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Autor Thema: DORP Rezis & Gejammere über den Preis  (Gelesen 3271 mal)

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Samael

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DORP Rezis & Gejammere über den Preis
« am: 22.11.2011 | 09:57 »
Ja, Rollenspielbücher sind nicht billig. Muss deswegen in jeder zweiten Rezension der exorbitante Preis beklagt und deswegen regelmäßig Abwertungen vorgenommen werden??*

Wenn etwas wirklich unüblich teuer ist, kann man das ja erwähnen (abwerten würde ich aber trotzdem nicht). Aber die DORP Rezensenten, so sehr ich ihre Meinung schätze, scheinen einfach die marktüblichen Preise nicht akzeptieren zu wollen. Denkt doch mal drüber nach, ob es wirklich eine gute Idee ist, so regelmäßig über angeblich überzogene Preise zu jammern.



*Der Eindruck entstand beim intensiven Studium eures Rezi-Archivs.

Offline Thomas Michalski

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Re: DORP Rezis & Gejammere über den Preis
« Antwort #1 am: 22.11.2011 | 11:12 »
Hallo Samael!
Danke für das Feedback!

Leider hast du nicht näher eingegrenzt, was du genau gelesen hast, denn das macht durchaus einen relevanten Unterschied. Da unsere Rezensionen keiner Stallorder unterliegen, gibt halt jede 100% die Meinung des Autors wieder, nicht zwingend "der DORP", auch wenn wir glaube ich großteilig ähnlich ticken.
Aber gerade Scorp und ich haben es uns in der Vergangenheit ja auch schon mal erlaubt, das gleiche Produkt oft am gleichen Tag mit einer Rezi zu bedenken und zu ganz anderen Meinungen zu kommen.

Dann sprichst du über 'Abwertung', was für mich ein Indiz ist, dass es ältere Rezensionen gewesen sein könnten. Wir rezensieren jetzt seit sicherlich sieben, acht Jahren konsequent Produkte und ich denke in der Zeit ist es nur verständlich, dass sich Stile ändern.
Aber der vielleicht größte Einschnitt kam mit unserem Redesign, bei dem wir uns vollständig von unseren alten Wertungskästen mit Schulnoten verabschiedet haben. Das ist eine Debatte, die sich analog in der Videospiel-Szene derzeit ereignet, aber wir sind (heute) der festen Meinung, dass so etwas wie Spielspaß nicht quantifizierbar ist.
Nun haben wir zum Redesign auch 99% unserer alten Rezis eingepflegt – es wäre ja auch Irrsinn, einen solchen Datenpool einfach verfallen zu lassen – und dabei u.a. auch die Wertungskästen entfernt. Allerdings kann es natürlich vorkommen, dass im Fließtext auf die Noten damals schon Bezug genommen wurde. Sie es als Vorphase der Verabschiedung von festen Noten, in der uns teils daran lag, diese relativ ambivalenten Zahlwerte in einen Kontext zu setzen.
Nun geben heute keine Wertungen im strickten Sinne mehr, ergo werten wir denke ich auch nicht ab. Was wir eben geben sind, in meinen Augen, Einschätzungen des Produktes. Womit wir wieder bei der Subjektivität der Rezensionen wie Rezensenten wären.

Zuletzt, sehr allgemein da ich wie gesagt die fraglichen Rezensionen nicht im Detail kenne, kurz zu dem Wort "gejammere". Ich find's einen rechten Todschläger, ein bisschen wie etwa der "Hater"-Vorwurf in amerikanischen Medien-Foren. Denn darin schwebt ein Absolutheitsanspruch auf die Falschheit der Aussage des anderen, den ich in diesem Falle nicht gelten lassen möchte, denn ich würde ganz klar sagen, dass auch "zu teuer" eine Standpunktfrage ist.
Klar kann ich schauen, was die Bücher links und rechts davon im Regal kosten und dann halt davon ausgehend schauen, ob der Preis in der Norm liegt, ergo demnach fair sei. Die andere Herangehensweise ist aber, sich anzuschauen für wie groß ich den Nutzen des Produktes halte (subjektive Eischätzung) und davon ableiten, ob ich für den Nutzen X den Preis von Y€ für gerechtfertigt halte.
Um ein klassisches, aber DORP-fremdes Beispiel zu nennen: Kino-Karten. Es ist dieses Jahr das erste Mal der Fall gewesen, dass Filme hier in Aachen ausschließlich in 3D liefen, ohne klassische Alternative. Der marktübliche Preis einer 3D-Kinokarte hier liegt bei Pi mal Daumen 13 Euro. Zzgl. 50 Cent für die Brille. Nun wollte ich einen der betroffenen Filme schon lange vorher geplant mit einer Freundin gucken gehen und der auch den Eintritt schenken. Das hebt die Kosten für den Film dann, da hab ich noch keine Cola in der Hand, auf 27 Euro.
Das ist, wenigstens in Aachen, durchaus marktüblich.
Und ich finde dennoch, man kann mit Fug und Recht sagen, dass das auch teuer ist.

Eine dritte Herangehensweise an den Begriff wäre übrigens auch zu schauen, was man sich selber leisten kann und anhand der eigenen Portokasse zu urteilen, ob etwas leistbar ist oder nicht. Das ist aber zumindest ein Standpunkt, den ich versuche, in Rezensionen möglichst außen vor zu lassen. Ob das immer 100% möglich ist, egal wer rezensiert, sei mal dahingestellt.


Ich hoffe, ich konnte damit zumindest ein bisschen unsere Sicht der Dinge, nein, präziser gesagt meine Sicht unserer Sicht der Dinge darlegen. Falls du auf Rezis zeigen kannst, fühl dich eingeladen, ich diskutiere auch gerne am Objekt.

Viele Grüße,
Thomas
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Samael

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Re: DORP Rezis & Gejammere über den Preis
« Antwort #2 am: 22.11.2011 | 11:25 »
Danke für deine Antwort.

Der aktuelle Anlass für mein Posting war das Studium der WHFRP 2nd Edition und einiger Dark Heresy Rezis. Auch in Cthulhu Rezis bin ich da schon drüber gestolpert, wie auch in weiteren, die ich jetzt aus dem Kopf nicht mehr benennen kann.

Wie du siehst schätze ich eure Arbeit sehr ( :d ), und mein OP liest sich wahrscheinlich deutlich negativer, als er gemeint war.

Vermutlich ist das "Problem" auch wirklich ein vergangenes, da ihr die Wertungskästen ja abgeschafft habt und euch gar nicht mehr genötig fühlt, den Preis in jeder Rezi "einzuschätzen", wie das früher bei euch Standard war.

Ich finde der Preis sollte einfach unter dem Text stehen (im Original, also EUR in EUR und $ in $), und jeder der die Rezension gelesen hat, kann sich dann ganz einfach selber überlegen, ob das nun zu teuer ist oder nicht.

Offline Thomas Michalski

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Re: DORP Rezis & Gejammere über den Preis
« Antwort #3 am: 22.11.2011 | 12:19 »
Mit dem Standard hast du sicherlich Recht. Der alte Wertungskasten hatte halt das Feld "Preis/Leistung" (Randnotiz: Außer den Wertungskästen von Matthias, der hat schon immer gemacht, was auch immer er wollte; ich erinnere mich noch an "Nutzen: Grundregelwerk" und ähnliches ^^) und das umreißt ja in knappen Worten, was ich zuvor als Variante 2 des Begriffs "teuer" auch umstreift habe: Wie hoch ist halt die Leistung für den Nutzer, gemessen an der Anzahl Münzen, die er dafür hinlegen muss.
Seit das so nicht mehr omnipräsent ist, ist der Preis halt mehr zu etwas geworden, was angesprochen wird, wenn Anlass dazu gesehen wird. Das wird immer mal wieder der Fall sein, so viel kann ich garantieren, denn ganz persönlich gehe ich mit der Preispolitik mancher Verlage dennoch nicht konform. Aber, wie gesagt, es ist wohl nicht mehr die Regel.

Der Preis steht unter jeder Rezi – wenn er das mal nicht tut, dann ist es in der Regel eine Rezi, die a) alt ist und in der b) im alten Wertungskasten kein Preis genannt war, so dass der Übertragende es vermutlich nicht gecheckt hat. Bei neuen Rezis aber eigentlich immer.
Preise werden dabei natürlich immer in der Originalwährung angegeben. EUR, Dollar … aber teils sogar DM. Nur um noch mal eine Perspektive zu geben, wie lange wir den Kram schon machen ;)


Viele Grüße,
Thomas
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