Autor Thema: Taktische Rollenspiele ohne Bodenpläne  (Gelesen 1014 mal)

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Offline sir_paul

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Taktische Rollenspiele ohne Bodenpläne
« am: 12.12.2012 | 09:22 »
Hallo,

inspiriert von Mentors Nachbarthread würde ich gerne etwas über Rollenspiele mit taktischem Anspruch erfahren welche ohne Bodenpläne und Miniaturen auskommen. Hierbei sollte der Verzicht auf Miniaturen grundlegend sein und nicht nur als Option im Regelwerk erwähnt werden.

Zu jedem Spiel das ihr hier nennt wüsste ich gerne auch was das Spiel für euch taktisch macht.

Danke
sir_paul

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Re: Taktische Rollenspiele ohne Bodenpläne
« Antwort #1 am: 12.12.2012 | 09:35 »
Auch eine interessante Frage ;)

Ich würde da die Heresy Engine (Airship Pirates, Victoriana 2E) in den Ring werfen. Hier wird im Kampf pro Runde eine Initiative ermittelt, und dann gemäß der Initiative angesagt, wer was tun möchte. Erst danach wird für alle ausgewürfelt. Da man auch vorher Verteidigungen ansagen muss, und für jede (Re)Aktion seinen Würfelpool teilen muss, ist es taktisch zu planen, ob und wieviel Resourcen man pro Runde in die Verteidigung(en) steckt. "Taktischer Anspruch" ist das offiziell glaub ich zwar keiner, wirkt sich aber so im Spiel aus.
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Offline Drudenfusz

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Re: Taktische Rollenspiele ohne Bodenpläne
« Antwort #2 am: 12.12.2012 | 09:48 »
Legend of the Five Rings fühlt sich für mich Taktisch auch ohne Bodenpläne an, zu einen weil es veile Möglichkeiten gibt synergien zwischen den Charakteren zu erzeugen ohne dafür eine Karte zu brauchen, was dann Taktische entscheidungen fördern kann, zum anderen auch das ganze Schlachten-System wo man mit einer Tabelle arbeitet wo der Charakter in der Schlacht ist, statt mit Bodemplan.
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Offline Der Nârr

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Re: Taktische Rollenspiele ohne Bodenpläne
« Antwort #3 am: 12.12.2012 | 10:17 »
DSA4. Die Basis ist das Spielen ohne Miniaturen, aber dennoch gibt es umfassend taktisch relevante Regeln. Welche Waffe setze ich gegen wen ein, wann welches Manöver. Interessant ist, dass es auch komplexe Bewegungs- und Positionsregeln gibt, die ohne Bodenplan eigentlich nicht ohne viel Handwedelei umzusetzen sind, was den taktischen Anspruch ad absurdum führt.

Hyperborea (frz. Bloodlust), hier besteht das taktische Element darin, dass man mit dem Gegner pokert: Man muss sich zu Beginn verdeckt für ein Grundmanöver entscheiden, je nachdem, welche Manöver von den Kämpfenden gewählt wurden, gibt es Konsequenzen für die Auswirkung der Manöver. (Ausfall vs. Parade führt zu einem anderen Ergebnis als Ausfall vs. Attacke oder Parade vs. Parade usw.).

Auch wenn es hier nicht Thema des Threads ist, möchte ich lobend Classic Unisystem erwähnen. Dieses setzt nicht auf Bodenpläne und hat anders als z.B. DSA4 nicht so getan, als könne man exakte Positionen etc. genau im Kopf behalten, sondern hat einfach konsequent auf detaillierte Bewegungs- und Positionsregeln, ja, sogar auf eine klassische Initiativeregel verzichtet und so tatsächlich das Spiel ohne Bodenplan optimiert. Die taktischen Elemente sind so zwar minimal, aber dafür wirken die Kämpfe im Classic Unisystem auf mich ganz besonders dynamisch und es ist eines der für mich am wenigstens "brettspieligen" Kampfsysteme. Es ist natürlich denkbar, dass wenn man kampflastig spielt die Spielrunde hier eigene Taktiken entwickelt und anfängt, diese umzusetzen, das wären dann sozusagen echte Taktiken, die nur einen Vorteil bringen, weil sie eben vorteilhaft sind und nicht, weil man weiß, dass Handlund X den Vorteil Y bringt.
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Offline 1of3

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Re: Taktische Rollenspiele ohne Bodenpläne
« Antwort #4 am: 12.12.2012 | 10:28 »
Capes : Definiere ich den Umstand als Konflikt? Soll ich ihn weiter eskalieren? Will ich versuchen ihn wirklich zu gewinnen oder täusche ich das nur vor? Will ich alternative Konflikte aufmachen, um die Mitspieler abzulenken? Kann ich auf Dritte Seite teilen?

With Great Power : Will ich diesen Konflikt gewinnen? Bin ich bereit dafür meine Aspekte weiter zu belasten? Soll ich beim Assessment be- oder entlasten? Welche Farbe wird gerade auf den anderen Pages angespielt? Steigern, wechseln oder blocken mit Joker?

Marvel Heroic : Merkmal positiv oder negativ erzählen? Stunt oder Power Point? Angriff, Asset und wenn ja wie? Kann ich aus dieser Szene Erfahrungspunkte ziehen? Welche SFX haben meine Verbündeten? Sind die so nützlich, dass ich dafür meine Teamkonfiguration ändere?


War übrigens auch mein Designziel bei B&B ist aber im Vergleich noch deutlich einfacher gestrickt als die drei oben genannten.

Offline Greifenklaue

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Re: Taktische Rollenspiele ohne Bodenpläne
« Antwort #5 am: 12.12.2012 | 10:54 »
Warhammer 3: Das abstrakte Entfernungssystem (in Kontakt, nah, mittel, fern) kann man natürlich mit Minis und einer Matte mit diesen vier Kategorien (oder frei auf dem Tisch) darstellen, eignet sich aber im höchsten Maße dazu, nur auf nem Zettel notiert zu werden oder per Marker die Entfernungsklasse aufzuschreiben.

Ein ganzer Schwall taktischer Optionen, meist eingekauft per Talent oder Aktionskarte gibt meist eine Auswahl mehrerer geeigneter Optionen mit unterschiedliche Konsequenzen. Nutze ich den einfachen Schlag oder meine Slayeroption, verliere aber damit die Defensivkarten. Nutze ich Heftiger Schlag und packe weitere Counter auf eine Paradefähigkeit?

Und durch das Aufsteigen und den Erwerb neuer Karten erweitert man seine Taktikpalette.

Und die unterscheiden sich von Karriere zu Karriere teils stark, auch innerhalb einer Karriere gibt es unterschiedlichste Ausbaumöglichkeiten.

Das ganze unterstützt durch die Aktions- und Taktikkarten und  ganz wichtig - die Erschöpfungsmarker, so fällt es leicht im Auge zu behalten, wann man eine Fähigkeit wieder nutzen kann.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Offline sir_paul

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Re: Taktische Rollenspiele ohne Bodenpläne
« Antwort #6 am: 12.12.2012 | 11:06 »
Na, da sind ja schon mal ein paar schöne dabei  :d
mal kucken ob noch mehr Input kommt!

Offline kalgani

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Re: Taktische Rollenspiele ohne Bodenpläne
« Antwort #7 am: 12.12.2012 | 11:17 »
Castles & Crusades

taktische möglichkeiten, es wird aber explizit darauf aufmerksam gemacht das der Kampf in diesem rahmen narrativ gehandhabt werden sollen.

Offline 8t88

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Re: Taktische Rollenspiele ohne Bodenpläne
« Antwort #8 am: 12.12.2012 | 13:36 »
D&D 3.5 kann man taktisch aber ohne Battlemat spielen.
Ansonsten: Was ist denn mit Reign? Da bin ich mir nicht sicher.
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Offline Dr. Shoggoth

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Re: Taktische Rollenspiele ohne Bodenpläne
« Antwort #9 am: 12.12.2012 | 14:55 »
The One Ring
Man kann zu Beginn des Kampfes Combat Advantages generieren. Das sind Extrawürfel, die man im Laufe des Kampfes benutzen oder anderen SCs geben kann.
Dann müssen die SCs im Kampf einen Stance einnehmen (Forward, Open, Defensive oder Rearward). Das beeinflusst wie gut sie treffen, aber auch wie gut sie selbst getroffen werden.
Man kann sich überlegen einen Called Shot zu machen, um bei gelingen die Sonderregel der Waffe zu verwenden (Schild spalten, Entwaffnen automatischer Piercing Blow)
Des weiteren kann man im Kampf seinen Helm ausziehen, um damit weniger gerüstet, aber auch weniger schnell erschöpft zu sein.
Gegner einschüchtern
Kammaraden sammeln (Ausdauer zurückgewinnen)
Kammaraden schützen
Zielen

Außerdem kann man sich bei jedem Angriff entscheiden Hope Points auszugeben, um einen misslungenen Angriff evtl in einen gelungenen umzuwandeln.

Ich habe es bisher nur in der Theorie gelesen, habe mir aber gedacht, dass das System sicher auch ohne Bodenplan abwechslungsreich ist. Allein dass man sich jede Runde für einen Stance entscheiden muss bringt taktische Überlegungen rein. Will das System unbedingt mal anspielen... Vielleicht sind meine Leute nach dem Hobbit motiviert mal auf Mittelerde zu spielen.
Wer leitet für mich die Orpheuskampagne?

Boni

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Re: Taktische Rollenspiele ohne Bodenpläne
« Antwort #10 am: 12.12.2012 | 15:08 »
Ich kann Dr. Shoggoths Beschreibung zu The One Ring nur unterstützen, auch aus der Praxis heraus. Die verschiedenen Stances und ihre Möglichkeiten führen wirklich dazu, das man sich als Gruppe überlegen sollte, wie man voreht und wer in welcher Runde wozu welchen Stance einnimmt.