Ich finde es immer problematisch, einen Charakter in einem fiktiven Setting darzustellen, ohne das Setting wirklich zu kennen. Klar, man lernt es während des Spiels mehr oder weniger gut kennen, so nach und nach. Hängt auch vom SL ab. Aber ich persönlich finde das unbefriedigend. Ich hasse auch diese Dialoge nach dem Motto: "Was weiß ich über das Reich / das Volk / die Stadt / den Gegenstand / die Person XY?" - "Du weißt, dass..." Natürlich unvermeidlich, aber ich versuche als Spieler, das so gering wie möglich zu halten.
In irdischen Settings hat man dieses Problem natürlich nicht so stark, wobei den meisten von uns über Mittelamerika im 14. Jahrhundert wahrscheinlich nicht viel mehr bekannt sein dürfte als einem DSA-Newbie über Aventurien... Leider geben die meisten Geschichtsbücher nicht viel über Lebensweise, Weltbild und Ethik der Völker in den verschiedenen Epochen her. Politische Strukturen, Wirtschaft, Wissenschaft und Technik, wichtige Ereignisse, so was kann man überall nachlesen. Aber wie die Menschen tatsächlich gelebt haben, lernt man in der Tat besser aus einem gut recherchierten historischen Roman.
Also: ich persönlich möchte schon genug über die Kultur und Welt meines Charakters wissen, um ihn vernünftig spielen zu können. Inwiefern das schädlich sein sollte, vermag ich nicht zu sehen. Ich erwarte es als SL jedoch nicht von meinen Spielern.