Autor Thema: Planen bis zum Erbrechen  (Gelesen 5845 mal)

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Gast

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Re:Planen bis zum Erbrechen
« Antwort #25 am: 26.08.2003 | 15:43 »
der freundliche SL von nebenan ;)

SireThomas

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Re:Planen bis zum Erbrechen
« Antwort #26 am: 26.08.2003 | 16:50 »
Die Runde, bei das passierte, war auf einer Con. Da konnte ich leider nicht auf meinen Ruf als SL aufbauen. Allgemein honoriere ich kreative und spontane Ideen. Natürlich sollten die Spieler nicht immer gleich losstürmen. Aber ein grober Plan und die Festlegung des Vorgehens reichen im Normalfall aus. Ich absolut kein Fan von Ideen wie "Wir suchen in dem Gebäude bei absolut jeder Tür nach Fallen...".

Ich hatte das auch bei der letzten Con. Einer der Spieler war wohl durch seinen SL etwas konditioniert, ständig das Schlimmste zu erwarten. Seine Mitstreiter wollten ständig los, er musste noch sich zehn Extraoptionen ausdenken. Da ich bei so was nicht eingreife (da es zwei Parteien gab!) dauerte die Planung länger als gedacht. Allerdings finde ich, dass der SL nicht eingreifen sollte, aus folgenden Gründen:

1) Planung macht Spaß. Das sagt nicht nur der BWLer, sondern auch der Spieler. Die Spieler haben ihren Spaß dabei und denken sich vorab das Abenteuer aus. Manchmal bekommt man durch einen Nebensatz sogar ganz lustige Zusatzideen (als SL).

2) Bei langfristigen Gruppen merken die Spieler ganz schnell, ob Planung Not tut oder nicht. Wenn sie 4 Stunden planen und dann einen "Run" voller entsprechender Fallen und Hindernisse bekommen, fühlen sie sich bestätigt, da es ja gefährlich war und man sich vorbereiten sollte. Wenn sie nach 4 Stunden Planung einen "Run" bekommen und den nach 30 Minuten durch haben, fühlen sie sich auch bestätigt, da die Planung ja offenbar zu Erfolg führte.


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Re:Planen bis zum Erbrechen
« Antwort #27 am: 26.08.2003 | 22:46 »
@ Marcel: Das ist doch mal 'ne coole Idee! :)

@ SireT:

Zitat
Planung macht Spaß.

Nicht jedem. Jedenfalls nicht im Übermaß. Besonders in einer Situation wie du sie schilderst, wo alle los wollen und nur einer ständig den Plan madig macht. Wir hatten das mal in unserer alten DSA3-Runde, in der wir ohnehin immer Probleme haben, Termine zu finden. Wir hatten noch ca. zwei Stunden Zeit bis zur Deadline (da am nächsten Tag alle arbeiten mussten, konnten wir nicht ewig spielen). In dieser Zeit wollten wir noch einen gewissen Turm erobern. Drei Mitspieler hatten auch schnell einen Plan gefasst und wollten loslegen.

Aber der vierte Mitspieler kam immer wieder mit irgendwelchen Einwäden: "Was wenn dies, was wenn das, überleg doch mal, wenn du der Gegner wärest, würdest du..." Er hatte keinen besseren Vorschlag, nur tausend Einwände. Wir haben fast eine Stunde diskutiert. Und das obwohl wir eine heroische Kampagne mit einem großzügigen SL gespielt haben und das auch alle Spieler wussten. Also kein Grund, immer gleich mit dem Schlimmsten zu rechnen.

MEIN GOTT HAT DAS GENERVT!!! Am Ende haben wir abgebrochen, als der Plan gerade fertig war, weil es nicht mehr lohnte, ihn noch auszuspielen. Als wir dann sechs Wochen später endlich wieder gespielt haben, hatten wir den Plan komplett vergessen und konnten von vorne anfangen... >:(
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SireThomas

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Re:Planen bis zum Erbrechen
« Antwort #28 am: 27.08.2003 | 10:46 »
Aber der vierte Mitspieler kam immer wieder mit irgendwelchen Einwäden: "Was wenn dies, was wenn das, überleg doch mal, wenn du der Gegner wärest, würdest du..." Er hatte keinen besseren Vorschlag, nur tausend Einwände. Wir haben fast eine Stunde diskutiert. Und das obwohl wir eine heroische Kampagne mit einem großzügigen SL gespielt haben und das auch alle Spieler wussten. Also kein Grund, immer gleich mit dem Schlimmsten zu rechnen.

1) Gut: Der SL hat offenbar nicht eingegriffen, da Gruppenproblem.
2) Verbesserungswürdig: Dösiger Spieler, der Angst hat, seinen Charakter zu gefährden oder ständig Gespenster in dunklen Ecken vermutet, das ist aber Erziehungssache des SL.
3) Verbesserungswürdig: Eure Gruppenleistung, wenn drei dafür sind und einer dagegen, sagt man ihm: "Do you want to live forever?" und lässt ihn alleine mit seinen Einwänden stehen. Er kann ja noch ein wenig planen, während die Gruppe schon Spaß im Dungeon hat. Warum hat sich der "Anführer" der Gruppe nicht durchgesetzt? Bei obiger Con-Runde kannten sich die Spieler nicht, aber einer war schon sehr durchsetzungsfähig und wurde langsam ungehalten, so dass er die ganze Planerei abbrach und einfach "machte".

Ich weiß genau, was Du meinst, aber das muss die Gruppe unter sich ausmachen, ist IMHO nicht Aufgabe des SL .

Fanti

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Re:Planen bis zum Erbrechen
« Antwort #29 am: 27.08.2003 | 11:25 »
Jeder Plan hat eine Grundlage: Das Wissen der Charaktere!
Als SL erwarte ich von meiner Gruppe, daß sie sich Gedanken über ihre derzeitige Situation macht, Vermutungen über Zusammenhänge anstellt, bei denen sie noch nicht über alle Informtionen verfügen, und alle ihr zur Verfügung stehenden Informationen auswertet.
Aus dieser Basis wird geplant, wobei der eigentliche Planungszeitraum auch meiner Meinung nach nicht zu lang sein sollte.
Ich hasse es als SL jedoch, wenn mal wieder ein Spieler z.B. sagt: "Ach was, ich blickt da nicht mehr durch - laßt uns einfach den Raum stürmen und alle töten", ohne zumindest mal kurz darüber nachzudenken, ob das überhaupt etwas bringt (außer XP)! Sowas ist nämlich ein potentieller Plotkiller!
Wichtig ist es, den Spieler zu zeigen, daß schnelle gefaßte Pläne durchaus auch erfolgreich sein können, während gleichzeitig lange ausgetüfftelte Pläne schon nach wenigen Minuten über den Haufen geworfen werden müssen.
Fazit: "Bestandsaufnahme" der Situation sollte schon sein (je nach Plot mehr oder weniger ausführlich) - Diskussion über diverse Alternativpläne - gerade wenn sie auf vielen Annahmen und Vermutungen basieren - und der Versuch der Spieler sich gegen alles und jeden abzusichern sollte jedoch unterbunden werden. Glücklicherweise gibt es Leute in meiner Gruppe, die das ähnlich sehen und einschreiten, so daß ich ich gar nichts sagen muß, wenn es mal wieder ausufert ;)

Offline Lord Verminaard

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Re:Planen bis zum Erbrechen
« Antwort #30 am: 30.08.2003 | 17:51 »
@ SireT:

Zitat
Verbesserungswürdig: Eure Gruppenleistung, wenn drei dafür sind und einer dagegen, sagt man ihm: "Do you want to live forever?" und lässt ihn alleine mit seinen Einwänden stehen. Er kann ja noch ein wenig planen, während die Gruppe schon Spaß im Dungeon hat. Warum hat sich der "Anführer" der Gruppe nicht durchgesetzt?

Nun ja, in dieser speziellen Situation war es so, dass die Charaktere alle Zeit der Welt hatten, um den Plan zu diskutieren, weil sie eh noch auf die Dämmerung warten mussten. Nur wir Spieler wollten den Rest der Nacht überspringen und loslegen. Insofern war nichts mit "Stehenlassen". Und einen "Anführer" hatte die Gruppe in dem Sinne nicht.
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Re:Planen bis zum Erbrechen
« Antwort #31 am: 2.09.2003 | 18:10 »
In diesem Fall kann man auch den Diskutierwütigen einfach stehen lassen.
Wir haben noch 3 Stunden bis Action? Prima, ich hau mich noch eine Runde hin.
Ich stell mir den Wecker auf 5 vor Action...
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

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Re:Planen bis zum Erbrechen
« Antwort #32 am: 3.09.2003 | 16:35 »
Ich neige in solchen Fällen dazu den Spielern einen Anruf der Mama oder Freundin zukommen zu lassen.
Der neue Böse Nachbar bedroht mich mit ner Knarre und
versucht meine Tür einzutreten.
Hinfahren dauert ca 1 Stunde. Nachbarn den Arsch aufreißen ca. 0,5 Sekunden. Rückfahrt auch eine Stunde. Ev. uberschüssige Zeit werden mit Dankesbezeugungen der Nachbarn gefüllt. (Ach nehmen Sie doch noch ein Stück Kuchen.)
Oh, es ist jetzt kurz vorm Run Ihr müsst euch auf den Weg machen.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.