Hallo Leute,
ich würde hier gern einmal über meine Rollenspielidee mit euch gemeinsam brainstormen.
Was passiert eigentlich, wenn wir ein Foto machen?
Der Moment wird festgehalten und archiviert für alle Ewigkeit. So können wir uns an wunderschöne Erlebnisse erinnern, wenn wir uns alte Fotos ansehen. Manchmal erinnern sie uns aber auch an weniger schöne Momente.
Doch was ist, wenn Fotos noch mehr sind. Wenn sie eine Kopie des Augenblickes sind. Eine Kopie, die unverändert weiterlebt. Was ist, wenn jedes Foto eine Art Parallelwelt schafft, in der die abgebildete Szene für immer weitergeht. Was ist dann mit Kriegsfotos, oder Bildern von Menschen in ihren dunkelsten Momenten? Diese Kopie des fotografierten Menschen muss die abgebildete Qual also bis in alle Ewigkeiten ertragen. Eine Art Fegefeuer.
Die Spieler schlüpfen in die Rolle einer Gruppe, die dafür sorgt, solche Bilder von Grausamkeiten zu verhindern, oder die Originale im Nachhinein zu vernichten um die "Kopien" so zu erlösen. Dabei bewegen sie sich durch die verschiedensten Zeiten und Gegenden.
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Fotos sind schön. Wir machen ständig Fotos. Auf Partys, im Urlaub oder einfach in kleinen unbedeutenden Momenten, die wir als wichtig ansehen. Sie sollen uns an schöne Dinge erinnern, die wir selbst erlebt oder gesehen haben und uns als wichtig erschienen. Es sind Momente, die wir nie vergessen wollen. Ein einfacher Blick in ein Fotoalbum genügt also, um uns die schönen Gefühle von damals wieder zu bescheren.
Doch es gibt auch viele Bilder von Dingen, die wir nicht als angenehm oder schön empfanden. Meist sind es Dinge, die schockieren und Missstände aufzeigen sollen. Es gibt zum Beispiel unzählige Fotos, die uns den Krieg von seiner dunkelsten Seite zeigen. Solche Fotos sind es etwa, die wir uns nicht gern ansehen, weil sie uns eben nicht diese schönen Erinnerungen aus vergangen Tagen bereiten. Doch warum fühlen wir uns so schlecht, wenn wir Fotos von unangenehmen Dingen ansehen? Hat das etwa einen Grund? Ahnen wir etwas?
Was passiert eigentlich beim Fotografieren? Der aktuelle Moment wird festgehalten und dient uns später als Erinnerungshilfe. Doch was ist, wenn es nicht nur die reflektierten Lichtstrahlen sind, die wir festhalten? Was passiert, wenn mit jedem Foto eine Kopie der aktuellen Situation geschaffen wird? Eine Kopie der Umgebung, der Menschen und der Handlungen? Eine Art Parallelwelt in der die abgebildete Situation für immer andauert.
Bei schönen Momenten ist das sicher kein Grund zur Sorge, denn wer will nicht bis in alle Ewigkeit glücklich sein? Aber was ist mit Fotos, die Schmerz und Verzweiflung zeigen? Ist es nicht dramatisch, daran zu denken, dass diese Kopie von uns für immer leiden wird wie in diesem Moment und es keinen Ausweg aus diesem Fegefeuer gibt?
Wenn es zuviele leidende Kopien von uns gibt, verlieren wir an Lebensenergie. Der einzige Weg, dies zu verhindern und unsere Kopien zu erlösen, besteht darin, Die Aufnahme des Fotos zu verhindern, oder das Original im Nachhinein zu vernichten.