Autor Thema: [Earthdawn] Aus dem Tagebuch eines Kriegers  (Gelesen 4081 mal)

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Offline Bartimäus

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[Earthdawn] Aus dem Tagebuch eines Kriegers
« am: 28.10.2009 | 02:43 »
Hallo zusammen,

ich habe beschlossen zur allgemeinen Unterhaltung für Interessierte das Tagebuch reinzustellen, dass ich für meinen Krieger schreibe. Das Ziel dieses Tagebuchs ist es, mich besser in den Charakter einfühlen zu können und gleichzeitig mir wertvolle Erinnerungen festzuhalten.

Doch zuerst ein paar Dinge über die Gruppe:

1. Spieler und Spielweise:

Die Gruppe besteht aus Freunden, die sich mitlerweile über ganz Deutschland und darüber hinaus(Schweiz) verteilt haben. Wir spielen recht regelmäßig alle paar Wochen über Skype, ergänzt durch einige wenige Treffen über das Jahr verteilt. Begonnen haben wir vor etwa 1 1/2 Jahren zu viert. Es kamen noch zwei weitere Spieler hinzu, wobei nicht immer alle anwesend sein müssen, damit gespielt wird. Begonnen wurde mit den ED-Regeln aus dem Kompendium, momentan wird die Gruppe gerade auf ED 3.0 umgestellt.

2. Starbedingungen:

Das Abenteuer beginnt im Jahre 1510 TH, das feige Attentat der Iopaner am König Neden von Throal, veranlasste diesen zu einem blinden Angriff auf die Theraner bei Triumph, bei dem das einst große Throalische Heer vernichtend geschlagen wurde. Seit dem kämpft Throal darum seinen Einfluss und seine Macht nicht vollends zu verlieren und das Heer schnellstmöglich wieder aufzubauen. Auch in der königlichen Akademie der Forschung von Throal ist man bemüht den König so gut es geht zu unterstützen. Dort haben unsere Helden unter der Aufsicht von Arktur Meldrim soeben ihre Prüfung zu vollwertigen Adepten abgeschlossen.....

Einstiegstext:

Die Feierlichkeiten zum Abschluss der Ausbildung an der königlichen Akademie der Forschung von Throal sind von tiefer Besorgnis überschattet. Aktur Meldrim, beliebtester Lehrer der neu ernannten Forscher, erkrankte an einer geheimnisvollen Krankheit. Die Ärzte sind ratlos.
So ruft man die jungen Adepten herbei, um der Sache nachzugehen. Bald schon ist klar: die Abschlussprüfungen waren harmlos im Vergleich zu dem, was die Adepten nun erwartet.

- Earthdawn ist das Unbekannte - das Unbekannte ist da draußen. -

3. Gruppenzusammensetzung:

  • Agram Marvun (Zwerg - Krieger): Mitglied der königlichen Akademie der Forschung von Throal. Ein stämmiger junger Krieger aus der Familie Marvun, einer ehemals sehr einflussreichen Zwergischen Familie, deren Einfluss in den letzten Jahren stark zurückging. Agram ist davon überzeugt, dass er und sein Bruder Agrolon die Erben von Turven Felsschneider sind und die Familie zu wieder zu altem Ruhm führen sollen. Seine Aufgabe dabei ist es, das "Goldauge" wiederzufinden, ein Artefakt das Turven damals mit sich nahm, um beim Bau eines anderen Caers zu helfen.
  • Sjostiss von Syrtiss (Tskrang - Abenteurerin): Mitglied der königlichen Akademie der Forschung von Throal. Eine listige, geschwätzige Skrangfrau deren größtes Vergnügen daraus besteht, Agram immer wieder mit neuen "Leckereien" wie Muschelkrokant zu überraschen.
  • Devodar (Zwerg - Geisterbeschwörer): Mitglied der königlichen Akademie der Forschung von Throal. Er ist das wohl bestaussehendste Mitglied der frisch gebackenen Adeptentruppe. Devodar ist der Sohn einer sehr einflussreichen zwergischen Familie und oft mit Geschäften aller Art beschäftigt
  • Motombwa (Mensch - Elementarist): Mitglied der königlichen Akademie der Forschung von Throal. Motombwa ist, obwohl Mensch, nur wenig größer als seine Zwergenfreunde. Er stammt aus den Tiefen Wäldern von Barsaive und lernt bei Magister Felor alles über die Elemente und deren empfindliches Gleichgewicht.
  • Eogral (Ork - Scout): Das neuste Mitglied der Gruppe ist eine orkische Scoutin namens Eogral. Sie wohnt seit einiger Zeit in einer der neuen Städte Throals und wurde als Führerin durch die throalschen Berge angeheuert.

4. Kapitelübersicht: (Wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert)

Kapitel 1: Im Dienste der Akademie

     1. Orkische Dämonen
     2. In den Blutwald - Holz für Throal
     3. Ärger in der Werft
     4. Die Bestie
     5. Nachfolge eines Helden
     6. Alte Feinde neue Sorgen
     7. Epilog

Kapitel 2: Das Auge Throals
« Letzte Änderung: 9.04.2010 | 15:13 von Bartimäus »

Offline Bartimäus

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Re: [Earthdawn] Aus dem Tagebuch eines Kriegers
« Antwort #1 am: 28.10.2009 | 02:47 »
Kapitel 1: Orkische Dämonen

15. Sollus 1510 TH,

Ein anstrengender Tag liegt hinter uns. Gestern noch haben wir unseren Abschluss gefeiert und bereits heute morgen begann unser erste Auftrag. Leider bin ich über diesen nicht gerade glücklich. Ich hatte ja eigentlich auf eine Expedition in ein altes Caers oder etwas in der Art gehofft um endlich mehr über das Goldauge zu erfahren, aber das ist nicht mal das Schlimmste. Unser erster Auftrag ist es Meister Meldrim von einer mysteriösen Krankheit zu befreien. Die scheint er sich bei der Untersuchung einer seltsamen Urne zugezogen zu haben. Weit sind wir heute leider nicht gekommen und Meldrim Zustand verschlechtert sich immer weiter. Ich hoffe wir können das Geheimnis um die Urne schnell lüften und ihm helfen.

Bei unseren Recherchen heute war ich außerdem bei einem dieser politischen Diskurse über die Zukunft Throals. Dabei gab es einen unschönen Zwischenfall als einer der Zuhörer den Redner angriff. Ich habe ihn festgenommen, aber das dieser Streit jetzt schon solche Formen annimmt macht mir doch etwas Sorgen. Es wäre in diesen schweren Tagen besser für Throal, wenn wir nicht auch noch untereinander verstritten wären.  

16. Sollus,

Heute waren wir bei Jeffrim, der die Urne nach Throal verkauft hat. Er sagt er könne uns bis heute Abend eine zweite Urne und mehr Informationen beschaffen. Das Warten macht mich verrückt. Jede Minute zählt, schließlich müssen wir mit den Informationen auch noch eine Lösung finden.

Jeffrim hätte uns die zweite Urne mal besser gleich gegeben, nun liegt er zusammengeschlagen in seinem Bett. Die zweite Urne wurde ihm geraubt. Seiner Profitgier ist es nun zu verdanken, dass wir nun immer noch kein Stück weiter sind als vorher. Es waren Orks sagt er und sie hatten es wohl nur auf die Urne abgesehen. Wir haben sie nicht aufspüren können und die Zeit drängt. Ich habe kein gutes Gefühl.

17. Sollus,

Die Orks haben mich erwischt. Nachts beim Pinkeln haben sie mir aufgelauert und ich habe nix bemerkt bis es zu spät war. Verdammter Mist. Sie wollen die Urne. Allerdings haben sie sich verrechnet. Es konnte kaum klappen mich so einfach gegen sie auszutauschen, wenn doch Meister Meldrims Leben davon abhängt. Wir haben uns daher auf einen Blutschwur geeinigt. Sie bekommen unsere Urne, dafür heilt ihr Schamane Meister Meldrim.
Leider hat sich sein Zustand inzwischen verschlechtert. Die besten Heiler kümmern sich um ihn und doch scheint sich sein Körper immer weiter in ein anderes Wesen zu verwandeln.  Es scheint als würde dieses Wesen in der Urne sitzen, vermutlich ein Dämon. Außerdem haben wir herausgefunden, dass die Orks  wohl einem verschollenen Stamm namens „Die Blutklauen“ angehören. Wir haben uns daher entschlossen eine weitere Klausel zum Blutschwur hinzuzufügen. Das Wesen aus der Urne darf für Jahr und Tag nicht dazu eingesetzt werden irgendwelchen Namensgebern zu schaden. Ich denke das ist in Meldrims Sinn.
Jetzt muss ich aber los. Die anderen warten schon. Ferstus soll keinen falschen Eindruck von mir bekommen. Ich bin froh, dass er nun auch dabei ist, denn es ist keinesfalls sicher, wie die Orks auf die neue Bedingung reagieren werden.

Der Handel ist geplatzt und ich bin nicht sicher, ob ich darüber froh oder traurig sein soll. Einerseits scheinen unsere Vorkehrungen bezüglich der Blutklauen richtig gewesen zu sein. Andererseits ist Meldrims Heilung nun in weite Ferne gerückt. Außerdem vermute ich, dass die Orks den geplatzten Handel nicht so einfach auf sich sitzen lassen werden.
Unsere einzige Chance ist es nun zu den Orks der Goldenen Blitze zu reisen und deren Schamanin Freba Schreckensauge um Hilfe zu bitten. Sie sind zwar Throals Verbündete, aber trotzdem scheint dies keine leichte Aufgabe zu sein.

18. Sollus,

Nur knapp sind wir den Orks entkommen. Wie befürchtet haben sie nur darauf gewartet, dass wir außerhalb von Throal Hilfe suchen. Hier draußen sind sie uns mit ihren Ponys weit überlegen. Kaum einer von uns kann reiten. Zum Glück ist unser Führer Hekbal ein guter Reiter. So haben wir es immerhin in ein Gehöft geschafft, das wir über die Nacht verteidigen können. Wenn ich wieder in Throal bin, werde ich erst einmal Reitunterricht nehmen. Auch die anderen sollten darüber nachdenken.

19. Sollus,

Wir werden wohl noch eine Nacht länger zu den Goldenen Blitzen brauchen. Die Orks waren klug und haben uns erst angegriffen, als sie mit ihren Ponys klar im Vorteil waren. Devodar, Ferstus und Hekbal sind schwer verletzt. Auch wenn es mich ärgert müssen wir noch eine weitere Nacht in dem Gehöft verbringen und können erst morgen weiter.
Die Orks werden wohl nicht mehr wiederkommen. Einer von ihnen ist tot, ein weiterer schwer verletzt. Außerdem haben wir ihre Bogenschützin gefangen genommen, was leider nicht viel hilft da nur Hekbal orkisch sprechen kann und sie nicht reden will.
Wenn ich den Kampf Revue passieren lasse muss ich gestehen, dass ich meiner Aufgabe, die anderen zu schützen, nicht gut nachgekommen bin. Ich war zu unbeweglich und hatte den schnellen Attacken kaum etwas entgegenzusetzen. Devodar, der mit seinen Fähigkeiten letztlich dafür gesorgt hat, dass die Orks ihres Reitvorteils beraubt wurden, hat viel einstecken müssen. Das hätte ich verhindern sollen. Daran muss ich arbeiten.

20. Sollus,

Die Ankunft bei den Goldenen Blitzen war nicht gerade angenehm. Mit verbundenen Augen hat Hekbal uns in das Lager geführt. Das war noch abgemacht, aber mit einer solchen Ablehnung von jemand, der eigentlich Throals Verbündeter ist, hätte ich nicht gerechnet. Wir können unser Zelt kaum verlassen ohne schief angeschaut zu werden. Vor kurzem war der Sohn des Häuptlings da, weil dieser selber nicht mit uns sprechen will. Wir haben ihm die Heilsalben und Tränke, ja sogar die erbeuteten Ponys zum Geschenk gemacht. Trotzdem dürfen wir frühestens morgen früh mit Freba Schreckensauge sprechen.
Devodar ist über das alles sehr aufgebracht und weigert sich morgen mit zu kommen. Auch Ferstus hat wenig Lust nun noch der Schamanin gegenüberzutreten. Auch ich finde das Verhalten der Orks sehr unangebracht und respektlos gegenüber Throal, aber wir müssen einen ruhigen Kopf bewahren, schließlich brauchen wir ihre Hilfe.  
« Letzte Änderung: 28.10.2009 | 17:09 von Bartimäus »

Offline Bartimäus

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Re: [Earthdawn] Aus dem Tagebuch eines Kriegers
« Antwort #2 am: 28.10.2009 | 02:47 »
21. Sollus,

Gerade waren Sjostiss und ich bei Freba. Das Gespräch ist sehr viel besser gelaufen, als ich nach dem Empfang gestern vermutet hätte. Die mitgebrachten Stoffe scheinen sie überzeugt zu haben. Allerdings müssen wir vorher noch einen Test bestehen. Wir sollen in eine Höhle gehen und Augen der Nacht und des Tages sammeln. Das sollen wohl Schlangeneier sein, näheres will uns aber niemand verraten. Wir haben wohl keine Wahl als das Risiko einzugehen.

Wir sind der Höhle entkommen. Die Eier der Schlangen haben wir aus einem gigantischen Schlangennest tief unten in der Höhle gefischt. Sjostiss hat großen Mut bewiesen und hat in das Nest hineingegriffen bis sie gebissen und vergiftet wurde. Sie ist geschwächt, aber wohlauf. Ich habe dann die restlichen Eier herausgeholt zum Glück hat mich dabei nur eine der ungiftigen Schlangen erwischt.
Die Hauptarbeit bei diesem Unterfangen hat eindeutig Sjostiss gemacht, aber sie hatte schließlich auch was gut zu machen. Weiter oben in der Höhle haben wir einen riesigen steinernen Thron gefunden. Sjostiss konnte sich mal wieder nicht zurückhalten und wurde versteinert. Wir mussten  daraufhin eine riesige Schlange herausfordern und töten um sie zu retten, das war nicht ungefährlich. Sjostiss ist einfach zu voreilig und neugierig. Letztlich möchte ich auf ihre Fähigkeiten allerdings nicht verzichten.
Abgesehen von den Eiern hat sie nämlich auch einen orkischen Säbel im Nest gefunden, der anscheinend magische Eigenschaften besitzt. Da wiederum hat sich ihre Neugier ausgezahlt. Ich bin sehr gespannt. Allerdings ist es nun wichtiger Meister Meldrim endlich von dieser Kreatur zu befreien. Daher muss ich nun mit den anderen zu Freba, sie braucht unsere Unterstützung bei dem Befreiungsritual.

22.Sollus,

Mein Kopf schmerzt und meine Glieder sind schwer. Ich bin froh, dass ich den gestrigen Kampf gegen den Dämon überstanden zu haben. In meiner Ausbildung habe ich gelernt meinen Willen und Geist zu stählen und mich auf wichtige Dinge zu konzentrieren um meine Angst zu überwinden. Aber auf das gestern hat mich keiner Vorbereitet. Die Kraft mit der der Dämon auf mich eindrang war unglaublich und fast hätte ich den Kampf verloren, fast hätte er meinen Willen gebrochen. Ein beängstigendes Gefühl. Nun weis ich, wie in etwa sich Meister Meldrim gefühlt haben muss. Doch nun ist alles vorbei und zurück bleiben nur diese stechenden Kopfschmerzen. Der Rückritt wird nicht angenehm, aber ich muss mich zusammenreißen, wir müssen schauen ob es Meister Meldrim jetzt wirklich besser geht.

Die Orks vom Stamm der Goldenen Blitze begegnen uns seit der Prüfung gestern schon mit mehr Respekt. Respekt scheint bei Orks stark abhängig von Taten und nicht von Abstammung und Loyalitäten zu sein. Das sollte ich für späteren Begegnungen mit ihnen im Kopf behalten.

23. Sollus,

Unser erster Auftrag ist erledigt und Meister Meldrim auf dem Weg der Besserung. Auch uns geht es inzwischen wieder etwas besser. Das Gift der Schlange hat nur kurze Wirkung und Sjostiss hat schon wieder mehr Farbe, auch Devodars und Ferstus Wunden scheinen gut zu verheilen.
Meine Kopfschmerzen sind inzwischen abgeklungen. Ich habe allerdings beschlossen dieses Erlebnis mal mit Ferstus zu besprechen. Er hat zugesagt mich weiter Auszubilden und mir ein paar Kniffe zu zeigen.
Die gefangene Orkin haben wir nach unserer Abreise bei den Orks freigelassen Sie hat wie wir nur versucht, einen Auftrag zu erfüllen und stellt für Throal keine weitere Gefahr dar.

25. Sollus,
Ich habe mich erholt und habe mit dem Reitunterricht begonnen. Sjostiss ist auch dabei. Ihre Art den Reiten zu lernen ist wirklich sehr speziell und es freut mich zusammen mit ihr zu lernen, so wird es wenigstens nie langweilig.
Außerdem habe ich Agrolon und den Rest meiner Familie besucht. Sie haben sich sehr über den ersten erfolgreichen Auftrag gefreut. Ich bin froh, dass meine Entscheidung zur Forschertruppe zu gehen inzwischen auf mehr Zustimmung stößt.

28. Sollus,

Wir haben erste Ausritte unternommen, dabei kommen wir immer wieder durch Märkteburg. Irgendwie mag mir diese heruntergekommene Stadt mit ihren zwielichtigen Bewohnern nicht gefallen. Ich bin immer wieder froh nach Throal zurückzukehren.
Gestern habe ich noch einmal über unseren Kampf mit den Orks nachgedacht und mich entschlossen zusätzlich zum Training eine eigene, flexiblere Rüstung zu entwickeln. Dazu bin ich etwas durch die Rüstungsläden und Schmieden getingelt und habe mir alles mal angeschaut. Ich werde wohl die Rüstung an einigen Stellen schwächen müssen um flexibler zu sein. Mal sehen.

1. Riag, 1510 TH

Ferstus war die Woche weg in persönlichen Angelegenheiten. Devodar hat mir verraten, dass es wohl um eine Frau ging. Aber heute ging unser Training endlich los. Wir haben damit begonnen die Kämpfe noch einmal durchzugehen. Ich habe sehr viel Meditiert und mir über meine Fähigkeiten Gedanken gemacht. Zusätzlich haben wir trainiert und viel über meinen Weg als Krieger gesprochen. Ich bin gespannt worauf es hinausläuft.

 
2. Riag,

Heute im gab es im Trainingsraum einen Unfall. Der Trainingspartner von Jarim hat es nicht geschafft seinen Schlag abzubremsen und ihn damit stark verletzt. Zum Glück konnte ich gleich Erste Hilfe leisten, sonst wäre es vermutlich um ihn geschehen gewesen. Ich bin froh, dass ich während meiner Ausbildung gelernt habe mit solchen Verletzungen umzugehen.
Ferstus schien von meinem Einsatz recht beeindruckt. Er hat mir angeboten, mir eine seiner Spezialfertigkeiten beizubringen. Ich habe natürlich sofort angenommen.

4. Riag,

Zwischen den Trainingszeiten wollte ich Meister Meldrim besuchen, doch er war nicht da. Man sagte mir, dass es ihm inzwischen wieder besser ginge, er sich allerdings erst einmal zurückgezogen hätte. Ich habe ihn daraufhin besucht und ihm mein Bedauern, aber auch mein Verständnis mitgeteilt. Wir haben ein wenig getrunken und geredet wie früher. Es ist traurig.

7. Riag,

Mein Training mit Ferstus nähert sich dem Ende. Er sagt, ich müsste nun lernen umzusetzen, was ich von ihm gelernt habe:
Auf einem Krieger lastet im Kampf eine große Verantwortung. Er ist der Ruhepool und Focus,der Fels in der Brandung des Gefechts. Er behält den Überblick, lenkt und leitet den Kampf. Dabei darf er sich nicht von persönlichen Gefühlen übermannen lassen, muss fähig sein im Ganzen zu denken. Sich in entscheidenden Situationen zurückzuhalten, seine Wut zu zügeln, ist eine Tugend.

Die Fertigkeit, die Ferstus mir beigebracht hat nennt er selbst „Herausforderung des Champions“. Bei ihr geht es darum eine Situation abzuschätzen, den Anführer einer Gruppe zu finden und sich ihn in einem Zweikampf zu stellen um größeres Unglück von den eigenen Leuten abzuwenden. Dazu ist es wichtig den richtigen Nerv zu treffen, den wunden Punkt desjenigen zu finden, den man Herausfordern will, und ihn dazu zu bringen den bisherigen Vorteil seinerseits für den Zweikampf aufzugeben.

Ich bin gespannt wie gut es mir gelingen wird, das alles in die Tat umzusetzen.

Offline Bartimäus

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Re: [Earthdawn] Aus dem Tagebuch eines Kriegers
« Antwort #3 am: 28.10.2009 | 09:48 »
Kapitel 2: In den Blutwald – Holz für Throal

9. Riag,

Meister Ergesol hat uns heute zu sich gerufen. Unser neuer Auftrag ist es, ein Mitglied des Hauses Mikul nach Eidolon zu begleiten, um den  kürzlich abgebrochenen Kontakt mit einem der Elfenhäuser zu klären und die Handelsbeziehungen wieder aufzunehmen. Oberste Priorität dabei ist es allerdings, wahres Holz zu beschaffen, damit Throals Luftschiffflotte schnellstmöglich wieder aufgebaut werden kann. Auch wenn der Auftrag schwierig scheint freue ich mich sehr, dass wir mit einer so wichtigen Sache betraut wurden. Ich werde mein Bestes geben.

10.Riag,

Unser erster Reisetag liegt hinter uns. Wir sind gut vorangekommen und übernachten in der Scheune eines Bauernhofs. Wir haben einen Schutzkreis gegen Kobolde gefunden. Unsere Gastgeber scheinen nicht nur nett sondern auch sehr abergläubisch zu sein.

12. Riag,

Es geht gut voran. Bereits heute haben wir das Ufer des Schlangenflusses erreicht. Die Geschichten waren nicht übertrieben. Ein wirklich gigantischer Fluss. Wenn ich an die Überquerung morgen denke, ist mir schon heute etwas mulmig zumute.
Mit Brogam, unserem Begleiter aus dem Hause Mikul, komme ich sehr gut zurecht. Er ist ein netter Kerl, sehr umgänglich und es sieht so aus, als wäre diese Mission nicht nur unsere, sondern auch seine Feuertaufe.

13. Riag,

Schon bei unserer Ankunft in Eidolon haben sich Probleme ergeben. Die Wachen haben uns unmissverständlich klar gemacht, dass das von uns gesuchte Elfenhaus nicht existiert. Jetzt wissen wir zumindest, warum der Kontakt abbrach. Wie es aussieht existiert das Haus allerdings eher nicht mehr. Außerdem scheint es sehr unerwünscht, nach den Hintergründen zu forschen. Nie zuvor habe ich einen solch heftigen Fall von Zensur erlebt.
An das wahre Holz zu kommen wird nun sehr schwer werden. Sjostiss vermutet den Handel nun im Untergrund, daher streuen wir ein paar Informationen während unserer Suche und hoffen, dass sich die richtigen Leute bei uns melden.

Bis auf die etwas unfreundlichen und unnahbaren Elfen gefällt mir Eidolon sehr gut. Die Baumeister der Stadt können durchaus mit den meisten Zwergen mithalten, außerdem gibt es hier eine Menge interessanter Läden. In einem Laden für elfische Rüstungen konnte ich mir besispielsweise einige Exemplare ihrer gewachsenen Rüstungen anschauen. Sie kamen mir erst sehr fremd vor, allerdings muss ich die durch das Geflecht entstandene Verbindung von Schutz und Flexibilität anerkennen. Besonders beeindruckend war die Rüstung für einen Hohen Offizier der elfischen Garde, in die zusätzlich Orichalkumfäden eingeflochten waren. Mir kamen gleich weitere Ideen für meine eigene Rüstung, doch momentan haben wir erst mal wichtigeres zu tun.

14. Riag,

Heute hat sich für uns die Möglichkeit ergeben doch an wahres Holz heranzukommen. Ein Skrang wollte mit uns sprechen, allerdings nicht ohne Sjostiss. Sie aber hat sich geweigert. Es ist zu unsicher, wir wissen nicht ob wir dem Skrang vertrauen können bla bla. Sjostiss scheint die Dringlichkeit unserer Mission nicht verstanden zu haben. Nun ist das Treffen passè. Verdammter Mist.

15. Riag,
  
Sjostiss hat jetzt doch herausbekommen, dass unser Kontaktmann vertrauenswürdig war. Ich muss nach dem Ärger gestern zugeben, dass ich Sjostiss etwas Unrecht getan habe. Wir sind tatsächlich etwas blauäugig an die Sache herangegangen und können froh sein, dass uns keine Elfen angesprochen haben, das hätte sehr viel unangenehmer werden können. Jedenfalls brechen wir gleich zu einem Treffen auf. Wir werden sehen was dieser Skrang uns anzubieten hat.

Das Angebot war leider nicht ganz, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es war nicht so, dass G’otshini uns wahres Holz verkaufen wollte. Nein, wir sollen es besorgen. Und das von Piraten mitten im Blutwald. Ein schwieriger und gefährlicher Plan. Trotz allem haben wir uns entschlossen, den Versuch zu unternehmen, an das Holz zu kommen. Das Ganze ist zu wichtig für Throal, als das wir hätten ablehnen können.
Allerdings scheint das nicht jedem von uns klar zu sein. Sjostiss musste wieder ihren eigenen Handel abschließen. Obwohl wir alle mir Brogam eine gute Entschädigung für das Risiko ausgehandelt haben, will Sjostiss ihren Anteil am wahren Holz behalten und nicht Throal zur Verfügung stellen. Mit ihrer Loyalität ist wohl leider nicht so weit her wie ich immer dachte. Wir haben es ihr trotzdem zugestanden, der Auftrag ist so schon schwer genug. Wir brauchen jedes Mitglied der Gruppe.

16. Riag,

Wie ausgemacht haben wir heute unsere Passierscheine nach Burdoin bekommen. Devodar mimt den Botschafter und wir anderen seine Garde. Ich bin etwas nervös. Unsere Tarnung ist nicht gerade gut und unter den anderen Passagieren befinden sich zwei Elfen, die scheinbar größeres Interesse an uns haben. Zumindest haben sie Tarin, die einzige Nichtelfe außer uns, über uns ausgefragt. Ich habe die Elfen daraufhin etwas provoziert und sie machen keinen Hehl daraus, dass sie uns Schwierigkeiten machen werden. Allerdings sitzen sie hier auf einem Elfenschiff am längeren Hebel. Wir müssen vorsichtig sein.
Tarin wiederum ist sehr nett und mindestens genauso nervös wie wir. Sie hat in Burdoin anscheinend eine Erbsache zu regeln. Es ist gut etwas Zerstreuung während der Reise zu haben, so muss ich wenigstens nicht die ganze Zeit daran denken, dass wir mit einem Schiff unterwegs sind und ich nicht schwimmen kann.
Neben Tarin, den beiden Elfen und uns ist auch einer dieser Blutelfen an Bord gegangen. Sehr unnahbare Burschen. Ihr ganzes Gehabe zeigt, dass sie sich für etwas besseres halten, keinen Wert darauf legen mit unsereins überhaupt zu reden. Sjostiss es versucht und wohl tatsächlich geschafft ein paar Worte mit ihm zu wechseln. Es scheint keinen zu geben, den sie nicht dazu bringen kann.
« Letzte Änderung: 28.10.2009 | 17:09 von Bartimäus »

Offline Bartimäus

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Re: [Earthdawn] Aus dem Tagebuch eines Kriegers
« Antwort #4 am: 28.10.2009 | 09:50 »
17. Riag,

Heute haben wir einige der legendären Dornenwächter des Blutwalds gesehen. Sie standen auf einer Klippe und überwachten den Fluss. Ich bin froh, dass wir sie nur aus der Ferne gesehen haben. Die beiden Elfen haben sich bisher noch ruhig verhalten. Ich bin gespannt was sie vorhaben. Der Rest der Elfen auf dem Schiff scheint sehr nett zu sein. Es wäre interessant auf wessen Seite sie bei einem Konflikt stehen. Ich fürchte nur leider auf der falschen.
Ich habe mir ein paar weitere Gedanken zu Sjostiss Verhalten gemacht. Ich glaube sie denkt tatsächlich, dass sie besser weis was Throal braucht als Meiser Ergesol und unsere Auftraggeber. Damit muss ich meine Bedenken von gestern revidieren. Sie ist Throal gegenüber durchaus Loyal, allerdings nur im Rahmen ihres Egos.

Gerade hatten wir Besuch von einem großen Schwarm Blutraben. Große Schwarze Vögel mit blutroten Schnäbeln. Gespenstische Viecher. Auf Befehl der Kapitänin mussten wir alle still sitzen bleiben. Brogam hat das leider zu spät mitbekommen, da hat in eines dieser Viecher angepickt und begonnen sein Blut zu trinken. Er war kaum fähig sich dagegen zu wehren. Sjostiss hat ihn gerettet, indem sie ihn aus der Sichtweite dieser Monster geschafft hat.

18. Riag,

Ein riesiger Schwarm goldener Fische ist heute an uns vorbeigeschwommen. Einige wurden gefangen und fürs Essen zubereitet. Eine wahre Köstlichkeit. In Throal würde man für ein solches Mahl bestimmt einiges hinlegen müssen.
Außerdem hat sich heute der Blutelf an Bord blicken lassen. Er hat ein Schwert im Fluss versenkt. So wie es aussah eine Meisterarbeit, ich hätte es mir gerne genauer angeschaut. Auch Sjostiss war hin und weg, wenn auch ich aus anderen Gründen, wie ich glaube. Ich frage mich, warum er das Schwert versenkt hat. Vielleicht war es eine Art Opfer an den Fluss für eine sichere Weiterfahrt. Dafür war das Schwert aber eigentlich zu wertvoll. Ich werde wohl noch eine ganze Weile brauchen, um diese Blutelfen zu verstehen.

19. Riag,

Die beiden Elfen haben die Initiative ergriffen. Gestern Nacht kamen sie und wollten uns im Schlaf überraschen. Bei mir ist ihnen das leider auch gelungen. Dumm von uns keine Wachen aufzustellen, wo wir doch von der Gefahr wussten. Devodar konnten sie glücklicherweise nicht so einfach überrumpeln. Als die anderen sich gewehrt haben, habe auch ich mich gegen meinen Bewacher gewehrt und ihn an meine Kabine gebunden, so dass die anderen den Schützen überwältigen konnten. Mein Gegner war wie es aussah auch ein Kriegeradept. Es war ein heftiger Kampf und wie ich gehofft habe ist er geflohen, nachdem sein Freund überwältigt wurde. Es hätte sonst böse enden können.
Die Kapitänin und der Rest der Mannschaft scheinen uns zu glauben, dass wir nicht wissen was die beiden von uns wollten und ich bin ganz froh, dass sie das auch keinem mehr erklären können. Tarin hat angeboten uns einen ihrer Erholungstränke zu verkaufen. Sie ist wirklich sehr nett.

Noch bevor wir Burdoin erreicht haben, wurden wir von einem Kriegsschiff kontrolliert. Ich hatte erst Bedenken wegen des Vorfalls heute Nacht, allerdings schienen sie sich nur für den Blutelfen zu interessieren. Wie es aussieht war das Kriegsschiff von einem anderen, konkurrierenden Ranelle, sie haben nach etwas gesucht, es aber nicht gefunden. Vielleicht erklärt das die Sache mit dem Schwert.
 Burdoin selber wirkt auf mich sehr fremd. Die Architektur der Häuser hier ist mehr als außergewöhnlich und hat zugegebenermaßen ihren ganz eigenen Reiz. Auch die Blutelfen, von denen es hier sehr viele gibt, sind ganz anders als noch in Eidolon. Gleich nach unserer Ankunft wurden uns Äpfel angeboten und auch die Gastwirtin ist sehr bemüht. Die Blutelfen hier sind sehr gastfreundlich und offen im Gegensatz zu ihren Brüdern in Eidolon. Wir haben beschlossen uns erst mal etwas umzuschauen und uns morgen auf den Weg zu machen.

Auf unserer Erkundungstour sind wir Jevoall Talshara, dem Vorsteher des Talshara-Ranelles und Herr von Burdoin, begegnet. Es sah fast so aus, als ob er wusste warum wir hier sind. G’otshinis Information über die Kiste und deren Bedeutung für das Ränkespiel der Elfenhäuser war nun bares Gold wert. Wir konnten die Konkurrenz der verschiedenen Ranelle ausnutzen und ein Abkommen mit Jevoall treffen. Wir besorgen ihm die Kiste und dürfen dafür deren Inhalt behalten. Er stellt uns sogar ein kleines Boot zur Verfügung, damit wir schneller an unser Ziel gelangen. Ich muss zugeben, dass ich uns bei dem Zusammentreffen mit Jevoall schon als Opfer für diese Rabenvögel gesehen hatte, aber das Glück ist uns weiterhin hold. Hoffen wir, dass das so bleibt.

20. Riag,

Den ganzen Tag sind wir am Ufer des Flusses entlanggefahren. Ich weis nicht wie oft ich mir heute gewünscht habe, schwimmen zu können, um mich ein wenig sicherer zu fühlen. Der Blutwald ist so nah wie nie. Die vielen Farben, die aus der Ferne so schön anzusehen sind, wirken aus der Nähe beängstigend fehl am Platz. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Gefahr des Waldes der des Wassers vorziehen würde.

21. Riag,

Wir haben die Piraten gefunden, oder eher sie uns. Aus den Bäumen heraus haben sie uns beobachtet und uns für eine nicht unansehnliche Menge Gold dann auch zu ihrem Versteck geführt. In die Piratenstadt Calabria, wenn man so was Stadt nennen kann. Es ist viel eher eine Ansammlung ärmlicher, verdreckter Hütten die mich doch irgendwie stark an Märkteburg erinnert. Wir haben uns eine der Höhlen gemietet, die dort im Fels liegen. Da können wir gut auf unser Gold und auch auf uns selbst aufpassen. Jetzt müssen wir nur noch herausbekommen, wie wir zu Shioshin kommen. Der soll angeblich die Kiste mit dem Holz verkaufen.

Sieht so aus als wöllte Shisoshin uns zappeln lassen. Er will wohl den Preis noch weiter in die Höhe treiben. Eine schwierige Situation, mit der wir rechnen mussten. Auch die Konkurrenz schläft nicht und lässt seine Höhle überwachen, wie es aussieht sind sowohl die Joppaner als auch ein interessierter Blutelf schon eine Weile hier und bieten fleißig.

22. Riag,

Shioshin lässt sich weiter Zeit und die Situation wird immer kritischer. Gerade war einer der Joppaner da und hat uns unverblümt gedroht. Auch wenn wir dem natürlich nicht nachgeben können, müssen wir es doch ernst nehmen. Die Joppaner scheinen hier einige Leute zu haben und sollen nicht zimperlich sein. Sollten sie ernst machen wird uns keiner helfen. Wir sind auf uns allein gestellt. Hoffentlich kann ein stark erhöhtes Angebot Shioshin überzeugen.

Die Joppaner haben ihre Drohung wahr gemacht und ein paar Piraten angeheuert um uns zu vertreiben. Ich habe ihren Anführer gefordert.. Es war nicht schwer den Ork zu Reizen und besser ein Duell als ein Kampf in dem wir auf alle Fälle zahlenmäßig unterlegen gewesen wären. Ferstus Lektion hat sich bezahlt gemacht.
Glücklicherweise konnten wir zuvor schon eine Einigung mit Shioshin erzielen. Der nimmt unser Angebot an, weil ihm die Situation gerade zu kritisch wird. Außerdem sind wir diejenigen, mit denen er sich am wenigsten Ärger einhandelt. Wir treffen uns heute Abend mit ihm vor einer der oberen Höhlen. Allerdings werden wir uns wohl nochmals mit den Joppanern anlegen müssen. Die haben nach dem Rückschlag mit den Schlägern eigene Wachen vor Shioshins Höhle aufgestellt. Entweder wir kämpfen oder wir klettern die fast senkrechte Wand hoch. Beide Möglichkeiten gefallen mir nicht.

23. Riag,

Es ist alles gut gegangen. Sjostiss hat uns mit einer waghalsigen Kletterpartie davor bewahrt, wieder mit den Joppanern kämpfen zu müssen. Mit Shioshins Schiff sind wir dann aus Calabria  geflohen. Dabei habe ich einen ersten Eindruck davon bekommen, warum die Piraten hier unbemerkt ihr Unwesen treiben können. Bei der Fahrt scheinen sie eine Art Nebelmagie zu nutzen, die sie abschirmt. Sehr interessant.
Ich hatte erst größere Bedenken, dass die Piraten uns einfach unser Gold abknöpfen und die Kiste behalten, weil wir ihnen auf dem Schiff absolut ausgeliefert waren. Aber sie haben erstaunlicher Weise Wort gehalten und uns mit der Kiste wohlbehalten in Burdoin abgesetzt. Auch Jeovall Talshara hat Wort gehalten. Er schien hoch erfreut. Wie es aussieht hatte er nicht unbedingt damit gerechnet, dass wir wieder auftauchen. Für unsere Rückreise müssen wir uns nun jedenfalls keine Sorgen mehr machen, wir haben ja nun eine offizielle Reisegenehmigung.

26. Riag,

Langsam gewöhne ich mich ans Schifffahren und auch an den Anblick des Blutwalds. Es war auf alle Fälle eine außergewöhnliche Erfahrung und jetzt wo wir das alles heil überstanden haben möchte ich sie nicht missen. Trotzdem bin ich froh, bald wieder festes Land unter meinen Füßen zu spüren und in die Ruhe und Sicherheit Throals zurückzukehren, und sei es nur für eine Weile.
Ich freue mich auch schon darauf in Throal einen geeigneten Schmied für meine neue Rüstung zu finden. Meine Pläne sind inzwischen vollendet und die neue Rüstung sollte effektiv und trotzdem recht flexibel sein. Ich bin sehr gespannt.

28. Riag,

Das Treffen mit G’otshini ist gut verlaufen. Wir konnten ihm zwar nicht den vollständigen Rest seines Anteils an dem wahren Holz abkaufen, weil wir fast alles für den Erwerb der Truhe ausgeben mussten, allerdings haben wir eine Frist ausgehandelt, in der es Brogams Haus möglich sein wird, den Rest des wahren Holzes noch zu verbilligten Konditionen zu kaufen. Lediglich Sjostiss Anteil wird wohl an Throal vorbeigehen. Ich hatte gehofft sie würde sich am Ende noch anders entscheiden, aber da habe ich wohl zu viel erwartet.

30. Riag,

Die großen Höhlen Throals haben uns wieder. Heute Abend werd ich es mir erst mal bei einem guten Bier im Hammerschlag gemütlich machen. Agrolon will auch kommen. Ich habe ihm so viel zu erzählen.
Ich habe darüber nachgedacht wie ich die 300 Goldstücke, die wir von Brogam bekommen haben am besten verwenden soll. Ein kleinerer Teil wird wohl in meine neue Rüstung fließen, außerdem will ich jemand anheuern, der für mich in der großen Bibliothek weitere Nachforschungen nach dem Goldauge anstellt. Wie es aussieht habe ich dazu selber leider kaum Zeit. Der Kontakt zu Tarin hat mich auf den Gedanken gebracht, die menschliche Sprache zu lernen. Nur schreiben wird nicht ausreichen, wenn die Expedition später wirklich in ein Menschencaer geht. Aber den größten Teil meines Geldes werde ich wohl erst mal sparen, schließlich will die Expedition später auch von was bezahlt werden.

3. Teayu 1510 TH,

Caruss Belani wird für mich weiter nach Informationen über Turven oder Brar’Helet suchen. 10 Goldstücke bekommt er von mir pro Woche. Kein geringer Preis, aber ich hoffe es lohnt sich. Während dessen kann ich weiter mein Training fortsetzen und mich um andere Dinge kümmern.
Agrolon scheint zu Hause von meinem Kontakt zum Haus Mikul erzählt zu haben. Mein Vater und die anderen waren ganz besessen davon, ob man nicht irgendwelche Handelskontakte knüpfen könnte. Allerdings glaube ich da noch nicht so dran und ich möchte meine Freundschaft zu Brogam auch nicht durch Geschäfte gefährden. Momentan ist der Kontakt dafür noch nicht gut genug, vielleicht lässt sich aber später ja mal was machen.

4. Teayu,

Es scheint sich inzwischen auch in der Forschertruppe herumgesprochen zu haben, dass wir erfolgreich waren. Ich hätte nicht vermutet, dass das so schnell geht. Die Leute schauen mich nun mit anderen Augen an, mit Respekt. Auch Sjostiss und Devodar geht es so. Das gibt einem ein wirklich gutes Gefühl.

7. Teayu,

Heute habe ich meine neue Rüstung anprobiert und ich muss sagen, Jeron hat gute Arbeit geleistet. Er hat meine Pläne gut umgesetzt und die neue Rüstung fühlt sich gut an. Robust und gleichzeitig weniger sperrig wie meine alte Rüstung. Noch ein paar kleinere Arbeiten und Verbesserungen dann ist sie fertig. Ich freue mich schon darauf sie im Training zu testen.

8. Teayu,
Die ersten Trainingseinheiten mit meiner neuen Rüstung waren sehr gut. Ich bin mir allerdings sicher, dass es möglich ist sie noch weiter zu verbessern. Was allerdings einiges an Gold kosten würde, das ich momentan noch nicht ausgeben will. Ich habe es lieber in einen Heiltrank und einen Erholungstrank investiert, die könnten einem von uns mal das Leben retten.

10. Teayu,

Heute Mittag habe ich mich mit Caruss und Agrolon getroffen, um mit ihnen über die Recherche zum Verbleib des Goldauges zu sprechen. Leider kam mal wieder nichts konkretes dabei heraus. Wie es aussieht hat Caruss erst mal auch keine Zeit mehr, weitere Nachforschungen anzustellen. Das ist schade, ich habe gerne mit ihm zusammengearbeitet. Wir haben überlegt, dass es vielleicht besser wäre, die Suche in einer anderen Richtung fortzusetzen. Vielleicht hilft es einen Experten für Erdelementare hinzuzuziehen um konkreter nach Brar’Helet zu suchen. Ich werde mal bei Felor vorbeigehen und mich erkundigen.

Offline Bartimäus

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Re: [Earthdawn] Aus dem Tagebuch eines Kriegers
« Antwort #5 am: 28.10.2009 | 17:07 »
Kapitel 3: Ärger in der Werft

11. Teayu,

Überraschend wurden wir heute zu Felor gerufen. Seltsame Vorfälle treten in der Werft auf. Diese müssen umgehend untersucht und gestoppt werden, um den Luftschiffbau am laufen zu halten. Leider ist Devodar noch mit dringenden anderen Geschäften betraut, weshalb wir auf ihn verzichten müssen. Dafür hat uns Felor einen seiner Zöglinge zur Seite gestellt,. Motobwa. Er macht auf mich einen sehr zurückhaltenden Eindruck, aber wie ich hörte, soll er recht talentiert sein. Einen Tipp für meine Recherchen konnte er mir bereits geben. Er meint ich soll es mal bei einem Elementaristen namens Pardus versuchen, der könnte vielleicht etwas wissen. Außerdem kann Motombwa mir vielleicht auch etwas dabei helfen, menschlich zu lernen. Aber nun erst mal zu unserer Aufgabe.

Die Werftleiterin Adrelia hat uns über die Vorfälle in Kenntnis gesetzt. Ein entzündetes Leimlager, Schädlinge in den Holzbeständen und ein aggressiver, belebter Balken. Außerdem wurden wir noch während unserer Führung Zeugen eines weiteren Vorfalls. Ein Stapel Hölzer stürzte ein und begrub mehrere Arbeiter unter sich. Die Arbeiten wurden erst einmal gestoppt. Es ist fraglich, inwiefern sie wieder anlaufen werden wenn das so weitergeht. Wir sollten schnell hinter das Geheimnis kommen. Allerdings lassen die bisherigen Geschehnisse noch viele unterschiedliche Schlüsse zu. Der entzündete Leim, die Schädlinge und auch ein durchschnittenes Seil am Holzstapel lassen Sabotage vermuten. Allerdings hat Sjostiss einen Mann beobachtet, der sich seltsam verhielt als der Stapel in sich zusammenbrach. Der behauptete einen kleinen Jungen auf dem Stapel gesehen zu haben. Sonst hat den aber keiner gesehen. Eine Geistererscheinung? Dafür würde auch der belebte Balken sprechen. Auch das entzünden des Leims könnte durch ein Feuerelementar erklärt werden. Zürnen uns die Elemente? Wir haben uns entschlossen Hilfe herbeizuholen und heute Abend die Werft zu überwachen. Ich werde mich jetzt noch in die Bibliothek begeben. Vielleicht bergen alte Aufzeichnungen über die Werft des Rätsels Lösung.

Ich kann mein Glück kaum fassen. Durch die alten Schriften haben wir tatsächlich eines der alten Geheimnisse der Werft gelüftet. Wir haben die eingemauerten Gemächer eines Elementaristen namens Fumal Ueraven gefunden. In seinem Tagebuch gab es einen Hinweis auf Brar’Helet. Motombwa hat ihn gefunden. Endlich, ein erster direkter Hinweis auf das Goldauge. Er soll in einem Caer namens Tulbin Manoc die Plage verbracht haben. Das wird sich doch hoffentlich finden lassen.
Aber auch wenn ich gerade vor Freude überschäume, so muss ich doch auch an den grausamen Tod von Fumal denken, dessen Qual ihn zu einem untoten Wesen werden ließ, dass uns angriff. Zum Glück kam Hamul und wir konnten den Todesgeist besiegen, der sich an Fumals Seele genährt hatte. Leider konnten wir zu wenig gegen dieses schreckliche Geschöpf ausrichten und so bleibt Fumals Seele vorerst gefangen. Aber ich habe vertrauen, dass Hamul sich dessen annimmt.
Leider war dieses Geheimnis anscheinend nicht der Auslöser für die Vorfälle in der Werft und so stehen wir trotz des Fundes da, wo wir vorher waren. Nach Hamul war der Junge kein Geist, eher eine alte Erinnerung oder etwas in der Art. Auch Elementarwesen können wir mittlerweile ausschließen. Nun bleibt nur noch Sabotage und ungeklärte mysteriöse Erscheinungen. Viel weiter sind wir ja nicht gekommen.

12. Teayu,

Heute morgen kamen die königlichen Wachen, um sich des Problems in der Werft anzunehmen. Es scheint, als würde man uns nicht zutrauen, den oder die Schuldigen auszumachen. Adrelia ist darüber allerdings nicht glücklich, weil sie eine Übernahme durch das Militär befürchtet. Daher machen wir in ihrem Auftrag weiter. Die Wachen wollen uns nicht mehr in der Werft, daher haben wir beschlossen die Werft von außen zu beobachten. Das ganze gefällt mir ganz und gar nicht, wie sollen wir die Werft von außerhalb beschützen. Zudem zehrt die Erfolglosigkeit an unseren Nerven. Im Moment führen wir eine sehr anstrengende Diskussion mit Sjostiss, weil wir einem Hinweis auf unseren ersten Verdächtigen Kalobrin nachgehen wollen, wohingegen sie eher in Richtung einer politischen Intrige weiter nachforschen möchte. Ich persönlich glaube ja, dass sie damit völlig auf dem Holzweg ist. In einer solchen Situation würden die Häuser niemals das Wohl Throals für politische Querelen aufs Spiel setzen. Nun wir werden sehen. Die Pause hat meinen Nerven definitiv gut getan.

Es hat uns gut getan unsere Kräfte zu splitten. Bei der Überwachung der Werft hat Motombwa eine verdächtige Frau entdeckt. Wir konnten sie zwar nicht ausfindig machen, aber die Entdeckung lässt den Schluss zu, dass es sich nicht um übernatürliches, sondern um Sabotage handelt. Ich wiederum war mit Sjostiss beim Vater von Brogam um mich mit ihr über das politische Geschehen zu informieren. Er teilt zwar die Einschätzung von Sjostiss, dass von der Sabotage am ehesten das Haus Hento profitieren würde, allerdings ist er sich wie ich sicher, dass das Haus Hento niemals eine solche Intrige planen würde. Ob das allerdings stimmt ist leider fraglich geworden. Von der Observierung Kalobrins und einem anschließenden Gespräch mit ihm haben wir von seiner schrecklichen Geschichte erfahren. Noch in Jugendjahren stürzte sein bester Freund in den Tod, bei einer Kletterpartie, von der er ihn eigentlich hätte abhalten müssen. Er spielt mit dem Gedanken sich umzubringen,. daher haben wir ihn zu Hamul gebracht. Hamul vermutet, dass sich jemand Kalobrins Schuldgefühle zunutze gemacht hat, um seine Sabotage zu verschleiern. Er tippt auf einen Illuzsionisten. Interessanterweise ist der jüngste Sohn des Hauses Hento ein Adept dieser Disziplin. So scheint sich alles zusammenzufügen. Wir haben herausgefunden wo er sich vermutlich rumtreibt und werden bald wissen, was von den ganzen Vermutungen nun wirklich wahr ist.

Wir haben die Täter gestellt und festgenommen. Sie hatten ihren Unterschlupf tatsächlich in dem nach halbfertigen Haus des jüngsten Sohnes des Hauses Hento. Jetzt hat der Spuk ein Ende und die Arbeiten in der Werft können endlich normal weitergehen. Außerdem konnten wir beweisen, dass das Misstrauen der königlichen Wache uns gegenüber unberechtigt war, was mich sehr freut. Weniger schön sind Briefe von und an das Oberhaupt des Hauses Hento. Diese belegen, dass das Haus Hento jederzeit über die Aktivitäten ihres jüngsten Sohnes bescheid wusste. Auch wenn das ganze nie gutgeheißen wurde, wiegt die Schuld schwer auf dem Haus Hento. Es fällt mir schwer zuzugeben, dass ich mich geirrt habe und Sjostiss mit ihrer Einschätzung über den politischen Egoismus der Zwergenhäuser richtig lag. Dieser Streit um die Zukunft Throals scheint uns doch mehr zu schaden, als ich angenommen hatte.

13. Teayu,

Nachdem nun alle Verhöre geführt und die Beweise gesichtet wurden stellt sich die Sache nun so dar, dass der Sohn des Hauses Hento nun doch nicht der Drahtziehr war, sondern die festgenommene Zwergin. Sie scheint einem Geheimbund anzugehören, der Throals Luftflotte untergräbt und sabotiert. Genaueres konnte in diesem Rahmen allerdings nicht festgestellt werden,  es wurden aber fähige Leute mit der Untersuchung beauftragt. Der Sohn des Hazses Hento ist damit nur Mittäter, wenn auch ein williger. Er wollte sich vor seinem Vater beweisen und wurde so leicht beeinflussbar. Trotzdem ist es unverzeihlich, dass er sein eigenes Wohl über das von Throal stellt. Auch wenn die Intrige nicht von einem der Häuser ausging ändert das leider wenig an meinen gestrigen Überlegungen. Wenn wir uns in dem politischen Streit über die Zukunft Throals weiter auseinanderleben und jeder nur nach sich selber schaut, untergräbt das die Loyalität, die Throal zu dem gemacht hat, was es heute ist.

15.  Teayu,

Gestern habe ich begonnen mein Training fortzusetzen und noch weiter an meiner Schnelligkeit gearbeitet. In einem Gespräch mit Agrolon über die Arbeiten in den Minen kam mir allerdings der Gedanke, dass durch ein wenig Führung unsere Gruppe in vielen Situationen hätte noch besser abschneiden können. Durch die Führungskraft eines Anführers verschmelzen die einzigartigen Fähigkeiten und Eigenschaften der Mitgleider einer Gruppe zu einer Kraft, wie auch bei handwerklicher Arbeit. Ein interessanter Aspekt. Vielleicht lässt sich darüber ja noch einiges mehr lernen.

17. Teayu,

Da ich selber kaum dazu komme, habe ich beschlossen Caruss ein weiteres mal zu beschäftigen und für mich Nachforschungen anstellen zu lassen. Mit den neuen Informationen wird sich hoffentlich bald etwas finden. Wenn er Erfolg hat, dann steht eine Expedition wohl kurz bevor.  Auch dabei werden mir meine neuen Erkenntnisse zum Thema Führungsqualität vermutlich sehr nützlich sein. Es geht darum, die Mitglieder seiner Gruppe zu kennen und ihr Vertrauen zu haben, damit sie diese bestmöglich nutzen können. Dazu ist es nötig Vorbild zu sein, Ruhe auszustrahlen und den Überblick zu behalten. Das Szepter wiederum soll man einerseits mit Eisernem willen führen und den anderen doch Freiräume geben. Damit bewahrt man Autorität und sorgt dafür, dass keiner sich bevormundet fühlt. Soviel zur Theorie. Ich fürchte die Praxis wird um einiges schwerer sein.

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Re: [Earthdawn] Aus dem Tagebuch eines Kriegers
« Antwort #6 am: 29.10.2009 | 12:54 »
Kapitel 4: Die Bestie

19. Teayu,

Heute kamen zwei Zwerge aus Tasbin zu uns, um die Forschertruppe um Hilfe zu bitten. Eine Bestie bedroht ihr Dorf, die wohl schon mehrere Tiere und einen Einsiedler getötet hat. Ihren Berichten nach zu urteilen scheint es sich dabei nicht um ein normales Tier zu handeln, sondern eher um ein magisches Wesen oder gar einen Dämon. Wir haben uns entschlossen, uns dieser Aufgabe anzunehmen. Allerdings brauchen wir dringend einen Scout, um der Fährte dieser Bestie folgen zu können. Meister Meldrim hat uns zugesagt, bis morgen einen aufzutreiben.

20. Teayu,

Unser Scout ist eine Orkin namens Eokrall. Auch wenn ich zu Begin einige Bedenken hatte, muss ich zugeben, dass diese weitestgehend unbegründet waren. Da wir heute nur durch bekanntes, recht sicheres Gebiet geritten sind, hatte ich Zeit sie etwas zu beobachten. Sie scheint nicht nur das Gelände, sondern auch die Gruppe selbst gut im Blick zu haben. Ich denke Meister Meldrim hat eine gute Wahl getroffen. Auch Imje und Kefal schlagen sich gut. Motombwa hingegen hat einige Probleme. Ihn ereilt nun das gleiche Schicksal, wie uns Devodar Sjostist und mich bei unserer ersten Reise zu Pferd. Ich möchte gerade nicht in seiner Haut stecken. Blöd, dass ich die Salbe in Throal gelassen habe. Die könnte seine Schmerzen etwas lindern. Morgen kommen wir in weniger sicheres Gebiet. Eokrall meinte, dass dort momentan verstärkt Brennerbanden unterwegs seien. Hoffen wir, dass uns eine Auseinandersetzung erspart bleibt.

21. Teayu,

Leider war es uns nicht vergönnt ohne Zwischenfall bis nach Tasbin zu kommen. Wie wir gestern schon vermutet hatten, haben uns Orkbrenner in den zerklüfteten Tälern der Throalischen Berge einen aufgelauert, um uns auszurauben. Insgesammt fünf Bogenschützen auf einem Felsen und drei Reiter. Ich wollte noch verhandeln, da hat Devodar mit einer seiner Zaubereien den Anführer der Orks und sein Pferd verzaubert, so dass beide in den Felsen verschwanden. Leider waren die anderen Orks erfahrene Kämpfer und griffen sofort an. Zum Glück für uns konnten wir den Kampf recht schnell für uns entscheiden, sodass der Anführer als er zurückkam seiner Niederlage ins Auge blicken musste. Ich an seiner Stelle hätte es dabei belassen, aber Orks scheinen manchmal zu vergessen, ihren Kopf zu benutzen. Wie im Wahn kam er hinter uns her. Er war ein guter Kämpfer und wäre er beim ersten Kampf dabei gewesen hätte es schlecht für uns ausgesehen. Aber so konnte er nichts ausrichten und musste fliehen als sein Mitstreiter gefallen war. Seine Männer für so eine Dummheit zu opfern. Thystonius möge ihn strafen.
Der Rest des Weges nach Taspin war glücklicherweise recht Ruhig und ich kann mich endlich ausruhen und die Verbände noch mal ordentlich anlegen. Ich habe doch einige Schläge wegstecken müssen, der Kampf mit den Orks war zwar recht kurz, aber heftig. Es ist mir gelungen, die beiden berittenen Orks von den anderen fernzuhalten und auch einiges von dem Beschuss auf mich zu ziehen. Mit meiner Rüstung konnte ich wesentlich mehr einstecken als die Anderen. So konnten die anderen sich der Bogenschützen annehmen und wir haben den Kampf bestimmt. So habe ich es gelernt und endlich konnte ich es umsetzen.

Auch über die Bestie haben wir jetzt mehr erfahren. Ein Kind soll sie gesehen haben. Ein riesiges schwarzes Pferd, anstatt der Vorderen Hufe spitze scharfe Auswüchse in Form einer spitzen dreieckigen Pyramide. Eine Geschichte bezeichnet sie als den Tränensäer. Devodar hat mal wieder eine seiner erstaunlichen Fähigkeiten eingesetzt um die letzten Augenblicke des Toten Eremiten zu erfahren und konnte die Beschreibung des Kindes bestätigen. Es wird nicht leicht sein gegen so ein Wesen anzukommen.

22. Teayu,

Der Schlaf hat mir sehr gut getan. Garlen hat mir diese Nacht ihre Gunst erwiesen, die meisten Prellungen sind verschwunden und auch die große Fleischwunde ist gut zusammengewachsen und hat sich nicht entzündet. Das Garlenamulett, das ich mir in Throal gekauft habe hat sich wirklich bezahlt gemacht. Der Tränensäer ist in dieser Nacht zum Glück nicht aufgetaucht, daher machen wir uns gleich auf, um die Spuren zu untersuchen, die er hinterlassen hat.

Die Untersuchungen haben leider nicht viel gebracht. Ein Stück schwarzes Fell am Ziegengatter, dreieckige Löcher und der verschlungene Pfad zu einer alten Kultstätte beim Haus des toten Eremiten und ein paar weitere Löcher bei den Hängen. Alles in allem bestätigen uns die Spuren nur, was wir bereits durch den Bericht des Kindes und Devodars Blick in die Vergangenheit wussten. Eine Sache macht mir dabei allerdings doch etwas Sorgen: Um solche Löcher im Holz zu hinterlassen muss eine enorme Kraft hinter den Schlägen der Bestie stecken. Ich hoffe mein Schild wird dem standhalten.

Die Bestie ist tot und wir leben noch. So viel muss ich hier dann doch noch erwähnen. Wir haben sie aufgetrieben und in einem harten Kampf niedergerungen. Es ist nicht alles gelaufen wie geplant doch das Ergebnis spricht für sich. Weiteres morgen, sofern mir Garlen ein weiteres Mal gnädig sein wird.

 
23. Teayu,

Auch in dieser Nacht hat mich Garlen nicht im Stich gelassen. Keine meiner Wunden, die mir diese Bestie zugefügt hat, hat sich entzündet, sie alle werden mit etwas Ruhe gut verheilen.
Der gestrige Plan war es, die Bestie aus ihrem Versteck zu locken und sie an einer günstigen Stelle abzufangen. Soweit ging der Plan auch auf. Ich fing sie vorne ab, während die anderen aus sicherer Entfernung zuschlugen. Doch der Tränensäer war weit mehr, als wir bei unseren Nachforschungen herausgefunden hatten. Ein riesiges Schwarzes Pferd mit einem Atem aus purem Gift und einem Blick, der selbst dem härtesten Zwerg das Blut in den Adern gefrieren lässt. Es erfüllt mich mit Stolz, gegen diese Alptraumkreatur so lange vorne standgehalten zu haben. Aber nicht nur ich sondern auch Sjostiss und Eokrall haben sich der Bestie in vorderster Front gestellt und viel Mut bewiesen. Die Löcher in meinem Schild sind stumme Zeugen für die gewaltigen Schläge, die auf uns einprasselten. Der Kampf hätte auch leicht zu unseren Ungunsten verlaufen können.
Der Kampf hat mich all meine Kraft gekostet und ich war froh, es noch ins Dorf zu schaffen. Die anderen hatten aber noch die Kraft die Höhle zu erkunden. Sjostiss war sogar so erpicht darauf, dass sie unbedingt einen Heiltrank nutzen wollte, um bei der Untersuchung dabei zu sein. Sie hat mir später dann von einem silbernen Schlüssel und einem Portal aus Licht erzählt, dass sie in der Höhle gefunden haben, aus der der Tränensäer kam. Wenn ich mich etwas ausgeruht habe, wird ich mir das ganze auch mal anschauen.

Eokrall ist gerade von einer Erkundungstour zurückgekommen. Es scheint, als würde sich diese Licht-Tor langsam schließen. Wir werden uns wohl zeitig entscheiden müssen, ob wir hindurch wollen oder nicht. Ich hoffe die anderen sind vernünftig.

Es wurde beschlossen, dass wir durch das Tor gehen. Mit Vernunft hatte ich etwas anderes gemeint. Zwei von uns sind noch immer schwer verletzt, wir wissen weder, wo dieses Tor hinführt, noch ob wir je wieder zurückkommen können und wie lange es dauert. Aber Neugier und Gier waren wohl stärker. Das Glitzern in Sjostiss Augen war kaum zu übersehen und auch Devodar war dafür. Gerade von ihm hätte ich mehr Vernunft erwartet. Nun ja, so sehr es mir widerstrebt mich einer solchen Gefahr leichtfertig auszusetzen werde ich natürlich mit den anderen ziehen.  Ich werde sie nicht im Stich lassen.

Offline Bartimäus

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Re: [Earthdawn] Aus dem Tagebuch eines Kriegers
« Antwort #7 am: 2.11.2009 | 14:16 »
Kapitel 5: Nachfolge eines Helden

23. Teayu,

Durch das Tor aus Licht kamen wir in einen Raum mit nur einem Ausgang, rundum mit Malereien und Bildern versehen. Sjostiss scheint die fremdartigen Schriftzüge unter den Bildern recht gut entziffern zu können, was einige unserer Fragen klärt.
Die Bilder erzählen die Geschichte eines Helden namens Desmotes, der den Namensgebern das Feuer brachte und ein Dorf vor den Zyklopen beschützete. Als Dank machte ihm der Gott Nergal eine wunderschöne Frau namens Anesidora zum Geschenk. Diese trug jedoch ein Kästchen bei sich, das den beiden als Prüfung dienen sollte. Doch Neugier überkam die beiden und so wurde das Übel in die Welt entlassen. Als Strafe kettete Nergal Desmotes an einen Fels, wo er von einem riesigen Adler gepeinigt wurde. Anesidora wollte ihn befreien, kam jedoch auf dem Weg zu ihm ums Leben. Desmotes wurde zwar befreit, konnte aber nicht verhindern, dass der Totengott Hefaot seine Geliebte mit zu sich in sein Reich nahm. Die Göttin Kebele hatte Erbarmen mit dem Paar und stellte mehrere Gefäße her, die den beiden wohl Hoffnung auf ein Wiedersehen machen sollten. Nergal jedoch wollte dies nicht zulassen und versteckte in einem der Gefäße den Tränensäer, dem wir gestern gegenüber standen. Auf dem letzten Bild sind wir bei unserem Kampf mit dem Tränensäer zu sehen. Der Schriftzug darunter bezeichnet uns als Helden einer neuen Zeit.
Wie es aussieht sind wir nun ein Teil dieser imposanten Geschichte, was mich einerseits mit Stolz und andererseits mit Furcht erfüllt, denn der Tod des Tränensäers scheint erst der Anfang zu sein. Nicht umsonst sitzen wir hier in einem Raum fest, der nur einen einzigen Ausgang hat.

Wir haben den Raum  durch einen Gang tief unter der Erde verlassen. Oben, unten, links und rechts von uns waren Schlangen. Das weckt böse Erinnerungen an unsere Prüfung bei den Orks. Am Ende des Ganges lag ein düsterer Raum in dessen Mitte sich ein riesiger Haufen von Namensgeberschädeln aller Art befand. Aus ihm stieg ein Wesen, dass dem Totengott Hefaot auf dem Wandbild sehr ähnelte. Sjostiss griff das Wesen ohne zu zögern an. Diese Dummheit hätte uns alle das Leben kosten können und ich musste sie mit Gewalt von weiteren voreiligen Aktionen abhalten. Das hat ihr zwar nicht gefallen, aber ich sollte Recht behalten. Denn es war der Totengott Hefaot, der diesem Schädelhaufen entstiegen war. Er offenbarte uns den Weg nach draußen und damit unser Schicksal:
Dank der Göttin Kebele ist es nun unsere Aufgabe, Desmotes und Anesidora im Tode wieder zueinander zu führen. Da jedoch Nergal, sein Bruder, auch hier unten, in seinem Reich, Macht hätte, müssten wir uns erst würdig zeigen indem wir drei von Desmotes Heldentaten vollbringen. Erst dann können wir aus Hefaots Reich wieder heraus.
Wir haben wohl keine Wahl. Das sehen außer Sjostiss alle so wie ich und so schmollt sie lieber anstatt uns zu helfen und sucht alleine einen Ausgang. Vermutlich kratzt es auch an ihrem Ego, dass ich sie davon abgehalten habe Hefaot noch einmal sinnlos anzugreifen. So werden wir es niemals hier herausschaffen. Gerade Sjostiss sollte sich etwas zusammenreißen und gemeinsam mit uns den Weg nach draußen suchen. Wir sind schließlich nicht wegen mir hier.

 
Am Ende eines Ganges, der mich an die Kerker in Throal erinnert haben wir eine Tür gefunden. Die Inschrift an der Tür spricht von jemandem mit königlichem Blut, der passieren kann. Wir vermuten, dass wir selbst, ohne königliche Abstammung, eine Art magische Falle auslösen, durch die ein mächtiges Erdelementar erscheinen wird. Wir haben uns daher entschlossen erst einmal einen anderen Weg zu versuchen.

Im Gegensatz zu mir, der die Falle im ersten Gang nur dadurch gefunden hat, indem er reingetreten ist, hat Eokrall die Falle im großen Raum glücklicherweise früh genug entdeckt. Fast unsichtbare Fäden, die zwischen den Säulen gespannt waren und nur einen Weg durch sie hindurch freigeben. Sie hat ein gutes Auge, das muss man ihr lassen.
Hinter den großen Flügeltüren am Ende des Raumes bot sich uns ein Anblick, mit dem hier unten wohl keiner gerechnet hätte. Ein Lustgarten, in dessen Mitte eine junge Frau saß. Durch einen Wandelgang um sie herum liefen in Kutten gehüllte Gestalten mit Masken vor den Gesichtern, so dass wir sie nicht so einfach unterscheiden konnten. Am Rand standen zwei Wachen, die nur Befugte zur Königin Anesidora lassen.
Durch eine stumme Trommlerin haben wir letzten Endes erfahren, wie wir zu Anesidora kommen. Nur der Hofstaat der Königin darf zu ihr. Die verschiedenen Mitglieder ihres Hofstaates laufen in diesen Kutten um sie herum. Es wäre schlecht gewesen mit einigen davon zu reden, doch durch ihre Art zu gehen konnten wir sie unterscheiden und die Hofdame von Anesidora ausmachen. Sie lieh uns ihre Kutte, so konnte Devodar zur Königin und mit ihr reden. Desmotes erste Heldentat war es wohl, einem König namens Temiachos seinen Skarabäusanhänger zu stehlen. Auf der Tür mit der Falle war von Temiachos die Rede und auf dem Schloss war ein Skarabäus zu sehen. Es bleibt uns wohl keine Wahl als uns diesem Elementarwesen zu stellen und durch die Tür zu gehen.

Nur ein kleiner Käfer war es, doch der hatte es in sich. In dem engen Gang war es uns kaum möglich ihn ordentlich zu bekämpfen. Er war enorm wendig und sein Panzer war hart wie Stein. Für einen Moment hat er doch tatsächlich versucht, sich unter meine Rüstung zu fressen. Ekelhaftes Viech.
Wir haben beschlossen erst einmal Pause zu machen, um unsere Wunden zu verbinden und etwas auszuruhen. Sjostiss hat sich inzwischen zusammengerissen und das ist auch gut so. Uneins werden wir hier unten kaum überleben, dass hat uns schon diese erste Prüfung gezeigt.

Der Sieg über das Elemantarwesen eröffnete uns den Weg in einen großen Saal, in dem wohl vor langer Zeit ein großes Festessen stattgefunden haben muss. Von dem war allerdings nicht viel mehr als Staub übrig. In einem Nebenraum fanden wir eine Art Begräbnisstätte. Bei der Erinnerung  daran läuft mir jetzt immer noch ein kalter Schauer über den Rücken. Es scheint als hätte man die verschiedenen Mitglieder des Hofstaates dort bei lebendigem Leibe in Särge eingenagelt und elendig sterben lassen. Kein Wunder, dass sie keine Ruhe fanden und als Geister herauskamen, als wir ihre Gräber öffneten. Zu spät bemerkte ich dabei, dass sich einer der Geister auf irgendeine Art mit mir verbunden hatte und begann mir meine Kraft zu rauben. Bald war es nicht mehr nur meine Kraft, sondern mein Blut. Ein sehr beängstigendes, beklemmendes Gefühl. Vor Angst war ich kaum fähig einen klaren Gedanken zu fassen um dem Geist wirksam entgegenzutreten. Glücklicherweise waren die anderen klüger und am Ende gelang es ihnen das Band zwischen mir und dem Geist zu lösen. Ob es an meinem Blut oder dem Geist lag weis ich nicht genau, aber es war der Schlüssel für das Tor, dass wir versucht hatten zu öffnen und dass uns dann in einen Gang mit Kindergeistern und vielen kleinen Särgen führte. Was mit diesen wiederum geschehen war möchte ich lieber nicht wissen, aber auch sie sahen nicht freundlich aus. Wir überwanden sie, indem wir sie einfach stehen ließen und durch die Tür am Ende des Gangs flüchteten.
Im Raum hinter der Tür erwartete uns dann die wahre Prüfung. Hier in diesem bizarren Totenreich war Temiachos nicht mehr tot. Er war zusammen mit einigen Kriegern seiner Leibwache als Untoter wieder auferstanden um uns daran zu hindern sein Skarabäusamulett zu holen. Ich habe zwei seiner Wächter abgelenkt, während die anderen sich um den König kümmern sollten. Erst schien alles schief zu gehen, als ich durch einen Zauber in einen Käfig aus goldenen Stäben eingesperrt wurde und die Wächter Motombwa niederschlugen, doch am Ende rettete uns Sjostiss mit einem waghalsigen Manöver, durch das sie dem König das Amulett vom Hals stibitzte. Manchmal reicht Taktik und Übersicht nicht aus, dann kommt es auf die einzelnen an. Trotz aller Probleme bin ich in solchen Momenten immer wieder froh mit Sjostiss unterwegs zu sein.

Jetzt sitzen wir auf kalten Steinen direkt neben dem Sarkophag des Königs und schon wieder bin ich müde und erschöpft. Die Schläge der Skelette, die Schnitte von den Beißzangen des Skarabäus und die vielen halb verheilten Wunden von den Kämpfen davor zehren langsam an meiner Kraft. Ich weis nicht wie Sjostiss das mit ihren Wunden aushält. Ihre Wunden verheilen wesentlich schlechter als meine. Ich glaube nicht, dass ihr Wille sie noch viel weiter auf den Beinen halten kann. Wir bräuchten dringend neues Verbandszeug und Ruhe, ich glaube aber kaum, dass wir beides hier unten finden.
Gerade gab es einen Streit um Dinge, die wir in Temiachos Schatzkammer gefunden haben. Wir wollen die Sachen mitnehmen und am Ende unter uns aufteilen, aber irgendwie scheint Motomwa damit ein Problem haben. Ich glaube es geht um einen Elementaristenstab und Münzen, die er gerne hätte, bin aber nicht sicher. Das ganze zehrt an unseren Nerven. Ich hoffe wir können uns alle zusammenreißen.

Offline Bartimäus

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Re: [Earthdawn] Aus dem Tagebuch eines Kriegers
« Antwort #8 am: 2.11.2009 | 19:17 »
24. Teayu,

Der Schlaf hat gut getan. Wir haben die gefundenen Dinge für den weiteren Weg unter uns aufgeteilt und sollten langsam weiter. Ich denke jetzt dürfte in etwa der 24. Teayu sein, bin mir aber nicht mehr sicher. Es ist fraglich, ob hier in diesem Reich überhaupt unsere normale Zeit weiterläuft. Aber wie dem auch sei, ich werde es wieder korrigieren sobald wir zurück in Throal sind.
Motombwa scheint unsere nächste Prüfung bereits gefunden zu haben. Unser Rückweg ist verschwunden und an seiner Stelle befindet sich eine Höhle mit einem Fluss aus Lava. Es ist unerträglich heiß dort drinnen. Es ist nicht sicher ob wir über den Lavafluss müssen oder ob es reicht Feuer daran zu entzünden. Wir werden es erst einmal mit dem Feuer versuchen, schließlich brachte Desmotes den Namensgebern das Feuer. Mit wir meine ich dabei in der Hauptsache Motombwa, der erstaunlich gut mit der Hitze da drin zurechtkommt.

Motombwa hat es geschafft. Mit der brennenden Fackel kam er aus der Höhle gerannt aus der auf einmal ein starker kühler Wind wehte. Ich wollte ihn loben, aber er scheint mir immer noch sauer zu sein. Ich hoffe das legt sich, oder er erklärt sich mir. Meist ist er ja nicht so gesprächig.
Der Lavafluss hat sich nach der Prüfung in einen reißenden Gebirgsbach verwandelt, daher auch der kühle wind. Ich bin froh, dass wir nun nicht über diesen Strom flüssigen Gesteins springen müssen, das macht den weiteren Weg doch wesentlich einfacher.

Ich war noch nicht einmal über den Fluss gesprungen, da wurden wir schon wieder angegriffen. Ein riesiges hundeartigen Wesen mit mehreren Köpfen angegriffen und einem Atem aus Feuer fiel über die anderen her, kaum waren sie auf der anderen Seite. Zum Glück war nur noch ich auf der anderen Seite des Stroms, so konnten wir diesen abartigen Hund töten, ohne dass einer von uns ernsthaft zu Schaden kam. Hätten mehr von uns noch auf der anderen Seite gestanden, hätte das ganz anders ausgehen können.
Zu unser aller Freude war Licht am Ende des Tunnels und der Gang führte uns an die Oberfläche. Wenn man das hier so bezeichnen kann. Zumindest erweckte das Tal, was sich vor uns erstreckte, den Anschein von Idylle und Frieden. Es wehte ein sanfter Wind und die Sonne schien. Für einen kleinen Moment fühlte es sich tatsächlich so an, als wären wir diesem Wahnsinn entkommen. Aber dem war natürlich nicht so. Wir sind immer noch in diesem bizarren Reich des Todes und müssen eine weitere Prüfung bestehen. Ein Stück weg erhebt sich ein riesiger Berg, der dem Berg auf den Bildern ähnelt, auf dem Desmotes festgekettet war. Allerdings bezweifle ich, dass wir dort hoch müssen, schließlich kann es wohl kaum als seine eigene Heldentat angesehen werden, befreit zu werden. Unten im Tal hat Devodar mit seinem Fernglas eine Staffelei und ein kleines Haus gesehen, dort scheint jemand zu wohnen. Wir wollen zu dorthin gehen, vielleicht kann er uns weiterhelfen. Wir brauchen dringend neues Essen und neue Verbände. Vielleicht finden wir auch etwas Ruhe und können mal wieder in einem Bett schlafen. Das würde uns allen bestimmt gut tun.
Den Weg ins Tal zu finden ist nicht so einfach wie gedacht. Selbst mit Devodars Fernglas finden wir einfach keinen Pfad der herabführt. Sjostiss Wunden machen sich jetzt stärker bemerkbar und wir müssen viele Pausen einlegen. Während einer dieser Pausen, als ich gerade auf der Suche nach einem Weg hinab war, wurden die anderen von einem Troll angegriffen. Sie konnten ihn zurückschlagen bevor ich bei ihnen war, seitdem ist er nicht mehr aufgetaucht. Hier scheint es keine Ruhe für uns zu geben. Wir sind weitergezogen und haben uns dazu entschlossen um den Berg herum in das Tal zu gehen.

Devodars Blick hat ihn nicht getäuscht. Dort unten im Tal wohnen tatsächlich zwei Zwerge. Ein Handwerksmeister namens Deadalus und sein Lehrling Ikarus. Auch wenn Deadalus uns gegenüber erst einmal sehr skeptisch war, so lässt er es doch nicht an guter zwergischer Gastfreundschaft mangeln und hat uns erlaubt, bei ihm zu nächtigen. Ich bin sehr froh, mal wieder an einem Ort zu schlafen, an dem ich nicht jederzeit mit Gefahr rechnen muss.

25. Teayu,

Es kommt mir vor als wäre es ewig her, dass ich so gut geschlafen habe. Auch wenn wir vermutlich einen Umweg gemacht haben, war es das allemal wert. Deadalus hat mir im Tausch für mein Schwert Vorräte, Verbandszeug und eine Öllampe versprochen. Leider konnten die beiden uns nicht wirklich weiterhelfen, was unsere letzte Prüfung angeht. Sie sagen, der Berg auf dem wir den angeketteten Desmotes vermuten sei nicht bezwingbar und von Desmotes hätten sie noch nie etwas gehört. Ich glaube ihnen. Es sind nur zwei Handwerker, die wohl kaum in Hefaots Spiele eingeweiht sind. Wir werden wohl nur auf Grund von Vermutungen eine Entscheidung fällen müssen wie es weitergeht.

Manchmal könnte ich Sjostiss mit ihrer egoistischen Art den schuppigen Hals umdrehen. Da macht sie einfach über unseren Kopf hinweg mit Ikarus aus, dass wir ihn mitnehmen. Dafür müssen wir weitere zwei Tage hier bleiben, damit er die diese Flügel herstellen kann, auf die sein Meister schon eine ganze Zeit wartet. Flügel für Zwerge, was für eine Idee. Hätten die Passionen gewollt das wir fliegen, hätten sie uns gleich Flügel gegeben. Mir wirft sie doch tatsächlich vor, dass ich auch die ganze Zeit so egoistisch handeln würde. Weil ich sie davon abgehalten habe Hefaot weiter anzugreifen. Und ich dachte sie hätte begriffen wie dumm und voreilig das damals war.

Ikarus hat jetzt ein schlechtes Gewissen, dabei kann er wohl kaum dafür. Sjostiss und Devodars Art sind wohl die einzig Schuldigen hier. Devodar musste vorher auch gleich eine Szene machen. So etwas muss ja im Streit enden. Diese Aktion ist nicht minder egoistisch wenn man bedenkt in welcher Lage wir immer noch stecken. Gefangen in einer irrealen Welt hinter einem Tor aus Licht, verdammt dazu, einem Helden aus lang vergangenen Zeiten zu helfen. Sich nur einmal zurücknehmen für die Gruppe. Ist das zu viel verlangt? 

26. Teayu,

Die Gemüter haben sich etwas beruhigt und ich bin froh darüber. Auch ich habe mich gestern sehr in den Streit reinziehen lassen und habe Dinge gesagt, die ich besser für mich behalten hätte. Trotz der Idylle des Tals zehrt die ganze Situation schwer an unseren Nerven.
Sjostiss hilft Ikarus bei seiner Arbeit. Die scheint gut voran zu gehen und wir können wohl morgen schon los. Gestern noch war ich davon überzeugt, dass wir nicht auf diesen Berg müssen. Heute morgen kam mir allerdings der Gedanke, dass es ja auch unsere Aufgabe ist, Desmotes und Anesidora wieder zusammen zu führen. Dazu müssten wir ihn vielleicht doch von dort oben befreien. Ich werde noch mal mit den anderen reden müssen. Allerdings will ich damit noch etwas warten, bis zwischen den beiden wieder alles im Lot ist. Besser ich nutze den Tag noch, um etwas zu meditieren um meine innere Ruhe wiederzufinden und Kraft zu sammeln. Die werden wir bei der letzten Prüfung brauchen.

Heute hatte ich endlich die Gelegenheit die Rüstung, die wir in Temiachos Schatzkammer gefunden haben, genauer zu untersuchen. Ein wirklich sehr gutes Stück. Die stilisierten Adlerköpfe auf dem Helm und den Schultern gefallen mir. Vielleicht sollte ich mir bei meiner nächsten Rüstung auch etwas in der Art einfallen lassen, diese ist ja leider zu groß, als dass ich sie tragen könnte.

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Re: [Earthdawn] Aus dem Tagebuch eines Kriegers
« Antwort #9 am: 3.11.2009 | 13:05 »
27. Teayu,

Ich war froh zu sehen, dass sich Deadalus und Ikarus nun doch noch voneinander verabschiedet haben. Die beiden hatten kaum noch miteinander gesprochen, jetzt scheinen beide ihren Frieden mit der Sache gemacht zu haben. Ich habe gegenüber Sjostiss erwähnt, dass wir Ikarus aus kämpfen und vor allem aus unserer Sache möglichst raushalten sollten, da er ja kaum Erfahrung hat. Sie hat mir vorgeworfen, dass ich ihm nicht die gleiche Chance einräumen würde die uns gegeben wurde und ich ihm nichts zutraue. Das ist nicht wahr. Ich denke er ist ein sehr begabter Handwerker und mit der Zeit traue ich ihm sehr wohl zu auch in Kämpfen bestehen zu können, aber eben mit der Zeit. Auch wir waren und sind noch nicht allem gewachsen und das obwohl wir von der Forscherakademie extra dafür ausgebildet wurden. Es ist verantwortungslos Ikarus in eine Sache hineinzuziehen, von der ich nicht mal überzeugt bin, dass wir sie überleben. Interessanter Weise ist Motombwa auf Sjostiss Seite. Ich habe ihn immer als besonnen und zurückhaltend eingeschätzt. Da hätte ich erwartet, dass auch er erst einmal schauen würde wie sich Ikarus schlägt bevor er ihn an die Front stellt. Vielleicht habe ich mich getäuscht und er ist impulsiver als ich dachte. Wie auch immer. Letztlich wird es wohl an mir hängen bleiben ihn aus dem Gröbsten rauszuhalten.

Nergals Schrecken haben nicht lange auf sich warten lassen. Im flachen Grasland erfolgte der nächste Angriff seiner Kreaturen. Mehrere Pantherbestien schlichen durch das Gras nahe an uns heran. Wir bemerkten sie erst, als der Kreis um uns geschlossen war. Eine sehr ungünstige Situation. Motombwa bemerkte, dass es keine normalen Panther waren, die uns Nergal da geschickt hatte. Es waren mehrere kleine Elementarwesen, die von einem großen angeführt wurden und lediglich die Form von Panthern angenommen hatten. Gemeinsam gelang es uns das große Elementar zu besiegen wodurch die anderen das Weite suchten. Ikarus hat sich wirklich gut gehalten und Motombwa den Rücken frei gehalten. Ich denke, das war genau die richtige Aufgabe für ihn.
Auf dem weiteren Weg hat Ikarus uns von einer Felsnadel erzählt, die hier in der Nähe sein soll. Auf ihrer Spitze soll Temias, der Gott des Windes wohnen. Da wir immer alle uns immer noch unsicher sind, was unsere nächste Aufgabe hier angeht, haben wir beschlossen, dorthin zu reisen. Vielleicht ist Temias uns gewogen und schenkt uns eine Vision dessen, was als nächstes von uns verlangt wird, um wieder nach Hause zu kommen.

28. Teayu,

Wir sind gestern noch gut vorangekommen und so lang gewandert, wie wir konnten. Die Felsnadel des Temias ist nun nicht mehr weit entfernt. Man kann sie von unserem Lager aus bereits sehen. Gegen Mittag sollten wir sie erreicht haben. Ich bin sehr gespannt ob Temias uns anhören wird und uns Hilft. Ikarus meint, dass dazu einer von uns die Spitze erklimmen muss. Ich hoffe ja, Sjostiss wird diese Aufgabe übernehmen.

Der Wind hat uns gehört. Kaum hatte Sjostiss die Felsspitze erricht brach ein Sturm los. Heftige Böhen wehten vom Felsen herab, tanzten um uns herum. Sie trugen Stimmen und Bilder mit sich, die mich mitrissen wie ein Blatt im Wind. Sie erinnerten mich an meine Aufgabe, an meine Bestimmung, erzählten mir von Turvens Wanderlust und seinem Freiheitsdrang, der ihn schließlich zu dem Helden gemacht hatte, der unserer Familie Ruhm und Reichtum gebracht hatte. Sicher in den heimischen Höhlen zu sitzen, das ist nichts für Zwerge wie ihn und mich. Ich bin der Erbe Turvens. Auch ich sollte mich nicht zu sehr von Gefahren schrecken lassen und Herausforderungen annehmen wie sie kommen.
Der Wind verschwand wie er gekommen war. Doch etwas ist zurückgeblieben. Der Mut unsere Aufgabe zu Ende zu bringen. Wie weggefegt sind die Zweifel die mich seit unserer Reise durch das Tor aus Licht geplagt haben. Es ist unsere Bestimmung hier zu sein und wir sollten ihr folgen. Auch die anderen scheinen ähnliche Visionen gehabt zu haben. Sjostiss weis nun wo es langgehen muss und wir werden Desmotes dritte Heldentat vollbringen wie die beiden davor auch. Nur Ikarus wird uns verlassen. Temias zeigte ihm seine Bestimmung und dieser Weg führt ihn weg von uns. Er sah den Zusammenvruch eines Dammes. Jetzt will er los und die Leute warnen und wenn möglich verhindern, dass der Damm bricht; eine Aufgabe, die seinem Mechanischen Genie gerecht werden dürfte.
Seltsam beflügelt trugen mich meine Beine den Rest des heutigen Weges. Wir haben Ikarus noch in sein Heimatdorf begleitet. Schließlich haben wir Daedalus versprochen, Ikarus sicher Heim zu geleiten. Ikarus Eltern haben sich sehr über die Rückkehr ihres Sohnes gefreut und auch uns sehr herzlich empfangen. Ich habe angesprochen, dass wir Proviant für unsere Weiterreise benötigen, doch das scheint schwerer zu sein als erwartet. Die Ernte war dieses Jahr wohl eher schlecht und das Dorf muss hohe Steuern zahlen. Es scheint, als würde ein Vasall Hefaos, des Dunklen Lords, die Leute hier ausbeuten. Es brennt mir in den Fingern diesem Vasall und seinem Herrn das Handwerk zu legen, sehe dafür aber keine Möglichkeit. Hefaos selber ist für uns unerreichbar in seiner Feste weit im Nordwesten. Seinen Vasall hier umzubringen würde den Leuten des Dorfes vermutlich mehr Schaden als Helfen. Vielleicht können wir ihnen mit unseren Fundstücken wenigstens beim Entrichten der Steuer helfen. Doch auch dabei ist Vorsicht geboten. Geben sie dem Vasall zu viel wird der vermutlich gierig. Ich hoffe wir finden das Richtige.     

29. Teayu

Ein wirklich guter Morgen. Wir haben gestern noch eine Lösung gefunden. Sjostiss hat Ikarus und seinen Eltern das goldene Besteck geschenkt, dass sie von Temiachos Tafel mitgenommen hat. Sie wollen es nach und nach verkaufen und damit die Abgaben erträglicher machen. Ikarus und sein Cousin haben diese Aufgabe übernommen. Ich bin sicher, das ist der richtige Weg. Ich muss zugeben, dass ich von Sjostiss bereitwilliger Gabe doch positiv überrascht war. Wenn ich mich an ihr Verhalten bei der Besorgung des wahren Holzes für Throal erinnere, hätte ich das so nicht unbedingt erwartet.
Es scheint als hätten Ikarus Eltern im Dorf von unserer Gabe berichtet. Gestern waren die meisten Bewohner noch eher skeptisch und zurückhaltend. Ich glaube ein paar von ihnen hatten regelrecht Angst vor Sjostiss, der Drachenfrau. Sie haben wohl noch nie einen Skrang gesehen. Heute sind aber alle sehr freundlich und um einiges weniger zurückhaltend. Wir haben neuen Proviant und Kletterausrüstung bekommen. Der Schmied hat uns sogar netterweise die doch schwer beanspruchten Waffen auf Vordermann gebracht. Jetzt fehlt nur noch Motombwa und wir können los.

Der Abschied war herzlich. Ich wünsche Ikarus wirklich viel Glück. Mögen die Passionen ihre schützende Hand über ihn halten. Bei unserer Abreise haben den Turm des dunklen Vasallen gesehen. Ein düsteres Gemäuer, das einem schon beim Ansehen einen Schauer über den Rücken jagt. Ich glaube jeder von uns wäre gerne dort hingegangen, um diesem Vasallen Einhalt zu gebieten, aber wir haben uns entschlossen erst unsere eigentliche Aufgabe zu erfüllen. Vermutlich hängt beides sogar irgendwie zusammen. Mit Desmotes Hilfe könnten wir dem Dunklen Lord selbst jedenfalls leichter das Handwerk legen, aber Eins nach dem Anderen.

Wir haben den Rand der Berge erreicht. Wiedereinmal stehen wir am Fuße dieses gewaltigen Berges. Oben in den Wolken kreist der riesige Adler, den wir schon von den her Bildern kennen. Seit unserer Abreise aus dem Dorf ist nichts mehr vorgefallen, aber ich traue der Stille nicht, ich traue Nergal nicht. Wir müssen heute Nacht wachsam sein.
 
 
30. Teayu

Ich habe Recht behalten. In der Nacht kam ein Wesen direkt auf unser Lager zu. Aus der Nähe sah es wie ein Haufen Steine aus, doch durch die Wärmesicht konnte ich einen Schlangenartigen Leib und Tentakeln erkennen. Als wir das Wesen stellten, zog es sich zurück und blieb über die Nacht verschwunden. Was es auch war, ob es wirklich wieder eine der gefährlichen Kreaturen Nergals war wird wohl ein Rätsel bleiben. Nun geht es jedenfalls in den Berg und ganz auf dessen weißen Gipfel. Ein harter Anstieg steht uns bevor.

Stunden lang wandern wir nun schon durch den Berg und suchen nach einem geeigneten Aufstieg. Ich wünschte ich hätte mehr Erfahrung darin, so wie Motombwa. Seine Erfahrung verhindert viele falsche Schritte und sorgt dafür, das wir nicht für Tage in diesem Berg feststecken. Meine Unkenntnis sorgt nur für unnötige Ausflüge und schmerzende Glieder. Motobwa beherrscht schöner Weise einen Zauber, der das Klettern doch stark erleichtert. Mit ihm fühlt man sich irgendwie sicherer, findet Halt wo vorher keiner war. Manchmal habe ich das Gefühl direkt am Berg zu kleben. Ich glaube ohne Motombwa wäre der Anstieg unmöglich, seine Magie gibt mir Hoffnung den Gipfel zu erreichen und unsere Aufgabe endlich zu erfüllen.

Wir haben Hefaots und Nergals sadistisches Spiel überlebt und Desmotes befreit. Der Adler und auch die Skorpiondiener Hefaots konnten uns nicht davon abhalten den halb erfrorenen Leib Desmotes von seinen Ketten zu befreien. Er war bewusstlos und dem Tode nahe. Bei den vielen Wunden, die seinen Körper zierten, kommt es einem Wunder gleich, das er es überhaupt überlebt hat. Ich persönlich schreibe es ja der sadistischen Magie von Hefaot und Nergal zu, die ihn am Leben hielten, um ihn immer weiter quälen zu können.
Kaum hatten wir Desmotes von den Ketten befreit kam wie aus dem Nichts Anesidora, seine Frau. Endlich sind sie wieder beieinander, im Tode endlich vereint. Wir brachten Desmotes in den Tempel der Kebele,  der sich nach unserem Betreten auf wundersame Weise in den Kreuzgang verwandelte, in dem wir Anesidora das erste mal angetroffen haben. Diesmal hatten die Mitglieder des Hofes keine Masken mehr und alles erscheint nun sehr viel freundlicher. Dort wo früher das große Tor zurück in die dunklen Höhlen Hefaots führte ist nun ein Tor aus Licht, das uns zurück in unsere Welt führen soll. So hat es Hefaot zumindest versprochen. Ich glaube ihm, auch wenn ihm sonst wohl kaum zu trauen ist. Seine Drohung, dass das nächste Spiel tödlicher wäre, sollten wir ernst nehmen, genau wie die Warnung vor dem Einfluss seines Bruders Nergal, der wohl bis in unsere Welt reichen soll. Wir werden sehen.
Anesidora hat uns zum Abschied jedem einen silbernen Ring mit der Gravur eines Tieres geschenkt. Sehr schöne Ringe mit Symbolen voller Bedeutung. Ich fühle mich geehrt den Spatz erhalten zu haben, der mit ungeahnter Kraft diejenigen beschützt, die ihm wichtig sind. Um so schwerer fällt es mir diese Welt nun zu verlassen. Mit Ikarus uns seiner Familie habe ich auch hier Freunde kennengelernt, denen ich sehr gerne helfen würde. Doch leider scheint mir dieser Weg nun versperrt. Das Tor aus Licht schließt sich langsam und der Rückweg ist durch diesen sonderbaren Wandel der Orte versperrt, denn Ikarus Dorf scheint nicht hier in Desmotes Königreich zu liegen. Ich könnte auf unbestimmte Zeit hier bleiben, doch dann müsste ich Throal und meine Familie im Stich lassen. Eine Wahl die mich quält, doch ich darf nicht zögern. Ich werde durch das Tor gehen. Wenn die Passionen es so wollen, wird mich mein Weg irgendwann wieder hierher zurückführen.

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Re: [Earthdawn] Aus dem Tagebuch eines Kriegers
« Antwort #10 am: 3.12.2009 | 17:04 »
Kapitel 6: Alte Feinde neue Sorgen

Die Rückkehr nach Barsaive hatte ich mir etwas anders vorgestellt. Wir sitzen in der düsteren Halle der alten Begräbnisstätte aus der wir in Hefaots seltsames Reich aufgebrochen sind. Leider haben die Dorfbewohner den Eingang mit vielen Tonnen Gestein verschüttet, vermutlich um weitere Dämonen abzuhalten. Man kann es ihnen nicht verübeln, sie hatten Angst. Glücklicherweise haben sie wenig Ahnung davon, wie man etwas dauerhaft versiegelt. Wir konnten bereits einige der Steine lösen, dieses Grab wird also nicht zu unserem werden.

1. Borrum,

Nach meiner Schätzung dürfte heute die Nacht vom 1. Borrum sein. Nach einigen Stunden harter Arbeit konnten wir endlich einen kleinen Gang freilegen, durch den wir der Grabkammer entkommen sind. Die Freude der Dorfbewohner über unsere Rückkehr hält sich allerdings in Grenzen. Sie scheinen irgendwie irritiert über unsere Rückkehr zu sein. Mir schwant Böses. Haben wir etwa vergessen ihnen zu erzählen wo wir hingehen? Dann wäre auch klar, warum sie die Höhle verschlossen haben ohne sich über unsere Rückkehr Gedanken zu machen.
Wir sind erst einmal in dem Schuppen untergekommen, in dem wir schon vor unserer Reise in Hefaots Reich genächtigt haben. Leider kann man hier kein Feuer machen, wir hätten etwas Wärme nötig. Vor lauter Übermut über unsere Rückkehr haben wir auf dem Weg ins Dorf eine kleine Pause für ein Bad in einem Gebirgsbach gemacht, was zu dieser Jahreszeit wohl weniger klug war. Was erst ein großer Spaß war, hat nun weniger spaßige Konsequenzen. Vor allem Motombwa friert bitterlich. Aber er ist härter als es nach außen den Anschein macht. Er wird es überstehen.

2. Borrum,

Die meisten Dorfbewohner begegnen uns mit Argwohn. Das stimmt mich schon etwas traurig, wenn ich daran denke dass sie vor unserer Abreise noch voll von Dankbarkeit uns gegenüber waren. Zum Glück haben sich Kefal und Imje nicht so schnell von diesem Misstrauen anstecken lassen. Wir haben mit ihnen über das gesprochen, was wir erlebt haben. Auch wenn es ihnen schwer fällt, sie glauben uns. Ob die anderen Dorfbewohner dies aber auch tun würden, ist fraglich. Wahrscheinlich würden sie nur weiter Angst bekommen und uns am Ende noch für Dämonenversucht halten. Vielleicht war es besser sie nicht einzuweihen. Wir sind uns darüber einig geworden, dass wir offiziell nur ein paar Spuren in die Berge gefolgt sind, um wegen dem Tränensäer ganz sicher zu gehen.  

Sjostiss konnte es wieder einmal nicht lassen. Erst drängt sie mich mit Imje anzubändeln, dann verschwindet sie einfach, um mich in eine Situation zu zwingen, der ich nicht entkommen kann, und das auch noch absolut offensichtlich. Das geht schon etwas zu weit. Nicht, dass ich mich mit Imje nicht gut verstehen würde. Sie ist schon eine sehr nette und auch gut aussehende Zwergin. Aber wie kommt denn so etwas an? Als  ob ich mich nicht selber trauen würde. Zum Glück ist es am Ende aber doch gut gegangen. Ich habe Imje erklärt, dass ich momentan noch nicht im Sinn habe eine Familie zu gründen. Ich kann nicht wegen der ersten hübschen Zwergin die mir über den Weg läuft gleich meine Verpflichtung vergessen. Imje will mich trotzdem im Frühjahr mal in Throal besuchen. Ich freue mich schon sehr darauf.

3. Borrum,

Ich hatte vergessen wie unangenehm es in dieser Jahreszeit draußen ist. Wir sind erst einen halben Tag unterwegs und schon wünsche ich mir die angenehme Wärme eines prasselnden Feuers und einen Krug guten Velauer Biers herbei. Nach unserer Rast geht es mitten durch das Gebiet der Orks. Es ist wirklich eine Schande, dass Throal so viel an Stärke verloren hat, dass diese Banden nur zwei Tagesmärsche entfernt ihr Unwesen treiben können. Aber es ist wie es ist. Wir müssen auf der Hut sein.

Es war, als hätten sie nur auf uns gewartet. In einem der Täler kam wie aus dem Nichts ein Pfeil, der sich tief in Motombwas linke Schulter bohrte. Wir sind gleich in Deckung gegangen und haben Ausschau gehalten, aber nur ein einzelner Schütze der gleich davon ritt war zu sehen.
Der Pfeil ist über und über mit Runen verziert und mit einem gefährlichen Gift bestrichen. Motombwa schüttelt sich vor Krämpfen, immer wieder verliert er das Bewusstsein. Ich habe ihn inzwischen entfernt, aber gegen das Gift konnte ich nichts machen. So können wir ihn hoffentlich noch ein Stück weiter transportieren, denn hier können wir kaum etwas für ihn tun. Wir müssen so schnell es geht nach Throal, dort sind wir erst mal sicher und können uns darauf konzentrieren herausfinden, was es mit dem Pfeil auf sich hat.
Meiner Einschätzung nach hat dieses Attentat etwas mit unserem ersten Auftrag zu tun. Einer der Orks will sich vielleicht an uns rächen. Warum er dann allerdings auf Motombwa und nicht auf mich oder Sjostiss geschossen hat, ist mir schleierhaft. Ein Zufall war es mit Sicherheit nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, was es einem Ork bringen soll, auf irgendeinen beliebigen Reisenden einen solch speziellen und damit bestimmt wertvollen Pfeil zu verschwenden.
« Letzte Änderung: 17.03.2010 | 11:56 von Bartimäus »

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Re: [Earthdawn] Aus dem Tagebuch eines Kriegers
« Antwort #11 am: 9.03.2010 | 12:26 »
4. Borrum,

Die Nacht war ruhig. Ich bin froh, dass die Orks die Situation nicht ausgenutzt haben. Motombwa geht es der Lage entsprechend gut. Er ist zwar schwach, aber bei Bewusstsein. Wir haben uns entschlossen ihn abwechselnd mit auf unsere Ponys zu nehmen damit er nicht in einem seiner Fieberanfälle herunterfällt. Einen halben Tagesmarsch ist es noch bis nach Throal. Das muss er noch überstehen müssen, dann können sich erfahrene Heiler um die Verggiftung kümmern.

Massen von Namensgebern strömen nach Märkteburg und sorgen dafür, dass die Rückreise sich doch noch etwas verzögert. Wir werden wohl um Märkteburg herum reiten müssen. Hoffentlich kommen wir gut die Straße zum großen Tor hinauf. So wie die Leute aus Throal heraus nach Märkteburg strömen, sieht es fast so aus, als gäbe es einen riesigen Markt oder ein Fest. Eigentlich komisch, um diese Jahreszeit hat es das meines Wissens nach noch nie gegeben.
 
Es ist schlimmer als ich es mir je hätte ausmalen können. Anstatt Ruhe und Geborgenheit ist hier nur Irrsinn und Verrat. Als wir ankamen stellte sich heraus, dass die Seuche, von der die Leute vor dem Tor erzählt haben, zwar nur ein Gerücht war, die Wirklichkeit aber kaum besser. Der König scheint in unserer Abwesenheit eine neue Steuer erlassen zu haben, um damit den Krieg gegen die Theraner zu finanzieren. Diese Steuer trifft in der Hauptsache die wohlhabenden Throaliter und damit die großen Familien, die das aber nicht hinnehmen wollen. Was erst nur ein Protest war spaltet nun Throal. In den großen Hallen tobt ein Bürgerkrieg. Loyalosten gegen Traditionalisten.
Zu meiner großen Bestürzung ist sogar die königliche Akademie der Forschung davon betroffen. In unseren Quartieren wohnen Flüchtlinge. Jedes Mitglied macht was es will. Rekruten rennen mit Politischen Schärpen durch die Gegend, beklauen die Akademie. Die Heiler sind irgendwo in Throal verteilt. Keiner ist da, der sich um Motombwas Vergiftung kümmern kann. Ich hab zum Glück von Meister Tum einen Kelix Breiumschlag bekommen. Damit wird es Motombwa wenigstens eine Weile lang besser gehen. Zumindest so lange bis ich herausgefunden habe, was mit Meister Ergesol ist und wie wir die Ordnung wieder herstellen können.

Meister Ergesol ist zum Glück nicht ganz so ahnungs- und planlos, wie ich vorhin noch vermutet hatte. Er hat zwar zu spät und zu wenig durchgegriffen, will aber gleich morgen früh mit den Königstreuen Adepten für Ordnung in der Akademie sorgen. Die Aufgaben, die uns Mitgliedern bevorstehen hören sich zum Glück auch sehr vernünftig an. Ich muss zugeben, dass ich nicht gewusst hätte, wem meine Treue gehört, wenn die Order vom Königsheus anders gewesen wären. Hinter dem ganzen Chaos scheinen neue Verhandlungen zu laufen. Wir sollen Vermitteln, Missverständnisse ausräumen und Boten vor Übergriffen schützen. Noch ist der Kompromiss fern, aber es gibt Hoffnung. Throal muss wieder geeint werden. Nur geeint können wir den Theranern entgegentreten und sie in ihre Schranken verweisen. Und wer in Barsaive, wenn nicht Throal könnte das?

Wir haben es nicht einmal bis zu Tsesmar, dem Hauptmann der Stadtwache des Palastviertels, geschafft. Drei Attentäter haben direkt vor unseren Augen eine Kutsche mit einem Abgesandten überfallen. Bei ihnen war ein sehr erfahrener Kriegeradept, der genau wusste was er tat. Während er mich beschäftigt hat, konnten seine beiden Kumpane den Abgesandten ermorden.
Sjostiss hat die beiden erledigt. Doch der Tod des Abgesandten hat sie leichtsinnig werden lassen. Der Krieger war viel zu stark, als das wir ihm hätten das Handwerk legen können. Jetzt ist Sjostiss schwer verwundet und wir können von Glück sagen, dass die Wachen noch gekommen sind, sonst wären wir vermutlich beide tot. Zu so etwas darf man sich im Kampf nicht hinreißen lassen. Das war eine meiner ersten Lektionen als Krieger. Sjostiss muss lernen ihre Gefühle im Zaum zu halten, sonst wird es einmal übel mit uns enden. Bedacht die Lage einschätzen und das Beste daraus machen. Zum Glück konnte ich den Abgesandten noch mit einer unserer Wiederbelebungssalben zurückholen. Er war aus einem der königtreuen Häuser, deren Unterstützung ist nun wichtig wie nie. So hatte es auch etwas für sich, dass Sjostiss bewusstlos ist. Ich musste mich nicht mit ihr herumstreiten ob sie die Salbe rausrückt oder nicht.
 
Die Blutkrallen stecken hinter Motombwas Vergiftung. Ich hatte es befürchtet. Aber dass sie so dreist sein würden, in die Akademie der Forschung einzudringen, hätte ich nicht gedacht. Soweit ist es mit unserer Sicherheit hier gekommen. Zum Glück wird sich das morgen ändern.
Die Orks haben mir erneut einen Handel angeboten. Sie wollen ihre Urne und sagen mir dafür das Gegengift für Motombwa. So sehr es mir widerstrebt ihnen die Urne zu geben fürchte ich, dass wir momentan wichtigere Probleme haben. Ich werde morgen mal mit Motombwa und Devodar sprechen. Die Entscheidung möchte ich nur ungern alleine treffen. Jetzt werde ich noch eben schauen ob Ergesol noch wach ist. Ihm hab ich damals die Urne anvertraut.
« Letzte Änderung: 9.03.2010 | 12:28 von Bartimäus »

Offline Bartimäus

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Re: [Earthdawn] Aus dem Tagebuch eines Kriegers
« Antwort #12 am: 10.03.2010 | 16:36 »
5. Borrum,

Gestern habe ich noch darüber geschrieben, das Sjostiss ihre Gefühle beherrschen sollte und nicht andersherum. Heute kann ich verstehen, wie ihr zumute war. Als wir heute morgen die Ordnung in der Akademie wieder herstellen wollten, mit einer so oder so schon sehr kleinen Schar, mussten wir feststellen, dass Ergesol gestern Nacht in seinem Bett ermordet wurde. Ich kann kaum in Worte fassen, was diese Nachricht in mir auslöste. Trauer, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Ergesol ist tot. Ermordet. Feige im Schlaf getötet, weil er an den König geglaubt hat. Weil er an Throal geglaubt hat. Wie tief können wir sinken. Kann Throal aus dieser Asche wieder auferstehen? Nie gekannter Zweifel wuchs in mir. Und dann diese Wut, diese unbändige alles verschlingende Wut. Ein plötzlicher auftretender Hass auf all jene, die sich solcher Mittel bedienten, nicht zum Wohle Throals, sondern gegen Throal, gegen alles für das ich kämpfe.

Ferstus hat mich davon abgehalten etwas sehr dummes zu tun. Fast hätte ich vor lauter Wut und Verzweiflung den Blutkrallen-Orks die Urne einfach übergeben. Fast hätte ich meine Verantwortung anderen gegenüber vergessen und damit meine Überzeugung verraten. Ich hätte niemals auch nur daran denken dürfen, den Orks die Urne auszuhändigen. Das Problem muss irgendwie anders gelöst werden. Sjostiss und Motombwa können dabei leider nicht helfen, aber wenigstens Ferstus ist dabei. Ich werde versuchen noch andere zu finden, die uns unterstützen, auch wenn das in dieser kritischen Situation nicht leicht sein wird.
Inzwischen haben wir es immerhin geschafft, die Ordnung in der Akademie wieder herzustellen und damit Ergesols letzten Befehl ausgeführt. Das waren wir ihm und uns schuldig. Jetzt gibt es zumindest in der Akademie wieder ein etwas Sicherheit. Außerdem haben Hamul und Eccoi begonnen Ergesols Tod zu untersuchen. Es scheint als hätte der Schreiber irgendetwas damit zu tun. Das kann ich mir aber kaum vorstellen. Ich kenne ihn eigentlich schon eine lange Zeit und habe ihn immer sehr geschätzt, das war aber auch bei anderen hier der Fall. Nun ja,. Lirf wird dem Schreiber mal einen Besuch abstatten, dann werden wir mehr wissen.

Der Plan steht. Ich nehme die falsche Urne mit zum Treffen und versuche die Orks so lange hinzuhalten, bis Ferstus und die anderen sich gut positioniert haben. Dann schlagen wir zu und nehmen so viele Orks gefangen wie möglich. Einer der Gefangenen wird uns dann hoffentlich verraten was wir wissen müssen, im tausch gegen sein eigenes Leben. Ferstus wird noch ein paar seine Freunde bei den Wachen organisieren. Außerdem konnte ich noch Lirf und Felor, der inzwischen wieder aufgetaucht ist, für unsere Sache gewinnen. Damit haben wir schon eine recht schlagkräftige Truppe. Sjostiss hatte noch zwei weitere Ideen, die uns helfen könnten: Wir haben Lähmungsgift besorgt, um den Anführer besser zu fassen zu bekommen. Lirf wird seine Pfeile damit bestreichen. Wenn er damit so gut umgehen kann wie mit seinen Fäusten mache ich mir wenig Sorgen. Außerdem hat Sjostiss den Orks der Goldenen Blitze eine Nachricht geschickt, vielleicht helfen ja auch sie. Das werden wir aber wohl erst dort erfahren, denn jetzt müssen wir los.

Es lief nicht so wie wir geplant hatten und es ist wohl nur Felors beherztem Eingreifen zu verdanken, dass Motombwa noch am Leben ist. Die Orks waren so klug, den Handel nicht innerhalb Throals zu machen. Sie haben mich gezwungen raus auf die Ebenen vor Throal zu gehen, wo wir schon mal mit ihnen verhandelt haben. Dort war unser Vorteil dahin. Ferstus und seine Leute sind zu Fuß zu langsam, um schnell eingreifen zu können. Auch die Orks der Goldenen Blitze, die tatsächlich gekommen sind, mussten sich weit entfernt aufhalten, um nicht gesehen zu werden. Draußen angekommen hat sich herausgestellt, dass auch die Orks nicht wirklich vorhatten den Handel einzugehen. Es kam zum Kampf. Ob es nun die gute Ausbildung oder Glück war, die Reiterangriffe der Orks gingen daneben und nah an ihren Pferden konnte ich den meisten ihrer Schläge entgehen. Noch bevor die anderen kommen konnten hielt einer der Orks einen Pfeil hoch. Geschwärzt und mit orkischen Runen verziert sah der dem, der Motombwa getroffen hat zum verwechseln ähnlich. Er schrie, wenn der Pfeil zerbrochen würde, würde Motombwa sterben. In diesem Moment war ich davon überzeugt, alles wäre verloren. Ich hatte meine Waffen schon niedergelegt, als Felor in der Gestalt eines Falken herabschoss und sich den Pfeil schnappte. Ich konnte die Schützen der Orks davon abhalten Felor zu erwischen und die Unterstützung war nahe. Die Blutkrallen mussten fliehen. In diesem Moment werden sie von den Reitern der Goldenen Blitze über die Ebenen gejagt. Ich hoffe, dass die Blitze Rache für ihre gefallenen Kämpfer nehmen können. Vielleicht fällt uns ja sogar der Anführer der Blutkrallen in die Hände. Dann könnte man vielleicht auch die andere Urne holen und weiteres Unglück abwenden. Doch ich möchte nicht zu viel hoffen. Nicht in diesen Zeiten, in denen Throal am Abgrund steht. In kürze will der König eine Ansprache halten, vielleicht ist er auch schon dabei. Ich hoffe es wurde eine Lösung gefunden, die Throal wieder eint.

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Re: [Earthdawn] Aus dem Tagebuch eines Kriegers
« Antwort #13 am: 1.04.2010 | 18:24 »
Der König hat gesprochen. Er hat uns daran erinnert was Throal ausmacht, was Throal bedeutet. Eine neue Form des Zusammenlebens für alle Namensgeber. Freiheit und Unabhängigkeit für ganz Barsaive und alle seine Bewohner. Ein neues Zeitalter. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir mit der Niederschrift des Buches vom Anfang auch eine Verantwortung übernommen haben. Unsere egoistischen Interessen müssen für Throal hinten angestellt werden. Opfer müssen gebracht werden um der Bedrohung durch die Theraner Herr zu werden. Er hat mir aus der Seele gesprochen und ich glaube nicht nur mir. Nach seiner Rede war frenetischer Jubel in ganz Throal zu hören. Sie hat Throal wieder geeint.
Auch die Goldenen Blitze waren erfolgreich. Sie haben drei weitere Blutkrallen Orks gefangen nehmen können. Auch wenn der Anführer nicht darunter war, haben wir zusammen immerhin fünf Gefangene gemacht. Ich bin den goldenen Blitzen sehr dankbar und auch all meinen anderen Freunden hier an der Akademie. Ferstus, Felor und sogar Lirf, mit dem ich bisher ein eher konkurrierendes Verhältnis hatte. Man kann sich auf sie alle verlassen. Ohne sie hätte ich das niemals geschafft. Nun muss ich aber los und schauen, ob der Fluch mithilfe des Pfeils wirklich entfernt werden kann.

 
Leider ist es nicht so einfach wie ich gedacht hatte. Der Fluch lastet weiter auf Motombwa. Felor und Hamul suchen nach einer Lösung. Sie vermuten, dass der Schamane nun, da seine Pläne fehlgeschlagen sind, versuchen wird, Motombwa zu töten. Das muss mit allen Mitteln verhindert werden. Leider kann ich im Moment nicht mehr für ihn tun.

6. Borrum

Das war eine kurze Nacht. Kaum war ich eingeschlafen hat Motombwa einen Anfall bekommen, in dem er den Heiler erschlagen wollte, der auf ihn aufpassen sollte. Zum Glück habe ich im selben Zimmer geschlafen und konnte das schlimmste verhindern. Doch jetzt will keiner mehr auf ihn aufpassen. Damit bleibt es wohl an mir hängen und der Schlaf muss warten. Vielleicht hilft es mir beim wach bleiben, mich mal wieder um meine Rüstung und Waffen zu kümmern. Die habe ich in letzter Zeit doch etwas vernachlässigt.

Hamul hat eine Möglichkeit gefunden, Motombwa von dem Fluch zu befreien. Er will am Abend durch ein Ritual den Fluch aufheben und bittet am Abend alle, die bereit sind ihr Leben für Motombwa zu geben, in seinen Turm. Wie es scheint erwartet er heftigen Widerstand von den Häschern des Schamanen. Ich habe Sjostiss, Ferstus und Lirf bescheid gesagt. Sjostiss will noch losziehen um einen neunen Heiltrank und eine neue Wiederbelebungssalbe zu kaufen. Lirf wird hier für mich auf Motombwa aufpassen, damit ich mir noch ein wenig Ruhe gönnen kann, bevor wir heute Abend Motombwa endgültig von dem Fluch befreien.

Auch wenn ich in den letzten Wochen und Monaten bei der Akademie viel erlebt habe. Nichts hätte mich auf den Kampf vorbereiten können, der in Hamuls Turm auf uns wartete. In einem Raum tief im Berg hatte Hamul einen riesigen Spiegel aufgebaut. Muster aus Knochen und totem Getier zierten den Boden. Wir mussten Motombwa nackt inmitten der Knochen niederlegen, dann webten Hamul und Felor ihre Magie. Fäden aus Blut erschienen im Spiegel, wuchsen in den Raum hinaus, wurden von Hamul und Felor direkt zu Motombwa dirigiert. Eine ferne Szenerie erschien im Spiegel. Dort saß der Schamane, die zweite Urne halb geöffnet vor sich. Aus ihr kam ein blutiger Faden, der direkt durch den Spiegel hin zu Motombwa ging. Und dann begann es....
Schwarzer Nebel kam aus der Urne und mit ihm drei Wesen aus Dunkelheit. Sie schienen direkt aus dem Nebel zu wachsen und sprangen blitzschnell durch den Spiegel zu uns in die Höhle. Unsere Hiebe gingen fehl. Immer wieder verschmolzen die Wesen mit dem Nebel nur um gleich wieder aus ihm hervorzubrechen. Im Gegenzug schnitten ihre schwarzen Hände durch unsere Rüstungen wie Butter. Es war als würden sie direkt hindurchgreifen um uns unsere Seelen zu entreißen. Die entsetzlichen Schreie, die dabei entstanden, wenn sie etwas zu greifen bekamen fuhren mir durch Mark und Bein. Doch unser Wille war stark. Motombwas drohender Tod stattete uns mit ungeahnten Kräften aus. Sjostiss erstach einen der Geister, als dieser gerade zu Motombwa durchbrechen wollte, die anderen fielen in sich zusammen, als es Motombwa endlich gelang die Verbindung zu lösen. Das letzte Bild im Spiegel war die Urne, die vor dem Schamanen umgefallen war und ihre Schwärze über ihn ergoss. Dann war dort nur noch Dunkelheit.

Offline sindar

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Re: [Earthdawn] Aus dem Tagebuch eines Kriegers
« Antwort #14 am: 6.04.2010 | 14:47 »
Wow, eure Erlebnisse beeindrucken mich! :D
Schade, dass ich so weit weg wohne, da wuerde ich gerne mitspielen :'(

Ich freue mich auf mehr! :)
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Offline Bartimäus

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Re: [Earthdawn] Aus dem Tagebuch eines Kriegers
« Antwort #15 am: 8.04.2010 | 01:53 »
Leider wird es nicht mehr sehr viel mehr von Agram und seinen Gefährten geben. Ich werde noch einen epilog schreiben, der gleichzeitig als Übergang in das nächste Kapitel der Gruppe dienen wird. Anschließend werden wir estmal einen anderen Plot weiterspielen, um dem Spielleiter etwas Zeit zum planen zu geben :)

Dann wird es in aller frische weitergehen. Diesmal nicht nur im Dienste der Akademie sondern auch im Dienste des Throalschen Geheimdienstes.

Falls jemand an weiteren Geschichten Interesse hat. Ich werde auch zum anderen Plot (ebenfalls Earthdawn) kleinere Geschichten verfassen. Die Form ist allerdings noch etwas unklar. Den Threat werde ich hier im Anschluss verlinken.

Offline Bartimäus

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Re: [Earthdawn] Aus dem Tagebuch eines Kriegers
« Antwort #16 am: 9.04.2010 | 15:15 »
Epilog – Tage der Ruhe

7. Borrum,

Noch immer schmerzt mein Körper von den Hieben der Schattenwesen. Äußerlich ist soweit alles in Ordnung, doch noch immer habe ich Schmerzen, als ob ich mit Thystonius persönlich einen Ringkampf ausgetragen hätte. Gerade habe ich Motombwa besucht. Es scheint ihm schon wesentlich besser zu gehen. Der dunkle Schleier der die letzten Tage sein Gesicht verdunkelte ist verschwunden.
Auch Devodar habe ich wiedergetroffen. Er war die letzten Tage damit beschäftigt, den Mord an Ergesol aufzuklären, und hat dabei ganze Arbeit geleistet. Es scheint als hätte es eine Verschwörung von einer Organisation namens Hand des Verderbens gegeben, die versucht hat sich mit Hilfe eines Giftes Kontrolle über einige Beamte zu bekommen. Bei einigen war es ihnen bereits gelungen, doch nun ist dieses makabre Spiel zum Glück vorbei und das Auge Throals hat sich der Sache angenommen.
Jetzt werde ich mich endlich mal zu meiner Familie aufmachen. Die werden kaum darüber erfreut sein, dass ich mich erst einmal hier um die Dinge kümmern musste. Ich hoffe sie verstehen es und es ist ihnen nicht zu schlecht ergangen.

Der Empfang bei meiner Familie war nicht eben herzlich. Wie ich vermutet hatte, war es für sie kaum verständlich, wie man in so einer schweren Zeit nicht zuerst an die Familie denken kann. Viele fordern, dass auch ich mich wieder verstärkt der Familie widme und ihnen im Geschäft helfe. Doch so sehr es mich auch verlangt meiner Familie zu helfen, damit kann ich nicht dienen. Meine Treue gilt in dieser schweren Zeit zuallererst dem Wohle Throals. Nur wenn Throal seine Größe bewahrt und weiter gegen die Theraner besteht, wird es auch meiner Familie und allen anderen in Barsaive gut gehen.
Doch vielleicht kann ich in einer anderen Sache helfen. Während der Aufstände ist zwar keiner aus der Familie ernsthaft zu Schaden gekommen, doch sie haben meine Familie noch tiefer in die Krise rutschen lassen. Die billigen Ork-Arbeitskräfte für die Minen bleiben aus, da die „Nicht Zwerge“ nun verständlicher Weise nur noch schwer vertrauen fassen können. Andere Arbeitskräfte sind für uns jedoch fast unerschwinglich teuer. Mein Vater war daher gezwungen noch mehr Schulden zu machen. Keine Gute Sache. Mit etwas Glück kann ich meiner Familie wenigstens in dieser Angelegenheit helfen. Schließlich kenne ich die Goldenen Blitze und vielleicht erinnert sich auch Therat an mich. Über sie findet sich vielleicht der eine oder andere Ork, was uns schon sehr helfen würde.

Leider musste ich heute Abend schon zurück in die Akademie. In der ganzen Hektik und Sorge hatte ich fast vergessen, dass wir heute Abend noch um ein Treffen gebeten wurden. Sjostiss hat mir gestern den Brief von Eccoi gebracht. Als ich ihr erzählt habe, dass wir alle zu diesem Treffen kommen sollen, war sie irgendwie komisch. Es scheint fast so, als ob sie eifersüchtig darauf wäre, dass der Brief an Agram und seine Leute adressiert war und nicht an jeden einzeln. Sie findet wohl, dass ihre Taten nicht genug gewürdigt werden. Ich jedenfalls weis Sjostiss Taten durchaus zu würdigen. Wenn sie noch mehr Aufmerksamkeit will, dann sollte sie vielleicht einen Troubadour fragen, ob er eine kleine Geschichte über sie schreibt.

Jetzt, wo ich erfahren habe, wer sich mit uns treffen wollte, kann ich Sjostiss Ärger ein wenig nachvollziehen. Auch ich verspüre noch immer ein wenig Herzrasen ob der Dinge, die an uns herangetragen wurden. Derjenige, der sich mit uns treffen wollte war niemand geringeres als J’role, der ehrenhafte Dieb, Kopf des Auges von Throal. Durch die Rettung des Abgesandten aus dem Haus Tepriatis scheint J’role auf uns aufmerksam geworden zu sein und hat sich in der Akademie kundig gemacht. Nun hat er uns doch tatsächlich angeboten für ihn und damit für das Auge Throals zu arbeiten. Auch wenn es meiner Familie nicht gefallen wird, aber Throal braucht uns und zwar draußen. Direkt an der Front, nahe an den Theranern. Natürlich habe ich das Angebot angenommen. Was für eine Chance. Da wird sich wohl doch noch auszahlen, dass mein Großonkel mir damals Theranisch beigebracht hat. Auch die Sjostiss, Devodar und Motombwa haben letztlich zugesagt. Motombwa reizen die neuen Lernmöglichkeiten,  Devodar ist wie ich selbst froh, Throal auf diese Weise dienen zu können, und Sjostiss hat etwas mit J’role ausgehandelt, von dem wir wohl nichts wissen dürfen, dass sie aber zufrieden stellt. Auch wenn mich das etwas ärgert, sie hatte ja schon immer ihre kleinen Dinge, von denen ich auch lieber nichts wissen will.
Unsere erste Aufgabe wird es sein, uns mit den Gegebenheiten vertraut zu machen. Dazu begleiten wir einen Königlichen Gesandten den Schlangenfluss hinab. An Triumph vorbei durch den Servos nach Kratas. Keine ungefährliche Sache. Zum Glück geht es erst los, wenn der schlimmste Frost vorbei ist. So lange werden wir noch Zeit haben, uns auf dieses Abenteuer vorzubereiten. Außerdem habe ich noch etwas Zeit für meine Familie und auch für meine Recherchen zum Goldauge. Es gibt noch viel zu tun.

Offline Bartimäus

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Re: [Earthdawn] Aus dem Tagebuch eines Kriegers
« Antwort #17 am: 2.05.2010 | 18:56 »
8. Borrum,

Nach den anstrengenden letzten Wochen habe ich es heute etwas ruhiger angehen lassen. Habe ein wenig an meinem Bericht für Eccoi geschrieben und meine Habseligkeiten wieder in Ordnung gebracht. Dabei habe ich die Sachen aus Temiachos Schatzkammer gefunden. Die hatte ich wirklich total vergessen. Ich habe noch das Amulett und die Rüstung. Sjostiss hatte glaube ich diesen seltsamen Stab und auch die Feuerskarabäen. Wir werden uns morgen alle mal zusammensetzen und darüber sprechen, wie die Sachen aufgeteilt werden sollten. Jetzt werde ich noch ein Bierchen mit Agrolon trinken gehen und die Wiedereingekehrte Einigkeit Throals genießen.

9. Borrum,

Wir haben alle Sachen zu Felor gebracht, die wir auf unserer Reise gefunden haben. Er hat sie mit uns untersucht und Motombwa gleich gezeigt worauf es ankommt, wenn man Gegenstände auf ihre Magie hin untersucht. Das Amulett, um das es in der ersten Prüfung ging scheint interessanter Weise keinerlei magische Kraft zu besitzen. Das hätte ich ja völlig anders erwartet. Dafür sind Schwert und Schild von Temiachos Fadengegenstände und auch die Ringe, die uns Anesidora zum Dank gab, scheinen auf irgendeine Weise mit uns verbunden zu sein und versuchen anscheinend, sich mit einem Faden an uns zu binden. Was auch immer das bedeutet. Während Motombwa dem ganzen sehr positiv und neugierig gegenüber steht ist Sjostiss eher angewidert von der Vorstellung ein Faden würde zwischen ihr und dem Ring bestehen. Ich selbst weis ehrlich gesagt gerade nicht was ich davon halten soll. Felor scheint es zu begeistern und der kennt sich mit solchen Dingen aus. Ich werde mal mit Ferstus sprechen. Zu dem wollte ich sowieso noch, um mal mit ihm über mein weiteres Training zu sprechen.

10. Borrum,

Ich denke, meine Familie wird in Zukunft wieder schwarze Zahlen schreiben können. Agrolon und ich haben das zusammen gedeichselt. Wie es aussieht haben wir Therat überzeugt und können auf seine Empfehlung zählen, sollte ein Ork auf der Suche nach guter Arbeit sein. Meine guten Kontakte zu den Goldenen Blitzen waren sehr hilfreich und haben eine Vertrauensbasis geschaffen, die den Orks zeigt, dass viele Zwerge ihre Arbeit und Hilfe in Throal weiterhin zu schätzen wissen. Vielleicht hilft dieser Erfolg auch, dass mein Vater und die anderen in der Familie erkennen, dass mein Weg durchaus Vorteile für die Familie hat.

14. Borrum,

Sjostiss ist heute nach Syrtis aufgebrochen. Schon die ganzen letzten Tage war sie sehr aufgeregt und konnte kaum stillsitzen oder mal eine Minute nicht von den großartigen Städten der Tskrang erzählen. Ich freue mich für sie und werde ihr Plappermaul wohl doch etwas vermissen. Sie hat versprochen mir bei ihrer Rückkehr in drei Monaten ein paar besondere Spezialitäten mitzubringen, die sie in Throal schmerzlich vermissen musste. Ich bin gespannt.

21. Borrum,

Die letzten Tage habe ich mit Ferstus trainiert. Wir haben zusammen meine Erlebnisse im Kampf gegen verschiedene Feinde aufgearbeitet. Die verschiedenen Kämpfen können einen viel lehren und ich hatte viele davon in den letzten Wochen. Der Kampf gegen die Ork Wegelagerer am Fuß der Berge. Ein Kampf in dem ich lernte unter einem Pfeilhagel zu bestehen und die Macht von Devodars Magie erkannte. Der Anschließende Kampf gegen den Tränensäer. Ein Dämonisches Pferd mit einem Giftigen Atem. In diesem Kampf galt es, so lange wie möglich auszuhalten und dem Monster den Weg hin zu den anderen zu versperren. Ohne mein Schild wäre ich in beiden Kämpfen verloren gewesen. Die erste Aufgabe im Reich von Nergal beweist wiederum, dass manche Schlacht nicht allein durch Kraft gewonnen werden kann. Sjostiss nahm Temiachos das Amulett und der Kampf war gewonnen. Beim Attentat in den Straßen von Throal habe ich gelernt, wie ein geschickter Kämpfer einen anderen so fesseln kann, dass dieser ihm niemals den Rücken zukehren kann. So können die anderen den eigentlichen Auftrag erledigen. Ein Kampf wird nicht immer durch die Niederlage eines Kämpfers zu einer wirklichen Niederlage. Ähnlich wie beim Tränensäer war der Kampf gehen die Orks der Blutkrallen. Auch hier musste ich unter allen Umständen durchhalten, bis die Anderen kamen. Nah an den Pferden kann ein Einzelner nur von wenigen angegriffen werden. Nutze die Gegner selbst um dir den Rücken frei zu halten. In unserem letzten Kampf mussten Ferstus und ich gemeinsam eine harte Lektion lernen. Manchmal hilft keine noch so dicke Rüstung, kein noch so starkes Schild. Gegen manche Gegner hat man nichts entgegenzusetzen außer blanker Klinge und dem eisernen Willen zu überleben.

 
23. Borrum,

Es hat mich schwer getroffen, wie viele aus meiner Familie auch nach der einenden Ansprache des Königs, noch gegen ihn sprachen und ernste Bedenken hatten.. Doch inzwischen melden sich mehr und mehr Orks bei meiner Familie, um in unseren Minen Arbeit zu finden und in den Augen meines Vaters und der anderen sehe ich endlich wieder Zuversicht. Mit abnehmender Sorge klärt sich hoffentlich auch ihr Blick wieder für die Dinge, die den Fortbestand Throals sichern und sie erkennen, dass Throal nur geeint unter König Neden Thera widerstehen kann.
Mir jedenfalls tut es sehr gut, dass ich so etwas für die Familie tun konnte, und zu sehen, dass ich inzwischen nicht mehr von allen nur als „der Außenseiter“ wahrgenommen werde. Einige scheinen sogar ein wenig neidisch auf meine Erlebnisse.

26. Borrum,

Nachdem nun die Wogen wieder etwas geglättet sind, konnte ich mich endlich mit Caruss Belandi treffen. Er hat die Aufstände in Throal gut überstanden und konnte sogar tatsächlich etwas für mich herausfinden. Es scheint, als würde Caer Tulbin Manoc nur ein anderer Name für ein Caer Namens Caer Risgard, das vor der Plage in der östlichen Flanke der Thylonberge errichtet wurde. Was jedoch aus dem Caer wurde oder wer es bewohnte konnte er leider noch nicht herausfinden. Ich habe ihn noch eine weitere Woche engagiert, um noch mehr für mich über dieses Caer herauszufinden und bin schon sehr gespannt. Ich denke, neben dem Training werde ich nun wohl auch die eine oder andere Stunde in der Bibliothek verbringen.

27. Borrum,

Mein Training mit Ferstus neigt sich dem Ende zu. Wir haben viel und gerne miteinander trainiert, doch nun muss Ferstus sich auch mal wieder auf sein eigenes Training konzentrieren. Für mein weiteres Training hat er mir Forod Ilban vorgeschlagen. Er trägt die Ehrenschärpe der throalischen Infanterie und ist inzwischen der Leibwächter von Beracia Byril’ah. Er wäre ein würdiger Lehrmeister. Die Frage ist nur, ob er mich auch als würdigen Schüler ansieht. Wenn ich Ferstus da richtig verstanden habe, sollte ich zuvor wohl noch einiges über Taktik und Militär lernen bevor ich mich zu ihm begebe.

Zwischenzeitlich habe ich damit begonnen mich von meiner Tante in das weite Feld der Politik einführen zu lassen. Die jüngsten Ereignisse haben mich da doch neugierig gemacht. Wobei neugierig vielleicht nicht ganz das richtige Wort ist. Sagen wir, ich habe die Notwendigkeit erkannt, der Politik ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken, um mir eine Meinung zu den ganzen Vorkommnissen zu machen.