Autor Thema: Soll der SL den Spielern immer geben, was sie wollen?  (Gelesen 4055 mal)

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Ludovico

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Dies ist jetzt eher nur eine rein theoretische Sache, denn meine Spieler wissen schon recht genau, was ich als SL zulasse und was nicht.

Mir stellte sich die Frage eben, als ich mich an diesen Satz erinnerte, daß der SL immer auf die Spieler eingehen muß und ihnen immer die Abenteuer geben muß, die sie auch mögen.

Wenn meine Spieler dagegen nun ihre Charaktere so umgestalten würden, daß sie richtige Schurken und Halunken wären, die vor keiner Schreckenstat zurückschrecken und sie mich zum Leiten auffordern, hätte ich ernsthafte Probleme, damit klarzukommen.

Wie seht ihr das?

Sollte die Gruppe nach dem Motto "Der Kunde ist König" geleitet werden, als daß der SL macht, was die Gruppe ihm sagt, oder sollte er auch seine eigenen Vorstellungen und Ideen in der Gruppe und ja, auch in den Charakteren unterbringen (Ich mische mich ja auch in die Charaktererschaffung ein, um so Charaktere in der Gruppe zu haben, mit denen ich und auch die restlichen Spieler gut klarkommen.)?

Offline Visionär

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Re:Soll der SL den Spielern immer geben, was sie wollen?
« Antwort #1 am: 28.05.2003 | 15:02 »
Nein.
Er soll ihnen Spannung und Spaß bieten... und sie nicht "überfüttern".
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Re:Soll der SL den Spielern immer geben, was sie wollen?
« Antwort #2 am: 28.05.2003 | 18:08 »
Man sollte vorher einfach abklären, was man eigentlich will, und die Spieler sollten entsprechend ihre Charaktere erstellen.
Also bei uns ist das zumindest üblich, dass man vor neuen Kampagnen abklärt, in welche Richtung es gehen soll (welches Genre man spielt etc.).
Aber wenn die Spieler sich im vorhinein darüber einige sind, dass sie Gesetzlose spielen wollen, warum nicht? Ansonsten sollte man als Meister eigentlich durch die Art der Abenteuer, NSCs usw. Einfluss darüber haben, wie in etwa sich die Charaktere weiterentwickeln.
Ich denke z.B. nicht, dass sich ein Paladin von heute auf Morgen entscheidet, ein "Gefallener" zu werden, da müßten schon dementsprechende Ereignisse stattfinden, die ihn zu so etwas bringen und solche Ereignisse resultieren ja nicht au irgendwelchen Zufallsbegegnungen, sondern aus der weitläufigen Kampagnenplanung des SL.

Fazit: Der Meister sollte nicht jeder blöden Sektlaune der Spieler nachgeben, sondern sollte die Kampagne entsprechend seiner Vorstellung (und sicher auch der der Spieler) in die richtigen Bahnen lenken.

Offline Smendrik

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Re:Soll der SL den Spielern immer geben, was sie wollen?
« Antwort #3 am: 28.05.2003 | 21:29 »
Die Spieler sollen nicht das bekommen was sie wollen, sonder das was sie verdienen...  ;)
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Offline Kardinal Richelingo

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Re:Soll der SL den Spielern immer geben, was sie wollen?
« Antwort #4 am: 28.05.2003 | 22:09 »
auf keinen Fall ! Zuckerbrot und Peitsche ist hier die Devise. Manchmal wollen Spieler unbedingt leiden und je knapper es wird, desto besser. Spieler wollen sich wie John Mc Clane nach allen Die Hards fühlen. Umso wertvoller ist der Erfolg. Und ohne Mißerfolg kein wirklicher Erfolg. Entscheide dich niemals im vorraus ob sie es schaffen werden oder nicht.
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Offline Lord Verminaard

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Re:Soll der SL den Spielern immer geben, was sie wollen?
« Antwort #5 am: 28.05.2003 | 23:13 »
@ eed_de: Das war glaub ich nicht gemeint. Nicht: sollten die Charaktere immer Erfolg haben. Sondern: Sollten die Charaktere solche Abenteuer erleben, wie die Spieler es wollen?

Ich bin ja eher der Patriarch. Wenn ich eine gute Idee für eine Kampagne habe, dann müssen meine Spieler da durch. Na ja, ich spreche das schon vorher an, was für ein Stil das ungefähr werden soll. Bei der Wahl der Charaktere nehme ich ein bisschen Einfluss, indem ich Wünsche äußere und gelegentlich ein Veto einlege bzw. Bedingungen stelle, aber generell versuche ich schon, die Wünsche der Spieler da möglich zu machen. Wenn ein Charakter mich zu einer Idee inspiriert, was ich mit ihm anstellen könnte, dann ändere ich auch meine Pläne ein bisschen.

Das ist eine Art Wechselwirkung: die Kampagnenidee stammt von mir, aber durch die Wahl der Charaktere wird sie bereits von den Spielern beeinflusst. Natürlich auch durch die Handlungen der Charaktere. Andererseits beeinflusst das, was ich für die Charaktere einbaue, die Charakterentwicklung.

Ich denke, da ich die Abenteuer vorbereiten muss, sollten es auch Abenteuer sein, die mir persönlich gefallen. Ich kriege ja schließlich kein Geld fürs Leiten.

Ein eherner Grundsatz lautet aber: Was die Spieler nicht mögen, fliegt raus. Meine Spieler mögen z.B. keine Kriminalabenteuer. Dann spiele ich auch keine Kriminalabenteuer. Oder wenn meine Spieler mir sagen, sie hätten gerne ein bisschen mehr Action in der Kampagne. Dann berücksichtige ich das schon.

Was die Grundrichtung der Kampagne angeht, so ist es allerdings noch nie vorgekommen, dass meine Spieler gesagt haben, ihnen passt das nicht, was ich vorhabe. Wenn die Spieler allesamt eine bestimmte Kampagne spielen wollten, dann würde ich schon probieren, mich dafür zu erwärmen. Aber wenn es mich nicht kickt und ich keine vernünftigen Ideen dazu habe, würde ich es nicht machen.
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Offline Kaymac

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Re:Soll der SL den Spielern immer geben, was sie wollen?
« Antwort #6 am: 30.05.2003 | 14:17 »
Argh! Neeeeiiinnnn! ;)
Gib ihnen nicht was sie wollen sondern was sie brauchen! Und schone deine Nerven indem du dir ab und zu auch mal etwas Spaß gönnst ;)
Ok ernsthaft, ich frage was die Spieler gerne hätten, wenn es ok ist, also nicht die göttliche Allmacht, dann bau ich es in die Story ein. Trotzdem bin ich nicht die persönliche Egomama für meine Spieler, es ist ein geben und nehmen, nach dem Motto: streng dich an dann kriegste was!
Sei brav und hör auf Mama!

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Re:Soll der SL den Spielern immer geben, was sie wollen?
« Antwort #7 am: 30.05.2003 | 14:26 »
No Way. Der SL sollte auch Spaß haben und das funktioniert nicht, wenn er Alles präsentieren muss auf nem silbernen Tablett. Ich hasse es als SL, wenn meine Spieler diese typische Konsumhaltung an den Tag legen. Es ist ein Geben und Nehmen, dass Eine funktioniert nicht ohne das Andere. Spieler sollen ihre eigenen Ideen und Wünsche aktiv vortragen und nicht darauf vertrauen oder hoffen, dass der SL schon was bringt.

Offline Selganor [n/a]

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Re:Soll der SL den Spielern immer geben, was sie wollen?
« Antwort #8 am: 30.05.2003 | 14:27 »
Eine Moeglichkeit sich fuer diesen "Service" zu entschaedigen kann es sein, den Spielern nicht zu geben was sie wollen sondern was sie SAGEN was sie wollen...

Komischerweise hat kaum ein Spieler mehr als einmal einen Wunsch mir gegenueber ausgesprochen ;D
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Offline Dash Bannon

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Re:Soll der SL den Spielern immer geben, was sie wollen?
« Antwort #9 am: 30.05.2003 | 14:37 »
noop, das faule Spielerpack bekommt nur was, wenn sie es sich verdienen und auch dann nur dass was ich als SL zulasse...das heisst nicht, dass meine Spieler nie irgendetwas bekommen oder nur Sachen die sie überhaupt nicht wollen/brauchen, aber es läuft halt mal nicht immer wies die Spieler wollen...
Klingt nach nem ziemlich unangenehmen SL, bin ich aber nicht, wenn Spieler schöne und kreative Ideen haben, wird das gefördert, sie erhalten vielleicht nicht alles, aber leer gehen sie auch nicht aus, bzw. ihre Vorschläge werden aufgenommen und verarbeitet.
Es sollte ein Geben und Nehmen sein, der SL hat ja ne Grundidee wie die Kampagne/das Abenteuer laufen soll, wenn die Spieler da mitmischen wollen, ist das Gut, erleichtert dem SL die Arbeit und die Spieler strengen ihre Köpfe an.
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Shaliya

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Re:Soll der SL den Spielern immer geben, was sie wollen?
« Antwort #10 am: 30.05.2003 | 17:26 »
DeadRomance hat recht. Die Spieler sollen kriegen, was sie verdienen. SPieler, die immer nur motzen, weil sie dies nicht haben, oder das nicht so gelaufen ist wie sie wollten oder sie den eingang nicht finden (weil sie nicht nachdenken) oder meinen sie werden ungerecht behandelt, sollen einfach selber mal mastern und sich das Genöhle anhören. dann sind sie vielleicht anschließend was lieber.

Ansonsten soll man das Ganze spielabhängig machen. Ich war z. B. sehr froh, daß ich als Krummsäbelträger auch im hohen Norden jemanden fand, der (natürlich für hoorende Summen) meine zerbrochene Waffe reparieren konnte. Das war halt eine Nettigkeit des SL, denn eigentlich ist dort eine solche Waffe mehr als untypisch, aber ich brauchte sie halt dringend zum Kämpfen...

Offline Bad Horse

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Re:Soll der SL den Spielern immer geben, was sie wollen?
« Antwort #11 am: 30.05.2003 | 18:20 »
In einer Spielergruppe sollten sich alle einig sein, was für einen Stil sie grob spielen wollen. Ein SL, der an Intrigen oder Romantik interessiert ist und mit Stimmung und Tiefe spielen will, wird mit einer Hack-und-Slay-Gruppe auf Dauer nicht glücklich.

Natürlich gehen die Meinungen, was man denn eigentlich für Abenteuer spielen will, in einer Gruppe immer ein bißchen auseinander, aber meistens lassen sich doch Kompromißlösungen finden, mit denen alle einigermaßen zufrieden sind.

Den SL zu einem reinen Dienstleister zu degradieren, finde ich hohl - klar sollte ein SL ein bißchen auf seine Gruppe eingehen, aber das gilt eben auch andersrum.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Boba Fett

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Re:Soll der SL den Spielern immer geben, was sie wollen?
« Antwort #12 am: 2.06.2003 | 10:56 »
Den SL zu einem reinen Dienstleister zu degradieren, finde ich hohl - klar sollte ein SL ein bißchen auf seine Gruppe eingehen, aber das gilt eben auch andersrum.
Oft treten Schwierigkeiten aber dann auf, wenn der Spielleiter Erwartungen besitzt, wie seine Geschichte verlaufen soll.
Das führt dann oft zum Frust auf beiden Seiten, weil die Spieler sich eben nicht so verhalten, wie der Spielleiter es erwartet (oder eben "gerne hätte") und weil die Reaktionen des Spielleiters dann für die Spieler unerwartet und nicht nachvollziehbar erscheinen.
Daher ist es nicht ganz verkehrt, wenn der Spielleiter sich selbst ein bisschen als "Dienstleister" versteht.
Er bringt den Spielern ein Abenteuer, liefert also eine Dienstleistung "FÜR die Spieler" und sollte daher natürlich auch die Erwartungen der Spieler berücksichtigen.

Dadurch sind die Spieler zufrieden und in Folge dieser Zufriedenheit bekommt der Spielleiter auch die nötige Anerkennung (positives Feedback), die er zur Zufriedenheit braucht.
Man sollte als Spielleiter also lieber seine Zufriedenheit über die Zufriedenheit der Spieler erreichen, als über den Erfolg eine Geschichte zu erzählen, dessen Verlauf man schon vorbestimmt hat.

Dass die Dienstleistungs-Einstellung natürlich Grenzen hat, soll auch klar sein.
Kino ist auch eine "Dienstleistung", aber wer sich im Kino danebenbenimmt, fliegt auch raus.
Demenstprechend sollten die Spieler einfach die Einstellung pflegen, dass sie "Gäste" sind, und sich dementsprechend benehmen (auch "im Spiel").
Dann klappts auch mit dem Nachbarn.
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Offline Arkam

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Re:Soll der SL den Spielern immer geben, was sie wollen?
« Antwort #13 am: 2.06.2003 | 21:06 »
Hallo zusammen,

also mir gefällt der Vergleich mit einem Dienstleister ganz gut.
Wer mich als Spielleiter haben will sollte beachten das er meine Art von Abenteuer bekommt, wer keine Untoten, Dämonen, Prophezeiungen und cthuloide Monster mag, wird meine Abenteuer wahrscheinlich nicht mögen. Der möge sich dann aber auch einen anderen Dienstleister suchen.
Als nächstes gilt das ich leider noch keine Gedanken lesen kann. Also muß man mir schon mitteilen was man haben möchte. Dann sollte man aber auch im Abenteuer etwas tun um es zu bekommen. Denn umsonst ist bekanntlich der Tod und selbst der kostet das Leben.

Ich erinnere mich an einen DSA Elfenspieler der unbedingt einen Elfenbogen haben wollte. Der Spielleiter wollte das der Spieler etwas kreativ wird um den Bogen dann als Belohnung zu bekommen. Der Spieler hätte nach einigen Spielabenden, "Sp:"Krieg ich heute meinen Elfenbogen?" SL:"Nein", fast das Abnteuer geschmissen.

Ein gutes Gegenbeispiel ist da der Spieler der im Warhammer RPG gerne Artellerist werden wollte. Der hat sich bevor er regeltechnisch an diesen Schritt denken konnte schon um Kontakte zur Gilde und Lehrmaterial bemüht. Es dürfte wohl klar sein das ich einem solchen Spieler schon mal eher entgegen komme.

Unter solchen guten Vorzeichen bin ich dann auch durchaus bereit meine Abenteuer und meine Kampagnen anzupassen. Da wird der von mir favorisierte Kampagnenteil in der neuen Welt schon mal schneller durchgezogen als geplant oder das Detektivabenteuer durch ein paar zusätzliche Hinweise schneller als geplant beendet.

Manchmal allerdings nehme ich mir aber auch einfach mal das Recht meine Kampagne oder mein Abenteuer so zu drehen wie ich es haben möchte. Denn schließlich steht in fast allen Regelbüchern der schöne Satz: "Als Spielleiter haben Sie immer Recht egal ob es um Regeln oder den Hintergrund geht." ;-)

Gruß Jochen
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Offline 1of3

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Re:Soll der SL den Spielern immer geben, was sie wollen?
« Antwort #14 am: 2.06.2003 | 23:11 »
Klares Jein. Klar sollte der SL auf die Wünsche seiner Spieler eingehen. Aber die Spieler auch auf die Wünsche des SL. Dieses hässliche K-Wort ist wiedermal angesagt.

Des weiteren hat der intelligente Spieler vielfältige Möglichkeiten zu bekommen was er will. Das fängt mit Story Seeds in der Hintergrundgeschichte an und geht mit anderweitiger Produktivität weiter. Meister geben engagierten Spielern, die vielleicht sogar noch eine gewisse Bescheidenheit zeigen, viel eher mal das eine oder andere Schmankerl.

Offline Boba Fett

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Re:Soll der SL den Spielern immer geben, was sie wollen?
« Antwort #15 am: 3.06.2003 | 09:50 »
Klares Jein. Klar sollte der SL auf die Wünsche seiner Spieler eingehen. Aber die Spieler auch auf die Wünsche des SL.
Das entspricht doch durchaus dem Bild der "Dienstleistung".
Eine Dienstleistung wird doch auch nur erbracht, wenn der Dienstleistende das zurückbekommt, was er erwartet.
Im Geschäfsleben ist das Geld, manchmal sind es Gegenleistungen. Und normalerweise werden Dienstleistungen in Art und Form abgesprochen, so dass jeder das bekommt, was er erwartet.
Wenn ich ins Kino gehe, treffe ich die Absprache über das Kinoprogramm. Wenn ich einen Science Fiction Film sehen möchte, wähle ich keinen Film eines Regisseurs, der italienische Dramen dreht.
Genauso erwartet der Filmemacher und auch der Kinobesitzer, dass man, wenn man ins Kino geht sich auf dem Film einlässt, der gezeigt wird und man nicht später rummault, man wolle das Geld zurück, weil man eigentlich was ganz anderes sehen will.
Zitat
Dieses hässliche K-Wort ist wiedermal angesagt.
Welches K-Wort? Contra?
Zitat
Des weiteren hat der intelligente Spieler vielfältige Möglichkeiten zu bekommen was er will.
Aber nur bei Spielleitern, die sich auch als "Dienstleister" verstehen. Spielleiter, die um jeden Preis ihre Geschichte erzählen wollen und alles abblocken, was nicht in ihre Story passt, werden auch dem intelligenten Spieler nicht die Möglichkeiten geben, zu bekommen, was sie wollen...
Es geht auch nicht ausschließlich um materielle Dinge, sondern darum, wie man seinen Charakter spielen möchte.
Auch da kann der Spielleiter viel vermurksen...
Und auch da sollte sich der Spielleiter als Dienstleister verstehen...
Zitat
Das fängt mit Story Seeds in der Hintergrundgeschichte an und geht mit anderweitiger Produktivität weiter.
Meister geben engagierten Spielern, die vielleicht sogar noch eine gewisse Bescheidenheit zeigen, viel eher mal das eine oder andere Schmankerl.
Wenn sie das machen, ist ja alles in Butter und dann verhalten sie sich ja auch wie "Dienstleister" (die ja auch meistens zu "Sonderleistungen" bereit sind, wenn man ihnen bei ihren Wünschen entgegegenkommt [Machen auch nicht alle, aber wer vernünftig ist versucht doch ein gutes "Miteinander-Auskommen".])
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Offline Smendrik

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Re:Soll der SL den Spielern immer geben, was sie wollen?
« Antwort #16 am: 3.06.2003 | 21:16 »
Kennt jemand von euch den Film "Wishmaster"?

Das würde mich auf ein paar seeehr interessante Möglichkeiten mit Spielerwünschen umzugehen oder warum ihnen nicht auch gleich einen Dschinn auf ihre frustrierte Wünsche ansetzen?  :D

Egal was sich die Spieler wünschen, der Dschinn erfüllt es, nur nicht ganz so wie sie es gern hätten...  ;D

Wenn man ihnen so einen Dschinn mal ein paar Spielrunden auf den Hals gehetzt hat werden sie in Zukunft wohl mit ihren Wünschen vorsichtiger sein...  ;)
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Offline ragnar

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Re:Soll der SL den Spielern immer geben, was sie wollen?
« Antwort #17 am: 4.06.2003 | 01:06 »
"Soll der SL den Spielern immer geben, was sie wollen?"

Wenn du glaubst an dieser Spielweise irgendwie Spass zu finden: Ein Definitves JA, aber mach es ihnen nicht einfach! Wenn du keinen Spaß daran finden kannst dann machsts du's eben nicht(Alle sollen Spaß am Rollenspiel haben, also auch du als SL), vieleicht findet sich ja ein Mittelweg oder jemand anders ist bereit zu leiten.

Auch wenn sie sich totale Schurken und Unholde machen würden, hätte ich kein Problem damit solange sie sich Motivationen für diese Charaktere ausdenken ("So ihr habt also keine Skrupel Menschen zu beseitigen die in eurem Weg stehen? Was ist euer weg/ziel? Warum arbeitet ihr überhaupt zusammen und fallt euch nicht gegenseitig in den Rücken?"). Wenn Charaktere eigene Ziele und Motivationen haben ist das tausend mal besser als jeder gekünstelte Einstieg(der Tausendste Mr. Johnson ist garantiert keine so gute Motivation wie die Person die sie ihrem Ziel ein paar Schritte näher bringt). Es  gibt nahezu kein Abentuer welches sich nicht durchsetzen lässt nur weil die Charaktere herzlose Bastarde sind(Dann retten sie die Prinzessin halt um während der anschließenden Errettungsfeier die Schatzkammer leerzuräumen, statt den üblichen Gründen...).

Aber auch wenn du ihnen gibst was sie wollen: Mach es ihnen nicht leicht, sorge dafür das welche Ziele sie sich auch immer setzten hart erarbeitet werden müssen, dann haben sowohl die Spieler als auch du als SL Spaß.
« Letzte Änderung: 4.06.2003 | 01:09 von ragnarok »

Offline 1of3

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Re:Soll der SL den Spielern immer geben, was sie wollen?
« Antwort #18 am: 6.06.2003 | 17:40 »
Welches K-Wort? Contra?

Ohhh. Das passiert, wenn man ein Posting nochmal ändert... Ich meinte "Kommunikation".

Zitat
Wenn sie das machen, ist ja alles in Butter und dann verhalten sie sich ja auch wie "Dienstleister" (die ja auch meistens zu "Sonderleistungen" bereit sind, wenn man ihnen bei ihren Wünschen entgegegenkommt [Machen auch nicht alle, aber wer vernünftig ist versucht doch ein gutes "Miteinander-Auskommen".])

Okay. Dann einigen wir uns darauf, dass alles bestens ist, wenn SL und Spieler Dienstleister sind. ;D

Tybalt

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Re:Soll der SL den Spielern immer geben, was sie wollen?
« Antwort #19 am: 7.06.2003 | 03:04 »
Sollte die Gruppe nach dem Motto "Der Kunde ist König" geleitet werden, als daß der SL macht, was die Gruppe ihm sagt, oder sollte er auch seine eigenen Vorstellungen und Ideen in der Gruppe und ja, auch in den Charakteren unterbringen ?

Grundsätzlich sollte der SL den Spielern geben, was sie möchten. Wenn ein Spieler Action mag, sollte er sie bekommen, und wenn ein anderer Kriminalabenteuer mag, sollte er eine Chance bekommen, etwas in dieser Richtung tun zu können. Für die Spieler stiegt damit die Motivation und der Spaß, das führt zu lebendigerem Rollenspiel und damit auch zu mehr Spaß für den SL.

Ich werde für eine neu gestartete Kampange die Spieler explizit fragen, was sie erleben möchten. Jeder Spieler sollte mir 3 bis 4 Situationen vorgeben, in die er mit seinem SC kommen möchte, und ich werde versuchen, das zu erfüllen. Ein Beispiel dafür:  (diese Situation hätte ich mi gewünscht) Die SC's treffen mit dem Bad Guy der Kampange zusammen, jeder weiß, wer der andere ist, aber die Umstände hindern beide Seiten an einem direkten Kampf, sie zwigen zu einem ansatzweise höflichen Umgang. Also kommt es zu einem Wortgefecht mit geschliffenen Beleidigungen und versteckten Drohungen, übertüncht mit Höflichkeitsfloskeln. Aber es kann selbstverständlich auch etwas direktes sein wie: Ein Kampf über den Dächern einer Stadt, oder eine Begegnung mit einem Drachen.

Ich hoffe, mit dieser Methode nicht nur zu erfahren, was die Spieler gerne in der Kampange erleben wollen, sondern ich denke auch, daß ich einige Anregungen für die Story erhalte. Mal sehen wie es klappt.


Tybalt