Also ich fand das Buch recht aufschlussreich.
Er zeigt, dass es mehrere, voneinander erstmal unabhängige, „Ebenen“ gibt über die man emotionale Ups and Downs erzielen kann, zeigt auf, dass zu viele Down Beats am Stück zu Frustration führen können (und dass man da eine Ebene durchaus mit Down Beats laufen lassen und über eine andere Ebene Up Beats erzielen kann) und hilft einem zu erkennen, welche Aufgabe eine Szene haben kann (und damit auch, wann eine Szene zu nichts führt und bitte geschnitten gehört).
Er arbeitet dabei in seinem System mit „kleinen Einheiten“, die auch in einem Rollenspiel, dass eine große durchgehende Überstruktur oft nicht erlaubt, Anwendung finden können. Zusätzlich bereitet er gerade in der Analyse von James Bond jagt Dr. No einige hm.. „literarische Tricks“ für RSP auf, bzw. kommentiert auch, was da im Medium Rollenspiel gar nicht erst versucht werden sollte
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Ich hatte ein paar Aha-Erlebnisse beim lesen, aber viel wichtiger fand ich, dass er einiges das bereits bekannt war, in ein System anordnet, womit es wertvoller wird
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Ich gebe aber auch zu, dass ich erst etwa in der Hälfte von Dr. No so richtig dahinter kam, wie es mir helfen kann^^; die Hamlet Analyse zeigt das System, aber da Hamelt doch vom klassischen Rollenspiel etwas entfernt ist und James Bond doch näher dran, war da der gedankliche Schritt vom einem zum anderen doch etwas leichter
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Nach anfänglicher Skepis noch beim lesen kann ich inzwischen nur eine Empfehlung dafür aussprechen
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Einige Dinge hätte man besser machen können, klar. Ich hätte das System gerne noch etwas stärker an Beispielen aufs Rollenspiel bezogen gehabt und ein paar Worte wie man es vielleicht schon in der Vorbereitung einbringen kann (auch wenn da einige Ideen recht offensichtlich dazu Aussagen machen). Außerdem beweihräuchert er sich im Vorwort für meinen Geschmack etwas zu sehr und die Aussage, er ist der einzige der in die Literaturtheorie reingeschaut hat um daraus Schlüsse fürs RSP zu ziehen, ist einfach nicht richtig
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Wo es mir geholfen hat ist insbesondere wie man, wenn man in ein neues Szenario einführt, dort die „Informationsbelieferung“ der Spieler besser managen kann, bzw. dafür sorgt, dass diese nicht zu dröge / frustrierend wird; klar hatte man da immer seine Tricks, aber hier bekommt man ein System
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Auch beim Durchdenken von einigen eigenen Sitzungen die besonders gut liefen und einigen die einfach nicht so richtig "losgehen" wollen, sehe ich da Zusammenhänge mit den von Laws aufgeworfenen Systematiken. Mir hat es also auf jeden Fall geholfen ein paar Dinge im Kopf zu ordnen die bisher nur "Einzelideen" waren und ein paar Aha-Erlebnisse waren auch dabei
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Für den Preis und in dem Bereich eine ganze Menge^^.