Autor Thema: Apps - die Publikationsform der Zukunft?  (Gelesen 2747 mal)

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Offline ArneBab

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #25 am: 5.01.2013 | 16:04 »
Webapps sind aber keine Webseiten, sie sind Apps die mit Webtechnologien erstellt sind. Das ist für mich ein wesentlicher Unterschied. Man braucht eben für seine Webapp ein Navigationskonzept, da diese eben nicht nur im Browser, sondern auch Fullscreen laufen, ohne UI-Elemente des Browsers.

Wenn die Webapp offline fähig sein soll, was ich als recht wichtig empfinde, muss man eben viele Dinge, sie sonst auf dem Webserver erledigt werden, direkt in der App mittels Javascript abbilden. Aber es stimmt auch, dass viele Apps kein wirklich gutes UI haben.
Ich habe die App nur im Browser getestet, daher fallen mir natürlich Punkte auf, die im Browser stören… insofern bin ich natürlich nicht der ideale Tester für die App.

Haben Geräte ohne Tastatur keine Wisch-Gesten als Ersatz für die Browser-Knöpfe? Bzw. Wäre es möglich, Javascript nur für das Triggern der vor- und zurück-Knöpfe zu nutzen?

Ich habe auch sonst nichts gegen Javascript für interaktive Elemente. Für eigentlich statisches stört es mich allerdings…

Brauchst du für den Offline-Modus die Seite als einzelne Datei? In dem Fall könnte die data-Direktive von URIs praktisch sein (habe ich erst letztens entdeckt). Damit kannst du eine komplette Webseite in einen Link einbetten, also mehrere Seiten in einem einzelnen HTML-Dokument unterbringen. Infos: http://en.wikipedia.org/wiki/Data_URI_scheme


EDIT: Eine kleine Test-Datei mit DATA-uri: http://draketo.de/dateien/datauritest.html
« Letzte Änderung: 5.01.2013 | 16:16 von ArneBab »
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Offline D. Athair

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #26 am: 5.01.2013 | 16:20 »
Wenn jeder am Spieltisch ein Smartphone oder ein Tablett hat, wäre das eine immense Erleichterung...
Wird bei mir am Spieltisch schon deswegen verboten, weil die Leute sonst immer auch Facebook und anderes Störendes darauf laufen haben, gleichwohl ich den spielerleichternden Effekt zur Gänze anerkenne.
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Offline Khouni

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #27 am: 5.01.2013 | 16:56 »
Bei Pathfinder rührt bei uns niemand die Bücher an, am wenigsten der SL, der nur mit PDF und vor Allem Hero Lab für ALLES arbeitet. Ich ebenso; die PRD ist schneller und einfacher zu durchforsten, ich kann mehrere Dinge auf einmal aufhaben etc. Die Mitspieler kümmern sich eh kaum um Regeln, also stehen nur der Laptop des SL sowie meiner auf dem Tisch. Passt. Mit Hero Lab kann ich alles verwalten, muss mir den unnötigen Kram nicht merken (ich trage alle Status dort ein, bekomme Deckung etc...) und kann einfach spielen. Nie wieder ohne sowas bei komplizierten Systemen wie Pathfinder.
DCC RPG bekomme ich als SL auch ohne sowas hin; da gibt es von Purple Sorcerer Games jedoch ebenfalls eine nette Software.
Mit einem guten PDF und Improvisationstalent bin ich jedenfalls schnell genug für die meisten Belange. Auch unser Pathfinder-SL benutzt Hero Lab nicht für alles, sondern eher als Stütze.

Im Großen und Ganzen bin ich für mehr Virtualisierung und weniger Bücherwurschteln. Das DCC RPG-Buch wird am Tisch auch nicht benutzt, da ich den Laptop sowieso anhabe.

Offline jcorporation

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #28 am: 5.01.2013 | 16:57 »
Nein, der Offlinemodus funktioniert dank der HTML5 Appcache Funktion.

Gesten müssen immer von der App implementiert werden, darüber lässt sich natürlich anstellen, was mit JavaScript machbar ist. Der Vorteil der Navigation über JavaScript ist eben, dass nicht die ganze Seite geladen und gerendert werden muss, sondern eben nur einzelne Elemente ausgetauscht werden können, was besonders bei mobilen Browsern spürbar schneller ist und eben so Dinge wie 2-Spalten-Modi ermöglicht. Imho kommt man für eine vernünftige Webapp nicht ohne JavaScript aus. Wobei ich darauf achte möglichst viele Deisgndinge mit CSS und MediaQueries umzusetzen und nicht mit JavaScript. Aber darum geht es hier ja eigentlich nicht.

Ich denke allerdings, dass es möglich ist, Apps technisch so sauber zu machen, dass sie ein eigener Informationskanal sein können. Solange dafür aber nicht jemand einen freien Standard entwirft, der dann von Autoren einfach mit Daten gefüttert werden kann, sehe ich darin nur Zusatzmaterial. Eine eigene, wirklich gute App zu entwickeln ist in etwa so viel Arbeit, wie ein CMS zu schreiben (mehrere Hobby-Personen-Jahre). Und die Arbeit geht für die Entwicklung der Inhalte verloren.
Ich hab aus meiner SpacePirates App ein Framework extrahiert, mit dem ohne große JS-Kenntnisse eigene Apps erstellt werden können, was aber quasi auf kein Interesse gestoßen ist.
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Offline ArneBab

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #29 am: 5.01.2013 | 19:42 »
Gesten müssen immer von der App implementiert werden, darüber lässt sich natürlich anstellen, was mit JavaScript machbar ist. Der Vorteil der Navigation über JavaScript ist eben, dass nicht die ganze Seite geladen und gerendert werden muss, sondern eben nur einzelne Elemente ausgetauscht werden können, was besonders bei mobilen Browsern spürbar schneller ist und eben so Dinge wie 2-Spalten-Modi ermöglicht.

Der hat mich sehr irritiert, weil gerade da mein Zurückknopf nicht funktioniert hat… eigentlich eine schöne Idee, aber schwer, sauber umzusetzen.

Zitat
Ich hab aus meiner SpacePirates App ein Framework extrahiert, mit dem ohne große JS-Kenntnisse eigene Apps erstellt werden können, was aber quasi auf kein Interesse gestoßen ist.

Das ist verständlich, denke ich: Wer Apps erstellen kann, macht eher seine eigene, wer es nicht kann, für den ist es vermutlich noch zu viel.

Hast du überlegt, eine Plattform daraus zu machen, die Apps als epub o.ä. aus dem Netz lädt und dann anzeigt? Sowas wie eine Zeitungs-App, aber mit Rollenspielen statt Zeitungen. Einen Vertriebskanal mit Minimalen Anforderungen an die Produzenten.
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Offline Skeeve

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #30 am: 5.01.2013 | 21:56 »
Bei Pathfinder rührt bei uns niemand die Bücher an, am wenigsten der SL, der nur mit PDF und vor Allem Hero Lab für ALLES arbeitet.

ich habe mir mal die Webseiten zu Her Lab angeschaut... leider gibt es die Probe-Version nicht mit Savage Worlds-Unterstützung. Aber bei anschauen der Bilder zu der Savage Worlds-Unterstützung ist mir sowieso schon ein, möglicherweise massives, Problem aufgefallen das ich vermutlich mit Hero Lab und auch mit anderen Apps habe:

Bei den Charakterdaten berücksichtigt Hero Lab auch gleich die getragene Ausrüstung und die Stärke des Charakter und ermittelt die Mod auf Attribute wegen Traglasten.
Nun benutzen wir in unserer Runde als wichtigste Hausregel die "Setzkastenmethode" von Zornhau für Ausrüstung/Traglasten. Dementsprechend auch eine angepasste Ausrüstungsliste.

Wenn ich also nicht die in Hero Lab vorhandene Ausrüstungsliste und die Traglast-Ermittlung abschalten und durch eigene ersetzen kann, dann kann ich die "in-Game"-Vewaltung der Charaktere nicht wirklich benutzen.

Allgemein und auch für andere Apps formuliert: wenn man bei der App nicht alle/viele Teile abschalten und selbst durch Hausregeln ersetzen kann, dann haben wir ein Problem.

Ich persönlich wäre ja mit einer Schnittstelle die ich in Python ansprechen kann völlig glücklich. Aber nicht jeder Rollenspieler hat Lust und/oder Zeit zu programmieren und die ganze App so flexibel zu gestalten dass man das beliebige Teile durch externe Routinen und Daten ersetzen kann... Wird vermutlich beliebig schwierig.  :(

Da bleibt für die App aber wohl nicht mehr viel mehr als das Regelwerk darzustellen. Könnte als App aber auch schon besser sein als ein einfaches PDF. Wenn man dabei z.B. für einen Kampf gleichzeitig die Kampfregeln und die Werte der beteiligten NCS-Arten angezeigt bekommt. Für die NSC-Daten benutze ich zwar Karteikarten und bei Savage Worlds reicht mir das auch noch aus, aber prinzipiell wäre eine elektronische NSC-Verwaltung nett. Bei den meisten NSCs muß man sich ja auch nicht mit Traglasten und solchen Problemen detailiert auseinandersetzen, weil die NSCs nach der nächsten Begegnung mit den Charakteren (= nach dem nächsten Kampf) sowieso Geschichte sind.  

(Edit: Unterstreichung eingefügt)
... oft genug sind die Spieler die größten Feinde der Charaktere, da helfen auch keine ausgeglichenen Gegner

Hoher gesellschaftlicher Rang ist etwas, wonach die am meisten streben, die ihn am wenigsten verdienen.
Umgekehrt wird dieser Rang denen aufgedrängt, die ihn nicht wollen, aber am meisten verdienen. [Babylon 5]