Dann gebe ich auch mal meine Meinung wieder. Es waren zwar meist die gleichen Filme, die CK auch gesehen hat, aber ich weiche in der Bewertung doch manchmal ab.
Get Shorty: Bei Kurzfilmen kann man nicht viel falsch machen, denn irgendein richtig guter wird schon dabei sein. Allerdings fand ich diesmal die Auswahl besonders gelungen und es war keine richtige Gurke dabei. Angefangen vom düster-märchenhaften „Le Lac Noir“ über meinen Favoriten „The Furred Man“ (was macht man, wenn man als Werwolf seine Gäste erschreckt und dann wirklich jemand stirbt?) bis hin zu einem… Tanz… film… oder so, haben eigentlich alle Filmchen Spaß gemacht.
8/10
Flying Swords of Dragon Gate 3D:
Korrupte Eunuchen, aufrechte Rebellen und jede Menge Ganoven treffen sich in einer Herberge. Dazu noch einen Schatz und die Handlung läuft.
Ein solider Wuxia-Film von Tsui Hark. Der Regisseur ist ja ein Garant für leicht übertriebene Action und Handlung und das war auch diesmal wieder am Start. Für meinen Geschmack manchmal etwas zu viel davon aber OK war’s. Kann man sich ansehen, aber wenn man schon ausreichend Wuxia-Filme kennt, verpasst man nicht viel.
Man hat sich bemüht, 3D glänzen zu lassen, was manchmal sehr gut funktioniert hat (auf dem Seil über der großen Schlucht), aber in den Kampfszenen noch mehr Verwirrung gestiftet hat.
7/10
Ace Attorney:
Die Verfilmung der bekannten Spieleserie für den Gameboy. Ein junger Anwalt muss mit Hilfe eine Mediums Schnellverfahren lösen, die innerhalb von drei Tagen durch sein müssen.
Der Film war genau, was ich erwartet hatte. Animehafte Charaktere und Optik in einem Realfilm, absurde Beweisführungen und Objection! (inklusive Finger). Der Film hat einfach nur Spaß gemacht und ist herrlich entspannt albern, ohne dass einem aber die Charaktere auf die Nerven gehen würden. Irgendwie werden auch die Klischees von Gerichtsfilmen durch den Kakao gezogen: Da werden Papageien befragt und eine kaputte Lampe als entscheidender Beweis herangezogen.
9/10. Super. Mein persönliches Highlight.
Baytown Outlaws: (Achtung, Rantiger Inhalt und ungekennzeichnete Spoiler – aber je weniger Leute sich den Film antun, desto besser)
Oh Gott, wo soll ich da anfangen? Drei Südstaaten-Rednecks sollen einen behinderten Jungen von einem Latino-Drogendealer wiederholen. Der Rest ist so, wie Rodriguez, Guy Ritchie und Tarantino nie sein sollten. Hohle Gewaltaction, die mit „supercoolen“ Sprüchen aufgelockert wurde.
Ich habe ja nichts gehen stylishes Gewaltkino. „Smoking Aces“ fand ich gut. Aber hier ist das Problem, dass ich die drei Rednecks als Helden sehen soll. Ernsthaft? Leute, die mal eben die Putzfrau niedermähen und dann nur meinen „Oh sorry, aber sie haben ja auch für ein Arschloch gearbeitet“?
Was aber noch viel schlimmer ist, ist dieser widerliche Beigeschmack, der mir die ganze Zeit im Mund stand.
Denn unsere Helden, die mit Südstaatenflagge geschmückt sind und von einem Klansmann abstammen, zerlegen zuerst mal das Haus von mexikanischen Gangern (upsi, eigentlich wollten sie andere Ganger umbringen, aber tot ist tot, nicht?), dann das des ebenfalls Latino-Drogendealers.
Im Auftrag des Dealers werden sie erst von Stripper-Attentäterinnen verfolgt, die sie natürlich auch brutalstmöglich umbringen (ich bin es ja inzwischen als Zuschauerin traurigerweise gewöhnt, dass scharfe Frauen umbringen wohl ein eigener Fetisch ist, stören tut es mich aber trotzdem).
Dann kommt eine Gruppe von Afroamerikanern, die in einem Piratenauto namens „Nubian Princess“ Jagd auf sie machen, aber hey, gegen „Mightey Whitey“ haben so Schwarze natürlich keine Chance. Als letztes gibt es natürlich noch die rote Gefahr, nämlich Indianer, die auch ganz Indianermäßig skalpieren.
Aber das macht doch unseren Helden nichts aus. Wir wissen ja, dass ungebildete, verdreckte Weiße immer noch besser sind als irgendwelche Frauen oder Menschen mit anderen Hautfarben, die natürlich stets und immer in strikt homogenen Gruppen auftreten.
Bäh. Entweder der Regisseur ist dumm wie Brot, ein Rassist oder er hat sich seine schwitzigen Fingerchen gerieben, weil er ja, hihihi, so total politisch unkorrekt und voll edgy ist. Information: Vage lustig rassistisch zu sein ist immer noch rassistisch.
1/10 für ein bis zwei nette Szenen mit dem behinderten Jungen, der aber dank Ausländerumbringen wenig präsent war, und weil man mit 16 den Film bestimmt super findet.