Autor Thema: Sind eigentlich alle Superhelden-Spiele zugleich Retro-Spiele?  (Gelesen 5711 mal)

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Offline Grimtooth's Little Sister

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Ich versteh eh nicht wie man sowas wie Superhelden spielen kann. ;)

Ich versteh nicht mal, wieso es sowas Verqueres überhaupt gibt  ;D Für mich ist das insofern alles retro, weil es in die Kindergartenzeit gehört, und schon da hab ich es gehasst.
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Online Lyonesse

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Nun ja, wie man's dreht und wendet, auch für Superhelden (wie für alles) gilt eben die klassische 90/10 Regel (Sturgeons Gesetz).
« Letzte Änderung: 2.06.2010 | 21:33 von Lyonesse »
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Offline Sashael

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Falls du dich auf den verlinkten Post beziehst, das ist Satire. Tucker Stone (http://www.factualopinion.com/) schreibt so. Das Bild ist allerdings echt.
Okay, das war nicht ganz klar ersichtlich.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Leitet Itras By mit Battlemap. ;D

Offline Jed Clayton

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Ich versteh nicht mal, wieso es sowas Verqueres überhaupt gibt  ;D Für mich ist das insofern alles retro, weil es in die Kindergartenzeit gehört, und schon da hab ich es gehasst.


Hmm, das vergesse ich am besten ganz schnell wieder. So verschieden sind eben die Meinungen. :) Ich bin bald 36 und habe mir vorgenommen, fast nichts anderes als Superhelden mehr zu spielen!

Alles Andere ist nebensächlich.

(Ich bin übrigens die nächsten vier Tage beim Comic-Salon 2010!)
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alexandro

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Für mich ist das insofern alles retro, weil es in die Kindergartenzeit gehört, und schon da hab ich es gehasst.
Seltsamerweise wurden in meiner Kindergarten-/Schulzeit Superhelden gemieden wie die Pest und niemand hätte freiwillig zugegeben, dass er sowas liest/sich anguckt.

Verklemmte Pseudo-Erwachsene halt.

Offline Jed Clayton

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Seltsamerweise wurden in meiner Kindergarten-/Schulzeit Superhelden gemieden wie die Pest und niemand hätte freiwillig zugegeben, dass er sowas liest/sich anguckt.

Verklemmte Pseudo-Erwachsene halt.

Bei uns damals in den politisch korrekten, antiautoritären Spät-70ern war man gleich das Sorgenkind vom Block, wenn man Comics und amerikanische Serien mochte oder vielleicht sogar Star Wars kannte oder Krimis oder Actionfilme oder ...

Solchen "bösartigen gewaltverherrlichenden kapitalistischen stumpfsinnigen imperialistischen sexistischen realitätsfernen weltfremden verdummenden Kram" (und das ist wohl noch sehr vornehm ausgedrückt!) wollte man doch gar nicht an unsere zarten Kinderseelen lassen. Ich bin in einem Milieu großgeworden, wo ich zeitweise den Eindruck hatte, es wären höchstens noch Dinge wie "Fury", "Flipper", die Lassie-Filme und die Vorstadtkrokodile zulässige Unterhaltung für Kinder. -- Pumuckl im Vorabendprogramm? Nein, wie kann man nur! Viel zu laut, zu schrill, zu chaotisch, weltfremd, und außerdem zu bayerisch-trampelig. -- Die Mädchen lasen damals in ihrer Freizeit Hanni & Nanni, die Jungs vielleicht höchstens mal TKKG, aber das kam etwas später.

US-Superheldenserien waren Schund und Schmuddelheftchen der niedrigsten Sorte ... anständige Kinder lasen so etwas doch nicht. Nein, nein ...

Aber da zeigt sich wieder eines: Alles, was einem in der Kindheit madig gemacht oder verboten wird, holt man sich dann als Erwachsener eben umso mehr. Ich tat es jedenfalls. ;D
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Offline Oberkampf

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Für mich kann ich nur sagen, dass mich persönlich am Ehsten Superheldenspiele an den Spieltisch locken würden, die im Golden Age spielen. Aber ich fand die Erde-2 Kapitel in den 80er Comics sowieso am Besten und finde auch heute noch JSA besser als die JLA.

Also ja, für mich sind Superheldenspiele irgendwo "retro". Aber das ist nicht negativ gemeint.
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oliof

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Nicht alle Superheldenspiele sind retro. Siehe Capes und With Great Power.

Online Lyonesse

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Tendentiell würde ich sagen, ist das schon ganz schön Retro und dann auch wieder nicht. Es sind mythisch-archaische Helden im modernen Gewand (außer vielleicht der Zorroverschnitt Batman), die allerdings inzwischen längst mit der Popkultur verschmolzen sind. Und obwohl diese Figuren teilweise bis zu 60 oder gar 70 Jahre alt sind, haben sie sich immer wieder dem Zeitgeist angepasst und sind dadurch einigermaßen frisch geblieben, auch wenn gewisse Ermüdungserscheinungen nicht wegzudiskutieren sind. Die Zukunft, zumindest die der Ikonen des Genres, liegt jedoch nicht mehr in den Comics, sondern in den Blockbusterfilmen. Das mag man beklagen, allerdings wird da das große Geld verdient, und gleichzeitig können dadurch auch die noch im Druck befindlichen Serien mitfinanziert werden.
Im Rollenspiel kommt es wohl in erster Linie auf den Spielstil an, ob man mehr oder weniger Retro spielt - wobei ich mir nicht vorstellen kann, daß ein klassischer Silver Age Stil, mit all seiner Naivität, noch viele Freunde finden wird. Und wie man es dreht und wendet, die Heldenkonzepte sind nun mal ein wenig altmodisch: mit Ehrenkodex, Code vs Killing, Verantwortungsgefühl, etc ..., das kann man natürlich umgehen, in dem man die Hardcore-Punisher-Kampagne spielt - aber wer will das schon? Also, so richtig Four Color spielen ist schon eher Retro, würde ich sagen, und bei Street-Level wird es halt schnell recht düster. Da muß man die Mischung suchen, die einem gefällt.
In den heutigen Comics hat das Silver Age, wie schon von anderen gesagt, etwas an Boden gut gemacht; der Schwerpunkt liegt allerdings, in bester TV-Serien Manier, mehr denn je auf den Problemen und Dilemmas der Protagonisten, die man Monat für Monat verfolgen soll.
In Deutschland war das früher wohl eher altersspezifisch mit dem Comiclesen. Ich hatte einen älteren Bruder, der Superman, Batman, Die Spinne, MAD, u.ä. las und in die Hefte hab' ich natürlich reingeschaut, aber bei mir selber standen eher Lustige Taschenbücher und so etwa auf der Agenda. Das das der totale Schund ist, hab' ich höchstens mal von Deutschlehrern gehört, und die waren auch nur Kinder ihrer Zeit. Schließlich hat man in Deutschland bis heute allenfalls eine rudimentäre Ahnung davon, was gute Unterhaltung eigentlich ist, aber das Fass mach' ich jetzt nicht auf.
« Letzte Änderung: 3.06.2010 | 19:42 von Lyonesse »
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alexandro

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Nicht alle Superheldenspiele sind retro. Siehe Capes und With Great Power.
Es geht hier nicht um Regeln (und gerade WGP fußt extrem auf den "tropes" des Silver Age).

Was Lyoness sagt ist übrigens richtig:
Superheldengeschichten sind eigentlich kein eigenes Genre, sondern sie sind nur "Neuinterpretationen" von etablierten Geschichten, diesmal mit bunten Kostümen (nicht umsonst erschienen die ersten Superheldengeschichten in Heften mit Titeln wie "Detective Comics", "Action Comics", "Adventure Comics" oder "Thrilling Tales").

Genres wie:
Detektivgeschichten (Batman)
Abenteuergeschichten (z.B. Spider-Man)
Science Fiction (unzählbare)
Mystery (Golden Age Green Lantern)
Soap (Watchmen >;D
usw.usf.