Walks with Spirits war von dem Schuss der Schrotflinte auf das Lager der DPR aufmerksam geworden, da der Schuss auch für seine schlechten Ohren in den Bergen gut zu hören war. Als Schamane auf der Suche nach den Geistern der Berge wollte er den Pass von Westen überqueren, doch konnte er am Abend keine Ruhe finden, da ihn ein seltsamer Hunger rastlos weiterziehen hieß. Ein Blick auf das Lager der DPR machte klar, dass hier Bleichgesichter für ihren Frevel bestraft wurden. Sie wollten das Feuerross sollte über die Berge quälen, doch der Berg wusste sich zu wehren. Und die Bleichgesichter hatten gerade einige der Ihren im Streit erschossen, herzlos wie sie sind.
Auch aus der Entfernung wurde jedoch klar, dass hier noch etwas anderes vorgefallen sein musste. Ms. Spears beschuldigte M. Baptiste des Mordes an Elias und - unvorstellbar - des Verzehrs von Menschenfleisch! Dieser beteuerte verzweifelt seine Unschuld, er sei mit vorgehaltener Waffe gezwungen worden und habe niemals, Mon Dieu!, Menschenfleisch gegessen! Ms. Spears musste zugeben, dass Mr. Trench auch sie mit der Waffe bedroht hatte, und dass sie sich im Dunkeln getäuscht haben könnte. So war es die Stimme von Mrs. Boon, welche für M. Baptiste eintrat: Unschuldig, bis zum Beweis des Gegenteils!
M. Baptiste entdeckte jetzt den Schamanen, der sich angeschlichen hatte, um dem „Tribunal“ zu folgen. Dabei war auch dem Schamanen klar geworden, dass sein unnatürlicher Hunger nicht von dieser Welt sein konnte. Er legte seinen Speer nieder, als Zeichen seiner friedlichen Absichten, als die Gruppe - darunter sogar eine Gelbhaut - ihn misstrauisch umringte und befragte.
Ms. Spears fand einen kleinen Pfad, der nach Norden bergauf führte, in Richtung des merkwürdigen Klingelns. Da sich die anderen Spuren im Wald verliefen, beschloss die kleine Schar, den Pfad hinauf nach den verschollenen Arbeitern zu suchen. Der Schamane sollte voran gehen: "Besser da, wo wir ihn sehen können, als hinter uns im Dunkeln", knurrte Mrs. Boon.
Siedendheiß fiel Ms. Spears ein, dass sie die Aufzeichnungen von Mr. Chambers in der Aufregung nicht gesucht hatte. Aber alleine wollte sie nicht zurückgehen. Im Lager begann nun erneut eine fieberhafte Suche. Dabei fördert Ms. Spears tatsächlich das Bautagebuch von Mr. Chambers zu Tage und Walks with Spirits fand ein Tagebuch mit unleserlichen Gekritzel. Hop Sing konnte es als Schrift seiner Landsleute identifizieren und las ein die letzten Zeilen vor, die erst ein paar Tage alt waren: "Glausamel Hungel [unleserlich] wann kommen Hilfe?"
Dem Pfad nach Norden folgend, erreichte die Gruppe schließlich eine kleine
Lichtung mit zwei verfallenen Hütten. Sie waren schon lange verlassen, doch lag über dem Ort ein Schatten. Hier musste der Donner-Treck biwakiert haben: Dutzende Menschen in jeder Hütte, eng gepfercht, in Kälte, Gestank und Hunger. M. Baptiste ließ es sich nicht nehmen, die Hütten gründlich zu durchsuchen, jedoch ohne Ertrag. Während dessen streunten die anderen über die Lichtung und Walks with Spirits stand plötzlich überrascht vor zwei Arbeitern aus dem Vortrupp. Er wich erschrocken ein paar Schritte zurück, denn die kruden Waffen in ihren Händen, ihr verwahrlostes Äußeres und der wilde Blick konnten nur eines bedeuten: böse Geister!
Sie setzten jedoch nach und drangen mit Vorschlaghammer und Zeltstange auf ihn ein. Auch Mrs. Boon entdeckte einen Arbeiter, der sie bedrängen wollte und stoppte ihn mit einem Schuss aus ihrer doppelläufigen Schrotflinte. Hop Sing stand in der Mitte der Lichtung und bot dort ein ideales Ziel für zwei Heckenschützen. Er wurde von einer Ladung Schrot erwischt, die ihn beinahe Kampfunfähig machte. Ms. Boon entdeckte aber die beiden Heckenschützen am Rand der Lichtung und erleuchtete die Szenerie mit einem Flammenstrahl, der dieser Bedrohung ein Ende machte. M. Baptiste zeigte einen unerwarteten Einsatz seiner notorischen Spielkarten, als er diese mit Wucht auf einen Angreifer mit Zeltstange schnellte, so dass dieser ins Taumeln geriet. Im Nachfolgenden Handgemenge stand Hop Sing ihm bei und Mrs. Boon und Ms. Spears befreiten unter Einsatz ihrer Schusswaffen den Schamanen aus seiner Bedrängnis.
Die Arbeiter waren in furchtbarer Verfassung, für einen der Heckenschützen kam jede Hilfe zu spät. Mrs. Boon versorgte zunächst Hop Sing und kümmerte sich dann mit seiner Hilfe und der Hilfe des Schamanen um die Arbeiter, die nicht nur vom Kampf, sondern auch von Kälte, Bisswunden und Wahnsinn schwer gezeichnet waren. In der Zwischenzeit war M. Baptiste der Versuchung erlegen, das gebratene Fleisch zu kosten, das Ms. Spears ihm so köstlich angerichtet hatte. Sehr zufrieden wischte er sich mit dem Schnee den Mund ab und schlenderte zurück zur Gruppe.
Diese hatte die Arbeiter in einer der Hütten gefesselt, weil sie in ihrem Irrsinn nur übereinander hergefallen wären. Sie schrien zwar zum Herrgottserbarmen, doch das ist bei vielen Patienten der Fall, wusste Mrs. Boon. Und was sie schrien, war ja schon von Elias bekannt: "Die Anderen würden sie hier finden, als wehrlose Beute, Lämmer auf der Schlachtbank ..." Beim Verlassen der Hütte warf M. Baptiste nur einen Blick auf die Appetithappen, die ihm hier dargeboten wurden. Doch das Geschrei wurde darob nicht leiser.
Wild entschlossen, dem Klingeln nachzuspüren und dem bösen Spuk ein Ende zu machen, zog die Gruppe weiter bergauf und fand eine weitere
verfallene Hütte, deren
Dach jedoch noch nicht eingefallen war. Vor dem Haus stand ein Baum voller Flaschen, von denen die seltsamen Töne kamen. Die Gruppe näherte sich dem Haus und Mrs. Boon packte die wilde Wut, als sie durch das offene Fenster blickte. Aber auch die anderen wollten den Blick auf das Innere nicht verpassen. Der Anblick verursachte bei Ms. Spears ein nervöses Zucken und Walks with Spirits sollte künftig bei dem Anblick von Hütten im Walde immer an diese denken.
Das Innere sah aus wie ein Schlachthaus. Ganze Körper, Beine, Arme, halbe Torsos oder Unterleibe – alles lag in einem blutigen, gefrorenen Matsch.
M. Baptiste verspürte einen plötzlichen Heißhunger.
Mrs. Boon förderte ein Buch zu Tage, „ex libris George Donner“, das mit einem Lesezeichen markiert war. Es handelte sich um den „Emigrant’s Guide to Oregon and California“, verfasst von Lansford Hastings. Das Lesezeichen war bei der „Hastings Abkürzung“ eingelegt und dort hatte jemand ein Wort handschriftlich notiert: „Falle“.
M. Baptiste förderte zunächst nur einen verwitterten, gelblichen Schädel zu Tage. Aber er bestand auf einer gründlicheren Suche. Mit den nun entzündeten Fackeln wurde eine Schnitzerei in der Hütte erkennbar – auch diese bildete nur ein Wort, aber aus riesenhaften Lettern: „HUNGER“.
Die gründliche Suche wurde belohnt, als M. Baptiste in einer Ecke ein Brett löste und darunter das Tagebuch eines Mitglieds der Donner-Reisegruppe. Der Schreiber hatte Lansford Hastings getroffen, als er am verschneiten Pass überwinterte, und dieser hatte sich als ein Monster erwiesen! Die Ungeheuerlichkeit dieser Entdeckung ließ ihn unbemerkt triumphierend ein kleines Wachstuch einstecken, das unter dem Tagebuch verborgen lag.
Walks with Spirits hatte sich zu dem Flaschenbaum zurückgezogen, um über die Missetaten der Weißen zu sinnieren, aber er konnte auch dort keinen klaren Gedanken fassen, zu schrecklich war das Gesehene. Aber Ms. Spears fasste schließlich einen Entschluss: „Wir sollten alles abfackeln!“
Zum Entsetzen aller Beteiligten erhoben sich jedoch nun zwei der verstümmelten Leichen und griffen mit Eisklauen nach Mrs. Boon. Der plötzlich Angriff überwältigte sie, so dass sie den gierigen Griffen nicht ausweichen konnte. Sie ging bewusstlos zu Boden.
Ms. Spears hatte nun anstelle der Hütte ein dringlicheres Ziel für ihren Flammenwerfer gefunden. Sie machte ihren Strahler bereit und sich dazu, die Tür zu verrammeln. Aber Hop Sing war noch in der Hütte! Und nicht nur er: Die vielen abgeschlagenen Hände, Beine, Menschenteile erwachten plötzlich zu furchtbarem Nach-Leben!
Ein Strahl flüssigen Feuers ergoss sich von Ms. Spears Handapparat in die Hütte und sollte dort die Gefahr ausmerzen. Kleinere Leichenteile wurden schnell ein Raub der Flammen, doch wehe, die beiden zu Leben erweckten Toten standen unbeschadet von Flammen umhüllt, geschützt von einer Schicht gefrorener Menschensäfte.
Mr. Baptiste war herangeeilt um Mrs. Boon, die ihm eine Fürsprecherin gewesen war, aus der Hütte zu bergen. Doch er war zu entkräftet von dem neu entflammten Hunger und die lebenden Toten gaben ihre Beute nicht mehr her. Im Versuch zu fliehen ging er verletzt zu Boden.
Hop Sing kämpfte den Kampf eines Verweifelten gegen die Toten, aber er konnte mit seinen bloßen Händen wenig ausrichten. In letzter Sekunde erschien Walks with Spirits und rief die Geister an, die er in seinem Namen trug. Ihre Kraft war das Verderben für die nekromantischen Gezüchte: sie vergingen vor der Macht dieses gesegneten Kriegers.
Der Schöpfer dieser Unkreaturen war inzwischen Höchstselbst erschienen und nicht erfreut über das Treiben in seiner Speisekammer: Als riesenhafte Gestalt hatte er sich von Süden auf demselben Pfad wie die Gefährten der Hütte genähert. Groß und dunkel dräuend versperrte er den Rückzug. Mit klirrend kalter Stimme gebot er dem Treiben Einhalt. Walks with Spirits wurde darob nur zornig, doch Ms. Spears erstarrte bei seinem Anblick zur Salzsäure. Sie zögerte einen Moment zu lange.
Der Unhold griff vor sich in die Leere und erschuf in einem blauen Leuchten dunkle Eiskristalle. Es ertönte ein Klang, als ob ein Gletscher berste und aus dem Leuchten schossen Eiszapfen auf Ms. Spears, die in einem Hagel aus Splittern zu Boden ging.
M. Baptiste raffte sich in diesem Moment vom Boden auf. Aber was ihm noch an Menschlichkeit geblieben war, war von seinem Hunger ausgelöscht. Er hatte nur noch einen Instinkt: Menschenfleisch zu reißen, und es gab so saftiges Fleisch vor ihm! Hop Sing wehrte den ersten Ansturm dieses Monsters ab, in das sein gefährte sich verwandelt hatte, doch es ergriff ihn bei seinem Anblick eine wilde Panik. Und auch Walks with Spirits wird Spielkarten, die notorischen Begleiter von M. Baptiste, fürderhin nur mit seiner Furcht an diesem Abend in Verbindung bringen können. Beide ergriffen auf schnellstem Wege die Flucht in die nächtlich verschneiten Wälder.
Zurück ließen sie ihre Begleiterinnen und die gefesselten Bahnarbeiter, unzweifelhaft als Beute für die beiden Monster, die den Sieger unter sich ausmachen sollten. Und wer weiß, ob ihnen nicht bald dasselbe Schicksal zuteil werden sollte, am kalten und unerbittlichen Donnerpass.