Autor Thema: Abenteuereinstiege - Was ist so schlimm am Standard?  (Gelesen 5739 mal)

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Taschenschieber

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Re: Abenteuereinstiege - Was ist so schlimm am Standard?
« Antwort #75 am: 2.04.2012 | 22:37 »
Naja, "Teaser" ist aber auch so herrlich mehrdeutig.

Offline Naldantis

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Re: Abenteuereinstiege - Was ist so schlimm am Standard?
« Antwort #76 am: 2.04.2012 | 23:28 »
Prinzipiell richtig, ABER hier war die Prämisse: Der SL will das vorliegende Szenario (SC decken Mord auf um Kumpel von Verdacht zu befreien) nun mal so spielen wie geschrieben. Da ist es dann eine Möglichkeit, den Flaschenhals zu umgehen, indem man direkt einsteigt (ist das mit "Cold Opener" gemeint?), wenn es um die Wurst geht.

Klar, hast Du Recht - nur meiner Erfahrung nach spielt man damit den Falschen an, der sich dann ärgert, oder den echten Schwerenöter, woraufhin dann die Gruppe den erstmal grinsend hängenläßt.
Und in neun von zehn Fällen werden Sie den Fall eh nie lösen, sondern auf halben Weg aufgeben, und einen Sündenbock abliefern, den Buddy einfach befreien oder schlicht den Aufwand als zu groß gefinden und feststellen, daß der Spieler ja schon öfter mal von einem neuen Char gesprochen hat...
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LöwenHerz

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Re: Abenteuereinstiege - Was ist so schlimm am Standard?
« Antwort #77 am: 3.04.2012 | 08:06 »
Wir hatten nicht nur einen klassischen Einstieg in einer Taverne, sondern auch noch ein Einstiegsabenteuer mit einer Rattenplage im Wirtshauskeller. Und wisst Ihr was? Es hat mordsmäßig Spaß gemacht!

Ich vermute, dass die Erwartungshaltung der Spieler gegenüber dem SL eine sehr entscheidende Rolle spielt und überhaupt vieles vom Gutenwillen der Spieler abhängt. Denn wenn man partout keinen Spaß haben will, dann kann das beste Abenteuer auch nur scheiße werden.
Wenn man aber partout Spaß haben will, dann wird auch ein einfach gestricktes Abenteuer ziemlich schnell ziemlich spannend.

Ich sags ja immer wieder: man sollte sich mal locker machen und entspannt zocken! Dann klappts auch mit dem Nachbarn Spielspaß! ;D

Offline Oberkampf

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Re: Abenteuereinstiege - Was ist so schlimm am Standard?
« Antwort #78 am: 3.04.2012 | 08:22 »

Ich vermute, dass die Erwartungshaltung der Spieler gegenüber dem SL eine sehr entscheidende Rolle spielt und überhaupt vieles vom Gutenwillen der Spieler abhängt. Denn wenn man partout keinen Spaß haben will, dann kann das beste Abenteuer auch nur scheiße werden.
Wenn man aber partout Spaß haben will, dann wird auch ein einfach gestricktes Abenteuer ziemlich schnell ziemlich spannend.


Das ist sowieso ein meiner Ansicht nach zu leicht unterschätzter Faktor. Letztlich entscheiden die Spieler (mMn sogar viel stärker als der SL) darüber, ob ein Abenteuer flutscht oder ein Rohrkrepierer wird. Gerade in der Anfangsphase des Einstiegs.
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Offline Agent_Orange

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Re: Abenteuereinstiege - Was ist so schlimm am Standard?
« Antwort #79 am: 3.04.2012 | 13:38 »
Am Standard ist nichts schlimm. Wurde hier ja schon einiges gesagt.

Du batest auch um "alternativen" ... Das ist das, was ich als Spielleiter früher machte:

- ein großes Ereignis passierte unmittelbar da, wo die Spielerfiguren waren. Beißen sie an? Wenn nein, dann hat der Einstieg halt nicht gezündet;
- ein Spielercharakter wird zum Auftraggeber und muss sich um die anderen Spieler bemühen; derweil gehen die anderen Charaktere ihren Interessen, Neigungen oder irgendwelchen Neuigkeiten nach oder erhalten Empfehlungen ihrer Kontakte, sich an einen speziellen Auftraggeber (eben jener Spieler) zu wenden;
- ein "magischer" Unfall/ ein geologisches Ereignis transportiert die Charakter an den selben Ort, aus dem sie sich befreien müssen;
- die Taverne - natürlich; oder eben der Marktplatz, eine Einladung, eine gemeinsame Reise auf einem Schiff ... Warum denn auch nicht?

Eine durchaus zentrale Rolle spielte bei meinen Überlegungen stets, ob sich die Spielerfiguren schon kannten oder noch kennenlernen mussten. Und je mehr sie sich kennenlernen mussten, stand ich vor der Frage: Instrumentalisiere ich das Kennenlernen als Einstieg für eine Geschichte, oder zwinge ich die Charaktere in eine Situation, in der sie zumindest für eine Geschichte wenigstens halbwegs miteinander (oder gegeneinander?) spielen mussten.

Die Frage des Standardabenteuereinstiegs ist meines Erachtens keine Frage, die Aussagen über die Qualitäten des Spielleiters zulassen.

AO
Rollenspiele vor Gericht (mit besten Dank für den Hinweis an Boba Fett)
Randzeichen: 41 - 66

Persönliche Anmerkung: Es ist ein erstinstanzliches Landgerichts-Urteil. Hinsichtlich einzelner Fragen beschränkt sich das Urteil auf Verweise; der Kläger hat "schlampig" gearbeitet. Fraglich ist deshalb, ob einzelne Urteilsaspekte in höherer Instanz anders bewertet worden wären.