Up the Hill
Die Gruppe fuhr zurück zum Speak Easy und stieg aus Blacks Wagen um zu koordinieren was die nächsten Schritte waren. Jenny hielt das Kind in den Armen, und während man gerade zu der Diskussion ansetzen wollte, fuhr auf der Straße, im angezogenem Tempo ein roter Horch, mit der Zahl des Tiers auf dem Nummernschild, an der Gruppe vorbei..
Es dauerte kaum Sekunden bis die Überraschung verwunden und die Fakten zusammen gezählt waren. Es gab kaum viele derartige Wagen und so sprangen als erstes Jonathan und Ambrose zurück in den Wagen um die Verfolgung aufzunehmen.
Durch den Rückspiegel beobachteten sie mehr oder weniger amüsiert wie die Frauen sich daran machten in Graysons größeren Wagen zu steigen, leicht ungläubig das sie überhaupt fahren konnten.
Jenny hatte sich von Ambrose die Schlüssel geholt und plante zunächst selbst zu fahren, ließ sich jedoch von Chelsea dazu überreden mit dem Kind auf dem Beifahrersitz platz zu nehmen. Rebbecca stieg dazu uns Chelsea machte sich ihre Erfahrung aus dem Rennsport zu nutzte.
Der Wagen schoss flüssig nach vorne, an den bereits fahrenden Wagen der Männer vorbei und setzte in einem spektakulären Handbremsen Manöver um eine Kurve dem Horch nach. Zwar hatte der Horch mehr PS und die größere Maschine, doch konnte der Fahrer nur leidlich mit der Leistung der Maschine mit halten. Das Heck des Horch brach unter der Beschleunigung auf der Brücke zu den Hollywood Hills bedrohlich weit aus und Chelsea blieb bei der Verfolgung dicht dran.
Jonathan und Ambrose die dem ganzen langsamer verfolgten hatten derart an Abstand gewonnen das sie bei der Brücke die Lichter der beiden Wagen die Serperntinen hoch jagen sahen.
Selbst in den Serpentinen ließ sich Chelsea nicht abschütteln, auch wenn der Kurven reiche Weg die Hills hinauf wesentlich mehr Konzentration erforderte. In einer Kurve geschah es dann. Der Horch schnellte geradewegs auf die Kurve zu, das quietschen der Reifen erklang und in einer flüssigen Bewegung schoss der Wagen, etwaige Randbefestigungen mitnehmend, über den Abhang der Kurve hinab nach unten.
Der Wagen mit den Frauen stoppte rechtzeitig und unter dem Eindruck des Unfalls stiegen Rebbeca, Jenny und Chelsea bei der Kurve aus um die Lage genauer einzuschätzen.
Der Horch war beim Sturz nach unten an mehren Bäumen vorbei geschrammt und letztlich mit einem frontal zusammen gestoßen und hing zerquetscht das man annehmen musste das es kein Mensch überleben konnte ein gutes Stück über der Erde in dem Baum.
Während der Schock noch saß und die Frauen die Szenerie betrachten schlossen unten Ambrose und Jonathan zu dem Horch auf.
Man hatte wohl den Absturz des Wagens gesehen und so hielten sie dicht neben der Unglücksstelle. Sowohl Jonathan als auch Ambrose stiegen aus während sich Black mit der Waffe im Anschlag zu dem Wrack begab.
In dieses kam unerwartetes Leben. Ein knirschen erklang, Metall fuhr über Metall und wurde abgerissen so das sich das geschlossene und verbeulte Deck des Horchs erhob und wie kurz darauf erkennbar war nach oben gestemmt wurde.
Ohne sichtbare, große Mühen und ohne jedwede Verletzung stemmte eine weiße, männliche und gut 2.3m große Figur das Verdeck weg, stieg aus dem Wagen und baute sich vor Jonathan mit einem breiten gefälligen grinsen auf.
Jonathan, der die Waffe noch im Anschlag hielt und sonst so zielsicher war fand es schwer unter diesen Umständen die Waffe auch nur ruhig zu halten. Der Blick wanderte zwischen der menschlichen, unbekannten, bedrohlichen Kreatur und dem Wagen in dem er noch den Guru vermutete hin und zurück.
In dem Wagen selbst war nur Blut des Fahrers zu erkennen sowie dessen schemenhaft entstellten Umrisse und kein Laut, keine Bewegung die darauf hindeutete das sich dort noch Leben regte.
Während sich oben die Frauen zurück in den Wagen begaben um zum geschehen unten auf zuschließen versuchten unten Ambrose wie Jonathan aus dem weißen Mann heraus zu kriegen wo der Guru sei. [1]
Dieser dachte jedoch nicht daran zu antworten und wandte sich Grayson zu. Mit einem Ton der auf diesen wohl höhnend wirkten musste behauptete er das er ihm durch gut zu gearbeitet habe und überhaupt, sei er ein Kerl ganz nach seinem Geschmack. Schon in der Zeit auf der Universität, die Sache mit der Kleinen, die letztlich von sein Kumpel aus niederen Motiven ermordete. Eine Tat die hauptsächlich dank des eingreifen Ambroses Eltern, ihn zu schützen, nie an die Öffentlichkeit kam.
Doch Ambrose blieb bei den Fragen, und ging nicht drauf ein und auch Black ließ sich von den Worten über Ambrose nicht beeindrucken. Während sich der Wagen nährte.
Chelsea hielt mit dem Wagen in Richtung der Dreier Gruppe zu, als unvermittelt vor ihr auf der Motorhaube und das Gesicht kaum vierzig Zentimeter von dem ihren entfernt der Weisse Mann auftauchte.
Zunächst panisch hätte sie den Wagen fast verrissen während der Mann anfing zu sprechen. Der Blick ging zu ihm, und dann zur Seite wo sowohl Rebbecca, wie auch Jenny als auch der Kleine wie in der Zeit eingefroren erschienen.
Honig süß begann der Weisse auf sie einzureden, das er ihr eine große Rolle besorgen könnte, beim Film auf ewigen Zelluloid, direkt an der Seite von Cary Grant spielend, nie wieder kleine Bühnen, unbedeutende Nebenrollen oder schmierige Produzenten. Erfolg, Ruhm und ein Leben neben den Großen auf Augenhöhe. War zunächst noch misstrauen da, Anzeichen eines zumindest kleine Widerstand, brachen die Worte diesen und nahmen Chelsea soweit ein das nur noch die Frage blieb was getan werden sollte. Der Weisse deutete nur über seine Schulter nach hinten auf den eingefrorenen Black und forderte dessen Tod. Schockiert, aber nicht derart entsetzt das sie es für die Karriere nicht in Kauf nehmen würde, stimmte Chelsea zu.
Die Zeit kam zurück, verlief wieder normal und Chelsea trat das Gaspedal durch, mit dem Wagen direkt auf Jonathan zuhaltend. Als sie realisierten was ihre Fahrerin dort versuchte probierten Rebbecca und Jenny noch auf sie einzureden, das Vorhaben durch die Handbremse und einen Griff in's Lenkrad zu verhindern, kamen aber nicht gegen die Fahrkünste an. Auch der Versuch Jonathan den Weissen Mann anstelle seiner in den Kollisionskurs zu zerren funktionierte nicht.
Die Karte des Tarot Decks zeigte "Die Herrscherin".
Als nur ein kurzes Stück vor dem Ziel der Wagen brutal gestoppt wurde. Eine Wesen das sich den meisten als gülden leuchtende, weibliche Figur zeigte - lediglich Jonathan nahm die rein wirkende Gestalt als Ally wahr - erschien direkt vor der Motorhaube und drückte diese beim unvermeidlichen Aufprall bis zu der Fahrerkabine ein. Das ganze Auto wurde wie in eine starke Presse gezwängt zusammen geschoben. Nur die Fahrerkabine behielt ihre Form so das den Insassen kein Schaden zu kam.
Reflexartig nahm Chelsea den Fuß vom Gas. Der Weisse fing an zu toben und in einer fremden, längst ausgestorbenen und sehr alten Sprache zu fluchen, während sich die Person an jeden wandte. Mit sanfter Stimme verkündete sie "Gott liebt dich", gegenüber Chelsea, gegenüber Rebbecca, gegenüber Jenny und gegenüber Jonathan, nur zu Ambrose gewandt veränderte sich ihre Stimme und die Worte und sie erklärte fest "Dich liebt Gott nicht". Worauf hin sie verschwand. Vollkommen perplex verließ Chelsea den Wagen.
Der Weisse nutzte das verschwinden des Wesen und wandte sich Jonathan zu. Er könnte ihm Ally geben, vollkommen genesen, an seiner Seite und in einer besseren Zukunft. Doch unter dem Eindruck dessen was sich gerade vor seinen Augen abgespielt hatte verneinte Black. Er habe bisher immer gekämpft, gegen den Abschaum, und er würde ihm jetzt nicht nachgeben.
Der Weisse versuchte Jenny die mit dem Jungen noch auf der Rückbank des Wagens saß. Eine eigene Familie, eigene, gesunde, fröhliche Kinder die sie mit ihrem Mann hatte. Eine Beziehung die wieder so lief wie sie sein sollte, liebevoll und in einem wohlhabenden und gut situierten Haus. Doch mit dem Kleinen im Arm dachte Jenny nicht daran sich auf das Angebot des Weissen, bei dem sie spürte das etwas falsch war, einzulassen.
Grayson erschien der Weisse noch auf der Straße. Ambrose habe ihm doch bisher schon so gut zu gearbeitet. Die ganzen Toten im Krieg, so herrlich, und ganz sicher ohne das Gift welches Ambrose in seiner Studienzeit entwickelt hatte sicherlich nicht möglich. Er würde von ihm alles bekommen können, Reichtum, Macht, ein Leben in dem er sich über das was war und das was sein würde keine Sorgen mehr machen müsse.
Grayson hingegen fasste die Worte nicht gut aus, er wich noch während dieser Teufel auf ihn einredete zurück, zurück zu Blacks Wagen, hinein und mit dem Griff zu seiner Pistole. Doch der Weisse störte sich nicht daran. Redete weiter auf ihn ein, säte Versprechen und damit Gift in die Schuldgefühle, selbst als Ambrose die Schusswaffe an die eigene Schläfe führte. Er würde ihm nie nachgeben, eher würde er sterben.
Bösartig grinsend wartete der Weisse auf den Schuss. Doch er blieb aus. Nur die Weigerung blieb bestehen.
Zuletzt wandte er sich Rebbecca zu. Sie habe eine Bar, er könnte ihr die ganze Stadt geben. Den Posten als erste Bürgermeisterin, Bürgermeisterin von Los Angeles. Nicht mehr die Arbeit in einer schäbigen Bar, sondern Anerkennung, Anerkennung für die eigene Leistung, als arbeitende Frau und Macht einen Rausch der jenseits allem lag das sie kannte. Und obwohl er gerade von letzteren eine Kostprobe gab, gab Rebbecca nicht nach.
Schimpfend und fluchend tobte der Weisse Mann vor den Menschen die sich als resistenter erwiesen als er vermutete und lies die Gruppe schließlich auf den Hollywood Hills zurück.
Jonathan bemerkte noch das Ambrose der zuvor noch nah bei ihm Stand unvermittelt in seinem Wagen saß, der Rest schwieg recht verstört von den Ereignissen der bisherigen Nacht in der fremd anmutenden Szenerie des zerstörten Horchs auf der einen Seite, dem zusammen gestauchten Wagen von Ambrose auf der Straße auf der anderen Seite und den bizarren Geschehnis.
Ohne viel miteinander zu reden, ohne wirklich über alles sprechen zu können, begab man sich zu Blacks Wagen und fuhr zurück, mit dem Ziel erst einmal eine Nacht darüber zu schlafen.
Anm.: Da ich nach der Runde neugierig war, habe ich einmal nachgegoogelt wie den das Auto aussah, dabei fand ich unter anderem dieses Bild eines
roten Horch. Toller Wagen. ^^
[1] Ab dieser Stelle bin ich mir nicht mehr ganz so sicher in der genauen Abfolge und dem Gespraechsinhalt. Heisst die Gespraeche kamen vor, und zumindest bei meinem Char bin ich mir was die Abfolge betrifft sicher, aber beim Rest wuerde ich nun nicht unbedingt meine Hand in's Feuer legen.
Hoffe ich habe da nichts aus der letzten Szene zusammen geworfen ^^;
Ansonsten gibt es mehr Anmerkungen beim naechsten Eintrag.