@Leo:
Deine Gamist und Narrativist-Beschreibungen gehen aber an den eigentlichen Definitionen vorbei. Sicher ist es ein Spiel, aber immersives Spiel ('ich lebe das Spiel, spiele es intensiv') hat nichts mit Gamisten zu tun. Gamisten wollen ein ausgefeiltes Regelsystem, von dessen Korsett sie sich selten entfernen. Reine Gamisten stürzen sich mit ihrem Krieger auf eine Handvoll Orks, weil sie anhand der Regeln vorherberechnen können, dass ihnen nichts geschehen kann; sie spielen keine Spiele, in denen die Übermacht der Orks ihnen realistischerweise den Garaus macht.
Der Narrativist zieht eine gute Erzählhandlung einer realistischen Handlung vor. Nimm zum Beispiel viele Filme oder Bücher: oft häufen sich die Zufälle, die zur Lösung eines Problems führen, derart, dass die tatsächliche Handlung eher unrealistisch erscheint, aber das nimmt der Narrativist in Kauf. Der Simulationist zieht eine realistische Handlung vor, auch wenn das bedeutet, dass er das Necronomicon lieber nicht liest und den Kult lieber nicht bekämpft, weil das für den Charakter der realistischere Weg wäre. Er simuliert die Abläufe des normalen Lebens in der Spielwelt. Ein Simulationist kann im Ernstfall dem öden Leben eines Bauerns, der seinen Hof nie verlässt, rollenspielerisch etwas abgewinnen, der Narrativist sucht sich 'interessantere' Rollen.
Von deinen Beschreibungen her würde ich also eher sagen: 60% Simulationist (weil du logische Regeln willst, die die Spielwelt-Realität widerspiegeln, und dich mit der Spielwelt und dem Charakter identifizierst) und 40% Gamist (eben weil du Regeln so oft erwähnst und sie die gesamte Realität der Spielwelt abdecken sollen). Das ist natürlich nur eine völlig grobe Einschätzung und wahrscheinlich meilenweit von der Wahrheit entfernt.
Robin