literatur schnappt man sich hingegen oft ein Konzept und behandelt das in Geschichten.
Wer wissen möchte, wie vielfältig das aussehen kann, dem empfehle ich Richard Morgans Takeshi Kovacz Trilogie mal zu lesen (die hat nur ganz vage etwas mit der TV Serie zu tun).
Eigentlich beschäftigt sich diese Serie "nur" mit der Frage, wie es sich auf eine Gesellschaft auswirkt, wenn die Menschen den Tod besiegt haben und ihr Bewustsein von einem Körper in einen anderen transferieren können. In drei Romanen hat man dann Detektiv noir, Military SF, ein funktionierendes Shadowrunner Konzept, Revolutionäre, Kampf gegen das eigene jüngere ich, jede Menge Gesellschaftskritik (und Kapitalismuskritik) und sehr gelungene Unterhaltun. Gibt es auch als Hörbuch bei Audible.

In Summe mein Fazit: Fantasy kann nicht vielfältiger als SF sein, weil sich jedes Fantasy Konzept in SF abbilden lässt, anders herum gibt es aber Themen, wo das nicht oder nur sehr schwer funktionieren wird (und wo man sich dann fragen kann, ob das noch Fantasy ist). Letztendlich versuchen aber fast alle Settings (sofern sie nicht bestimmte Serien-, Roman- oder Filmwelten zu adaptieren) möglichst vielfältig zu sein, um eine möglichst große Kundschaft anzusprechen - oft endet das in Kitchen Sink (was aber nicht schlimm sein muss). Und das gilt für F & SF.
Mangelnde Vielfalt wird es daher nicht sein, was SF weniger erfolgreich sein lässt.

Ich glaube eher, dass die meisten Spieler - völlig unabhängig vom Genre - schlicht gar keine Lust haben, sich mit einem Setting (eben dieser Bühne) wirklich auseinanderzusetzen.

Das schon eher, aber auch das würde nicht erkären, warum SF weniger Erfolg im Rollenspiel hatte, als die Spieler eben diese Lust und die notwendige Zeit noch hatten.
Ich glaube, Fantasy fühlt sich einfach kuscheliger an.
« Letzte Änderung: 1.10.2023 | 10:56 von Boba Fett »
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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #91 am: 1.10.2023 | 11:13 »
Persönlich denke ich, Fantasy war im Rollenspiel einfach zuerst da, und die liebe Massenträgheit (plus die gängige Tendenz des Marktes, gerne mal unreflektiert auf Trends aufzuspringen) hat dann den Rest erledigt. Soll heißen: in den USA kam D&D heraus, entpuppte sich als neu und einigermaßen beliebt, und prompt gab's ein Dutzend Nachahmer alle im selben Genre, nur eben jeweils mit ihren eigenen Würfelsystemen. Oder die langjährige Marktdominanz von DSA in Deutschland...macht sich irgendwer wirklich die Illusion, die wäre zustande gekommen, wenn nicht Schmidt Spiele als schon länger etablierte "richtige" Firma dahinter gestanden und ihr Produkt in alle Spieleläden und Kaufhäuser gepusht hätte?

Über so was wie die "Spieltauglichkeit" verschiedener Genres sagt das alles nicht das Geringste aus. Fantasy ist einfach nur deswegen populär, weil sie uns schon seit Jahrzehnten als das Standardrollenspielprogramm schlechthin verkauft wird und wir uns daran schlicht gewöhnt haben.

Offline Boba Fett

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #92 am: 1.10.2023 | 12:41 »
Fantasy ist einfach nur deswegen populär, weil sie uns schon seit Jahrzehnten als das Standardrollenspielprogramm schlechthin verkauft wird und wir uns daran schlicht gewöhnt haben.

Naja, sorry, aber...

Shadowrun und die Welt der Dunkelheit waren in den 90ern und frühen 2000er auch extrem Populär. Call of Cthulhu war es und ist es noch immer.
Damit hast Du drei Genres, die in diese Gleichung nicht passen...
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Offline Kaskantor

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #93 am: 1.10.2023 | 12:50 »
Und welches von deinen 3 genannten Spielen hat jetzt keinen Fantasyanstrich?  ~;D

Mal meine eigene Erfahrung.

Wenn ich so in meinen Bekanntenkreis reinfrage, wer Bock auf ein SiFi-Spiel hat, sagen mir ein paar Leutchens zu (wenn ich Glück) habe. Wenn ich aber nach Fantasy frage, bekomme ich wesentlich eher was auf die Beine gestellt.

Aber die Leute, die mir bei SiFi zusagen, sind auch bereit bei einer Fantasyrunde mitzumachen, wobei ich definitiv ein paar Spieler kenne, die ausschließlich bei Fantasy dabei wären.

Am ehesten bekomme ich noch Leute zusammen, wenn ich SiFa anbiete, wie zb. Shadowrun (statt Cyberpunk) oder Starfinder (statt the Expanse), oder eben Star Wars.
« Letzte Änderung: 1.10.2023 | 12:57 von Kaskantor »
"Da muss man realistisch sein..."

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #94 am: 1.10.2023 | 13:42 »
Naja, sorry, aber...

Shadowrun und die Welt der Dunkelheit waren in den 90ern und frühen 2000er auch extrem Populär. Call of Cthulhu war es und ist es noch immer.
Damit hast Du drei Genres, die in diese Gleichung nicht passen...

Wenn ich großzügig bin, habe ich da zwei Genres, nämlich Horror und wahlweise "moderne Fantasy" (je nachdem, wie ausgeprägt sich das Horrorelement dann im Spiel tatsächlich darstellt).

Shadowrun ist einfach nur D&D in eine dystopische nahe Zukunft verpflanzt, komplett mit Standardmissionsprofil, Standardvölkern, Dungeoncrawls in wahlweise real oder virtuell, und natürlich dem ständigen Hunger nach "mehr" a la Stufenaufstieg -- mehr Power, tollere Decks und Knarren, und so weiter, und so fort. Das fällt also schon mal durch den Filter.

In der Welt der künstlichen Verdunkelung...schön, da spielt man halt Gruselmonster und Zauberer (!) in einer Mischung aus Anne Rice und den Verschwörungstheorien um geheime Strippenzieher von damals. Klassische Quasi-Mittelalterfantasy ist das nicht mehr (wenn man nicht gerade in die Vergangenheit zurückgeht), aber ohne die immer noch recht traditionellen fantastischen Elemente wie Vampire und Werwölfe gäb's das Setting andererseits auch gar nicht erst.

Bleibt Call of Cthulhu, und da ist insbesondere das Pulp-Quellmaterial eigentlich etwas älter als der Versuch, zunehmend strikte Trennlinien zwischen Fantasy, SF, und Horror zu ziehen (merkt man ihm ja auch an, und mit deswegen läßt sich das Material von Lovecraft & Co. auch so gut praktisch überall einbauen). Nichtsdestotrotz läßt sich CoC noch am ehesten als tatsächlich eigenes Genre einsortieren -- einfach, weil es mit seinen ganz eigenen Elementen daherkommt und keine klassischen Elfen, Gnome, und Gespenster auffährt.

Offline BBB

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #95 am: 1.10.2023 | 15:43 »
Ich lass mal ein Abo da und wenn ich Glück hab schreibe ich heute abend etwas mit mehr Substanz  ;)
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Spielt zur Zeit: DSA Briefspiel, sowie 3-6 DSA Larps pro Jahr. Am Tisch: derzeit nix ;D

Würde gern spielen: Altered Carbon, Shadowrun, Cyberpunk, irgendetwas aus diesem Genre... außerdem The Witcher, Nesciamus, Vampire, ... irgendwas

Offline YY

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #96 am: 1.10.2023 | 19:17 »
Zuvor übersehen:

Aber zum Einen muss man dabei häufiger mal die technologischen Möglichkeiten angemessen "schrotten", damit es dazu kommt (in die Kategorie fallen m.E. Cities Without Number oder CP RED)

Cities Without Number macht das mMn nicht, sondern stellt eher umgekehrt die nicht ganz unberechtigte Frage, wie bekloppt man eigentlich sein muss, möglichst viel kabellos und vernetzt zu machen.

Shadowrun 4+ hat sich bei dem Thema ja hoffnungslos verrannt, indem es verkannt hat, was eigentlich das Problem an der Deckerei der Vorgängereditionen war. Das Kabel war es nämlich nicht ;)
Da bietet CwN die klarere Perspektive.

Und Corporation macht es sogar genau andersrum, indem Technologie postuliert wird, die den ganzen Überwachungskram in Frage stellt. Dort ist quasi alles so fälsch- und manipulierbar, dass die Vorlage irgendwelcher Überwachungsergebnisse ohne saubere Beweismittelkette auf dem Level von "Also mein Schwager hat gehört, dass..." eingeordnet wird.


Zuletzt:
Ja, bei Near Future ist das natürlich viel präsenter, aber auch da muss ich sagen: man steht sich bei dem Thema vor allem selbst im Weg.
Da werden teils absurd große Umwälzungen als fantastisches Element akzeptiert, aber die Vorstellungskraft will dann nicht reichen, um sich eine Welt vorzustellen, in der einige zeitgenössische technisch-soziale Phänomene so schnell wieder verschwunden sind, wie sie aufgetaucht sind (!) oder schlicht nie zustande kamen.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer