Autor Thema: Das Spielleiten mit Organisationen/ Companies  (Gelesen 1052 mal)

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El God

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Das Spielleiten mit Organisationen/ Companies
« am: 26.11.2012 | 19:26 »
Heyho,

ich tue mich im Moment erstaunlich schwer dabei, für meine SIFRP - Runde eine Welt zu basteln und das Reich, dem auch das Haus der SC angehören soll, mit Häusern zu füllen, die einander bekämpfen bzw. zumindest unterschiedliche Ziele haben. Um generell in das Thema hineinzuschlüpfen, wollte ich von euren Erfahrungen mit der Thematik "Organisationen" hören - ich bin gespannt auf Tipps, wie man C-Webs für Companies aufstellt, wie man auf dieser Ebene trotzdem immersiv spielen kann und wie man das Spiel auf dieser Ebene mit der Ebene der einzelnen Charaktere verknüpfen kann. Wenn wir genug Ideen sammeln, wäre das sicher auch was für Eriks Spielleitertippsammlung.

Zuerst mein Ansatz:

Ich bemühe mich, die Häuser an charismatische SCs zu binden, die stellvertretend für diese ausgearbeitet werden und die Ziele und Konflikte mitbekommen, die sich über ihre Organisation umzusetzen versuchen. Auf diese Weise genügen für eine Organisation 3 detaillierter ausgearbeitete Figuren, die archetypisch für das sind, wofür auch das Haus stehen soll. Um mal einen StarWars-Vergleich heranzuziehen: Das böse Imperium ist mit Darth Vader, Imperator Palpatine und Grandmoff Tarkin ausreichend definiert.

Offline Praion

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Re: Das Spielleiten mit Organisationen/ Companies
« Antwort #1 am: 26.11.2012 | 20:20 »
Hast du dir mal angeschaut wie die * World Spiele Fronten erstellen? Das könnte hilfreich sein.
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Offline LordBorsti

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Re: Das Spielleiten mit Organisationen/ Companies
« Antwort #2 am: 27.11.2012 | 11:54 »
Ich bin bei meiner SIFRP Kampagne folgendermaßen vorgegangen:

Im Song of Ice and Fire Universum hat letztendlich ja der Anführer des Hauses (Eddard Stark, Tywin Lannister usw.) das Sagen, bzw. gibt die politische Richtung des Hauses vor. Dementsprechend brauchst du auf jeden Fall die Anführer und ihre Motivation und Ziele. Daraus kannst du die grundsätzlichen Beziehungen der Häuser untereinander ableiten und konstruieren. Ich denke das findet man auch in den Büchern, dass die Beziehungen der Anführer der jeweiligen Häuser zueinander den Hauptausschlag geben (historische Freundschaften und Feindschaften sind aber auch zum Teil vorhanden).

Wenn dieses grobe Netz steht, kannst du einen Blick ins innere der jeweiligen Häuser werfen. In fast jedem Haus wirst du einen Abweichler oder Sonderling finden, der nicht mit dem Status Quo zufrieden ist und versucht seinen eigenen Weg zu gehen. Tyrion ist für mich so ein Beispiel. Auch hier brauchst du Motivation und Ziele und daraus kannst du die Beziehung zum Anführer des Hauses ableiten. Auch wichtig ist die Frage: Wie weit würde dieser Sonderling gehen?

Als letzten Schritt kannst du noch ein paar persönliche Beziehungen zwischen Charakteren verschiedener Häuser einbauen, die von den Beziehungen der jeweiligen Häuser zueinander abweichen.
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Offline Bad Horse

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Re: Das Spielleiten mit Organisationen/ Companies
« Antwort #3 am: 27.11.2012 | 20:41 »
Ich bin früher häufig den Weg der WoD-Splats gegangen, sprich: Ich habe mir ein grobes Klischee für die Sippschaft überlegt ("neugierige Fernhändler", "nostalgische Ex-Machthaber", "neureiche Barbaren-Machthaber", "sinistre Typen, die mit Magie rummachen", "naive Djinnbeschwörer" usw.) und habe mir danach Beziehungen zu den anderen, Motivationen und Anführer überlegt. Das hat ganz gut geklappt, weil ich das Klischee natürlich auch variieren kann.

Bei Dresden Files geht man anders vor: Man legt zuerst die interessanten Orte fest und dann das Gesicht dieses Ortes. Von einer neutralen Kneipe für Übernatürliche in den Everglades bin ich dann zu einem Werkrokodil gekommen; von Coral Castle zu einem Geist (oh!); von der Ermita de la Caridad zu einer korrupten Kirchenfunktionärin usw.

Du kannst das natürlich auch mischen: Klischee, Ort, Gesicht - wie dir am ehesten was einfällt. :)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline yennico

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Re: Das Spielleiten mit Organisationen/ Companies
« Antwort #4 am: 28.11.2012 | 19:04 »
Eine Organisation/Companies zeichnet sich durch die Ziele und Motivationen der Personen in Machtpositionen und durch die Ziele, Motivationen und Eigenschaften der Personen, die in der Organisation arbeiten, aus. Wenn alle oder sehr viele Personen einer Organisation zB. impulsiv und hinterhältig sind, kann man diese Dinge nutzen um eine Person aus dieser Organisation zu spielen und Spieler könnten, wenn sie mehrere solche Personen der Organisation kennenlernen, auch erkennen.

Wichtig ist, dass die Organisationen möglichst unterschiedlich sind und jeweils eine eigene Besonderheit haben. z.B. Alle Personen einer Organisation sprechen immer sehr laut, da ihr Oberhaupt schwerhörig ist oder sie an Orten leben oder arbeiten, die sehr laut sind.

Offline Hotzenplot

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Re: Das Spielleiten mit Organisationen/ Companies
« Antwort #5 am: 28.11.2012 | 19:42 »
Interessantes Thema.

Grundsätzlich erschaffe ich keine Organisationen, die ich nicht auch benutze (n will). Zunächst mal gehe ich da ziemlich neutral ran (Motivation der O., Ziele, Macht, Historie etc.). Dann wende ich mich den für mein Spiel bzw. die Spieler eher interessanten Sachen der Organisationen zu und das sind in der Regeln Führungspersonen bzw. Personen, mit denen die Spieler und SC die Organisation verbinden.

Innerhalb einer Organisation versuche ich meistens 2-3 verschiedene Richtungen (man könnte auch politische Flügel sagen) zu etablieren, die gegebenenfalls von entsprechenden, möglicherweise antagonistischen, NSC vertreten werden. Wichtig ist mir dabei, dass vor allem die Spieler und dann erst die SC ein Interesse an der Organisation haben. Da nutze ich dann durchaus Klischees (Diebesgilde, Gangs, politische Parteien), damit die Spieler etwas griffiges haben. Die C-Webs werden bei mir nur dann schriftlich festgelegt, wenn die Organisation den SC schon so nahe gekommen ist, dass sie diese Webs erspielen bzw. erleben konnten. In der Regeln verändern die Spieler die Organisationen, mit denen sie Kontakt haben, auch. Das begrüße ich sehr und versuche diese Veränderungen auch auf die Spielwelt Einfluss nehmen zu lassen.

Thema immersiv:
Schwierig, wenn die Company selbst mit ihren "rationalen" Werten betrachtet, bespielt und genutzt wird. Wenn z. b. strategisch überlegt wird, ob die Company "Königreich der Diebe" den Helden im Kampf gegen die "nackten Amazonen" helfen kann, kommt es in der Regel zu Überlegungen von (Truppen-)Stärke, Macht, Fähigkeiten etc. Da ist man immer schnell in der Metaebene. Auch beim Auswürfeln der Companystreitigkeiten ist man irgendwie schnell aus der Immersion, zumindest passiert mir das. Finde ich aber eigentlich nicht weiter schlimm, solange man über die o. g. NSC schnell wieder in die Immersion bzw. die Spielebene hinein findet.

« Letzte Änderung: 28.11.2012 | 19:46 von Hotzenplotz »
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El God

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Re: Das Spielleiten mit Organisationen/ Companies
« Antwort #6 am: 28.11.2012 | 19:44 »
Interessantes Thema.

Danke :)

Also den Fokus auf NSCs der Organisationen habe wohl nicht nur ich, den erkenne ich bei euch auch wieder. Wie sieht es aber mit dem Spiel auf Organisations-Ebene aus? Lasst ihr das auch eher über die NSCs laufen oder agieren die Organisationen auch als solche? (Irgendwie bin ich mit der Frage nicht ganz zufrieden, weiß aber auch nicht, wie ich sie besser formulieren soll...)

Offline Hotzenplot

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Re: Das Spielleiten mit Organisationen/ Companies
« Antwort #7 am: 28.11.2012 | 19:54 »
Ich glaube ich weiß was du meinst. Das ist irgendwie eine andere Spielebene.

Du meinst z. b., wenn das Königreich A gegen das Königreich B intrigiert und man das den Spielern mitteilt? D.h., das Intrigieren hätte den Weg in das laufende Spiel und die gemeinsame Vorstellungswelt gefunden, aber irgendwie ist es für die SC noch nicht greifbar.


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Offline Joerg.D

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Re: Das Spielleiten mit Organisationen/ Companies
« Antwort #8 am: 28.11.2012 | 22:23 »
Die Gruppen im C-Web stehen für die Companys oder Interessengruppen. Jede Company soll ein Gesicht (Anführer) haben und der zwei Stellvertreter.

So wie es vorgesehen ist.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.