Autor Thema: [Degenesis] Allgemeine Sammlung des Grauens  (Gelesen 4266 mal)

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Offline Das Grauen

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[Degenesis] Allgemeine Sammlung des Grauens
« am: 1.07.2008 | 12:47 »
Servus zusammen,

nachdem ich hier seit längerer zeit schon mitgelesen habe, bin ich nun auch dabei meine eigene Kampagne zu starten. Da das Kultbuch der Spitalier mittlerweile von meiner Seite schon verschlungen wurde, von meinen Spielern aber bisher nicht mehr als wahrgenommen wurde, beginne ich in den nächsten Wochen mit meiner Kampagne.

Die Spieler werden hierfür Spitalier erstellen, die (vermutlich aus unterschiedlichen Fachbereichen stammen) dann gemeinsam eine Expedition quer durch Franka überstehen müssen.

Ich werde Interessierte hier mit meinen Berichten etwas vom Ablauf der Kampagne erzählen!

Das für's erste Mal, ich melde mich, wenn es Neuigkeiten gibt und ich den ersten Abend hinter mich gebracht habe!

Grüßle

Das Grauen
« Letzte Änderung: 29.09.2009 | 19:53 von Das Grauen »
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Offline Lord Verminaard

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Re: [Degenesis] Spitalier-Kampagne
« Antwort #1 am: 4.07.2008 | 10:04 »
Was waren noch mal Spitalier?
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Offline 1of3

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Re: [Degenesis] Spitalier-Kampagne
« Antwort #2 am: 4.07.2008 | 10:06 »
Die fanatischen Ärzte, die in Neopren durch die Welt gehen, um ja nicht infiziert zu werden. Die aktivste Partei im Krieg gegen die Sporen bzw. die einzige Partei, die überhaupt aktiv Krieg führt.

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Re: [Degenesis] Spitalier-Kampagne
« Antwort #3 am: 4.07.2008 | 10:47 »
Nebenbei behandeln sie auch noch Verwundete, Verletzte  ;)

@ Lord Verminaard: Sie sehen sich als Verteidiger der Menscheit gegen den Primer (die Sporen)!

[edit]nächste Woche geht's mit der Charaktererschaffung los[/edit]

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Re: [Degenesis] Spitalier-Kampagne
« Antwort #4 am: 10.07.2008 | 16:45 »
Charaktererschaffung war gestern, hmm... sagen wir mal so, immerhin hatte einer Zeit. Aber damit habe ich schon gerechnet, da gabs dann halt nur eine kleine Einführung in das Thema Spitalier. Ich werde vermutlich auf der Sommer-FROST-Con nächste Woche weitere Charaktere entwickeln.

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Re: [Degenesis] Spitalier-Kampagne
« Antwort #5 am: 10.07.2008 | 20:37 »
Klingt auf jeden Fall interessant... bin gespannt was dabei rauskommt.
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Re: [Degenesis] Spitalier-Kampagne
« Antwort #6 am: 25.08.2008 | 07:05 »
Morgen geht's endlich weiter mit der Charaktererschaffung, ich hatte die letzten Woche ordentlich was um die Ohren, weshalb die Kampagne etwas brach lag.  >:(

Ich melde mich dann am Mittwoch wieder  :)

[edit]

Wir haben heute endlich die Charaktererschaffung abgeschlossen und folgende zusätzlichen Charaktere erschaffen:

- einen borcischen Hippokraten (Hippokraten sind sozusagen die Komissare des Spitals, die überwachen, dass die Richlinien eingehalten werden)
- einen borcischen Hygieniker (sie sind für die Reinheit und Sauberkeit im Spital und unter den Ärzten verantwortlich)

In den nächsten zwei oder drei Wochen werden wir wohl anfangen zu spielen (das dauert bei uns immer etwas länger, da einer meiner Spieler schichtet und ich ab und an auch etwas länger im Geschäft sitze  >:( )

Naja, ich bin auf jeden Fall gespannt, wie das weitergeht  ;D [/edit]
« Letzte Änderung: 26.08.2008 | 21:59 von Das Grauen »
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Re: [Degenesis] Spitalier-Kampagne
« Antwort #7 am: 23.09.2008 | 23:13 »
Endlich haben wir es geschafft und die erste Session gezockt!

Folgende Charaktere sind bisher bei der Kampagne dabei:

Dr. Domanik Seitel, Hygieniker
Dr. Horst Huber, Feldarzt
Dr. Aksel Drake, Epigenetiker

Nachdem alle ihre Charaktere nun endlich erschaffen hatten, habe ich die Kampagne mit dem Beginn der Spieler bei den Spitaliern begonnen. Wie sie überprüft wurden, wie sie gemustert und nach Krankheiten durchsucht wurden und die Krankengeschichte ihrer Familie ebenfalls überprüft wurde. Die Spieler konnten dort dann auch auf die Charaktergeschichten eingehen, die sie im Vorfeld dann mehr oder weniger ausgearbeitet hatten.
Nachdem die Spieler also ins Spital aufgenommen wurden, erfolgte durch mich ein Ablauf des Tages, den sie als Rekrut und Pfleger zu bewältigen hatten. Von der Arbeit in den Siechen bis hin zu den erniedrigenden Arbeiten, die man eben als Rekrut zu tun hat, war so ziemlich alles dabei.
Nachdem die Spieler in den Rang eines Famulanten aufgenommen wurden, erfolgte der Teil, in dem ich ihnen kurz erklärt habe, was sie in diesem Zeitraum ihrer Ausbildung alles gelernt haben.
Dann erfolgte der Teil ihres jeweiligen Bereichs, in dem ich meinen Spieler grob Umrissen habe, was die Ziele und Aufgaben in ihrem jeweiligen Teilbereich sind. Dort habe ich mich etwas kürzer gefasst, da ich den Spielern noch die ein oder andere Möglichkeiten geben wollte, sich mit einigen kleineren Problemchen auseinander zu setzen. Der Hygieniker hatte es mit einem schmutzigen Famulanten zu tun, während der Feldarzt seinen Obmann bei eines Visite in den Siechen begleitete und dort diagnostizieren durfte. Den Epigenetiker erwartete ein kleines Wortgefecht mit seiner Vorgesetzten, in dem er sie von den Erfolgen seiner Arbeit beeindrucken sollte.

Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Charaktere noch voller Freude, bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie erfahren musste, dass sie ausgewählt worden waren, an einer Spedition teilzunehmen, die tief ins Land der Pheromanten führte, um dort einen Posten der Spitalier mit neuer Ausrüstung zu beliefern.
Das erste Briefing, in dem sie mit der Situation und den Begebenheiten Frankas konfrontiert wurden, ließen sie noch über sich ergehen. Immer mehr kristallisierte sich aber aus den vielen Besprechungen heraus, dass es sich bei der Expedition um etwas mehr als einer Aufstockung der Reserven handelte. Sie sollen noch einige wichtige Dinge für die Instandhaltung des Elektronenrastermiskroskops aus einem Krankenhaus in Parasite (ehem. Paris) bergen. Das einzige Problem, Parasite ist komplett von den Insekten eingenommen - die Aufgabe somit deutlich schwieriger.

Hier haben wir dann einen Cut gemacht. Der nächste Abschnitt beginnt dann mit der Ausrüstung der Karawane nach Bassham, von wo aus sie dann ins "Feindesland" vorstoßen werden.

Das für heute mal dazu  :)
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Re: [Degenesis] Allgemeine Sammlung
« Antwort #8 am: 23.03.2009 | 13:38 »
Nachdem bei mir einiges dazwischen kam und die Degenesis-Spitalierkampagne mittlerweile gestorben ist, nehme ich den Thread einfach als Sammlung meiner erlebten und gemeisterten Abenteuer.  ;)

Hier erst einmal ein kleiner Bericht in Form einer kleinen Geschichte:

---------------------------------------------------------

Das Ende einer Sippe

Dull wusste nicht, was der bleiche Mann von ihm wollte. Seit etwas mehr als vier Nächten waren sie nun schon unterwegs. Gnadenlos trieben die beiden bleichen Männer ihn vor sich her. Die beiden trugen Masken vor ihren Gesichtern, wobei der eine neben der eigenen Ausrüstung auch noch die seines Begleiters trug, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Erst vor ein paar tagen hatten sie ihn fast zu Tode geprügelt und jetzt stand er wieder aufrecht, als ob nichts gewesen wäre. Dull wusste, dass er es hier mit einem großen Krieger zu tun hatte, deshalb wagte er es auch nicht aufzubegehren. Wasser und etwas Proviant hatten sie für ihn übrig, dennoch war der Weg beschwerlich und kostete ihn immer mehr Kraft. Im Geist ging er noch einmal durch, was ihnen in den letzten Tagen widerfahren ist.

Schon eine gewisse Zeit lagerten sie oberhalb der kleinen Siedlung, aber Orda, ihr Häuptling, hatte ihnen immer wieder verboten die Bewohner anzugreifen oder sie zu überwältigen. Dull war da zwar anderer Meinung, aber Orda und seine brutale Kraft hatte er nichts entgegenzusetzen. Deshalb verhielt er sich ruhig, wie die anderen Krieger der Sippe. Orda entschied und sie handelten nur.
Von den Bewohnern erhielten sie regelmäßig Nahrung, im Gegenzug versprachen sie, das Dorf in Frieden zu lassen. Das ging mehrere Wochen so gut, sie lebten ein einfaches und angenehmes Leben. Das änderte sich aber schlagartig, als der bleiche Mann und sein Begleiter auftauchten. Anscheinend hatten sie sich verlaufen. Dink, einer ihrer Späher entdeckte sie, als sie sich einen beschwerlichen, von Schnee bedeckten, Bergweg hinaufkämpften. Sofort wurde Orda Bericht erstattet. Orda entschied sich schnell und zu siebt machten sie sich auf um die beiden zu überwältigen.
Es dauerte nicht lange, da hatten sie die beiden Reisenden umzingelt. Beide trugen Kleidung die dunkel war und eng am Körper ansaß. Der kräftigere, vermutlich der Krieger, trug noch einen dunklen Ledermantel, der wohl aus festem Leder bestand. Der Krieger hatte eine lange Waffe bei sich, die wie ein Speer geformt war, nur das sie leicht schimmerte. Das war eine Eisenwaffe – sehr wertvoll, soviel wusste Dull, denn Orda war der einzige der solch eine Waffe besaß. Sie beschossen die beiden aus der Ferne und gingen dann in den Nahkampf über.
Es hätte ein einfacher Kampf werden können, hätte der Krieger mit dem schweren Mantel und dem Eisenspeer nicht so verdammt gut gekämpft. Dull hatte noch nie einen so guten Kämpfer gesehen – in Kombination mit seiner Waffe war der Fremde das Todesurteil für vier seiner Brüder. Der Speer teilte sich an der Spitze und durchtrennte Dilvas Arm, als ob es nur ein dünner Ast wäre. Blut spritzte, und Dilva schrie wie am Spieß, als er zu Boden ging und seinen blutenden Stumpf ansah. Kurz darauf war er schon tot. So erging es drei anderen Kriegern ebenfalls – der Speer durchtrennte Körper, kappte Köpfe und biss sich in den Leibern fest. Nur Orda, Gastur und er waren so geschickt den Angriffen der Bestie auszuweichen. Eine Bestie war er, wo er traf blieb kein Krieger stehen und kein Treffer warf ihn zu Boden. Selbst Ordas Hiebe, die für ihre Brutalität bekannt waren, prahlten an ihm ab. Das alles tat er, ohne auch nur ein einziges Wort oder ein Laut der Anstrengung von seinen Lippen kommen zu lassen.
Es dauerte vier Tote lang, ehe sie ihn gemeinsam überwältigen konnten. Ein Treffer von Orda am Schädel hatte ihn taumeln lassen, kurz darauf hatten sie ihn zu viert niedergerungen, wobei sie auch dort deutliche Blessuren davontrugen. Sie schleppten ihn und den bleichen Mann in ihr Lager. Dort fesselten sie beide und begruben ihre Begleiter.
Am Abend nach dem Angriff hatten zwei Späher noch eine junge Frau und einen jungen Mann überwältigt, die in der Nähe ihres Lagers unterwegs gewesen waren. Orda wusste nicht, was er mit so vielen Gefangenen machen sollte und zog sich erst einmal in sein Zelt zurück.
Die restlichen Krieger waren glücklich über die interessanten Dinge, die von den beiden bleichen Gefangenen übrig blieben. Sie  teilten die Artefakte untereinander auf und versuchten die Wirkungsweise herauszufinden. Das nahm den restlichen Tag in Anspruch.
In der Siedlung waren, nach Angaben von Gastur, einem ihrer Späher, Fremde eingetroffen. Orda befahl das Dorf genauer zu beobachten. Gastur, der diese Aufgabe gerne übernahm kam aber nicht mehr zurück. Am folgenden Tag wurden sie völlig überraschend angegriffen. Er sah die Fremden immer noch vor sich. Ihre Gesichter würde er nicht so schnell vergessen. Ebenso, wie die Bewohner, die sich am Angriff beteiligt hatten. Dull hatte als einziger überlebt.


Gegen Abend erreichten der Bleiche, der Krieger und Dull eine große Siedlung die voll von noch mehr Kriegern waren. Aber sie waren nicht so bleich wie die beiden, mit denen er nun schon länger unterwegs war. Die Krieger hier trugen alle drei Zeichen auf der Stirn und sahen Dull meist gar nicht an. Ihre Waffen bestanden aus allerlei Materialien und Formen, das hier war ein bunter Kriegshaufen. Dull wusste nicht, weshalb die beiden ihn hierhin mitgenommen hatten.
Erst als sie in einen Bereich kamen, in dem er immer mehr von derselben Sorte erkannte, wie seine beiden Entführer, wusste er, dass dies erst der Anfang war. In seinem Geist ging er die Gesichter durch, die ihn mit ihrem Angriff, in diesen Schlamassel gestürzt hatten und schwor Rache zu nehmen, sollte er je hier wieder herauskommen.
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Re: [Degenesis] Allgemeine Sammlung
« Antwort #9 am: 23.03.2009 | 13:42 »
Und ein weiterer Bericht vom letzten Mal, wieder in etwas anderer Form  ;D :

Verfasser: Dr. Jarius Des, aktuell Perugia
Empfänger: Hippokrat Maier, Dr. Ruß, Grenzposten Süd
Betreff: Sicherung medizinischer Geräte, Ex Sodom

Nachricht/Bericht:
Reise bis Bern ohne Vorkommnisse. Kontaktaufnahme mit Kommandantur. Führer zugewiesen bekommen (sie beigefügte Akte Obergefreiter Steinhauer). Reise bis Sodom ebenfalls ohne besondere Vorkommnisse. Kontakt mit Felwebel Dais aufgenommen, dazu örtliche Person als Vermittler und Führer genommen (siehe Akte Romulus).

Bericht zu Sodom: Sodom ist ein aus verschiedensten Materialien errichtete Siedlung. Straßen voller Schlamm und Staub, sowie das einhergehende verminderte Hygienedenken erhöhen das Risiko von Infektionen. Vorsorge entsprechend getroffen um die Mitglieder der Gruppe vor entsprechenden Verletzungen oder Infektionen zu schützen.

Feldwebel Dais am nächsten Tag aufgesucht (Bemerkung: deutliche Anzeichen eines Ethanolabusus, siehe Akte Feldwebel Dais), über den Auftrag gesprochen. Vorbereitungen für die Reise getroffen und aufgebrochen.
Zielort nach zwei Reisetagen erreicht, unterwegs diverse Prellungen der Extremitäten sowie leichtere Torso-Verletzungen behandelt. Famulantin Silvain hat sich auch hier hervorragend geschlagen (siehe Akte Silvain).
Eingang zum Bunker erfolgreich geöffnet, entsprechende medizinische Geräte nicht vorgefunden, da offensichtlich entwendet. Felwebel Dais bei anschließendem Feuergefecht mit Eindringlingen tödlich verwundet. Reanimierungsversuche blieben erfolglos. Eindringlinge wurden danach von unseren Begleitern erfolgreich bekämpft. Hierfür verwendete Materialien auf beiliegendem Verbrauchsschein vermerkt. Reise nach Perugia via Sodom ohne größere Vorkommnisse.
Werde Wartezeit bis zum nächsten Auftrag in Perugia mit Selbststudium und der Unterweisung von Famulantin Silvain fortfahren.

Akte Romulus:
Herkunft (soweit bekannt): Purgare (vermutet), wohnhaft Sodom, Herkunft unbekannt
Tätigkeitsfeld: Diente als Führer und hat nach anfänglichen Zweifeln meinerseits seine Ergebenheit erwiesen.
Einschätzung: Romulus weißt typische Merkmale eines Apokalyptikers auf. Hierzu zählen mäßiger bis übermäßiger Ethanolkonsum, gute Kontakte zu lokalen Personen und damit Vorteile beim Verhandeln. Loyalität jedoch aufgrund Besoldung zweifelhaft.
Bemerkungen: Romulus entsprechend für Tätigkeiten und Unterstützung entschädigt (siehe beigefügter Abrechnungsschein). Weitere Aktivitäten ausschließlich gegen Sold.

Akte Obergefreiter Steinhauer:
Herkunft (soweit bekannt): Hellvetika
Tätigkeitsfeld: Diente als Führer sowie Kontaktperson und zum Körperschutz und Sicherung der medizinischen Geräte.
Einschätzung: Stenhauer ist ruhig und bedacht. An der Motivation Steinhauers darf gezweifelt werden. Hat regen Kontakt mit zwielichtigen Personen in Sodom. Dennoch fähiger Personenschützer.
Bemerkungen: Steinhauer war maßgeblich am Erfolg der Mission beteiligt und hat das Überleben der anderen Mitglieder ermöglicht, bitte entsprechend der Kommandantur in Bern weiterleiten. Für weitere Missionen durchaus einsetzbar.

Akte Famulantin Silvain:
Herkunft: siehe entsprechende Personalakte
Tätigkeitsfeld: Unterstützende Tätigkeit bei Verwundungen und Verletzungen der Gruppenmitglieder.
Einschätzung: Silvain besitzt einen strebenden Charakter und zeigte deutliche Motivation bei allen ihr zugeteilten Aufgaben. Selbsttätiges Studium und Weiterbildung wurde ebenso festgestellt, wie die Aufrechterhaltung der Hygiene. Besonders hervorheben möchte ich die problemlose Zusammenarbeit mit Famulantin Silvain.
Bemerkungen: Silvain behält in Stresssituation einen kühlen Kopf. Ich schlage aufgrund ihrer besonderen Fähigkeiten vor, sie aus der Hundertschaft zu entlassen und zum weiteren Studium ins Spital zu beordern. Potential erkennbar.

Akte Nemenis:
Herkunft (soweit bekannt): Borca
Tätigkeitsfeld: Diente als Körperschutz und hat seine Ergebenheit erwiesen.
Einschätzung: Nemenis war die ganze Reise über problemlos und war ebenfalls maßgeblich am Erfolg der Mission beteiligt. Seine Fähigkeit die Gruppe zu schützen und die Vorsicht, mit der er neuen oder fremden Personen entgegentrat, war wichtig.
Bemerkungen: Nemenis kann auch für spätere Aufgaben durch das Spital eingesetzt werden, da er hier seine Fähigkeiten und Loyalität unter Beweis gestellt hat.
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Re: [Degenesis] Allgemeine Sammlung
« Antwort #10 am: 15.04.2009 | 07:55 »
Haben jetzt mal wieder eine kleine Runde gezockt.

Die Spieler haben Sodom in Richtung Perugia verlassen, weil der Doktor, Leiter der Expedition, Perugia als nächstes Ziel ausgewählt hatte. Unterwegs erleben die Charaktere eine etwas andere Seite der Endzeit. Perugia (ganz grob das frühere Italien) besitzt grünende Bäume und eine doch ertragreiche Landwirtschaft. Nachdem so einige Tage ins Land gezogen sind, hat die Gruppe Cruces eine Orgiastenstadt erreicht, die sozusagen das Tor in die adriatische Tiefebene und somit in die Gebiete des Kriegs der Wiedertäufer gegen die Jehammedaner führt.

Nachdem die Spieler sich hier mit Ausrüstung eingedeckt haben und Doktor Des die weitere Marschroute festgelegt hatte, ging es weiter Richtung Südwesten. Mehrere Ereignislose Tage vergehen, als die Gruppe plötzlich zwei Psychokineten begegnet. Da die beiden Spitalier nur einen Weg des Konflikts gegen die Psychonauten kennen, werden diese letztendlich niedergestreckt, nicht zuletzt dank der Feuerunterstützung des Hellvetikers. Der Doktor wird beim Kampf jedoch schwer verletzt und muss fortan auf einer Bahre transportiert werden.

Der nächste Konflikt lässt nicht lange auf sich warten, denn die Gruppe wird am späten Abend von einer großen Jehammedaner-Gruppe aufgegriffen. Die Gruppe verbarikadiert sich in einem verlassenen Gehöft und die Spitalierin wird zur Verhandlung nach draußen geschickt. Nach einigen Gesprächen und der Behandlung eines Schwerverletzten, dürfen die Charaktere weiterziehen. Der hellvetiker entschließt sich jedoch in einer Nacht-und-Nebel-Aktion nach Cruces durchzuschlagen, um die Wiedertäufer dort über die Ansammlung des Feindes zu berichten.

Der restliche Weg nach Perugia vergeht ohne weitere Vorfälle. Dort finden die Charaktere jedoch einen weitaus größeren Konflikt, der anscheinend schon einige Tage so geht. Aus irgendeinem Grund schlagen die Wiedertäufer und die Büttel der Familie Sforza aufeinander ein.

Einige Nachforschungen später, findet die Gruppe langsam heraus, dass sich eine dritte Partei in Perugia breit macht und die beiden mächtigsten Gruppierungen gegeneinander aufbringt um sie zu schwächen.

Das ist der aktuelle Stand.
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Re: [Degenesis] Allgemeine Sammlung
« Antwort #11 am: 2.07.2009 | 12:28 »
Da habe ich doch glatt vergessen, das hier zu aktualisieren:

Die Spieler haben sich in Perugia mit den Gegebenheiten auseinandergesetzt und waren in Perugia auch in den einen oder anderen Konflikt zwischen den Wiedertäufern und den Stadtbütteln, die von der ansässigen Familie Sforza stammen. Scheinbar ist es in der Stadt in den letzten Tagen vermehrt zu Übergriffen gekommen, die beide Parteien betreffen.

Die Spieler machen sich an die Sache und erfahren, dass es wohl einige Morde gegeben haben muss, die immer wieder zu Racheakten geführt haben. Nach und nach kristallisiert sich heraus, das sich eine Apokalyptiker-Schar dahinter verbirgt, die beide Parteien gegeneinander aufwiegelt um sie zu schwächen. Auch die Spieler geraten in die Schusslinie der Schar und werden bei einem Angriff schwer verletzt. Nachdem die Wunden genesen sind und die Spieler sich in der Umgebung und bei den Flüchtlingen umhören, kommen sie langsam auf die Spur der Schar.

Ein Besuch im, außerhalb der Stadt liegenden, Zeltlager der Apokalyptiker offenbart eine durchschlagkräftige Schar, die sich wohl ihren Bereich erkämpfen möchte. Ein "Gespräch" zwischen einem der Spieler und dem Raben der Sippe endet mit einem Ultimatum, das die Spieler der Schar setzen. Sollte die Schar nicht bis zum nächsten Tag verschwunden sein, würde Perugia zurückschlagen. Der Rabe wurde entsprechend eingeschüchtert und die Apokalyptiker brachen schnell auf.

Eine kleine Expedition der Spitalier am nächsten Morgen fand nur noch die Überreste eines Lagers vor. Die Spieler hatten das Szenario "fast" ohne Blutvergießen durchgeführt, womit ich eigentlich nicht gerechnet hatte. Hat mich dann aber trotzdem überrascht.

Das nächste Szenario ist noch in Planung!
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Re: [Degenesis] Allgemeine Sammlung des Grauens
« Antwort #12 am: 23.10.2009 | 12:42 »
Die letzten beiden Sitzungen sind mittlerweile auch schon wieder vorbei. Ich habe ganz vergessen hier meine Einträge zu machen deshalb zwei Berichte in einem:

Zum einen habe ich mal wieder bei uns im Verein geleitet. Ich habe die Charaktere nach Justitian geführt, wo sie den Mord an zwei Jugendlichen aufklären sollten. Die Gruppe bestand mit zwei Wiedertäufern, einer Spitalierin und einem Richter aus einer homogenen Truppe, die ich gut miteinander verbinden konnte.
Den Auftrag selbst erhielten sie vom Onkel der beiden Ermordeten, einem Apokalyptiker, der sich um das Strandgut kümmert, die große Vergnügungsinsel im Hafen Justitians.
Die Spieler sammeln bei den Opfern die ersten Indizien (Kleidung, Make-Up, Fundort, Verwundungen etc.) mit denen sie sich auf die Suche begeben.
Viele Gespräche, kleinere Konflikte und Probleme später (unter anderem eine aufmüpfige Jugendbande, ein verständnisloser Vorarbeiter und die Vorzüge und Nachteile des Rotlichtmilieus) haben die Charaktere dann die erste heiße Spur, in dem sie sich an die Zuhälter Justitians wenden, die sich nach einiger Zeit der Recherche dann aber doch als Sackgasse erweist.
Der nächste Schritt der Charaktere befasste sich mit den Utensilien, die beide Opfer bei sich trugen. Hier konnten sie die Händler ausfindig machen, welche die Waren verkauft haben. Über diesen Umweg kamen die Spieler dann langsam den Machenschaften des Mörders auf die Schliche, auch wenn sich am Ende alles ganz anders dargestellt hat, als die Spieler erwartet haben.

fazit: Das Abenteuer hat mir selbst wirklich viel Spaß gemacht, zumal ich den Spielern sehr viel Auswahlmöglichkeiten bei der Recherche geben konnte. Das war eine feine Sache. Und ganz nebenbei haben die beiden Wiedertäufer noch einen unzüchtigen Bruder bestraft! Sehr lustig, vor allem da einer der Wiedertäufer den Namen Jehova trug :D



Die zweite Sitzung hatte ich mit meiner anderen Gruppe, die mittlerweile Perugia verlassen hatte. Durch studiumsbedingten Ausstieg eines Spielers bestand die Gruppe nun nur noch aus 4 Spielern. Mit einem Konvoi der Spitalier
hat die Gruppe wertvolle medizinische Ausrüstung transportiert. Der Spitaliern in der Gruppe fiel sofort auf, dass der Wert der Geräte den der Siedlung, zu der sie geliefert wurden bei, weitem übersprang. Skeptisch wie die Spitalierin war, hat sie sich im Dorf etwas genauer umgesehen und herausgefunden, dass viele noch junge Personen mit Fieber und anderen Symptomen im „Krankenhaus“ lagen. Nach einer fieberhaften Suche, an der sich alle Mitglieder beteiligten konnte der Doktor jedoch nicht ausfindig gemacht werden.
Weitere Befragungen im Dorf ergaben, dass der aktuelle Krankheitsstand erst nach versiegen der alten Quelle auftrat. Die Spieler machen sich deshalb zur Zisterne auf, aus der die Dorfbewohner ihr Wasser beziehen. Dort finden sie dann nach anfänglichen Schwierigkeiten eine Vorrichtung, mit der eine Substanz über einen größeren Zeitraum ins Wasser gemengt wurde. Der Verdacht, der Doktor führe hier Experimente an den Dorfbewohnern durch, erhärtet sich dadurch.
Die weitere Suche des Doktors führt die Spieler über ein eingestürztes Windkraftwerk zu einer verlassenen Siedlung, in der sie letztendlich den Doktor aufstöbern. Er hatte sich gerade, mit den Forschungsergebnissen auf den Weg nach Borca gemacht. Leider verstarb er, durch einen unglücklichen Schuss des Hellvetikers noch am Ort der Begegnung. Weshalb die Spieler nur mit den Ergebnissen zum Dorf zurück kamen.
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Re: [Degenesis] Allgemeine Sammlung des Grauens
« Antwort #13 am: 25.05.2010 | 13:33 »
Hui, was ne lange Pause. Am Freitag wars dann endlich wieder soweit.

Die Gruppe hatte die letzte Siedlung verlassen und sich durch die adriatische Ebene geschlagen, bis sie zu einer Station kamen, an der ihre Tiere ausgetauscht wurden. Ein zweiter Spitalier-Treck, der sich ebenfalls auf der Durchreise befand, hatte strikte Order, die Gruppe mit den Spielern in ihren Treck zu integrieren. Der Apokalyptiker hat sein Gehalt dann noch einmal nachgebessert und sich dann ebenfalls als Späher zur Verfügung gestellt.
Unterwegs erfahren die Spieler, dass es in Genua wohl in letzter Zeit einige Probleme gegeben hat und die dort stationierten Spitalier etwas zu lax mit den Hygienebestimmungen umgehen. Nach einer mehrtägigen Reise, in der nichts passierte, erreichen die Spieler Genua und werden erst einmal aufgeteilt.
Sie erhalten ein Schreiben, das sie berechtigt die Kontrolle zu übernehmen und die Tore zu versperren. Was auch problemlos geschieht. Das Tor wird übernommen, die dort stationierten Spitalier erst einmal arrestiert. Auffällig ist nur, das die Stadt nach den Hygienebestimmungen gereinigt ist und auch die Spitalier nicht den Eindruck erwecken ein Auge zuzudrücken.
Nachdem das Spital erreicht ist und die Spieler sich gerade etwas entspannen, explodiert am nördlichen Stadttor einer der Tankdwagen, die mit Desinfektionsmitteln beladen war. Viele Verletzte mussten versorgt werden.
Die Spieler begeben sich auf die Suche nach der Ursache und stoßen dabei auf einige Ungereimtheiten. Als sie zum ersten Ort der Explosion wieder zurückkehren finden sie dort ein Massaker vor. Irgendjemand hatte die Spitalier bei der ersten Hilfe überrascht und getötet. Die Spieler ziehen sich zum Spital zurück. Dort haben sich die anderen ebenfalls versammelt und über ähnliche Umstände geklagt.
Doch wirklich zum verschnaufen kommen die Charaktere nicht, denn der zweite Tankwagen wird auf das Spital geschoben und zur Detonation gebracht. Die Spieler schaffen es gerade noch aus dem beschädigten Spital heraus. Draußen beginnt eine Hetzjagd, welche die Spitalier zum Ziel hat. Die Spieler decken dann nach und nach kleine Details der Verschwörung auf und können am Ende die Bedrohung abwenden und auch noch einiges an Belohnung mitnehmen. Nächstes Mal geht es in Genua weiter und dann wahrscheinlich über die frankischen Sümpfe in Richtung Heimat.
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Re: [Degenesis] Allgemeine Sammlung des Grauens
« Antwort #14 am: 3.08.2010 | 13:05 »
Senfgas über Dijon

Tagebucheinträge Dr. Mark Baltes, Anästhesist

18. September
Die Ankunft im Grenzposten Süd erfolgte nach meiner Rückkehr aus der adriatischen Tiefebene ohne besondere Vorkommnisse. Ich habe meine entsprechenden Berichte an die Direktion weitergegeben und meine neuen Befehle entgegengenommen, die nichts Gutes andeuteten. Scheinbar hat das Spital nur auf meine Rückkehr gewartet, es lag eine Erwartungshaltung in der Luft, wie ich sie bisher noch nicht spüren konnte. Scheinbar sollte es am 19. September schon losgehen, als nicht einmal ein paar Tage Ruhe – Danke, verdammtes Spital, danke verdammte Planung. Ich hatte also nur ein paar Stunden, die ich auch gleich nutzte um mir ein paar Destillate hinter die Binde zu gießen und mir den Tripper einzufangen – verdammte Troßhuren, verdammte Wiedertäufer.

19. September
Das Briefing am Morgen hat meine Sorge bestätigt, es geht in den Westen, ins verdammte Land der Franka. An und für sich ja noch kein Problem, nur das Ziel der Mission lässt eine Gänsehaut entstehen. Wir sollen nach Dijon vorstoßen und eine Pheromantenkönigin fangen – lebendig. Wenn ich nicht genau wüsste, dass es im Spital nicht nur Verrückte gibt, die solche Pläne als erstrebenswert einstufen, hätte ich schon lange das Handtuch geschmissen. Aber da mir das Spital mehr als nur eine gute Ausbildung geschenkt hat, bleibt mit wieder einmal nichts anderes übrig, als mich der Obrigkeit zu fügen und meinen Arsch ins Feindesland zu bewegen – diesmal hoffentlich mit etwas mehr Erfolg als beim letzten Mal.
Unsere Mannschaft besteht aus einem 25 Famulanten, angeführt von einem imposanten Beispiel eines leidgeprüften Veteranen namens Turas, oder so ähnlich. Die Narben , die sein Gesicht zieren sind viel imposanter und wichtiger als sein Name, denn sein Wissen ist entscheidend für den Ausgang unserer Mission. Ich bin fasziniert von ihm, wage es aber nicht, ihn direkt nach seiner Vergangenheit zu fragen.  Dann ist da noch Doktor Küster, ein borcischer Feldarzt, der scheinbar auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Dr. Gomez, ein hybrispanischer Hygieniker – ich hasse Aliterationen –  gehört genauso mit zur Truppe wie der Pharmazeutiker Dr. Bredo, oder so ähnlich. Namen werden wohl nie zu meinen Stärken zählen. Dann noch zwei Mitglieder der Insistance, jener frankischen Widerstandsbewegung, die so tapfer gegen die Pheromanten kämpft. Es sieht alles nach einer homogenen Truppe aus, wäre da nicht jener Mann, den ich schon kurz nach seinem Auftreten erwürgen möchte. Dr. Krieger – und der Name ist hier auch gleich das verdammtes Programm – vom verdammten Zweig der Hippokraten. Er ist nicht unbedingt jemand, mit dem ich mein Zelt teilen werde, soviel ist sicher, vor allem nicht, mit dem verdammten Tripper – da stehen sonst ganz groß die Worte APRAXIE in meiner Akte.
Nach Beendigung unseres Briefings übernimmt Preservist Vedran die Führung und ließ uns auch nach kurzer Zeit schon aufbrechen.

20. September
Franka ist scheiße und Preservist Vedran ein verdammt kaltes Arschloch. Ich hatte auf unserer Patrouille ein Leperos-Mädchen gefunden, dessen Mutter bereits tot war. Die Famulanten in meiner Gruppe waren alles noch Frischlinge und Vedran enthauptet das Mädchen ohne Rücksicht auf die jungen Männer und Frauen, die vielleicht zum ersten Mal einen Leperos sehen. Traumatisierte Famulanten wieder an die Glaubhaftigkeit unserer guten Sache zu erinnern ist nicht so einfach, aber mit so etwas hat Vedran ja dann nichts am Hut. Die Scheiße bleibt immer ein paar Etagen tiefer hängen. 
Ich hätte ausreichend Muskelrelaxanzien in meinem Vorrat um dem Mädchen einen gnadenvollen Tod zu gewährleisten – das wäre dann nicht ganz so plastisch von Statten gegangen. Die Stimmung ist am zweiten Tag schon im Arsch – nicht, dass ich damit bereits früher gerechnet habe, aber bei einer Reisedauer von circa fünf Tagen ist das natürlich mehr als suboptimal. Ich versuche abends noch einmal die Stimmung bei den Famulanten zu heben, vielleicht hilft es etwas.

21. September
Verdammtes Franka, verdammte Sporen – und Gott verdammt noch mal, dieser verdammte Tripper. Ich habe mir von Dr. Küster was für das verdammte Jucken geben lassen. Wenigstens einer, der einigermaßen was beisammen hat. Im Laufe des Tages durchqueren wir ein kleines Sporenfeld, wir schaffen es nicht, ohne Verluste – drei Wiedertäufer. Unser beiden Führer aus Franka erweisen sich als kundig in diesem Gebiet - für uns ein deutlicher Vorteil. Nach der Entsporung fast einer Handvoll Wiedertäufer – wer hat die Kerle eigentlich mit so schlechtem Equipment angeworben? – schlagen wir unser Lager auf. Wenn ich pisse fühlt sich mein kleiner Doktor an, als ob brennendes Destillat durch meine Harnröhre wandert. Dr. Küsters Zeug hilft aber ein klein wenig.
Doch eine ruhige Nacht haben wir wieder einmal nicht. Ein Schwarm überrollt unser Lager. Wir verlieren mehrere Famulanten und ein Großteil unserer Zelte. Diese verdammten Biester erwischen sogar mich – sie kamen einfach überraschend und wenn der verdammte Tripper nicht wäre, hätte ich mein Neoprenanzug auch nicht auf und wieder zumachen müssen. Weiß der heilige Famulant, wie ich lebend aus der Sache rausgekommen bin. Aber ich sitze hier und schreibe diese Zeile – eines der wenigen guten Zeichen.

22. September
Da liegt es vor uns Dijon, verfallen, versport und ganz sicher nicht der ideale Platz um ein paar Pheromanten in den Arsch zu treten. Vedran und der Rest stellen den Angriffsplan zusammen. Ich bin plötzlich einer der wichtigsten Personen in unserem Trupp – das erste Mal, das ich von der Hundertschaft bewacht werde. Aber irgendwie habe ich die Ahnung, dass es nicht so endet, wie wir es geplant haben. Es beginnt mit der Phosphorgranate, die einer unserer frankischen Führer – die beiden sind echt schwer auseinander zu halten – wirft. Als zweites greift unser zweiter Trupp von Norden her an, auch dort werden Pheromanten vermutet. Wir machen uns für den Angriff bereit. Mit meinem Messer fühle ich mich nicht unbedingt gut vorbereitet. Doch die, von unserem Famulanten-Veteran ins Leben gerufene und erprobte, Phalanx nimmt mir einen Teil des Unwohlseins. Es geht los!

23. September
Was ein Gemetzel gestern, was ein Sterben. Ich mochte Franka noch nie und habe mich immer gegen die Psychonauten ausgesprochen – der gestrige Angriff untermauert meine Meinung. Wie Marionetten haben uns die Menschen angegriffen – sich ohne darüber nachzudenken in die Spreizer geworfen. Ich habe gehakt, gestoßen und mit meiner Messer Bäuche aufgerissen – Kugeln, Liquor und Hirn, Blut und andere Körperflüssigkeiten fliegen durch die Gegend. Es riecht nach Tod und diesem süßlichen Unterton, den die Pheromanten verbreiten. Wir erreichen die Kathedrale, zumindest soll sie es einmal gewesen sein. Auf mich wirkt sie eher wie ein gigantischer Termitenhügel, die Schlote erinnern an eine Fabrik – abartig. Während wir durch die Gänge schreiten, bekomme ich ein ungutes Gefühl. Wir stossen unterwegs auf eine Brutkammer, die Schwageren liegen hier regungslos – in Ihrem Uterus jeweils einen Pheromanten. Wir schenken ihnen einen schnellen Tod. Dann geht alles schnell. Wir stoßen zum „Thronsaal“ vor, jenem Ort der ehemaligen Kathedrale, in dem die Königin liegt. Aufgequollen und mit Pheromondrüsen so groß wie Kinderköpfe liegt sie vor uns. Umgeben von anderen Pheromanten und einem Schwarm an Insekten. Der nächste Kampf wird heftig und brutal. Ich habe mittlerweile ein Fungizidgewehr und kümmere mich zwischendrin um den Schwarm, während sich der Rest im Nahkampf misst. Wieder einmal ist Vedran der Fels in unserer Brandung. Ex-Aerosol ist eine hässliche Sache für Pheromanten – ich habe noch nie soviel widerlich riechende Flüssigkeiten aus einer Kreatur auslaufen sehen. Die Königin erbricht, scheidet aus und trennt sich auf mehr als unangenehme Weise von Ihren Sporen. Nach meiner Sedierung liegt sie wie ein gestrandeter Wal auf dem Altar. Es benötigt eine Handvoll kräftiger Famulanten und Ärzte um sie von dort herunterzuwuchten und in Netze einzuwickeln. In Purgare gibt es Wurst, die so eingerollt wird – Salami wird sie dort genannt – das gleiche Bild zeigt sich bei der Pheromantenkönigin, nur ihre bleiche Haut und die austretenden Flüssigkeiten sprechen ein anderes Bild. Ich brauche ganz dringend Urlaub, wenn ich gefangene Pheromanten schon mit verdammten purgarischen Spezialitäten vergleiche. Wir brechen auf, aber nicht ohne das Muttersporenfeld mit Naniten zu bestücken. Vedran hat sich noch für uns geopfert, nachdem eine weitere Streitmacht eingetroffen ist – Dank sei den Ingenieuren der Pestizidbombe und der Phosphorgranaten.

04. Oktober
Wir sind angekommen – nur noch ein Haufen des großen Trupps der damals aufgebrochen war. insgesamt haben von den mehr als 30 Famulanten nur vier überlebt. Sie haben die Mission mit ihrem wertvollen Leben ermöglicht – auch wenn das noch keiner dankend erwähnt hat. Nicht einmal Dr. Helmstedt, der uns auf diese Mission geschickt hat. Er verbringt nun noch mehr zeit im Labor – bei seiner „Schönheit“. Ich könnte kotzen und mag mir verdammt noch mal nicht ausmalen, was er dort treibt – hoffentlich nur Untersuchungen. Ich werde mich jetzt auch wieder etwas ablenken – wenn möglich diesmal allerdings ohne das leidige Jucken.
Humor und Humus – beide sind fruchtbar.
~ Hermann Lahm