Heute war es so weit... mein aller erstes Mal... Malmsturm. Danke an dieser Stelle an meine Spieler, die mir dieses erste Mal eigentlich sehr einfach gestaltet haben.
Gespielt wurde das auf der Homepage von Malmsturm downloadbare Abenteuer Dypgraeven - die Schachtstadt.
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Erster SpielabendIrgendwo im Norden, an der westlichen Flanke der Maelaren, dort wo die Nedderfaellen sich nach Norden erstrecken, liegt in einem der fruchtbaren Täler des Vorgebirges eine Stadt Namens Dypgraeven... ein altes imperiales Wunder des Bergbaus, lange von seinen vorigen Bewohnern verlassen, mittlerweile in neuem Glanze erstrahlend. Doch dieser Glanz verblasst in letzter Zeit, ein uralter Schatten legt sich über das Land, über Dypgraeven und seine Bewohner... und 5 unbedarfte Eidgänger der Thuul. Doch alles der Reihe nach.
Regen peitschte an diesem Tag des frühen Herbstes über das Land und eine illustre Reisegruppe bestehend aus einem Krieger (Im Norden kennt jeder meinen Namen / Veteran der 1000 Schlachten / Alles hört auf mein Kommando), einem Dieb (Zur falschen Zeit, am richtigen Ort / Friss ihn, an ihm ist doch mehr dran! / Man kann nie genug Messer haben), einem Seyder (Kinder der Dunkelheit / Augen aus Blut / Schönheit hat (m)einen Namen), einem Kundschafter (der Bluthund des Nordens / Ich vertraue niemandem / Die Städte, mein Feind) und einem Grubenkämpfer (Wo ein Wille ist, da ist (m)ein Weg / Ein Riese unter Menschen / Schmerz ist der Gesang der Grube) waren auf der Suche nach einer trockenen Unterkunft. Wochenlang waren sie schon ziellos unterwegs, und ein warmes Bett (im Idealfall in Kombination mit dem warmen Leib eines holden oder weniger holden Weibes... hauptsache Weib!), samt schmackhaften Bier und gutem Braten, ließen sie ihre Pferde zu Höchstleistungen anspornen. Und tatsächlich: kurz vor Anbruch der Nacht erreichten die Eidgänger ein Dorf der Thraskiten.
Am Tor wurden sie von vier Wachen empfangen, welche sie gleich nach ihren Namen und ihrem Begehren fragten. Namen und Begehren wurden kundgetan, doch die Wachen wollten vor allem dem Krieger nicht so recht glauben. Erst letzten Mond hatte sich schon einmal jemand unter diesem Namen hier Eintritt verschafft... Pochend der richtige Kruul Weißhaupt zu sein, legte der Krieger seine ganze Autorität [und einen Aspekt samt Schicksalspunkt] auf die Wagschale, was die höhnisch lästernden Wachen verstummen ließ und diese die Eidgänger ohne weiters Wort passieren ließen. Von Dörflern wurde ihnen der Weg zum einzigen Gasthof des Dorfes gewiesen. Zwei Stalljungen empfingen die Thuul und boten sich an, sich um die Pferde zu kümmern. Der Krieger wollte den beiden seinen Dank in Form einer geprägten Kupfermünze zeigen... einer der Stalljungen nahm die Metallscheibe zwischen seine Finger und biss sicherheitshalber mal hinein. Da er keine Ahnung hatte, was er mit dem Ding anfangen sollte, warf er es achtlos über seine Schulter. Der Krieger war nun etwas verdutzt, aber nicht auf den Kopf gefallen. Er kramte in seinen Taschen und zog ein Huhn hervor... [das war die Geburtsstunde eines der offiziellen Zahlungsmittel in meiner Welt von Malmsturm... gerupfte Hühner]. Mit dem konnte der Junge schon mehr anfangen und er bedankte sich artig um sich gleich darauf gut um die Tiere der Fremden zu kümmern.
Im Gasthof "Zum Stall" wurden die Eidgänger gut bewirtet und rasch hatte jeder seinen Teil des Bratens und ein [halbwegs trinkbares] Bier vor sich stehen. Es fiel aber rasch auf, dass die Einheimischen zum großen Teil kein Bier tranken, sondern eine merkwürdige, rote Flüssigkeit. Der Dieb, neugierig wie sonst was, konnte nicht anders und bestellte sich ebenso einen Trunk. Auf Nachfrage erzählte ihnen der Wirt, dass es sich bei diesem Trank um Wolfsblut handelte. Das machte nun den Kundschafter hellhörig und vorsichtig roch er an dem Gesöff. Während der Dieb nach den ersten paar Schlucken relativ bald halbwegs ausgenockt war und der Grubenkämpfer in einem Zug eine halbe Flasche des Gebräus getrunken hatte (und überlebt, was ihm den bewunderten Blick der anderen Gäste eingetragen hatte), war es leider schon zu spät für den Kundschafter, seine Kameraden über die Zutaten näher aufzuklären. Sein Geruchssinn teile ihm mit, dass der Name wohl eher kein Produkt künstlerische und literarischer Freiheit war, sondern eher tatsächlich auf Wolfsblut zurückgegriffen wurde. Naja, schmecken tat das Zeug, wenn man das erste Brennen in der Kehle und im Magen halbwegs verkraftet hatte...
Der Abend war nach der langen und strapaziösen Reise tatsächlich ein angenehmer, bis plötzlich das laute Rufen nach Kruul Weißhaupt erschallte, dass zweifelsfrei von draussen kommen musste. Die erheiterte und fröhliche Stimmung verebbte, Totenstille kehre ein in der Gaststube... alles wartete gespannt auf das nun Folgende. Der Dieb, schwer betrunken und seine Feigheit vergessend, torkelte als erstes hinaus, dicht gefolgt vom gerufenen Krieger. Am Dorfplatz hatte sich ein Hühne von einem Mann aufgebaut, bewaffnet mit einer großen Axt und einem Blick, der noch Tote erschreckt hätte. Dieser wollte wissen, ob es sich beim Krieger tatsächlich um den legendären Kruul Weißhaupt handelte, oder ob sich ein Schwindler hinter diesem Namen versteckte... wie findet man das am besten heraus?
Klar, man beleidigt zu aller erst mal die Mutter des Betreffenden und bricht einen Streit vom Zaun. Der Angegriffene konterte rasch mit einer eher harschen Beleidigung in Richtung Pferde, (die ich hier aus Gründen der Pietät, des Anstandes und Tier- und Jugendschutzes nicht wiederholen werde)... keine schlaue Idee, denn dann kam die Axt zum Einsatz. Der Kampf wogte hin und her, nur ein geschicktes Manöver, dass den Hünen ins Straucheln brachte (und ein heimlich geworfener Stein des Kundschafters, welche den Hünen nun entgültig zu Boden beförderte), konnten den Kampf dann relativ rasch zu Gunsten Kruuls wenden. Lachend erhob sich der Hüne, der sich als Häuptling des Dorfes Falgrue T'fahl vorstellte und lud die Eidgänger zu sich nach Hause ein... wo es wieder etwas Wolfsblut gab, das dem Dieb nun endgültig die Lichter ausgebließ. Das anschließende Gespräch bekam dieser, laut schnarchend und schlafen mit dem Kopf auf dem Tisch, nicht mehr mit. Der Häuptling schilderte den Eidgängern die Vorkomnisse in Dypgraeven, die seit gut einem dreiviertel Jahr das Verhältnis zu seinem Freund (Fürst Ergen, dem Fürsten der Schachtstadt) trübte. Er erzählte ihnen von verschwundenen Reisenden in der Nähe der Stadt und von seinen Befürchtungen, dass dunkles Hexenwerk dafür verantwortlich sein sollte. Nun suchte er Fremde, die sich in seinem Namen in der Stadt umsehen und Licht ins Dunkel bringen sollte. Als Belohnung bot er den Thuul jedem ein Pferd an, eine fürstliche Belohnung, fürwahr. Natürlich konnten die Eidgänger dieses Geschäft nicht ausschlagen und willigten ein, in Dypgraeven nach dem Rechten zu sehen... aber erst, nachdem der Dieb seinen Rausch ausgeschlafen hatte.
Der nächste Tag brachte gutes Wetter, wohl ein gutes Omen...
[Fortsetzung folgt, Schilderung des Spielabend wird aufgrund akuter Müdigkeit morgen fertiggestellt ^^)