Okay. Ich weiß nicht, ob es das überhaupt gibt. ALLE Kochbücher, die ich kenne, sind eigentlich nur Rezeptesammlungen. Vielleicht noch mit ein bisschen nutzloser Materialkunde vorweg. Da sind die Anekdoten, die Tim Mälzer in seiner Show am Rande erzählt, noch lehrreicher. Ich koche nicht nach Rezept. Ich möchte das Prinzip verstehen.
Wenn ich also ein Stück Kalbscarré, 900 g, beim Metzger meines Vertrauens sehe und einfach mitnehmen muss, will ich nicht ein Rezept suchen, wo zufällig drinsteht, wie man ein 900 g Stück Kalbscarré zubereitet (und bei den Chefkoch-Rezepten ist das Fleisch dann meistens eh durch, wenn man sich dran hält). Sondern ich will verstehen, wie ich auf die richtige Temperatur und Garzeit für meinen Ofen komme, wenn ich es gerne zartrosa hätte. Und wenn ich Übermorgen ein 600 g Stück Steakhüfte kaufe, wäre es schön, wenn ich nach dem gleichen Prinzip auch für dieses Stück Fleisch die richtige Temperatur und Garzeit finden könnte.
Ich koche keine Rezepte nach. Ich bereite Speisen zu. Die zugrunde liegenden Prinzipien verstehe ich teilweise, durch Trial and Error oder weil ich mal jemanden getroffen habe, der sich damit auskannte. Leider gehört die Zubereitung von Fleisch im Backofen bisher nicht dazu, und ich habe in letzter Zeit zwei schöne Stücken Fleisch verhunzt, was der Anlass für meinen Frust und diesen Thread ist.
Offenbar scheinen die Autoren von Kochbüchern und die Betreiber von Seiten wie chefkoch.de grundsätzlich davon auszugehen, dass niemand solche Dinge wissen will, sondern dass Leute erst ein Rezept suchen und dann genau die Zutaten für dieses Rezept einkaufen und genau den Anweisungen folgen. Oder gibt es auch Kochbücher für denkende Menschen? Bin für Empfehlungen dankbar.