Zuhören-Können und andere passive/reaktive Handlungen gehören auch zum Paket der sozialen Kompetenz. Machen mMn sogar die wichtigere Hälfte aus. Wobei letztendlich das Zusammenspiel zwischen actio und reactio entscheidend ist.
Das sehe ich nicht im Widerspruch zu dem, was ich versucht habe, auszudrücken.
Allerdings kenne ich mich nicht genug aus, um die Sache wirklich bewerten zu können; es fällt mir nur im Nachhinein auf, dass die Leute, denen ich sofort den Stempel "sozial kompetent" aufgedrückt hätte, als Neulinge besonders leicht ins Rollenspiel fanden.
"Kreativität" ist ja ein unfassbar weiter Begriff. Für mich gehört zur Kreativität auch, dass man in der Lage ist, eine in der gemeinsamen Erzählung hergestellte Szene wie vor dem inneren Auge zu sehen. Diese Form der Kreativität wird nur nicht nach außen hin nicht so leicht sichtbar. Die stillen und scheinbar unkreativen Spieler sind also meiner Meinung nach in aller Regel durchaus auf ihre Weise kreativ tätig, wenngleich es eben nur keine beifallsheischende Form der Kreativität ist. Sie spielen aber nicht minder intensiv mit, nur weil sich ihre Kreativität in einer anderen Weise manifestiert.
Wenn man sagt, dass man unbedingt möchte, dass die eigenen Spieler auf offensive Weise kreativer werden, damit sie mehr Spaß haben, unterstellt man ja, dass der eigene Spaßanspruch (Kreativität ausleben, eine Szene "framen" dürfen, ausführliche Darstellung der Besonderheiten des eigenen Spiel-Charakters) so auch für andere gilt und diese nur "wachgerüttelt" werden müssten. Ich glaube aber nicht, dass das unbedingt so stimmt.