Autor Thema: [CtL] True Fae  (Gelesen 649 mal)

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Nin

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[CtL] True Fae
« am: 6.08.2010 | 17:40 »
(...) In diesem Fall möchte ich zuerst einmal Nin widersprechen, der behauptet, dass die Fae grundsätzlich abstrakte Konzepte darstellen. In "Autumn Nightmares" wird das Wesen der Herrschaften ja dem dramaturgischen Geschmack des Spielleiters überlassen (AN, S. 55-58). D.h., dass man sich zu Beginn einer Kampagnenplanung schlicht entscheiden sollte, ob man die Anderen als göttliche Wesen, Engel, Dämonen oder außerirdische Wesen konzipiert. (...)

Da hast du mir zurecht widersprochen, aber falsch lieg' ich trotzdem nicht.  ;)
Denn ich habe mich auf "Equinox Road" (ER, S. 82 ff) bezogen.

Ich finde, dass die Anregungen aus "Autumn Nightmares" und "Equinox Road" nicht so recht zusammen passen bzw. - nWoD-typisch - du es so machen kannst, wie es für dich am besten passt. Es spricht aber wohl auch nichts dagegen, die True Fae anfangs als Personen zu betrachten und zu einem späteren Zeitpunkt (Stichwort: Endgame), wenn die Changeling SCs erfahrener und wissender sind, als "abstrakte Kraft" zu definieren.

Der Vorteil von "AN" ist für mich die schnelle Konstruktion von Antagonisten, die eine reale Bedrohung darstellen und (an)greifbare Gegner sind.
An "ER" gefällt mir, dass nicht ein logischer Gegner erschaffen wird, sondern ein Konzept mit 1000 Facetten. Wenn allerdings klar ist, was das eigentliche Konzept ist, dann ist der (scheinbare) Gegner leichter auszumachen (selbst da, wo er vielleicht gar nicht ist, was den Psycho-Faktor stärkt).

Habt ihr da eindeutige Vorlieben? Und wenn ja, warum?

Nebenbei, "Konzept" scheint mir eh nicht das richtige Wort zu sein. Wäre "Entität" passend?

Offline Mister Nails

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Re: [CtL] True Fae
« Antwort #1 am: 6.08.2010 | 18:08 »
Nin, "Equinox Road" besitze ich leider nicht, kann da also dem totalitären Anspruch nicht genügen.  ;)

Was Du da bezüglich der abstrakten Konzeption andeutest, scheint mir aber zuzutreffen: Insofern würde ich dann aber auch wieder das Alptraumelement ins Spiel bringen. In Alpträumen, bzw. Träumen insgesamt können ja immer verschiedene "Wahrheiten" einander überlegen, was die Gleichzeitigkeit von Ereignissen und Bedeutungszuschreibungen möglich macht, genauso wie die geradezu cthulhuide Parallelität von Handlungen und Bildern. Dann verschwimmt das um der Greifbarkeit willen entworfene Konzept und lässt den Fae-Gegner wieder unfassbar in jeder Hinsicht werden. Ich halte es für wichtig, dass die Spieler eine Ahnung von diesen 1.000 Facetten bekommen, aber nie einen Blick auf das Ganze erhalten. Dann kann das Moment des Grauens und Schreckens erst richtig wirken. Um mal als bildhaft als Regisseur Ridley Scott zu spreche: Der Kameramann hat die Aufgabe, den Blick auf erschreckende Details des Aliens zu lenken, aber die gewaltige Monstrosität als Ganzes wird nur schattenhaft angedeutet. Sobald ich das Ding voll ausgeleuchtet in Szene setze, kann es bestenfalls noch "kewl" sein, aber es wird kein Grauen mehr erzeugen.

Ich stimme Dir da also zu, teile Deine Einschätzung und bleibe bei meinem Credo: Die Anderen müssen stets unverständlich und "anders" bleiben. Dann ist "Entität" auch ein operabler Begriff, wie ich finde.
Wendy Torrance: "I just wanna go back to my room!"
Jack Torrance: "Why?"
Wendy Torrance: "Well, I'm very confused, and I just need time to think things over!"
Jack Torrance: "You've had your whole FUCKING LIFE to think things over, what good's a few minutes more gonna do you now?"