Es sind nun zwei Wochen vergangen seit Lyrus die Entscheidung traf ins
Exil zu gehen weit weg von allem was ihm etwas bedeutete. Er befand sich
nun in den Wäldern von Terokkar, nahe der Berghänge über die man in
das Schattenmondtal reisen konnte. Er verbrachte seine Zeit nicht sehr
lang allein, denn etwa zwei Tage nachdem er aus Silbermond verschwand
und durch das Portal schritt und herum irrte, traf er einen jungen Vogel der
ihm nun auf Schritt und Tritt zufolge schien.
Er mochte es den Vogel um sich zu haben den er war sehr einsam und es
quälte ihn hier sein zu müssen doch er wusste das es keine andere
Möglichkeit gab. Den nur so konnte er die schützen die ihm wichtig sind.
Doch gerade jetzt vermisste er sie alle sosehr, wie gerne würde er sie nur
ein einzigstes Mal wieder sehen, doch er wollte es nicht riskieren. Zumindest
war das seine Haltung vor einer Woche, doch nun zerbröckelte seine
Entschlossenheit langsam.
Den in den Wäldern hatte er zwar viel Zeit zum trainieren doch sonst hatte
er nicht viel. Und er wusste er müsse schon bald nach Orgrimmar
zurückkehren den schon nach der ersten Woche fingen die Lebensmittel an
knapp zu werden und die Speisen die er sich selbst herbei beschwören
konnte reichten zwar um den Hunger zu stillen jedoch nicht ihm neue
Energie zu liefen und so wurde er zwar stärker jedoch verlor seine vorher
starke und erhabene Ausstrahlung die einen Elfen wie ihn normal zeichnet.
Er ähnelte nach und nach immer mehr einem Verlassenen und nicht mehr
einem Blutelfen.
Als er nun auch noch versehentlich heute seine Robe beim Training in
Brand setzte wusste er, dass er nun nach Orgrimmar zurückkehren musste
um seine Vorräte und seine Ausrüstung aufzustocken. Er wollte sich auch
einen neuen Umhang für die kalten Nächte besorgen, denn er konnte nicht
immer ein Feuer entzünden, da wenn es regnete er kein trockenes Holz
hatte. So saß er nun am Boden und versuchte sich darauf vorzubereiten in
die Zivilisation zurück zukehren.
Es waren zwar erst Zwei Wochen aber ihm kam es wie zwei Jahre vor. Als
er sich bereit fühlte aufzubrechen stand er auf und schloss die Augen.
Bedächtig sprach er langsam die Worte die ihn weg aus dem Wald bringen
sollten. Als er die letzen Worte ausgesprochen hatte löste sich langsam die
Umgebung um ihn auf und er war zurück.
Zurück in Azeroth, zurück bei denen die ihm wichtig waren, zurück dort wo
er all jenen Schaden könnte. Er wusste dass er nicht lang bleiben konnte
und auch nicht wollte. Zu groß war seine Furcht. Als er die Kluft der
Schatten verlies, trat er ins Licht der Stadt und er musste erst einige
Momente blinzen bevor er seine Umgebung erfasste. In den Wäldern
herrschte dauerhaft ein Zwielicht was bedeutete das er schon seit zwei
Wochen nicht mehr die Sonne in einer solchen Intensität sah und auch
spürte. Er merkte sofort wie sich sein Körper erwärmt als ihn die Sonne traf
und so stand er mehrere Minuten da und genoss wie die Sonne ihn zart
umschloss. Doch dann drängte sich wieder die Furcht vor dem was
passieren könnte ihn seinen Geist.
So lief er schnellen Fußes in Richtung der Gasse, wie sie schlicht genannt
wurde. Es war eine lange Straße an der sich recht und linkst die
verschiedensten Läden befanden. Doch er sah gar nicht was sich in den
vielen Geschäften alles befand. Er lief an Fellen von Jägern, an
Schreibfedern und einigen kleinen Messern vorbei den das alles
interessierte ihn nicht. Es würde ihm weder helfen im Wald zu überleben
noch würde es ihm helfen sich gegen sich selbst zu helfen.
Er blieb abrupt stehen als er an einem Laden für Roben vorbei kam. Er
wollte eigentlich nur seine alte Robe, von einem Schneider flicken lassen.
Doch jetzt wo er die Waren des Ladens sah wusste er dass es nur Tage
gedauert hätte bis sie wieder gerissen wäre. Denn seine jetzige Robe war
überall abgewetzt und wurde nur noch von ein bis zwei mit Magie
durchwirkten Fäden zusammen gehalten. Und ihm Vergleich mit den
Angeboten des Ladens machte er den Eindruck eines Bettlers und nicht
den eines Magiers. Seine hell bläuliche Robe war mehr bräunlich als
bläulich, was auf den Schmutz ihn den Wäldern zurückzuführen war. Und
er musste einige Male feststellen dass er damit mehr als auffiel in den
Wäldern. Deshalb wunderte es ihn auch nicht das ihm auf der Jagd nie wild
begegnete. So entschied er sich eine neue zu kaufen.
Er sah sich nun ein wenig genauer im Laden um. Er sah Roben ihn den
verschiedensten Farben. Es gab rote, blaue sogar weiße doch er wüsste
das das weder einem Magier angemessen wäre noch das er damit im Wald
weniger auffallen würde. So schaute er sich weiter um und entdeckte
schwarze und blaue Roben jedoch gefielen ihm beide nicht. So sah er sich
suchend weiter um und entdeckte eine dunkelblaue schlichte Robe die ihn
sofort ansprach.
Er nahm sich die Robe und schaute ob sie im von der Länge und vom
Schnitt her passen würde und er stellt mit Freunde fest das alles zu passen
schien. So ging er damit zum Verkäufer hin der ihn erst einmal musterte. Er
brummelte was von das könne er sich sowieso nicht leisten und ich solle es
zurückhängen. Doch als Lyrus ein kleines Säckchen hervorholte das
augenscheinlich viele Goldmünzen enthielt, änderten sich die Züge des
Orkes sofort. Er musterte Lyrus noch einmal und sagt dann:
„Selbst wenn ihr dieses Gold gestohlen haben solltest, Gold ist Gold also
darf es noch etwas sein wir haben noch passende Schulterauflagen und
einen Umhang? “
Ein Lächeln umspielte Lyrus Lippen und er antwortete in ruhigen Ton: „Die
Schulterstücke und den Umhang nehme ich gerne. Und keine Angst wegen
dem Gold, als Magier habe ich es nicht nötig zu steilem.“
Als Lyrus das Wort „Magier“ benutzte wurde der Ork wie versteinert und er
wurde weiß, soweit dies bei der grünen Haut des Orks möglich war. Er
öffnete den Mund und begann zu stottern: „Es …. Es tut mir leid ich wollte
auch nicht Beleidigen, Sir. Ich konnte ja nicht ahnen dass ihr ein Meister
der Magie seid. Bitte verzeiht mir mein Verhalten ihr seht nur nicht aus wie
einer mehr wie … mehr wie ein Bettler.“
Der Ork starrte nun ganz demütig zu Boden es war deutlich zu spüren wie
peinlich ihm das Ganze war. Lyrus konnte sich das Lachen nur mit Mühe
verkneifen. Deshalb antwortete er nur: „Geht nie nach dem äußeren einer
Person.“ Damit war die Unterhaltung beendet den keiner der beiden
verspürt das Gefühl noch etwas zu sagen den beide wollte das Ganze nicht
noch peinlicher machen. Lyrus legte sogleich die neue Robe, den Umhang
und die Schulterpolster an.
Lyrus gewann durch die neue Kleidung wieder einiges seiner alten
Ausstrahlung zurück. Er wirkte nun wieder eher wie ein Elfen Magier der
von den Magistern Ausgebildet wurde und nicht mehr so schäbig. Er ging
nach dieser Begegnung nur noch schnell in einen Lebensmittelgeschäft
und kauft Vorräte für die nächsten Wochen. Als er alles besorgt hatte wollte
er gerade aufbrechen und zurück ins sein Exil gehen als er das Gefühl
hatte jemanden gesehen zu haben.
So folgte er der Person die gerade um eine Ecke verschwunden war. Er
folgte der Person, die er von hinten nicht erkennen konnte weiter und
machte langsam immer mehr weg zwischen sich und der Person gut als
diese plötzlich in ein Haus verschwand. Er wusste sofort wo er war. Im Tal
der Geister und vor ihm die Taverne am See. Er wollte erst umkehren und
es auf sich beruhen lassen. Doch dann konnte er der Versuchung einfach
nicht widerstehen, nur einen Abend wieder so zu leben wie als wäre
nichts passiert.
Und so trat er langsam auf das die Taverne zu und als er eintrat merkte er
sofort das nichts so wahr wie immer. Jeder blickte ihn kurz an und drehte
sich sofort wieder weg wie als wollen sie sagen „Geh weg. Wir wollen dich
hier nicht.“
Doch das kümmerte ihn kaum doch es war das Gesicht was sich nicht
wegdrehte was ihn am meisten traf und ihm den Atem raubte. Er sah wie
Fairyy ihn mit einem von Angst verzerrten Gesicht ansah. Ihn diesem
Moment wusste er das er wohl an dem Abend nicht nur einen Vorhang
zerstört hatte, sondern auch eine Freundschaft die ihm sehr viel bedeutet
hatte.
Es war wie ein Stich ins Herz und er wollte diesen Blick nicht weiter
ertragen. Er drehte sich um und verließ die Taverne so schnell wie er sie
betreten hatte. Der kühle Wind der kommenden Nacht macht seinen Kopf
ein bisschen klarer. Er wollte eigentlich nun sofort aufbrechen doch er
wollte nun noch ein wenig Wein im Gasthaus im Tal der Ehre kaufen um
sich wenn er in den Wäldern wieder angekommen ist etwas zu haben mit
dem er die Erinnerung wegschwemmen kann. So ging er ihn Gedanken
langsam Richtung Tal der Ehre.
Er merkte es gar nicht als er im Gasthaus angekommen war. Das
Gasthaus war fast leer, nur eine junge Sin’dorja saß allein dort und schien
auf jemanden zu warten. Höfflich wie er war begrüßte er diese kurz wandte
sich dann an den Wirt und lies sich 3 Flaschen eines Guten Elfenweines
geben. Lyrus verstaute die Flaschen sicher in seinen Taschen und bestellte
sich, entgegen seines ursprünglichen Planes noch ein Glas Wein und
nahm dann auch dieses entgegen. Er legte den geforderten Betrag für die
Flaschen und das Glas auf den Tressen und ging dann zu der jungen
Sin’dorja hinüber und setzte sich zu ihr. Als sie sich ein wenig unterhalten
hatten, sagte die Sin’dorja das sie sich nun selbst noch etwas zu trinken
hole.
Als sie den Tisch verlies kreisten Lyrus Gedanken wieder um das
aufeinander treffen mit Fairyy. Er spürt den Schmerz, den Schmerz eine
Freundin die er sehr schätze hatte Angst vor ihm. Er spürte dass sie ihn
wahrscheinlich nie wieder so behandeln würde wie einst. Der Moment wo
er die Taverne betreten hatte, hatte ihm den Boden unter den Füßen weg
gerissen er wusste nicht mehr was er tun sollte. Er ging in die
Scherbenwelt um jene zu Schützen die Angst vor ihm hatten oder ihm nicht
mehr vertrauten. Er war sich nicht sicher gewesen was er in Yhaddars
Augen gelesen hatte als er ihn angesprochen hatte. Doch nun ist Lyrus
bewusst das er Misstrauen und Verachtung war.
Das was ihm Halt gab war verschwunden und er driftet nun ab, er spürte
wie ihn die Flamme, ihn ihm zu verzehren begann. Und dann wurde alles
Schwarz und er fühlte nur noch Hass unbeschreiblich viel Hass.