Genau wie die Figuren bei Konflikten ihre Würfelpools einbringen, macht es die SL auch - wann immer ein Konflikt mit einem der Stadtthemen auf der Liste in Zusammenhang steht, bekommt die SL eben die dazugehörigen Würfel in der Pool, fertig, aus. Die Würfel verbrauchen sich auch nicht, halt eine einfache Probenmechanik. Abgehandelt wird das ganze dann auch klassisch: Der Wert des eingebrachten Figurenaspekts bestimmt die Größe des W6-Würfelpools, wer die meisten Erfolge mit dem Pool hat, gewinnt
Klingt einerseits gut, wenn der starre Rahmen etwas aufgeweicht wird; andererseits ist es schade, dass dadurch die vorher durch die Spielmechanik vorgegebene Dramaturgie wegfällt. Das schöne bei dem Entwurf ist ja, dass viel Erfolg zu Begin automatisch zu größeren Herausforderungen gegen Ende führt.
Hast du schon mal darüber nachgedacht, Erzählrechtvergabe und Erfolg/Misserfolg mechanisch zu trennen? Beispielsweise: Jede 1-3 ist ein Erfolg, aber das Erzählrecht erhält der mit der höchsten Zahl im Pool. Oder vielleicht sogar: Das Erzählrecht erhält, wer am wenigsten GLEICHE Zahlen im Wurfergebnis hat (wobei dann die höchste gewürfelte Zahl bei Gleichstand sticht). Dann würde ein großer Pool Erfolg begünstigen, ein kleiner dagegen Erzählrechtvergabe (es wäre aber trotzdem möglich, sowohl Erfolg als auch Erzählrecht zu bekommen).
Vielleicht könnte man dazu noch (pro Abend) einen kollektiven Pool andersfarbiger Würfel einbringen, aus dem die Spieler sich bedienen können, um ihre Erfolgsaussichten bei Proben zu verbessern; jeder dieser andersfarbigen Würfel, der einen Erfolg zeigt, wandert in einen Pool für den SL, und wenn der den dann einsetzt und der Würfel einen Erfolg zeigt, geht er zurück an die Spieler. Tendenziell würde damit ein Wechselspiel des Erfolgs/Misserfolgs begünstigt, die Möglichkeit, auf den Erfolg Einfluss zu nehmen, würde aber zunehmend verknappt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Erzählrecht zu erlangen, könnte man dagegen jederzeit verbessern, indem man weniger Würfel verwendet, als man eigentlich zur Verfügung hat.
vielleicht wäre es sogar sinnvoll, bei den andersfarbigen Würfeln die Erfolge zu zählen, sie aber nicht bei der Entscheidung der Erzählrechtsvergabe zu berücksichtigen; dann wären sie wirklich ein machtvolles Werkzeug, um die Story zu lenken; Die Spieler können sie dann geballt am Anfang einsetzen, um Fakten zu schaffen und die Bühne zu bereiten, oder sie sich bis zum Ende aufheben, um den Ausgang der Geschichte zu entscheiden.
Vielleicht ist das auch schon zu kompliziert; hätte halt das interessante Element, dass man abwägen muss, ob man jetzt lieber das Setting stärker gestalten will (wenige Würfel verwenden) oder lieber die Handlung stärker lenken (viele Würfel verwenden).
EDIT: Mir fällt gerade auf, dass es bei dem Vorschlag wahrscheinlich am besten wäre, wenn die SC nur Würfel aus ihrem Pool durch die andersfarbigen Würfel ersetzen können, nicht aber aufstocken; die Werte auf dem Papier würden dann ziemlich zuverlässig die Erfolgswahrscheinlichkeit in einer bestimmten Szene bestimmten, nicht aber die Vergabe des Erzählrechts. Alternativ könnte man die ganze Sache auch umdrehen: Wer öfters die 1-3 im Pool hat, bekommt das Erzählrecht; wer weniger gleiche Zahlen im Pool hat, bekommt Erfolg. Dann würde man durch die Verwendung andersfarbiger Würfel im Pool den Erfolg begünstigen, nicht aber die Erlangung des Erzählrechts. Wäre vielleicht sogar passender für das Setting, wenn die Punkte, die man vergibt, die Wahrscheinlichkeit aufs Erzählrecht wiedergeben.