Autor Thema: Zusammenhang Spielertyp-Vorstellungskraft  (Gelesen 1901 mal)

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Offline Mentor

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Zusammenhang Spielertyp-Vorstellungskraft
« am: 8.01.2011 | 10:34 »
Ich möchte diese Umfrage aufgreifen und die Frage in den Raum stellen, ob es einen Zusammenhang zwischen gewissen Spielertypen und deren Vorstellungskraft/Phantasie gibt. Das müssen jetzt nicht unbedingt die üblichen Verdächtigen wie die von Laws sein, aber die bieten sich im ersten Versuch mal an.

Dazu würde ich gerne eure Erfahrung am Spieltisch anzapfen: Kann sich ein durchschnittlicher Butt-Kicker/Powergamer eine Szene weniger gut plastisch vorstellen als ein durchschnittlicher Storyteller oder Methodactor? Sind Methodactors eher die Aus-den-Augen-des-SCs Typen, und die Storyteller eher die Ich-seh-nen-Film Typen? Stehen Casualgamers voll daneben?

Ich würde nämlich die (unbegründete) These in den Raum stellen, dass einen sein eigener Spielertyp (bzw. das Spielertypprofil) dazu erzieht, diese oder jene Form der Vorstellungskraft im Rollenspiel zu entwickeln bzw. "einzuschalten". Folge davon: Weiß ich als SL ein wenig bescheid, welche Typen meine Spieler sind, kann ich so darauf schließen, was ich wie erzählen muss, damit es auch bei allen ankommt wie erhofft.

Ja? Nein? Weißnicht? Kannichmirnichtvorstellen?
« Letzte Änderung: 8.01.2011 | 10:44 von Mentor »
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Chiungalla

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Re: Zusammenhang Spielertyp-Vorstellungskraft
« Antwort #1 am: 8.01.2011 | 10:47 »
Ich denke schon es wird einen Unterschied geben. Den vermute ich allerdings eher in der Motivation der Spieler als wirklich in ihrem Vermögen. Der Buttkicker hat vielleicht, jenseits der taktisch wichtigen Infos, einfach nicht die selbe Motivation sich die Szene noch bunter vorzustellen.

Das ganze wird aber eher ein kleiner und überschaubarer Effekt sein, und auch eher eine Tendenz. Will sagen: Man kann daraus sicher keine Schlüsse draus ziehen, und bestimmte Spieler da in Schubladen einsortieren.

Sollte man das aber irgendwie experimentell erfassen können, und das ganze statistisch auswerten, erwarte ich einen kleinen vorhandenen Unterschied, der bei großer Stichprobenmenge durchaus sogar signifikant werden könnte.

Offline Lichtbringer

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Re: Zusammenhang Spielertyp-Vorstellungskraft
« Antwort #2 am: 8.01.2011 | 10:53 »
Ich habe schon Buttkicker erlebt, die sich Kampfszenen exakter (und blutiger) vorstellen als jeder Storyteller.

Dennoch wäre ich sehr überrascht, wenn es keinerlei Korrelation gäbe. Schon deshalb, weil jemand zu dem Spielertyp werden wird, den er beherrscht. Wer sich schlecht in die emotionale Lage seines Charakters hineinversetzen kann, wird eher nicht zum Method Actor. Also sollte es Tendenzen geben.

Offline Jiba

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Re: Zusammenhang Spielertyp-Vorstellungskraft
« Antwort #3 am: 8.01.2011 | 11:02 »
Bräuchte man denn nicht sowas wie auswertbare Daten aus Feldversuchen oder sowas. :P
Sonst ist das hier doch wirklich rein spekulativ: Wir können sagen "klar gibt es einen Zusammenhang", aber ob es den wirklich gibt - ich weiß nicht. Vielleicht hängt die Vorstellungskraft auch von ganz anderen Faktoren ab und die Spielstilpräferenz macht nur einen minimalen Bruchteil aus. Kann ich mir sogar gut vorstellen, denn zwischen dem Storyteller, der eine Szene "als Text" imaginiert und einem, der sie "als Filmszene" imaginiert bestehen deutliche Unterschiede. Lichtbringer hat schon das Beispiel mit dem Butt-Kicker genannt. Ich glaube leider nicht, dass wir viel darüber sagen können.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Lichtbringer

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Re: Zusammenhang Spielertyp-Vorstellungskraft
« Antwort #4 am: 8.01.2011 | 11:05 »
Natürlich bräuchten wir Daten. Ich meine nur, dass es sehr überraschend wäre, wenn es keinen Zusammenhang gäbe. Ab einer gewissen Komplexität eines Systems ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein Faktor wirklich keinerlei Einfluss hat.
Aber er könnte natürlich zu klein sein, als dass er messbar wäre.

Offline Beral

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Re: Zusammenhang Spielertyp-Vorstellungskraft
« Antwort #5 am: 8.01.2011 | 11:15 »
Was den eigenen Interessen entspricht, stellt man sich intesiver, "besser" vor. Und das, was sich die Spieler besonders gut vorstellen, stößt vermutlich auch auf hohes Interesse. Da die Spielertypen Interessengebiete einkreisen, sind natürlich Unterschiede zu erwarten.

Es gibt sicher auch grundlegende Unterschiede in der Vorstellungskraft. Nicht jeder sieht einen echten visuellen Film vor seinem geistigen Auge. Bei manchen bleibt all das abstrakt, was noch nicht direkt beschrieben wurde. Mancher hat vielleicht weniger visuelle Bilder, sondern mehr emotionale Landschaften von den Beteiligten Charakteren. Während ein Spieler bei einer Tavernenszene die sozialen Spannungen auf dem Schirm hat, bewundert ein anderer Spieler in seiner Fantasie die Details der Rüstungen und Waffen.

Den halbleeren Gemeinsamen Vorstellungsraum in seinem Individuellen Vorstellungsraum komplett zu füllen muss nicht einmal eine gute Spielereigenschaft sein. Konflikte über den Inhalt des GVR werden durch eine rege innere Vorstellungskraft begünstigt (wenn sie nicht verbalisiert wird).
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Offline Tigerbunny

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Re: Zusammenhang Spielertyp-Vorstellungskraft
« Antwort #6 am: 8.01.2011 | 11:19 »
Habe lange mit einem Powergamer gespielt, dem es sehr an Vorstellungskraft mangelte. Für ihn blieb sogar der eigene Charakter primär ein Zahlengerüst. Wenn es ans Würfeln ging, war er voll bei der Sache. Selbst ein kurzer Kampf ohne Battlemap/Karte und Minis/Token war ein echtes Hindernis.

Ob das nun die Regel oder eine Ausnahme ist, wage ich aber nicht zu beurteilen.
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Offline Lichtbringer

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Re: Zusammenhang Spielertyp-Vorstellungskraft
« Antwort #7 am: 8.01.2011 | 11:22 »
Könnte man sich der Antwort durch Intelligenz der Masse nähern und einfach eine Umfrage starten?

Offline Mentor

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Re: Zusammenhang Spielertyp-Vorstellungskraft
« Antwort #8 am: 8.01.2011 | 11:26 »
Könnte man sich der Antwort durch Intelligenz der Masse nähern und einfach eine Umfrage starten?
Das wäre zwar immer noch gefärbt durch den Tanelorn-Filter, aber vermutlich trotzdem besser. Vorschläge wie die auszusehen hat?
Ludus Leonis | Meet FreeBeeGee · 2D virtual tabletop · self-hosted · open-source

Offline Lichtbringer

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Re: Zusammenhang Spielertyp-Vorstellungskraft
« Antwort #9 am: 8.01.2011 | 11:30 »
Es muss ja keine Tanelornumfrage sein. Das wird auch schwierig umzusetzen. Am geschicktesten wäre es vermutlich, die Frage zu stellen:
In welchem Umfang können folgende Spielertypen sich das Spielgeschehen lebhaft vorstellen?
Und dann gibt man am besten jeweils ein Spektrum von sechs Punkten von "gar nich" bis "vollkommen", dann mitteln sich die Ansichten besser aus.

Offline Beral

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Re: Zusammenhang Spielertyp-Vorstellungskraft
« Antwort #10 am: 8.01.2011 | 14:12 »
Mit so einem Fragebogen würden wir eines nicht messen: die Vorstellungskraft der Spielertypen.

Wenn schon, muss man die Spielertypen direkt fragen. Die einfachste und unsauberste Möglichkeit besteht darin, die Teilnehmer der Umfrage einfach angeben zu lassen, welchem Spielertyp sie sich primär zuordnen.
Und dann muss man die "lebhafte Vorstellungskraft" irgendwie spezifizieren und operationalisieren. Was soll das überhaupt sein?

Vielleicht gehen wir Sache lieber qualitativ an und fragen, was sich die Leute unter einer lebhaften Vorstellungskraft vorstellen? Dann erfahren wir, was sich die Leute darunter vorstellen, ob sie sich einigermaßen das Gleiche darunter vorstellen, welche verschiedene Aspekte es gibt, wonach man in einem Fragebogen fragen könnte. Wenn Mentor ein Fuchs sein will, bittet er darum, die Antworten per PM zuzuschicken, damit sich die Beitragenden nicht gegenseitig beeinflussen. Dann haut er alles in einen Thread rein und wir diskutieren das zu Tode, bei den methodischen Untersuchungsmängeln angefangen. ;) :ctlu:
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Re: Zusammenhang Spielertyp-Vorstellungskraft
« Antwort #11 am: 8.01.2011 | 14:18 »
Eigentlich gehört das hier in die Theorie.

Offline afbeer

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Re: Zusammenhang Spielertyp-Vorstellungskraft
« Antwort #12 am: 8.01.2011 | 14:53 »
Dazu würde ich gerne eure Erfahrung am Spieltisch anzapfen: Kann sich ein durchschnittlicher Butt-Kicker/Powergamer eine Szene weniger gut plastisch vorstellen als ein durchschnittlicher Storyteller oder Methodactor? Sind Methodactors eher die Aus-den-Augen-des-SCs Typen, und die Storyteller eher die Ich-seh-nen-Film Typen? Stehen Casualgamers voll daneben?

Ich würde nämlich die (unbegründete) These in den Raum stellen, dass einen sein eigener Spielertyp (bzw. das Spielertypprofil) dazu erzieht, diese oder jene Form der Vorstellungskraft im Rollenspiel zu entwickeln bzw. "einzuschalten".

Andersherum, die Vorstellungskraft und der Vorstelleungswillen beinflusst die individuelle Gemengelage der Spielertypen für einen Spieler.

z.B. hohe Vorstellungskraft, niederer Vorstellungswillen ergibt anderes Verhalten am Spieltisch als
keine Vorstellungskraft, hoher Vorstellungswillen (etwa grob eingeordnet Casual und Methodactor) Dazu treten weitere Interessen wie Kenntnisse des Fernen Ostens in Film und Buch, die beide etwa zum Specialist tendieren lassen.
Dann hasst du mit derselben Vorstellungskraft einen Casual oder einen Casual Specialist oder einen Specialist.

PS: Am Tisch findest du keine Reinformen der Spielertypen.

Offline KlickKlack

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Re: Zusammenhang Spielertyp-Vorstellungskraft
« Antwort #13 am: 8.01.2011 | 15:27 »
Am sinnvollsten wäre doch ein kombinierter Test, der erste Teil ermittelt den Spielregel, der Zweite den Vorstellungsraum

Offline Beral

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Re: Zusammenhang Spielertyp-Vorstellungskraft
« Antwort #14 am: 8.01.2011 | 15:39 »
Eigentlich gehört das hier in die Theorie.
Jupp. Aber aus irgendeinem Grund ist es längst Mode, Theorediskussionen überall, nur nicht im Theorieforum zu führen.
Hat vermutlich irgendwas mit dem Image zu tun.
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Offline Lichtbringer

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Re: Zusammenhang Spielertyp-Vorstellungskraft
« Antwort #15 am: 8.01.2011 | 15:53 »
Mit so einem Fragebogen würden wir eines nicht messen: die Vorstellungskraft der Spielertypen.

Eine völlig unbewiesene Behauptung. Woher willst du das wissen?

Ich sage ja nicht, dass es funktionieren muss. Meine Überlegung war, ob man sich der Intelligenz der Masse dazu bedienen kann. (http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Weisheit_der_Vielen)
Keine Ahnung, ob das erfolgreich wäre. Aber es einfach ohne jede Begründung abzulehnen, ist schlichtweg Unfug.

Offline גליטצער

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Re: Zusammenhang Spielertyp-Vorstellungskraft
« Antwort #16 am: 8.01.2011 | 18:43 »
Keine Ahnung, ich pass' da eh nicht in die klassischen Modelle, ich bin Method Actor mit Vorliebe fuer Charaktere mit einem utzhohem Buttkick-Potential (meist den schlimmsten MinMax-Character der gesamten Spielrunde)

Aber wieso sollte so ein Test nicht die Vorstellungskraft testen koennen? Am Beispiel aus dem zitierten Thread fielen mir jetzt schon folgende Fragen ein:

- Hatten die Säulen in Deiner Vorstellung eine bestimmte Farbe (z.B. bestimmte Steinfarbe, Bemalung, Beleuchtungseffekte durch die Fackeln)

- Hast Du Dir die Bearbeitung und den Erhaltungszustand der Säulen vorgestellt? (z.B. broeckelnd, mit Kletterspuren, unbeschaedigt, aus dem Gebirge selbst gehauen oder aus Steinen gesetzt)

- Hast Du Dir den Fussboden vorgestellt? ( Waren da Fliesen oder war das behauener Stein, waren da Moos oder Pilze?)

- Waren die Gruenlinge bewaffnet oder bekleidet?

Mach 10 Beschreibungen mit jeweils 5 solchen Fragen und Du bekommst einen guten Ueberblick über die Vorstellungskraft der Probanden, wenn sie ehrlich antworten. Wobei mich interessieren wuerde, ob es dabei eine Lerneffekt gibt (bei der zehnten Szene koennten auch anfangs fantasielose Probanden bereits unterbewusst die Details abgecheckt und ergaenzt haben)
« Letzte Änderung: 8.01.2011 | 18:50 von Glitzer »
-X-"Der Kluegere gibt nach" fuehrt nur zur Herrschaft der Dummen -X-

Unterschätzt niemals die Macht des Glitzers!!!11

Offline Merlin Emrys

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Re: Zusammenhang Spielertyp-Vorstellungskraft
« Antwort #17 am: 8.01.2011 | 21:13 »
Dazu würde ich gerne eure Erfahrung am Spieltisch anzapfen...
Ich weiß nicht, was sich jemand anders vorstellt und wie sich das - verglichen mit meiner eigenen Gedankenwelt - ausnehmen würde. Ich weiß nur, was jemand in Worten wiedergibt, aber das ist bekanntlich ja etwas grundlegend anderes... Immerhin könnte ein Spieler z.B. die Säulen schon wieder vergessen haben (nebst ihrer zur Speilzeit durchaus vorhandenen Farbigkeit) oder seine Gründe haben, über bestimmte (intime, vertrauliche) Aspekte nicht so  reden zu wollen. Etwa, daß man sich Dinge in der Tat sehr drastisch und blutig vorgestellt hat, der innere Zensor aber schon in dem Moment zu maulen begonnen hat und auf keinen Fall zulassen wird, daß man einem anderen eingesteht, was man vor dem inneren Auge stehen hatte. Was würden die andern denn dann von einem denken? usw. Darüber hinaus kann auch das Gegenteil, das was gesagt wird, eine Außendarstellung sein, die einem Sollbild entspricht, ob nun bewußt oder unbewußt, die nicht mit dem Tatsächlichen korrespondiert. Wenn die anderen mich für einen am narrativen Spiel Interessierten halten sollen, legt das ja schon gewisse Antworten nahe.
Insfern sehe ich nur einen losen Zusammenhang zwischen dem, was Personen über ihre Vorstellungswelt zu offenbaren bereit sind, und der Vorstellungswelt selbst, auch gegenüber Umfragen.

ErikErikson

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Re: Zusammenhang Spielertyp-Vorstellungskraft
« Antwort #18 am: 8.01.2011 | 21:30 »
Ich kann mal von mir erzählen. Ich bin ein SPieler, den eigentlich nur Konflikte und Entscheidungen interessieren. Alles andere will ich mir nicht vorstellen. Ich stell es mir auch nicht vor. Wenn bsp. der SL nen Vorlesetext ohne relevante Infos runtererzählt, geht das an mir völlig vorbei. Ich habnur ne rudimentäre Vorstellung wenn was bsonders eindringlich beschrieben wird, oder wenn ein klares Klischee angesprochen wird. Aber selbst dann hab ich nur ein Bild, im Kopf das sich nicht bewegt. Filme oder dergleichen gabs in meinem Kopf beim RPG noch nie, obwohl ich dazu durchaus in der Lage bin, wenn ich mir so was vorstelle.

Offline Beral

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Re: Zusammenhang Spielertyp-Vorstellungskraft
« Antwort #19 am: 9.01.2011 | 07:45 »
Als Charakterdarsteller habe ich vornehmlich meinen Char im Kopf. Wie fühlt er sich, wie reagiert er, wie beurteilt er andere, was will er in diesem Moment tun und warum. Die gleichen Fragen stelle ich bezüglich der anderen Charaktere. Die Umgebung bleibt abstrakt. Wenn der SL sagt, dass wir in der Burg eine Halle betreten, habe ich keine Vorstellung von der Farbde der Säulen oder der Beschaffenheit des Bodens. Ich habe nicht mal eine Vorstellung davon, ob es Säulen in dieser Halle gibt. Der SL müsste sowas explizit erwähnen. Ich stelle mir auch die Gesichter und die Kleidung nicht vor, wenn sie nicht explizit beschrieben sind.
 
Objekte jucken mich also nicht. Ich stelle sie mir so weit vor, wie sie beschrieben werden. Wenn sie nicht beschrieben werden, stelle ich sie mir nicht vor. Stattdessen habe ich permanent das Innenleben meines Chars auf dem Schirm. Und ich erkunde aus meinem Char heraus das Innenleben anderer Chars. Auch wenn der SL nichts darüber beschreibt. Da kann es schon mal passieren, dass ich z.B. den emotionalen Ausdruck eines NSC nachfrage und der SL im ersten Augenblick nur die Schultern zuckt. Für ihn war das irrelevant, der NSC nur ein Werkzeug für einen bestimmten Zweck. Also hatte der NSC keine Emotionen, die muss sich der SL nun spontan überlegen, um mir eine Antwort zu geben.

Aus den wenigen Andeutungen darüber, was sich in der Vorstellung der Spieler befindet (Glitzers, Eriks und mein Beitrag) wird schon mehr als deutlich ersichtlich, dass es DIE Vorstellungswelt gar nicht gibt. Glitzers und meine Vorstellungen sind überhaupt nicht miteinander vergleichbar. Nach Glitzers Fragebogen würde ich als vorstellungsarm herauskommen. Schneidet man den Fragebogen auf meine Vorstellungsinhalte zu, werden andere Spieler als vorstellungsarm abgestempelt.
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ErikErikson

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Re: Zusammenhang Spielertyp-Vorstellungskraft
« Antwort #20 am: 9.01.2011 | 10:45 »
Man müsste das relativ abstrakt abhandeln, dann käme eventuell was raus. Bsp. könnte man einen Text posten, in etwa: " Du bist in einer dunklen Höhle. Vor dir steht ein Goblin." Und dann darum bitten, das man sich das vorlesen lässt und beschreibt was man gedacht hat. Das könnt man dann vergleichen und gleichzeitig die Spielertypen nach Laws oder so angeben.

Das Problem ist halt die Motivation. Wen da bsp. noch dahinterstünde: "Und der Goblin macht ich bereit anzugreifen." dann fällt bei mir sofort die Vorstellung zusammen und ich fange an, mir die Spielwerte von Goblins durch dne Kopf gehen zu lassen.